-
Sucher für fotografische Zwecke Die Erfindung betrifft einen Sucher
für fotografische Zwecke, in dem ein oder mehrere Bildfeldbegrenzungsrahmen sichtbar
gemacht werden.
-
Um das Bildfeld der Mattscheibe einer Spiegelreflexkamera verschiedenen
Bildformaten anzupassen, ist es bereits bekannt, Bildfeldbegrenzungsmasken unter
die Mattscheibe zu legen, die diese teilweise abdecken und nur denjenigen Ausschnitt
frei lassen, der dem der Größe des jeweiligen Filmformats angepaßten Bildausschnitt
entspricht. Bei Wechsel des Filmformats müssen dieseBildfeldbegrenzungsmasken jeweils
ausgewechselt werden, wozu der Sucherschacht und die Mattscheibe abgenommen werden
müssen, was verhältnismäßig umständlich ist und die Gefahr in sich birgt, daß die
Mattscheibe hierbei zerbricht oder beschädigt wird.
-
Bei anderen Kameras mit Durchsichtsucher, vorzugsweise bei solchen
mit kollimatorartiger Abbildung, wie sie vorwiegend für Kleinbildkameras verwendet
werden, ist es auch schon bekannt, einen oder mehrere Bildfeldbegrenzungsrahmen,
die verschiedenen Brennweiten des Objektivs entsprechen, in das Sucherbild einzuspiegeln.
Dies geschieht beispielsweise dadurch, daß einem im Strahlengang des Suchers liegenden
Bildbegrenzungsrahmen, der aus in den Sucherstrahlengang ragenden Prismenkanten
besteht, über eine außerhalb und koaxial zum Sucherstrahlengang angeordnete Lichtleitröhre
Licht zugeführt wird, so daß der Bildbegrenzungsrahmen im Sucherbild hell leuchtend
sichtbar wird.
-
Es ist auch schon bekannt, eine im Sucherschacht angeordnete Markenplatte
mit mehreren durchscheinenden Bildbegrenzungen im Durchlicht zu beleuchten und mit
Hilfe einer teildurchlässigen Spiegelfläche in den Sucherstrahlengang einzuspiegeln,
wobei der Markenplatte das Licht durch Lichtleitstäbe in Verbindung mit Umlenkprismen
zugeführt wird, die objektseitig einfallendes Licht um die Markenplatte herumleiten.
-
Diese bekannten Konstruktionen haben den Nachteil einer sehr aufwendigen
und daher kostspieligen Bauweise, denn es ist eine ganze Reihe von teils innen verspiegelten
Lichtleitstäben und Prismen erforderlich, die mit hoher Präzision gefertigt werden
müssen.
-
Es ist auf anderen technischen Gebieten auch bereits bekannt, in eine
planparallele, lichtdurchlässige Platte Linien einzugravieren und der Platte an
ihrer schmalen Kantenfläche Licht zuzuführen, um auf diese Weise Konturen auf der
Platte hell erscheinen zu lassen. Diese Linien hat man auch bereits in Form einer
im Querschnitt dreieckigen, offenen Nut in die Platte eingeformt, deren seitliche
Begrenzungsfläche unter einem Winkel von 45° zur Plattenebene geneigt verläuft.
Auch hat man diese leuchtenden Konturen bereits durch eng nebeneinanderliegende,
in die Platte eingeritzte Linien erzeugt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sucher für fotografische
Zwecke zu schaffen, bei dem die oben aufgezeigten Nachteile der bekannten Sucher
nicht auftreten und in dem die Begrenzungslinien eines oder mehrerer Bildfelder
mit einfachsten und wohlfeilen Mitteln hell leuchtend sichtbar gemacht werden, ohne
die Bildqualität des Suchers zu beeinträchtigen.
-
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Bildfeldbegrenzungslinien
in einer im Strahlengang des Suchers angeordneten planparallelen, lichtdurchlässigen
Platte eingeritzt, eingeschliffen oder eingepreßt sind und daß die schmalen Kantenflächen
der lichtdurchlässigen Platte zur Lichtzufuhr wenigstens auf Teilen ihrer Länge
die Gehäusewandung der Kamera durchdringen. In Anwendung des bekannten Prinzips
der totalen Reflexion macht sich die Erfindung die Tatsache zunutze, daß das Licht
nicht nur von der Objektseite her, sondern mehr oder weniger von allen Seiten auf
die Kamera auftrifft und daher auch seitlich oder von oben einfallendes Licht zur
Beleuchtung der Bildfeldbegrenzungslinien nutzbar gemacht werden kann. Eine planparallele,
lichtdurchlässige Platte, beispielsweise eine glasklare Glas- oder Kunststoffplatte,
ist auch wohlfeil und kann ohne Schwierigkeiten senkrecht zum Strahlengang des Suchers
in diesen eingebaut werden. Das auf die Kantenflächen auftretende Licht wird im
Innern der lichtdurchlässigen Platte senkrecht zum Strahlengang des Suchers fortgeleitet,
bis es auf die eingeritzten oder eingeschliffenen Bildbegrenzungslinien fällt, wo
es um 90° umgelenkt wird und in das Auge des Betrachters fällt. Die Erfindung bietet
den
weiteren Vorteil, daß man den Bildfeldbegrenzungsrahmen im Sucher
gemäß der Erfindung nach Belieben mehr oder weniger stark sichtbar machen kann.
So ist es z. B. bei der Anwendung des Suchers gemäß der Erfindung in mäßig erleuchteten
Räumen möglich, den die Gehäusewandung durchdringenden Teil der schmalen Kantenfläche
der lichtdurchlässigen Platte mit einer Taschenlampe oder Kerze anzustrahlen, so
daß auch unter derart ungünstigen Umständen derBildfeldbegrenzungsrahmen im Sucher
bzw. auf der Mattscheibe deutlich erkennbar wird.
-
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind eine oder
mehrere der Kantenflächen als Licht sammelnde Stablinsen ausgebildet oder mit einer
solchen verkittet. Die hierdurch in die lichtdurchlässige Platte seitlich eingeleitete
Lichtmenge reicht auch bei schwachen Lichtverhältnissen aus, um die Bildfeldbegrenzungslinien
deutlich hervortreten zu lassen.
-
Um nicht gleichzeitig die Begrenzungslinien mehrerer Bildfelder im
Sucherbild erscheinen zu lassen, was sich insbesondere bei Aufnahmen mit den größten
Bildfeldern störend auswirkt, da sich dann die Begrenzungslinien der kleineren Bildfelder
im Bereich des aufzunehmenden Bildes befinden, kann den Begrenzungslinien eines
jeden Bildfeldes eine besondere lichtdurchlässige Platte zugeordnet sein, deren
Kantenflächen wechselweise abdeckbar sind. Es erhalten also nur die Kantenflächen
derjenigen lichtdurchlässigen Platte seitlich einfallendes Licht, in die die Begrenzungslinien
desjenigen Bildfeldes eingeritzt sind, das dem jeweils verwendeten Filmformat oder
der jeweiligen Objektivbrennweite entspricht. Die Begrenzungslinien der übrigen
Bildfelder dagegen bleiben dunkel, da sie infolge der Kantenabdeckung der Platten
nicht beleuchtet werden. Die Kantenflächenabdeckung kann beispielsweise mittels
eines Schiebers od. dgl. erfolgen.
-
Bei Kleinbildkameras mit Durchsichtsucher empfiehlt es sich, die lichtdurchlässige
Platte nach Art einer Revolverscheibe als exzentrisch zum Sucherfenster gelagerte
drehbare Scheibe auszubilden, auf der im gleichen radialen Abstand zum Scheibenmittelpunkt
die Begrenzungslinien der einzelnen Bildfelder angeordnet sind.
-
Um von den Bildfeldbegrenzungslinien ein klares Bild zu erhalten,
werden diese zweckmäßig in an sich bekannter Weise von in die Plattenebene eingeformten
oder ausgeschnittenen, im Querschnitt dreieckigen, offenen Nuten gebildet, deren
eine seitliche Begrenzungsfläche unter einem Winkel von 45° zur Plattenebene geneigt
verläuft. Die Leuchtwirkung der Bildfeldbegrenzungslinien wird noch erhöht, wenn
man die geneigte Begrenzungsfläche der Bildfeldbegrenzungsnuten teildurchlässig
verspiegelt. Hierbei bleibt das eigentliche Sucherbild durch die Bildfeldbegrenzungslinien
hindurch sichtbar, was besonders dann von Vorteil ist, wenn die Begrenzungslinien
der kleineren Bildfelder nicht im Sucherbild erscheinen sollen und abgedunkelt werden.
-
Soll das Licht zur Beleuchtung der Bildfeldbegrenzungslinien nur von
einer Seite her, beispielsweise von der Objektseite der Kamera her, auf die Kantenfläche
der lichtdurchlässigen Scheibe fallen, so werden die Bildfeldbegrenzungslinien,
die senkrecht zu der Kantenfläche verlaufen, von einem Strichraster gebildet, dessen
Einzelstriche unter einem Winkel zu den Kanten der lichtdurchlässigen Platte geneigt
verlaufen. Auf diese Weise kann man auch die zu den einfallenden Lichtstrahlen parallel
verlaufenden Bildfeldbegrenzungslinien sichtbar machen.
-
Die Erfindung wird durch die Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert, und zwar zeigt F i g. 1 den Sucherschachtaufsatz einer zweiäugigen
Spiegelreflexkamera mit eingebauter Bildfeldbegrenzungsplatte in einem senkrechten
Schnitt, F i g. 2 den Gegenstand der F i g. 1 in einem Schnitt nach Linie II-II,
F ig. 3 einen Ausschnitt aus der F i g. 1 im stark vergrößerten Maßstab, F i g.
4 eine Teilansicht der Abdeckplatte einer Kleinbildkamera mit Sucheröffnung, F i
g. 5 eine der F ig. 4 entsprechende Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels nach
der Erfindung und F i g. 6 den Gegenstand der F i g. 5 in einer Stirnansicht.
-
In den Zeichnungen ist mit 10 der zusammenklappbare Sucherlichtschacht
einer zweiäugigen Spiegelreflexkamera bezeichnet, der an einem auf den Spiegelraum
der Kamera aufgesetzten Aufsetzrahmen der Gehäusewandung 11 befestigt ist. In den
Aufsetzrahmen ist die Mattscheibe 12 der Kamera eingelegt, auf der das Sucherbild
erscheint und mit deren Hilfe die Scharfeinstellung des Bildes kontrolliert werden
kann.
-
Unterhalb der Mattscheibe 12 ist im Aufsetzrahmen eine glasklare,
planparallele Platte 13 angeordnet, deren Kantenflächen 14 auf Teilen ihrer Länge
die Gehäusewandungen 11 im Bereich des Aufsetzrahmens durchdringen. In die Unterfläche
15
der lichtdurchlässigen Platte 13 sind die Bildfeldbegrenzungslinien 16
und 17 der den verschiedenen Bildformaten zugeordneten Bildfelder 18 und 19 eingeschnitten.
Die Bildfeldbegrenzungslinien 16 und 17 sind hierbei in der Art von dreieckigen,
offenen Nuten 20 ausgebildet, deren eine seitliche Begrenzungsfläche 21 senkrecht
zur Plattenunterfläche 15 verläuft und deren andere seitliche Begrenzungsfläche
22 unter einem Winkel von 45° zur Plattenunterfläche 15 geneigt ist. Diese geneigte
seitliche Begrenzungsfläche 22 der Nut 20 ist teildurchlässig verspiegelt
und kann auch farbig ausgeführt sein (F i g. 3).
-
Die auf der Seite des Sucherobjektivs liegende Kantenfläche 14a der
Platte 13 ist konvex gekrümmt und wirkt wie eine Sammellinse. Die auf die Kantenfläche
14 a auftreffenden Lichtstrahlen werden in der Ebene der Platte 13 fortgeleitet,
treffen auf die verspiegelte Begrenzungsfläche 22 der Bildfeldbegrenzungsnut 20
und werden hier um 90° umgelenkt und gelangen gemeinsam mit dem Bild der Mattscheibe
12 ins Auge des Betrachters.
-
Wie in F i g. 1 gezeigt, kann auf die objektseitige Kantenfläche der
lichtdurchlässigen Platte 13 auch eine Stablinse 23 aufgekittet sein.
-
Zweckmäßig wird den Begrenzungslinien 16, 17
eines jeden Bildfeldes
18, 19 eine besondere lichtdurchlässige Platte 13 zugeordnet, deren Kantenflächen
14 durch einen Schieber wechselweise abgedeckt werden. Die Kantenflächen
14 schneiden hierbei zweckmäßig mit der Außenfläche der Gehäusewandung bündig
ab, so daß der Schieber unmittelbar an der Gehäuseaußenwandung befestigt werden
kann.
Soll das Licht zur Beleuchtung der Bildfeldbegrenzungslinien
nur von einer Seite, beispielsweise von der Objektseite der Kamera her, auf die
Kantenfläche der lichtdurchlässigen Platte 13 einfallen, so werden nach der Erfindung
die Bildfeldbegrenzungslinien 16, 17, die senkrecht zu der Kantenfiäche 14a verlaufen,
von einem Strichraster 35 gebildet, dessen Einzelstriche unter einem Winkel zu den
Kanten 14
der lichtdurchlässigen Platte 13 geneigt verlaufen. Auf diese Weise
ist es möglich, auch diejenigen Bildfeldbegrenzungslinien sichtbar zu machen, die
zu den einfallenden Lichtstrahlen parallel verlaufen.
-
In den F i g. 4, 5 und 6 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt,
wie sie für Kleinbildkameras mit Durchsichtsucher in Betracht kommen. Die Kappe
der Kamera ist hierbei mit 24 bezeichnet. In der Kappe 24 ist das Sucherfenster
25 angeordnet. Die lichtdurchlässige Platte 13 mit den Bildfeldbegrenzungslinien
16 ist senkrecht in den Strahlengang des Suchers eingeschoben und ragt mit ihrer
Kantenfläche 14 nach oben aus der Kappe 24 heraus.
-
In dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 und 6 ist die lichtdurchlässige
Platte als kreisrunde Scheibe ausgebildet, die exzentrisch zum Sucherfenster 25
gelagert ist. Im gleichen radialen Abstand zum Scheibenmittelpunkt 27 der Scheibe
26 sind über die Scheibe 26 verteilt die Bildfeldbegrenzungslinien verschieden großer
Bildfelder 28, 29 und 30 eingeritzt.
-
Die drehbare Scheibe 26 ragt oben und seitlich aus dem Kappengehäuse
heraus. Sie kann am seitlichen Rand der Kappe 24 nach Art einer Rändelscheibe gedreht
werden. An der Oberseite der Kamerakappe läuft sie in einer Nut 31 einer Licht sammelnden
Stablinse 32, die auf der Oberseite der Gehäusekappe befestigt ist.