-
Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren mit verbesserter
Hitzealterungsbeständigkeit Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Organopolysiloxanelastomeren mit verbesserter Hitzealterungsbeständigkeit durch
Vermahlen und anschließende Vernetzung von Mischungen aus Organopolysiloxanen, Eisenoxyd
und Füllstoffen.
-
Organopolysiloxanelastomeren werden im allgemeinen dann verwendet,
wenn es auf hohe Temperaturstabilität über lange Zeiträume hinweg ankommt. Bei Temperaturen
jedoch, die den Wert von 315°C überschreiten, erleiden Organopolysiloxanelastomeren
häufig einen Gewichtsverlust und unterliegen einer Verschlechterung bezüglich ihrer
physikalischen Eigenschaften.
-
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, dieses Problem zu lösen.
-
Die Hitzealterung der Elastomeren kann zwar wesentlich verbessert
werden, wenn man ihnen vor der Härte gewisse Materialien, welche als Hitzealterungsadditive
bezeichnet werden, z. B. Eisenoxyd, Metallsalze oder Ceriumnaphthenat, einverleibt.
-
Bisher wurde Eisenoxyd im allgemeinen in Form eines Pulvers in die
Organopolysiloxanpolymeren eingearbeitet, während diese gemahlen wurden. Wenn auch
nach dieser bekannten Methode Organopolysiloxanelastomeren, die eine verbesserte
Resistenz gegen Hitzealterung besitzen, erhalten werden konnten, so ergab die Prüfung
des Elastomeren doch oft, daß das Eisenoxyd ungleichmäßig im Polymeren in Form von
Agglomeraten verteilt war. Diese Eisenoxydagglomerate können die Zugfestigkeit des
Elastomeren nachteilig beeinträchtigen. Ferner können, da das Eisenoxyd manchmal
nicht gleichförmig innerhalb des Polymeren verteilt ist, sogenannte »>Fenstero
im Elastomeren gebildet werden, worunter Bereiche verstanden werden, die frei von
Eisenoxyd sind. Versuche, die Größe der Eisenoxydagglomerate durch Vermahlen des
Eisenoxydpulvers mit einem Ölträger, wie einem Polydimethylsiloxanöl, zu verkleinern
unter Einführung des Eisenoxyds in das Organopolysiloxanpolymere in Form einer Grundmischung,
ergaben auch keine guten Resultate. Es wurde gefunden, daß das Öl als Weichmacher
in Polymeren wirkt, wodurch eine Erhöhung der sogenannten Dauerhärtung im Elastomeren
bewirkt wurde. Ein Einmahlen des Eisenoxydpulvers in das Polymere mit einer festmahlenden
Mühle erwies sich sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus technischen Gründen als
unbefriedigend.
-
Zum nächstkommenden Stand der Technik gehört ein Verfahren zur Stabilisierung
von Elastomeren auf Grundlage von Organopolysiloxanen gegen Wärmeeinwirkung durch
Zugabe von Stabilisierungsmitteln,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Hitzestabilisator
Eisenhydroxyd in Mengen von 0, 001 bis 0, 75 Gewichtsteilen Eisen auf 100 Gewichtsteile
Organopolysiloxan verwendet. Auch dieses Verfahren löst das der Erfindung zugrunde
liegende Problem der Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren, die über lange
Zeiträume hinweg eine hohe Temperaturstabilität besitzen, nicht, wie aus den weiter
unten folgenden Vergleichsbeispielen zu entnehmen ist.
-
Kurz gesagt, besteht das Wesen der Erfindung in dem Vorschlag eines
neuen Weges der Einarbeitung eines bekannten Hitzealterungsadditivs, nämlich des
Eisenoxyds, in bekannten Mengen in das Organopolysiloxan.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Mischung aus 0, 1 bis 4, 5 Teilen an rotem Eisenoxyd und 1 Teil eines alkenylendblockierten
Organopolysiloxan einer Viskosität von weniger als 100 000 cP bei 25°C, das im wesentlichen
aus Diorganosiloxyeinheiten der Formel (R) 2 SiO mit endständigen Einheiten der
Formel
wobei R einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen halogenierten,
einwertigen Kohlenwasserstoffrest oder einen Cyanalkylrest und R'einen einwertigen,
olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, besteht, so lange gemahlen
wird, bis alle Eisenoxydagglomerate einen Durchmesser von unter 50 p aufweisen,
und daß man sodann 1 bis 200 Teile der entstandenen Mischung durch Vermahlen in
100 Teilen eines Organopolysiloxans der Durchschnittsformel (R) aSiO4~ a 2 in der
R die oben angegebene Bedeutung besitzt und a einen Wert von 1, 9 bis 2, 01 bedeutet
und dessen Viskosität bei 25°C zumindest 100 000 cP beträgt sowie in 10 bis 300
Teilen Füllstoff dispergiert und sodann in bekannter Weise vernetzt. Reste, die
von dem Symbol R der obengenannten Formel umfaßt werden, sind Arylreste oder halogenierte
Arylreste, wie der Phenyl-, Chorphenyl-, Xylyl-oder Toluyrest, Aralkylreste, wie
der Phenyläthyl-oder Benzylrest, aliphytische, halogenaliphatische oder cycloaliphatische
Reste, wie der Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-oder Halogenalkylrest, z. B. der Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Chlorbutyl-, Fluorpropyl-oder Cyclohexylrest, oder Cyanalkylreste,
wie der Cyanäthyl-, Cyanpropyl-oder Caynbutylrest, Reste, die vom Symbol R'umfaßt
werden, sind der Vinyl-, Allyl-, Propenyl-oder Cyclohexenylrest ; R und R'können
das gleiche bedeuten. R bedeutet vorzugsweise den Methyl-und R'vorzugsweise den
Vinylrest.
-
Eisenoxyde, die bei der praktischen Durchführung der Erfindung verwendet
werden, sind Fe203, beispielsweise rotes Eisenoxyd oder Mischungen aus rotem Eisenoxyd,
die zumindest einen überwiegenden Anteil an Fe203 enthalten. Beispielsweise wurden
verschiedene Gemische aus Fe203 und FeO als brauchbar befunden. Eisenoxyd in Form
von hydratisiertem Fe203, das im allgemeinen als gelbes Eisenoxyd bekannt ist, ist
gleichfalls brauchbar.
-
Die Organopolysiloxane mit endständiger Alkenylgruppierung, die bei
dem Verfahren der Erfindung verwendet werden, können eine Viskosität von 1000 bis
40000 cP bei 25 °C besitzen, wobei der bevorzugte Viskositätsbereich zwischen 3000
und etwa 10 000 cP bei 25 liegt. Jedoch werden auch bei einer Viskosität von 300
bis weniger als 100 000 cP wirkungsvolle Effekte erzielt. Diese Flüssigkeiten mit
Alkenylresten am Kettenende können durch Äquilibrieren von Einheiten mit endständiger
Alkenyldiorganosiloxygruppierung, beispielsweise von 1, 4-Divinyloctamethyltetrasiloxan,
Tetramethyldivinyldisiloxan oder 1, 4-diallyloctamethyltetrasiloxan, mit einem cyclischen
Polysiloxan der Formel
in der R die oben angegebene Bedeutung hat und n eine ganze Zahl von 3 bis einschließlich
10 bedeutet, in bekannter Weise hergestellt werden.
-
Die Füllstoffe, die in den Organopolysiloxanen verwendet werden,
die in den gehärteten, festen und elastischen Zustand überführbar sind, sind dem
Stand der Technik als verstärkende oder halbverstärkende Füller
bekannt. Die verstärkenden
Füller, wie die Silika-Fiillstoffe einschließlich Rauchsilika (aus der Gasphase
gewonnenes Siliziumdioxid bzw. Silikat) oder ausgefälltes Silika, sind strukturbedingend
und können, je nach der Art ihrer Herstellung, frei sein von Hydroxylgruppen oder
solche enthalten, und zwar entweder in Form von adsorbierter Feuchtigkeit oder an
die Siliciumatome gebunden. Diese struktureinführenden Füllstoffe können modifiziert
sein, beispielsweise durch die Einführung von siliciumgebundenen Alkoxygruppen oder
siliciumgebundenen Alkoxygruppen an Stelle einiger Hydroxylgruppen, wobei gewisse
Vorteile erzielbar sind, beispielsweise Strukturverminderungen bei der Einverleibung
in das Organopolysiloxanpolymere.
-
Der bevorzugte Silika-Füllstoff bei der Erfindung ist Rauchsilika-Füllstoff,
der durch Gasphasenprozesse hergestellt wird, einschließlich des Verbrennens von
Siliciumtetrachlorid oder von Äthylsilikat in der Gasphase. Solche Füllstoffe können
leicht sauer oder alkalisch sein (d. h. ihr pH-Wert kann unter-oder oberhalb des
Werts 7 liegen), was von der Art der Herstellung abhängt.
-
Beispiele für halbverstärkende oder gewöhnlich nicht strukturbildende
Füllertypen sind Titanoxyd, Lithophon, Calciumcarbonat, Eisenoxyd oder Diatomeenerde.
-
Die Organopolysiloxane sind dem Stand der Technik wohlbekannt ; sie
können die gleichen oder verschiedene siliciumgebundene organische Substituenten
(z. B.
-
Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Vinyl-, Allyl-, Phenyl-, Toluyl-, Xylyl-,
Benzyl-, Phenyläther-, Naphthyl-, Chlorphenyl-oder Cyanäthyl oder sowohl Methyl-als
auch Phenylreste) enthalten, die über Kohlenstoff-Silicium-Bindungen an die Siliciumatome
gebunden sind. Die Polymeren können viskose Massen oder gummiartige Festkörper sein,
was vom Kondensationsgrad der Ausgangsorganopolysiloxane und den Polymerisationsmitteln
abhängt ; die Polymeren können durch Kondensation eines fliissigen Organopolysiloxans,
das im Durchschnitt etwa 1, 9, vorzugsweise 1, 98 bis 2, 01 organische Gruppen pro
Siliciumatom enthält, hergestellt sein. Die Polymerisationsmittel, die zum Einsatz
gelangen können, sind dem Stand der Technik wohlbekannt und umfassen beispielsweise
Eisen (III)-hexahydrat, Phenylphosphorylchlorid oder alkalische Kondensationsmittel,
wie Kaliumhydroxyd oder Natriumhydroxyd.
-
Die zur Herstellung der Organopolysiloxane, die in dem Verfahren
gemäß der Erfindung benutzt werden, verwendeten Ausgangsorganopolysiloxane bestehen
im wesentlichen aus Einheiten der Formel R2SiO, in der R die oben angegebene Bedeutung
besitzt. Beispielsweise können die Organopolysiloxane im wesentlichen aus chemisch
verknüpften (CH3) 2SiO-Einheiten bestehen oder aus einem Copolymeren des Dimethylsiloxans
mit einer geringeren Menge (z. B. 1 : 20 oder mehr Molprozent) an chemisch verknüpften
Einheiten wie (C6H5) (CH3SiO), (C6Hs) 2SiO oder (NC CHQCH2) (CH3) SiO oder Mischungen
hieraus.
-
Wenn Alkenylreste über Kohlenstoff-Silicium-Bindungen an das Silicium
gebunden sind, ist es von Vorteil, wenn die Alkenylreste (beispielsweise Vinylgruppen
oder Allylgruppen) in einer Menge anwesend sind, die 0, 05 bis 2 Molprozent der
Gesamtzahl der organischen Reste im Organopolysiloxan, die über Kohlenstoff-Silicium-Bindungen
an Silicium gebunden sind, entspricht.
-
Es können verschiedene Härtungsmittel zusammen mit den Organopolysiloxanen
zum Einsatz gelangen.
-
Zu diesen Härtern gehören : Benzoylperoxyd, tertiär-Butylperbenzoat
oder bis- (2, 4-Dichlorbenzoyl)-peroxyd. Diese Härter können in Mengen vorhanden
sein, die im Bereich von etwa 0, 1 bis 4 bis 8 oder mehr Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Organopolysiloxans, liegen. Anstatt der Verwendung von Härtern
kann zum Zwecke der Bewirkung der Vulkanisierung (Vernetzung) auch eine Bestrahlung
mit Elektronen hoher Energie oder mit y-Strahlen erfolgen.
-
Gemäß der praktischen Durchführung der Erfindung wird eine Grundmischung
aus Eisenoxyd und dem Organopolysiloxanöl mit endständiger Alkenylgruppierung hergestellt,
was vorzugsweise dadurch geschieht, daß man eine Mischung des Eisenoxyds und des
Organopolysiloxans miteinander vermahlt. Zur Bewirkung der Vermahlung des Eisenoxyds
kann eine Standardmühle, wie beispielsweise eine Farbmühle oder eine Kugelmühle,
zur Anwendung gelangen. Das Vermahlen der Mischung des Öls und des Eisenoxyds wird
so lange fortgesetzt, bis eine Grundmischung aus Eisenoxyd und bl entstanden ist,
bei der die Eisenoxydagglomerate unter einer Größe liegen, die einem Wert von zumindest
über der Zahl 4 auf der Noth Standard Scale of a Hegman Grind Gauge äquivalent ist,
was einer Größe von weniger als 50 p entspricht.
-
Zur oben beschriebenen Grundmischung aus Eisenoxyd und Organopolysiloxan,
mit endständiger Alkenylgruppierung wird dann ein Organopolysiloxan das in den gehärteten,
festen und elastischen Zustand überführbar ist, zusammen mit Füllstoff und gegebenenfalls
anderen Zusatzstoffen wie Härtern und Pigmenten hinzugefügt. Die Reihenfolge der
Zugabe der verschiedenen Inhaltsstoffe zum Polymeren ist nicht von Bedeutung, es
ist jedoch vorzuziehen, den Härter hinzuzugeben, nachdem die Grundmischung und der
Füllstoff bereits zugesetzt sind. Danach kann die Organopolysiloxanmasse vergossen,
kalandriert oder exdrudiert werden und den verschiedensten Anwendungsweisen zugeführt
werden. Die Härtetemperaturen können im Bereich zwischen etwa 80° C bis 200 °C,
oder höher schwanken.
-
Um dem Durchschnittsfachmann ein besseres Verständnis der praktischen
Durchführung der Erfindung zu geben, werden als Erläuterung die folgenden Beispiele
angeführt. Alle Teile sind Gewichtsteile.
-
Beispiel 1 Ein Polydimethylsiloxan mit endständigen Vinylresten wurde
dadurch hergestellt, daß man eine Mischung aus 100 Teilen Octamethylcyclotetrasiloxan
und 44 Teilen Tetramethyldivinyldisiloxan äquilibrierte. Die Mischung wurde unter
Verwendung von 100 Teilen Kaliumhydroxyd pro 1 Million Teile Organopolysiloxan 6
Stunden lang bei Temperaturen in der Größenordnung von 150 bis 160°C äquilibriert.
-
Nachdem das Produkt von flüchtigen Bestandteilen befreit worden war,
wurde ein Polydimethylsiloxanöl mit endständigen Vinylresten erhalten, das eine
Viskosität in der Größenordnung von etwa 3000 cP bei 25°C besaß.
-
Erfindungsgemäß wurde eine Mischung aus 75 Teilen rotem Eisenoxyd
und 25 Teilen des obengenannten Polydimethylsiloxanöls mit endständigen
Vinylresten
sodann in einer Farbmühle auf einen North-Standard-grind-Wert von 4 bis 5 gemahlen,
der mittels einer Hegman-Mahlfeinheitsskala gemessen wurde. Ein Anteil von 2, 67
Teilen der resultierenden Grundmischung wurde sodann in 100 Teile einer Mischung
eingemahlen, die aus 66 Teilen des Methylphenylcopolymeren, 26 Teilen Rauchsilika-Füllstoff
und 8 Teilen Polydimethylsiloxan mit endständiger Methoxygruppierung, das eine Viskosität
von etwa 10 cP bei 25 °C besitzt, bestand. In die resultierende Organopolysiloxanmasse
wurden ferner 0, 4 Teile Benzoylperoxyd einverleibt.
-
Das Methylphenylcopolymere, das in der oben beschriebenen Organopolysiloxanmasse
verwendet wird, wurde wie folgt hergestellt : 100 Gewichtsteile Octamethylcyclotetrasiloxan,
15 Teile Octaphenylcyclotetrasiloxan sowie 0, 04 Teile Decamethyltetrasiloxan wurden
erhitzt und 7, 5 Stunden bei 150 bis 160°C in Anwesenheit von 0, 001 Teil Kaliumhydroxyd
gerührt.
-
Das resultierende Produkt wurde abgezogen. Es wurde eine hochviskose,
in Benzol lösliche Masse erhalten, die eine Viskosität von etwa 6000000 cP bei 25°C
besitzt.
-
Eine ähnliche Organopolysiloxanmasse wurde in Befolgung derselben
Verfahrensvorschrift hergestellt, mit der Abänderung, daß an Stelle der Grundmischung
2 Teile Eisenoxyd-Pulver in die Organopolysiloxanmasse eingearbeitet wurden.
-
Eine dritte Organopolysiloxanmasse wurde unter Befolgung der gleichen
Verfahrensvorschrift hergestellt mit der Abänderung, daß an Stelle des Polydimethylsiloxans
mit endständigen Vinylresten ein Polydimethylsiloxanöl mit endständigen Trimethylsiloxyeinheiten,
das eine Viskosität von etwa 3000 cP bei 25 °C besitzt, verwendet wurde.
-
Die drei Organopolysiloxanmassen wurden sodann auf einer Kautschukmühle
zu Fellen geformt, von denen Teststreifen abgeschnitten wurden. Eine Anzahl von
Teststreifen jeder Zubereitung wurde zunächst 10 Minuten lang bei 135°C preßgehärtet.
Ein preßgehärteter Streifen aus der jeweiligen Organopolysiloxanmasse wurde sodann
an einen ungehärteten Streifen der gleichen Zubereitung innerhalb weiterer 10 Minuten
bei 135°C und einem Druck von 7 kg/cm2 zum Zwecke der Bildung von zusammengesetzten
Streifen gebunden. Einige der preßgehärteten Streifen wurden sodann vier weitere
Stunden bei 249°C und 50 Stunden bei 315°C nachgehärtet.
-
Nach diesen verschiedenen Erhitzungsperioden wurden die betreffenden
preßgehärteten Streifen beziiglich der Härte » H « (Shore A), Zugfestigkeit T<
( (kg/cm2) und Dehnbarkeit » E « (°/o) gemessen. Die zusammengesetzten Streifen
wurden ferner bezuglich der Bindestärke gemessen. 2, 54 cm lange Streifen wurden
von einem Scott-Tester abgeschält, wobei eine Zuggeschwindigkeit von 5, 8 cm pro
Minute eingehalten wurde. Eine Bindestärke (B. S.) von 0, 7 kglcm2 oder besser zeigt
an, daß die betreffende Organopolysiloxanmasse zu, Anwendungsweisen geeignet ist,
bei denen es auf die Kautschuk-an-Kautschuk-Bindung ankommt, was beispielsweise
bei Düsenstarterschläuchen der Fall ist.
-
Die folgende Tabelle I zeigt das Ergebnis, das bei einer Zubereitung
erhalten wurde, die gemäß der Lehre der Erfindung hergestellt wurde (mit « Grundmischung
« bezeichnet), ferner sind die Ergebnisse angegeben, die man bei einer Zubereitung
ermittelt hat, die unter Verwendung von gepulvertem Eisenoxyd
(bezeichnet
mit)) Pulver «) erhalten wurde und schließlich die Ergebnisse, die man bei der Zubereitung
gemessen hat, die Polydimethylsiloxan mit endständigem Trimethylsiloxyeinheiten
enthält (mit » Öl « bezeichnet).
-
Tabelle I
Preßhärtung Preßhärtung |
+ 4Stunden/249°C+ 4Stunden/249°C B S |
+ 24 Stunden/315°C + 50 Stunden/315°C.. |
H 1 T S E H T E |
Grundmischung................ 63 45, 8 22068 ! 49, 0 170 12,
6 bis 14, 0 |
68 68 43, 4 150 zu brüchig zum testen 12, 6 bis 14, 0 |
Die Organopolysiloxanmasse, die aus Polydimethylsiloxanöl mit endständigen Trimethylsiloxyeinheiten
hergestellt worden war, ergab Hitzealterungsergebnisse, die im wesentlichen denen
der Zubereitung äquivalent waren, die gemäß der Lehre der Erfindung hergestellt
worden waren. Jedoch bildeten die Zubereitungen, die aus dem 01 mit endständigen
Trimethylsiloxyeinheiten hergestellt worden waren, Elastomeren, die außer einem
Versagen beim Bindestärketest nachteiligerweise einen sehr starken Anteil an Dauerhärtung
aufwiesen.
-
Beispiel 2 Es wurde eine Organopolysiloxanmasse gemäß der Erfindung
in Übereinstimmung mit derVerfahrensvorschrift des Beispiels 1 hergestellt, mit
der Abänderung, daß eine Grundmischung eingesetzt wurde, die sich aus einer Mischung
von 25 Teilen Polydimethylsiloxan mit endständigen Vinylresten, das eine Viskosität
von etwa 40 000 cP bei 25°C besaß, und aus 75 Teilen rotem Eisenoxyd zusammensetzte.
Es wurde gefunden, daß Teststreifen, die aus dieser Grundmischung hergestellt worden
waren, im wesentlichen die gleiche Resistenz gegenüber Hitzealterung besaßen wie
die gemäß Beispiel 1 hergestellten Zubereitungen.
-
Vergleichsbeispiel Es wurde eine Mischung aus 100 Teilen kautschukartigem
Organopolysiloxan, die im wesentlichen aus verknüpften Dimethylsiloxyeinheiten und
einer kleineren Menge an Methylvinylsiloxyeinheiten sowie Di-
phenylsiloxyeinheiten
und als Kettenenden Trimethylsiloxaneinheiten besteht, 36 Teilen Siliciumdioxydfüllstoff
und etwa 5 Teilen üblicher Verfahrenshilfe besteht, mit 3 Teilen Eisenoxyd (2, 11
Teile Eisen) und etwa 1/2 Teil bis- (2, 4-Dichlorbenzoyl)-peroxyd hergestellt. Diese
Mischung entspricht dem Stande der Technik.
-
Es wurde ferner die gleiche Mischung hergestellt, mit der Abänderung,
daß an Stelle der 3 Teile Eisenoxyd in der Organopolysiloxanmasse 4 Teile einer
gemahlenen Grundmasse zum Einsatz gelangten, die ihrerseits 3 Teile Eisenoxyd und
1 Teil Polydimethylsiloxan mit endständigen Vinylresten enthielt, wobei die Hinzugabe
dieser Grundmasse der Erfindung entspricht.
-
Die beiden erhaltenen Kompositionen wurden zu Streifen geformt, die
sodann in Probestückchen geschnitten wurden. Letztere wurden sodann 5 Minuten bei
125°C unter Pressung gehärtet und sodann 1 Stunde bei 150°C gehärtet. Ferner wurden
diese Probestücke 24 Stunden bei einer Temperatur von 315°C gemäß dem Verfahren
des Standes der Technik hitzegealtert. Die folgende Tabelle zeigt die Resultate
dieser Vergleichsversuche, wobei mit dem Symbol » Ha die Shore A-Härte,) >Ta
die Zugfestigkeit in kg/cm' und » Ea die prozentuale Dehnbarkeit bedeutet.
-
Es zeigt sich deutlich, daß die Hitzealterungsbeständigkeit der gemäß
der Erfindung hergestellten Organopolysiloxanelastomeren der der Organopolysiloxane,
die gemäß dem nächstkommenden Stand der Technik hergestellt sind, sehr deutlich
überlegen ist.
-
So ist beispielsweise bei der Zugfestigkeit eine Verbesserung um 50
0/, festzustellen.
Nach 15 Minuten Nach 24 Stunden Nach 50stündiger |
Preßhärtung Nachhärtung Hitzealterung |
bei 125°C bei 315°C bei 315°C |
H T E H T E H T E |
Stand der Technik ..... 27 72,1 1030 39 33,9 350 51 35,0 220 |
Erfindungsgemäß ....... 25 78,4 990 45 40,9 320 54 52,5 270 |
Diese Ergebnisse beweisen, daß das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung von
Organopolysiloxanelastomeren ermöglicht, die eine überlegene Hitzealterungsresistenz
aufweisen. Ferner können die Elastomeren, die auf die erfindungsgemäße Art und Weise
hergestellt worden sind, einer Vielzahl von Anwendungsweisen zugeführt werden, bei
denen es auf eine überragende Kautschuk-an-Kautschuk-Bindung ankommt.