DE1259565B - Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Poly-(aethylenglykolterephtahalat) - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C08g

Deutsche Kl.: 39 c -16

Nummer: 1 259 565

Aktenzeichen: F 42219IV d/39 c

Anmeldetag: 6. März 1964

Auslegetag: 25. Januar 1968

Gegenstand des Hauptpatentes 1189 271 ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Polyestern aus Estern der Terephthalsäure oder Isophthalsäure _#mit niederen Alkoholen, besonders Methanol, und Äthylenglykol, bestehend aus mehreren nebeneinander angeordneten, unabhängig voneinander beheizbaren Kammern, die Wehre enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kammern eine unterhalb der Wehrüberlaufkante angeordnete regelbare Öffnung zur benachbarten Kammer hin aufweist und daß der oberhalb der Wehre liegende Gasraum jeder Kammer mit je einer Dampffördereinrichtung oder je einer einstellbaren Stufe einer gemeinsamen mehrstufigen Dampffördereinrichtung verbunden ist.

Diese Vorrichtung bietet neben anordnungsgemäßen Vorteilen die Möglichkeit, das an sich bekannte Verfahren zur Polykondensation auf jeden gewünschten Kondensationsgrad zu steuern und ein Produkt beliebiger Grädigkeit aus der letzten Kammer abzuziehen. Bei Produktwechsel vergeht jedoch eine gewisse Zeit, bis nach der Umesterung, z. B. auf ein Produkt geringeren Polymerisationsgrades bzw. geringerer Viskosität, ein stationärer Betriebszustand erreicht ist.

Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Poly-(äthylenglykolterephthalat) aus Dimethylphthalaten und Äthylenglykol, bestehend aus mehreren nebeneinander angeordneten, unabhängig voneinander beheizbaren Kammern, die Wehre enthalten, bei der jede der Kammern (1) eine unterhalb der Wehrüberlaufkante (2) angeordnete regelbare Öffnung (3) zur benachbarten Kammer hin aufweist und bei der der oberhalb der Wehre liegende Gasraum (4) jeder Kammer mit je einer Dampffördereinrichtung (5) oder je einer einstellbaren Hilfe einer gemeinsamen mehrstufigen Dampffördereinrichtung verbunden ist, gemäß Patent 1 189 271, die dadurch gekennzeichnet ist, daß mehrere Kammern (1), vorzugsweise die letzten, je eine regel- und absperrbare Austrageinrichtung (6) und (7) aufweisen, über die der Flüssigkeitsraum der Kammern (1) mit der der Vorrichtung nachgeordneten Einrichtung (10) verbunden ist.

Dadurch wird erreicht, daß Teilströme des Polykondensates unter Umgehung einer oder mehrerer Kammern mit dem Ausstoß aus der letzten Kammer zusammengeführt werden können. Der Viskositätsgrad der Mischung ist nur abhängig von der Viskosität und Menge der einzelnen Teilströme. Es kann also zwischen Grenzen, die durch die einzelnen Teilströme gegeben sind, ohne zeitraubende Umsteuerung der Vorrichtung ein beliebiger Viskositätsgrad rasch eingestellt werden. Dieser Vorteil tritt vor allem dann stark Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Poly-(äthylenglykolterephthalat)

Zusatz zum Patent: 1189 271

ίο Anmelder:

Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt

Als Erfinder benannt:
Dr. Ditmar Bachmann t,
6238 Hofheim;

_ao Dr. Egidius Weifers, 6231 Niederhof heim;
Dr. Hans Hoyer, 6230 Frankfurt-Höchst;
Wolfgang Fischer, 6000 Frankfurt

in Erscheinung, wenn verschiedene Arten der Weiterbehandlung zeitweise gewechselt werden.

Als Austragsvorrichtungen werden vorzugsweise Schraubenspindelpumpe!! angeordnet, die stufenlos regelbare Antriebe aufweisen. Es können aber auch Schneckenpumpen verwendet werden. Damit können die Mengenströme des Polykondensates beliebig eingestellt werden. Diese Pumpen wirken bei Stillstand als Absperrvorrichtung; sie sind besonders geeignet, die unterschiedlichen Druckdifferenzen zwischen Abzugstelle und Zusammenführung der Teilströme ohne Leistungsschwankung zu überwinden. Die Stoffströme können daher mit solchen an sich bekannten Schraubenspindelpumpen ohne Veränderung der eingestellten Mengen in eine gemeinsame Fördereinrichtung, wie Sammelleitung und Förderschnecke, geführt werden oder aber auch unter Vermeidung einer solchen Sammlung getrennt unmittelbar in einen Mischer oder eine andere Apparatur, wie z. B. in einen Extruder, ein Walzwerk oder eine Spinneinrichtung gedrückt [werden.

So kann man z. B. die beiden Teilströme des Polykondensates einer Spinnvorrichtung in der Weise zuführen, daß sie erst im Spinnkopf vereinigt werden.

Eine derartige Anordnung ermöglicht die Herstellung von Fasern und Fäden mit besonders dauerhafter, dreidimensionaler Kräuselung.

709 720/502

In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in beispielsweiser Ausführung dargestellt.

Die einzelnen Kammern sind mit 1 beziffert. Mit 2 sind die Wehrüberlauf kanten bezeichnet; unterhalb dieser Wehrüberlaufkanten 2 befinden sich die regelbaren Öffnungen 3, mit deren Hilfe der Schmelzefiuß zu der jeweils benachbarten Kammer regelbar ist. Aus dem oberhalb der Wehre liegenden Gasraum 4 werden die flüchtigen Produkte durch die Dampffördereinrichtungen 5 abgezogen. Zur Vereinfachung der Darstellung ist nur der Endkammer und der vorletzten Kammer je eine Austragseinrichtung zugeordnet. Die Austragseinrichtungen 6 und 7 bestehen in Schraubenspindelpumpen. An Stelle von Schraubenspindelpumpen können aber auch Schneckenpumpen Verwendung finden. Die Leitungen 8 und 9 dienen zur Weiterleitung des Polykondensates zu einem Mischer 10; sie sind bis unmittelbar vor den Einlauf des Mischers getrennt geführt.

Die Austrageinrichtungen 6 und 7 sind von gleicher Art und Größe. Durch den Mischvorgang wird die Viskosität nur unwesentlich beeinflußt, sie ist vielmehr in erster Linie eine Funktion des an den Pumpen eingestellten Drehzahlverhältnisses. Die Grenzen der Viskositätseinstellung sind bei einem Reaktor gemäß dem Ausführungsbeispiel durch die Viskositäten der beiden Teilströme gegeben.

Die untere Grenze für die Viskositätseinstellung kann weiter hinausgeschoben werden, wenn in Abweichung von dieser Darstellung weitere Kammern mit Austrageinrichtungen versehen und sinngemäß angeschlossen werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Poly-(äthylenglykolterephthalat) aus Dimethylphthalaten und Äthylenglykol, bestehend aus mehreren nebeneinander angeordneten, unabhängig voneinander beheizbaren Kammern, die Wehre enthalten, bei der jede der Kammern (1) eine unterhalb der Wehrüberlaufkante (2) angeordnete regelbare Öffnung (3) zur benachbarten Kammer hin aufweist und bei der der oberhalb der Wehre liegende Gasraum (4) jeder Kammer mit je einer Dampffördereinrichtung (5) oder je einer einstellbaren Stufe einer gemeinsamen mehrstufigen Dampffördereinrichtung verbunden ist, gemäß Patent 1189 271, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kammern (1), vorzugsweise die letzten, je eine regel- und absperrbare Austrageinrichtung (6 und 7) aufweisen, über die der Flüssigkeitsraum der Kammern (1) mit der der Vorrichtung nachgeordneten Einrichtung (10) verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrageeinrichtungen (6 und 7) in Schraubenspindelpumpen bestehen und stufenlos regelbare Antriebe aufweisen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 720/502 1.68 © Bundesdruckerei Berlin