DE1258026B - Fluorhaltiges Zahnpflegemittel - Google Patents
Fluorhaltiges ZahnpflegemittelInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
A61k
Deutsche Kl.: 30 h -13/10
Nummer: 1 258 026
Aktenzeichen: G 36298IV a/30 h
Anmeldetag: 2. November 1962
Auslegetag: 4. Januar 1968
Die Erfindung bezieht sich auf fluorhaltige Zahnpflegemittel,
die befähigt sind, die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes gegenüber Säureangreifen
wesentlich zu erhöhen. Sie betrifft insbesondere solche Zahnpflegemittel, denen durch die
Art des verwendeten Füllstoffs und des Schleifmittels gegenüber den bekannten fluorhaltigen Zahnpflegemitteln
vorteilhaftere Eigenschaften verliehen werden.
Als Füll- oder Schleifmittel für pasten- oder pulverförmige Zahnpflegemittel werden in der Regel
Carbonate oder Phosphate des Calciums oder des Magnesiums verwendet. Es ist auch bekannt, daß
diese Stoffe in fluorhaltigen Zubereitungen mit den löslichen Fluoriden unter Bildung schwerlöslicher
Verbindungen reagieren. Damit werden aber die Fluorionen ihrer eigentlichen Bestimmung — der
Fluoridierung des Zahnschmelzes durch äußerliche Kontaktwirkung — entzogen. Diese gänzliche oder
teilweise Inaktivierung der Fluoride in Zahnpflegemitteln war Gegenstand allgemeiner Untersuchungen
und führte zu einer Reihe von Vorschlägen mit dem Ziel der teilweisen Behebung der sich hierdurch
ergebenden Nachteile.
So wird in der deutschen Patentschrift 971 375 eine Paste mit reagiblem Fluor auf Basis von Calciumcarbonat
und alkalisierenden Zusätzen, in der USA.-Patentschrift 2 818 371 die Verwendung von
mikrokristallinem Aluminiumhydroxyd als Schleifmittel in fluorhaltigen Zahnpflegemitteln und in der
niederländischen Patentschrift 202 309 die Verwendung von Calciumpyrophosphat mit gleichzeitigem
Zusatz von Calciumionen bindenden Mitteln beschrieben. Schließlich wird in der belgischen
Patentschrift 547 208 und der österreichischen Patentschrift 193 547 die Verwendung von wasserunlöslichen
Polymetaphosphat in Verbindung mit unlöslichen Carbonaten oder Phosphaten des Calciums oder
Magnesiums beschrieben.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende, sich durch erhöhte Wirksamkeit auszeichnende fluorhaltige
Zahnpflegemittel ist demgegenüber dadurch gekennzeichnet, daß es als Füllstoff einen wasserunlöslichen
Kunststoff und als Schleifmittel ein wasserunlösliches Polymetaphosphat enthält.
Zahnpasten, die als Schleifmittel ausschließlich das unlösliche Natriumpolymetaphosphat (Maddrellsches
Salz) enthalten, sind aus physikalischen Gründen weniger günstig als solche, die als Schleifmittel
Mischungen von Natriumpolymetaphosphat mit unlöslichen Carbonaten des Calciums bzw.
Magnesiums oder mit einem wasserunlöslichen Kunststoff enthalten. Das unlösliche Natriumpoly-Fluorhaltiges
Zahnpflegemittel
Anmelder:
GABA A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. H. Bahr und Dipl.-Phys. E. Betzier,
Patentanwälte, 4690 Herne, Freiligrathstr. 19
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Hans Schmid, Muttenz (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 1. November 1961 (12 663)
metaphosphat hat zwar ein gutes Abrasivvermögen, mattiert aber, wenn es allein verwendet wird, die
Zahnschmelzoberfläche. Es ist bekannt, daß geringe Zusätze der obenerwähnten unlöslichen Carbonate
die Polierwirkung des unlöslichen Natriumpolymetaphosphats in günstigem Sinn, und zwar dahingehend
beeinflussen, daß ein deutlich erkennbarer höherer Glanz der Zahnschmelzoberfläche erzielt
wird.
Der erfindungsgemäße Zusatz von wasserunlöslichen Kunststoffen ergibt den gleichen günstigen
Einfluß auf die Polierwirkung des Natriumpolymetaphosphats, hat aber außerdem den Vorteil, daß
die löslichen Fluoride in geringerem Ausmaß inaktiviert werden als durch die genannten wasserunlöslichen
Calcium- bzw. Magnesiumverbindungen. Diese letzteren bilden, wie bereits erwähnt, mit
wasserlöslichen Fluoriden wasserunlösliche Verbindungen und inaktivieren dadurch die fluorhaltigen
Zubereitungen ganz oder teilweise, selbst wenn sie in abfallenden Mengen bis zu 1% zugegen
sind.
Mit Hilfe der wasserunlöslichen Kunststoffe kann die starke Abrasivwirkung des Natriumpolymetaphosphats
reguliert werden, da die Härte der Kunststoffkörner wesentlich geringer ist als die des Natriumpolymetaphosphats.
Je nach der Menge des zugesetzten Kunststoffes hat man es in der Hand, den Abrasiveffekt auf eine
bestimmte Intensität einzustellen. Die Abrasion ist stark bei ausschließlicher Verwendung des
Polyrnetaphosphats und schwach bei alleinigem
709 717/563
Einsatz des Kunststoffpulvers. Da auch durch das mitteln ist unter anderem in den folgenden britischen
Metaphosphat eine geringe Inaktivierung der Fluoride Patentschriften beschrieben: 848 235,865 272,896 257.
eintritt, ist die Fluoraktivität dann am größten, Ein niedrigmolekulares Aminfluorid als Zusatz zu
wenn die Zubereitung keine Mischung von Poly- einem alkalischen, calciumcarbonathaltigen Zahnmetaphosphat
und Kunststoffpulver, sondern aus- 5 pflegemittel ist in der deutschen Patentschrift 971 375
schließlich ein Kunststoffpulver enthält. Die Aktivi- erwähnt.
tat wird jedoch nie kleiner werden, als sie der- Die Untersuchungen, die vorliegender Erfindung
jenigen Zubereitung entspricht, welche ausschließlich zugrunde liegen, wurden vorwiegend unter Ver-Polymetaphosphat
als Schleifmittel enthält. Wendung der Aminfluoride durchgeführt.
Der Einsatz eines Kunststoffpulvers an Stelle io Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können
der bekannten Zusätze von wasserunlöslichen CaI- neben den beschriebenen Füll- und/oder Schleifcium-
bzw. Magnesiumcarbonaten oder -phosphaten mitteln sowie den obenerwähnten Fluoriden als
vermittelt noch weitere Vorteile. Es hat sich nämlich weitere Ingredienzien die üblichen Aromatica und
gezeigt, daß die Wirkung der löslichen Fluoride bei pastenförmigen Präparaten noch Binde- und
in Abhängigkeit des pH-Wertes steht und in saurem 15 Feuchthaltemittel sowie Netz- und Schaummittel
Milieu, d. h. in einem pH-Bereich von 3,5 bis 5,5, enthalten.
die größten Werte erreicht. So wurde festgestellt, Als Bindemittel eignen sich Schleim- und Quell-
daß bei Verwendung von wasserunlöslichem Alkali- stoffe, wie Traganth, Alginate, Methyl-, Äthylpolymetaphosphat
allein oder in Kombination mit und Carboxymethylcellulosen, Carrageen, Fruchteinem
Kunststoffpulver sich ohne weiteres Zahn- 20 kernzubereitungen u. a. m. Bei Anwendung oberpasten
mit einem pH-Wert von beispielsweise 3,8 flächenaktiver Aminfluoride oder quaternärer Amherstellen
lassen. Mit Calciumpyrophosphat wurden moniumfluoride ist zu beachten, daß eine Anzahl
pH-Werte von 4,1 bis 4,9 erzielt. Demgegenüber der genannten Schleimstoffe mit den kationenaktiven
wirken die Carbonate oder Phosphate des Calciums, Fluoriden unverträglich sind und unlösliche Niedermit
Ausnahme von Calciumpyrophosphat, oder 25 schlage bilden. Hingegen wurde festgestellt, daß
die Carbonate oder Phosphate des Magnesiums Fruchtkernzubereitungen, z. B. Schleimstoffe aus
puffernd in Richtung des Neutralpunktes und den Samen der Guarpflanze (Cyamopsis tetraerschweren
selbst in kleinen Zusätzen die Ein- gonoloba), sowie Celluloseäther mit obengenannten
stellung von pH-Werten, die in dem bevorzugten kationenaktiven Fluoriden verträglich sind.
Bereich von 3,5 bis 5,5 liegen. 3° Als Feuchthaltemittel und Weichmacher eignen
In den erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln lassen sich Glycerin, Sorbit und Glucosesirup, als Netzsich
verschiedene Kunststoffpulver verwenden, wobei und Schaummittel z. B. Lauryl- oder Myristylsich
unter anderem Polyvinylchlorid (PVC) oder sulfate, Lauryl- oder Myristyläthersulfate sowie
pulverisiertes Epoxyharz recht gut bewährt hat, nichtionogene oberflächenaktive Mittel. Letztere
wie dies durch Versuche festgestellt werden konnte. 35 sind darin angezeigt, wenn kationenaktive organische
PVC ist in Pulverform mit verschiedenen Korn- Fluoride zugegen sind.
größen im Handel. Die bevorzugte Qualität ist frei Zur Feststellung der Aktivität der in dieser Be-
von Weichmachern. Schreibung erwähnten Zubereitungen wurde vorerst
Von den wasserunlöslichen Polymetaphosphaten untersucht, inwieweit letztere den Schmelz extraist
das Natriumpolymetaphosphat die bevorzugte 40 hierter Zähne auf die Löslichkeit in Säuren zu beein-Form.
Es ist bekannt als Maddrellsches oder Kurrol- flüssen vermögen. Eine ausgewählte Komposition
sches Salz. Durch die Erfindung nicht umfaßt sein wurde außerdem am Tier und schließlich in einem
sollen die wasserlöslichen Polymetaphosphate, wie ausgedehnten klinischen Versuch auf die kariesz.
B. das Di-, Tri-, Tetra- oder Hexametaphosphat. hemmende Wirkung geprüft. Wohl können diese letzteren als Verunreinigung 45 „ ^1 , .
in den erfindungsgemäß verwendbaren, wasser- Testmethode in vitro
unlöslichen Polymetaphosphaten vorhanden sein. Bei möglichst intakten Zähnen (Molaren und
Das wasserunlösliche Natriumpolymetaphosphat des Prämolaren) wurden die Wurzeln sowie eventuell
Handels kann z. B. bis zu 4% eines wasserlöslichen kariöse Stellen mit Wachs abgedeckt. Die auf diese
Metaphosphats enthalten. so Weise präparierten Zähne legte man während
Das in der Erfindung eingeschlossene Calcium- 2 Stunden bei 37°C in die zu prüfende, fluorhaltige
pyrophosphat besteht vorzugsweise aus dem neu- Zubereitung, wobei letztere mit Wasser in einem
tralen Calciumsalz der Pyrophosphorsäure (Tetra- Verhältnis von 1 : 1 verdünnt wurde. Die Zähne
calciumpyrophosphat). Es kann z. B. durch Er- wurden alsdann gespült und zur Bestimmung der
hitzen von Dicalciumorthophosphat erhalten werden 55 Säurelöslichkeit mit einer Entkalkungslösung vom
und ist in verschiedenen Korngrößen im Handel. pH 4,0 (Acetatpuffer 10 ml pro Zahn) während
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können 3 Stunden bei 370C im Schüttelapparat behandelt,
jedes wasserlösliche, organische oder ionisierbare In dieser Entkalkungslösung wurde dann das herauson:anische
Fluorid enthalten. Als Fluorionen liefernde gelöste Phosphat colorimetrisch nach F i s k e —
Verbindungen, die mit den beschriebenen Füll- und 6o Subbarow bestimmt. Die ermittelten Werte
Poliermitteln kombiniert werden können, kommen ergaben ein direktes Maß für die Lösungsbereitschaft
vorzugsweise in Frage: Natrium-, Kalium-, Am- des Schmelzes und damit auch für die Wirksamkeit
monium-, Magnesium-, Zirkonium- und Stanno- einer Testsubstanz. Als Vergleichslösung ohne Schutzfluorid
sowie Aminfluoride, quaternäre Ammonium- wirkung diente NaCl, auf welche Substanz sämtliche
fluoride und Additionsverbindungen von anorgani- 65 Werte bezogen sind.
sehen Fluoriden bzw. Fluorwasserstoff mit Amino- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden
säuren. Die Herstellung der vorgenannten organischen nachstehend einige Beispiele nebst den gefundenen
Fluoride sowie deren Verwendung in Zahnpflege- Wirkungswerten in bezug auf die Reduktion der
Schmelzlöslichkeit aufgeführt. Die Rezepte Nr. 4 bis 7 entsprechen den bis dahin bekannten Kombinationen
von wasserunlöslichem Polymetaphosphat mit CaI-ciumcarbonat oder Calciumphosphat und dienen
als Vergleichszubereitungen zur Dokumentation des technischen Fortschritts.
2 | 3 | Beispiele | 4 | 5 | 6 | 7 | |
1 | (%) | (%) | CVo) | (%) | CVo) | CVo) | |
(%) | 37,5 | 20,0 | 37,5 | 20,0 | 37,5 | 20,0 | |
40,0 | 2,5 | — | — | — | — | — | |
— | — | 2,5 | , 20,0 | — | |||
— | — | — | — | 2,5 | 20,0 | ||
— | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | |
0,1 | 12,0 | 12,0 | 12,0 | 12,0 | 12,0 | 12,0 | |
12,0 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | |
1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | |
1,8 | 44,3 | 44,3 | 44,3 | 44,3 | 44,3 | 44,3 | |
44,3 | 35 | 35 | 15 | 5 | 18 | 5 | |
35 | |||||||
CVo)
Na-Polymetaphosphat, unlöslich ..
PVC pulvis
Calciumpyrophosphat
Calciumcarbonat
Dicalciumphosphatdihydrät
Aminfluorid*) (berechnet als F)...
Sorbit
Methylcellulose
Geschmackstoffe
Wasser
Reduktion der Schmelzlöslichkeit in %
40
0,1
12,0
44,3
55
*) Mischung von N,N',N'-Tri-(polyoxyäthylen)-N'-hexa- und-octa-decylpropylendiamin-dihydrofluorid (handelsübliches Präparat) und
Hexadecylamin-hydrofluorid.
Die Beispiele 1 und 7 in der vorstehenden Tabelle zeigen, daß durch Zusatz des abrasionsregelnden
Kunststoffpulvers die Wirkung der löslichen Fluorverbindung nicht beeinträchtigt wird. Dagegen genügt
bei Beispiel 8 die Abrasionswirkung nicht, während im Beispiel 1 eine mattierende Wirkung
eintritt. Der technische Fortschritt ergibt sich somit aus der Gegenüberstellung der Beispiele 2 und 3
einerseits und 4 bis 7 andererseits.
Unlösliches Natriumpolymetaphosphat 30,0%
Polyvinylchlorid (PVC) 10,0%
Glycerin 15,0%
Carrageenextrakt 1,7%
Natriumlaurylsulfat 2,0%
Saccharin 0,05%
Aroma, Konservierungsmittel 2,0%
Monoäthanolaminhydrofluorid
(entsprechend 0,1% F) 0,43%
Wasser 38,82%
Unlösliches Natriumpolymetaphosphat 35,0%
PVC 5,0%
Sorbit 12,0%
Schleimstoff aus Samen der Cyamopsis
tetragonoloba 1,2%
Methylcellulose 0,6%
N,N',N'-Tri-(polyoxyäthylen)-N'-hexa- und -octa-decylpropylendiamin-dihydrofluorid
(handelsübliches Präparat) 1,51%
Hexadecylamin-hydrofluorid 0,40%
Geschmackstoffe 1,8%
Wasser 42,49%
Ein Zahnpulver wird nach folgendem Rezept her-
Sestellt: Beispiel 11
Unlösliches Natriumpolymetaphosphat 86,09%
PVC pulvis 10,0%
Mischung von Aminfluoriden gemäß
Beispiel 10 1,91%
Geschmackstoffe 2,0%
35
40 Zur Bestätigung der kariesprophylaktischen Wirkung am lebenden Zahn wurde die Zahnpaste gemäß
Beispiel 10 folgendem Tierversuch unterworfen:
Eine Gruppe von 10 Osborn-Mendelratten wurde nach dem Durchbruch der Zähne auf kariesfördernde
Kost gesetzt und deren Zähne während 10 Sekunden mit der Paste gemäß Beispiel 10 und eine weitere
Gruppe von 10 Tieren mit einem analogen Präparat ohne Aminfluorid (Placebo) nach folgendem Schema
touchiert:
1. bis 5. Tag je 2mal
6. bis 10. Tag lmal
11. bis 15. Tag ohne Behandlung
6. bis 10. Tag lmal
11. bis 15. Tag ohne Behandlung
Nach Abschluß der Behandlung erfolgte Tötung der Tiere, sorgfältiges Herauspräparieren der zahnbesetzten
Kiefer und exaktes Auszählen der Fissuren-Läsionen unter dem Mikroskop. Es wurden die
Initialstadien erfaßt.
Die Tiere, die mit der Paste gemäß Beispiel 11 behandelt
wurden, wiesen eine durchschnittliche Läsionenzahl von 3,38, diejenigen mit der wirkstofffreien
Placebopaste eine solche von 6,12 auf.
Die Kariesreduktion erreicht damit den Wert von 44,7o/o.
Es ist ferner bekannt, daß fluorhaltige Zahnpasten, im besonderen diejenigen mit Zinnfluorid, während
der Lagerung an Aktivität verlieren. Zur Abklärung der Lagerbeständigkeit der Paste gemäß Beispiel 10
diente ein wejterer, analog durchgeführter Rattenversuch. Er lieferte folgendes Resultat:
60
65 Paste gemäß Beispiel 10
nach 3wöchiger Lagerung 3,4
nach 2monatiger Lagerung 3,3
nach 14monatiger Lagerung 2,8
Destilliertes Wasser 7,9
Die Wirksamkeit des Präparates ist somit nach 14monatiger Lagerung vollumfänglich erhalten geblieben.
Schlußendlich wurde in einem ausgedehnten klinischen Versuch an Schulkindern abgeklärt, wie weit
sich beim unkontrollierten, praktischen Gebrauch der Zahnpaste eine tatsächliche Beeinflussung der
Karies erzielen läßt.
Die Studie erfaßte 900 Probanden, aufgeteilt in zwei Altersklassen von durchschnittlich 71^ bzw.
I2V2 Jähren. Beide Klassen wurden in Gruppen von
70 bis 80 Kindern aufgeteilt, die verschiedenes Pastenmaterial, darunter die Paste gemäß Beispiel 10,
sowie Placebopräparate zum Gebrauch zu Hause erhielten. Die Aufnahme des Kariesindizes erfolgte
bei allen Kindern zu Beginn des Testes, dann nach 6- und 18monatigem Gebrauch der Präparate unter
Zuhilfenahme röntgenologischer Befunde. Die Applikation
der Pasten war Bedingungen unterworfen, wie sie normalerweise bei Gebrauch oder Nichtgebrauch
eines vorhandenen Zahnpflegemittels in einer Familie anzutreffen sind, d. h. ohne Aufsicht durch die Experimentatoren
und ohne wirksame Kontrolle der Verbrauchsdisziplin. Trotz dieser für die Wirkstoffpräparate
ungünstigen experimentellen Bedingungen wurde nach 18monatiger Verbrauchsdauer bei den
jüngeren Kindern eine Kariesreduktion von 30%, bei dem älteren Jahrgang eine solche von 15% erzielt.
Claims (5)
1. Fluorhaltiges Zahnpflegemittel, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Füllstoff einen wasserunlöslichen Kunststoff und als Schleifmittel
ein wasserunlösliches Polymetaphosphat oder Calciumpyrophosphat enthält.
2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kunststoffpulver Polyvinylchlorid
oder ein Epoxyharz enthält.
3. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Polymetaphosphat wasserunlösliches
Natriumpolymetaphosphat enthält.
4. Zahnpflegemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
pH-Wert von 3,5 bis 5,5 aufweist.
5. Zahnpflegemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bindemittel
einen Schleimstoff aus einem Fruchtkernmehl, z. B. einen Schleimstoff aus Samen der
Cyamopsis tetragonoloba, oder Methyl- bzw. Äthylcellulose enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 060 095;
USA.-Patentschrift Nr. 2 019 142.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 060 095;
USA.-Patentschrift Nr. 2 019 142.
709 717/563 12.67 @ Bundesdruckerei Berlin
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