DE1248660B - Verfahren zur Herstellung von Glykolmonoestern von Carbonsauren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Glykolmonoestern von CarbonsaurenInfo
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Description
C 07 C 69/76
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. Cl.:
EUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
C 07 c
Deutsche KI.: 12 ο-27 /f 2 /fT /Il
Nummer: 1 248 660
Aktenzeichen: B 82171 IV b/J 2 ο
Anmeldetag: 29. Mai 1965
Auslegetag: 31. August 1967
ZH- l
Es ist bekannt, daß bei der Umsetzung von Glykolen mit Carbonsäuren Glykolmonoester entstehen. Es ist
ferner bekannt, daß in Gegenwart yon Aminen oder Alkalihydroxyden Äthylenoxyd mit Carbonsäuren
unter Bildung von Glykolmonoestern reagiert. Diese Reaktionen verlaufen jedoch wenig einheitlich. So
führt die Umsetzung von Essigsäure mit Äthylenoxyd in Gegenwart von basischen Katalysatoren zu einem
Gemisch von Glykolmonoacetat, Glykoldiacetat und nicht umgesetzter Essigsäure. Die Reindarstellung der
Glykolmonoester aus einem solchen Gemisch durch Destillation bereitet erhebliche Schwierigkeiten. Die
basischen Katalysatoren bewirken zudem unter den Reaktionsbedingungen eine Polymerisation des Äthylenoxyds
unter Bildung von Polyglykolen. Setzt man Äthylenoxyd mit Essigsäure in Gegenwart saurer
, Katalysatoren um, so wird bevorzugt Glykoldiacetat gebildet.
Außerdem ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 150 982 bekannt, daß man Carbonsäure-(ß-hydroxyäthyl)-ester
durch Umsetzen von Carbonsäuren mit Äthylenoxyd in Gegenwart von neutralen Alkalisalzen
erhält. Die Reaktion wird jedoch in Gegenwart von Wasser durchgeführt, wodurch die Isolierung von
wasserlöslichen Carbonsäure-(/S-hydroxyäthyl)-estern sehr aufwendig wird. Ferner wird in den deutschen
Auslegeschriften 1 157 623, 1 154 479 beschrieben, daß man Carbonsäure-(/?-hydroxyäthyl)-ester aus Carbonsäuren
und Äthylenoxyd in Gegenwart von wäßrigen Carbonsäureamiden erhält. Auch die letztgenannten
Verfahren haben den Nachteil, daß die erzeugten Reaktionsprodukte, insbesondere wenn sie wasserlöslich
sind, nur unter großem Aufwand isoliert werden können. Außerdem haben die verwendeten
Carbonsäureamide den Nachteil, daß sie bei Reaktionstemperaturen über 100° C leicht hydrolysieren
und dabei Anlaß zu Nebenreaktionen geben.
Es wurde nun gefunden, daß man Glykolmonoester von Carbonsäuren durch Umsetzen von Carbonsäuren
mit Alkylenoxyden bei erhöhter Temperatur sehr rein und in hoher Ausbeute erhält, wenn man die Umsetzung
in Gegenwart von Thioäthcrn durchführt.
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß man Carbonsäure-(/3-hydroxyäthyl)-ester in hohen Ausbeuten
erhält. Die Reaktion verläuft praktisch ohne Bildung von Nebenprodukten, d. h., es findet keine
Bildung von Glykoldiestern, Polymerisaten des Äthylenoxyds oder die Bildung von Nebenprodukten mit
Lösungsmitteln statt. Außerdem können auch wasserlösliche Carbonsäure-(ß-hydroxyäthyl)-ester ohne großen
Aufwand isoliert werden.
Für das neue Verfahren sind z. B. gesättigte und Verfahren zur Herstellung von Glykolmonoestern
von Carbonsäuren
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Harry Distler,
Dr. Wilhelm Münster, Ludwigshafen/Rhein
»5 ungesättigte aliphatische Mono- und Polycarbonsäuren
geeignet, insbesondere solche mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie Ameisensäure. Essigsäure, Propionsäure,
Buttersäure, Isobuttersäure, Önanthsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure und
Adipinsäuremonomethylester. Auch cycloaliphatische, araliphatische und aromatische Mono- und Polycarbonsäuren
lassen sich mit gutem Erfolg umsetzen, wie 1,2-Cyclobutandicarbonsäure, Cyclohexancarbonsäure,
Phenylessigsäure, Benzoesäure, Salizylsäure, p-Methoxybenzoesäure, p-Chlorbenzoesäure. Phthal-.
säure, Phthalsäuremonoäthylester, Pyromellithsäure und Naphthoesäure.
Als Alkylenoxyd wird insbesondere Äthylenoxyd verwendet, aber auch andere aliphatische, cycloaliphatische und araliphatische Epoxyde sind verwendbar, wie Propylenoxyd, Butylenoxyd, Butadienmonoxyd, Cyclohexenoxyd, Cyclododecatrien-(1,5,9)-monoxyd und Styroloxyd.
Als Alkylenoxyd wird insbesondere Äthylenoxyd verwendet, aber auch andere aliphatische, cycloaliphatische und araliphatische Epoxyde sind verwendbar, wie Propylenoxyd, Butylenoxyd, Butadienmonoxyd, Cyclohexenoxyd, Cyclododecatrien-(1,5,9)-monoxyd und Styroloxyd.
Carbonsäure und Alkylenoxyd werden im allgemeinen im MoKcrhältnis zwischen 1: 1 und 1: 10,
insbesondere zwischen 1: 1 und 1 : 1,5 eingesetzt.
Als Thioäther werden Verbindungen der Formel R — S — R' verwendet, bei denen R und R' organisehe
Reste darstellen. Beispielsweise seien genannt: Dimeth}lsulfid,Diäthylsulfid, Methyl phenylsulfid,Thiodiessigsäure,
Thiodibuttersäure, Thiodiglykol, Thioxan und Thiodiacetonitril. Die Thiogruppierung kann
auch mehrmals im Molekül vorhanden sein, wie in den Verbindungen 3,9-Dithio-6-o\a-undecandiol-(l,ll)
oder 3,6-Dithiooctandiol-(l,8). An Stelle von Thioäthern
können selbstverständlich auch Verbindungen eingesetzt werden, die sich unter den Reaktionsbedingungen in Thioäther umwandeln, wie Schwefel-
wasserstoff, Mercaptane und Thiophenole, die sich mit Alkylenoxyd zu Thioäthern umsetzen. Man kann
auch von Sulfoniumsalzen, wie Tris-(/3-oxäthyl)-sulfo-
709 639/581
niumhydrochlorid ausgehen, die unter den Reaktionsbedingungen sich unter Bildung von Thioäthern zersetzen.
Es wurde festgestellt, daß diejenigen Thioäther die aktivsten Katalysatoren darstellen, die am leichtesten
alkylierbar sind, wie Thiodiglykol und Thiodiessigsäure. Es wird vermutet, daß sich bei der Umsetzung
zunächst ein Komplex bildet, etwa nach der Gleichung
R2S + CH2 CH2 -I- R'COOH
R2S-CH2-CH2OH [R'-COO
der anschließend sich zum Glykolmonoester unter Rückbildung des Thioäthers umlagert.
© If Θ
R2S- CH2 — CH2- OHj [R' — COO
> R'— COO — CH„ — CH2OH + R2S
> R'— COO — CH„ — CH2OH + R2S
Man verwendet den Thioäther im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 20 Cewichtsprozent, bezogen
auf die Ausgangsstoffe, insbesondere in einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsprozent.
Die Umsetzung wird bei erhöhter Temperatur, im allgemeinen zwischen 25 und 2000C, vorzugsweise
zwischen 60 und 150cC, durchgeführt. Man arbeitet
drucklos oder, insbesondere bei Verwendung von niedrigsiedenden Ausgangsstoffen, bei erhöhtem Druck
etwa bis zu 50 at.
Es ist nicht notwendig, Lösungsmittel mitzuverwenden, doch kann das Verfahren auch in Gegenwart von
Wasser oder organischen Lösungsmitteln, wie aliphatischen, cycloaliphatische oder aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen, Ketonen oder Estern, durchgeführt werden.
Die Abtrennung des gebildeten Glykolmonoesters erfolgt in üblicher Weise, z. B. durch Destillation oder
Kristallisation. Da der Katalysator bei der Umsetzung nicht verbraucht wird, kann er nach dem Abtrennen
des gebildeten Glykolmonoesters erneut verwendet werden.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
In einem Druckgefäß aus rostfreiem Stahl werden 84 Teile Essigsäure, 75 Teile Äthylenoxyd und 8 Teile
Thiodiessigsäure vorgelegt und unter Schütteln 3 Stunden auf 100°C erhitzt. Der Reaktionsaustrag wird
entspannt und überschüssiges Äthylenoxyd abdestilliert. Durch Destillation unter vermindertem Druck
erhält man 137 Teile (= 94°/0 der Theorie, bezogen auf Essigsäure) Glykolmonoacetat vom Kp.2 = 58
bis 600C. Die Verbindung ist gaschromatographisch einheitlich.
Verwendet man an Stelle von Thiodiessigsäure Natriumhydroxyd als Katalysator, so besteht das
Reaktionsprodukt aus etwa gleichen Teilen Glykolmonoacetat und Glykoldiacetat neben Essigsäure.
In einem Druckgefäß werden 79 Teile Acrylsäure (stabilisiert mit 0,5 °/0 Hydrochinon), 61 Teile Äthylenoxyd
und 7 Teile Thiodiessigsäure vorgelegt und 2 Stunden unter Schütteln auf 1000C erhitzt. Durch
Destillation des Reaktionsaustrags erhält man 115Teile Glykolmonoacrylat vom Kp., 5 = 60 bis 620C. Die
Ausbeute beträgt 91,5% der Theorie.
Beispiel 3
»
»
Man erhitzt in einem Druckgefäß 50 Teile Benzoesäure, 30 Teile Äthylenoxyd und 4 Teile Thiodiessigsäure
unter Schütteln 5 Stunden auf 1000C. Durch Destillation des Reaktionsgutes erhält man 56 Teile
Glykolmonobenzoat vom Kp.o 5 = 121 bis 126°C.
Die Ausbeute beträgt 82°/0 der Theorie.
In einem Rührgefäß werden unter Inertgas 400 Teile Terephthalsäure, 800 Teile Wasser und 55 Teile Thiodiglykol
vorgelegt. Bei 100° C leitet man durch ein Tauchrohr langsam 300 Teile Äthylenoxyd ein, so
daß sich ein Druck von 0,5 bis 1 atü einstellt. Das Reaktionsgut wird bei 900C destilliert. Hierbei
werden 95 Teile Terephthalsäure zurückgewonnen. Man kühlt das Filtrat auf O0C und trennt die ausgeschiedenen
Kristalle ab. Man erhält 406 Teile (= 87°/0 der Theorie, bezogen auf umgesetzte Terephthalsäure)
Bis-(hydroxyäthyl)-terephtha!at. Eine aus Wasser umgelöste Probe schmilzt bei 108 bis 1090C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Glykolmonoestern von Carbonsäuren durch Umsetzen von Carbonsäuren mit Alkylenoxyden bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Thioäthern durchführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 150 982, 1 154 479, 157 623.
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