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Vorrichtung zum Verdichten von Abfallstoffen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Verdichten von Abfallstoffen, insbesondere von Hausmüll, und
zu ihrem Laden in Sammelbehälter, insbesondere Müllabfuhrwagen, wobei die Abfallstoffe
mittels eines Förderschiebers durch ein Rohr mit einem beweglichen, als Widerlager
bei der Verdichtung der Stoffe dienenden Verschluß geschoben werden, der sich nach
ihrer Verdichtung öffnet.
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Es sind Müllsammelbehälter bekannt, in die der Müll unter gleichzeitiger
Verdichtung durch einen rohrartigen Kanal geschoben wird, der durch einen einstellbaren
Flachschieber abgeschlossen ist. Ferner kennt man Förderschieber, die die Abfallstoffe
durch dieses Rohr fördern und die über den sich dabei bildenden Müllpfropfen Querschieber
öffnen, durch die der Müll in den Sammelbehälter gelangt. Es ist weiter bekannt,
den Querschieber als einseitigen Spitzkeil auszubilden und hydraulisch oder mechanisch
im Takt mit dem Förderschieber so zu betätigen, daß der Müll zunächst verdichtet
und darauf in den Sammelraum geschoben wird, wobei der Querschieber das Zurückfallen
des Fördergutes beim Rückgang des Förderschiebers verhindert.
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Demgegenüber beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß zur Vermeidung
einer baldigen Beschädigung des Fördermechanismus ein Förder- und ein Drehschieber
druckabhängig, nicht bloß wegabhängig, zusammenwirken müssen. Infolge der druckabhängig
gekoppelten Steuerung der Schieberbewegungen können einerseits die Abfallstoffe
auf ein ihrer Zusammensetzung entsprechendes Verhältnis verdichtet werden, andererseits
wird verhindert, daß bei nicht zu verdichtenden Stoffen wie Steinen, Bauschutt u.
ä., der Mechanismus überlastet wird. Dabei ist als »druckabhängig« eine Steuerung
gemeint, die selbsttätig auf den Verdichtungsgrad und damit auf den Druck des zu
fördernden Mülls anspricht. Es ist bereits ein Preßmüllwagen mit einer den Saminelraum
abschließenden Falltür bekannt, deren Außenfläche als Widerlager bei der Vorverdichtung
des Mülls durch die Ladeschaufel dient und sich nach der Vorverdichtung öffnet,
während sich der Hub der Ladeschaufel bis zu ihrer Entleerung in den Sammelraum
fortsetzt. Dabei wird durch ein Druckmeßgerät angezeigt, welcher Druck jeweils im
hydraulischen System zum Heben der Schaufel herrscht und wann die zunächst schnell,
dann in derVerdichtungsphase langsamer sich hebende Ladeschaufel unter dem höchstzulässigen
Druck steht. Jedoch ist damit noch keine selbsttätig ablaufende druckabhängige Steuerung
im Sinne der Erfindung bekanntgeworden.
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Derartige Steuerungen sind zwar auf vielen Gebie-
ten der Technik
üblich. So kennt man eine hydraulische Hubvorrichtung für Stapelgeräte, bei der
der Druck im Zylinder in Abhängigkeit von der zu hebenden Last zweistufig geregelt
ist. Auch zwei miteinander gekoppelte hydraulische Einheiten sind bekannt, von denen
die zweite Einheit in Abhängigkeit von der Belastung der ersten Einheit aktiv wird,.
wie man auch hydraulische Getriebe kennt, bei denen ein druckabhängiges Ventil den
Flüssigkeitsstrom blockiert, bis sich der Druck im System durch äußere Einwirkung
zu einer vorbestimmten Höhe gesteigert hat. Wo aber bei den bekannten Vorrichtungen
ein Zusammenhang zwischen einer zu fördernden äußeren Last und der Steuerung des
Hubgeräts besteht, handelt es sich um eine einheitliche, linear ansteigende Last.
Damit wurde es noch nicht nahegelegt; daß bei einer so inhomogenen Last wie zu verladendem
Müll eine lastabhängige Steuerung sowohl durch Verdichten des Mülls als auch schlagartig
durch nicht verdichtbare Müllbestandteile, wie Steine, kompakte Metallstücke. od.
dgl., möglich ist.
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Gemäß der Erfindung ist dem Förderschieber ein bei oder über dem
gewünschten Verdichtungsgrad ansprechender Druckschalter zugeordnet, der die Bewegung
des Förderschiebers unterbricht und die Öffnungsbewegung des Verschlusses auslöst,
zweckmäßigerweise in Zusammenwirken mit einem Steuerventil eines den Drehschieber
hydraulisch oder pneumatisch betätigenden weiteren Arbeitszylinders. Im Gegensatz
zu den wegabhängigen, im Takt zusammenarbeitenden bekannten Vorrichtungen wird dadurch
erreicht, daß leicht zu verdichtende Abfallstoffe,
wie Kartons,
Blecheimer u. dgl., durch den vorwärtsgehenden Förderschieber bei gleichzeitigem
Druckanstieg zusammengedrückt und somit verdichtet werden, ohne daß der Drehschieber
gleich anspricht, während bei homogenen, nicht verdichtbaren Abfallstoffen, wie
Steinen) 1 Bauschutt, Holzbalken u. dgl., der Dmckanstieg infolge des Widerstandes
dieser Stoffe ohne nennenswerten Hub des Förderschiebers sofort erfolgt und den
Drehschieber öffnet.
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Ein von dem Drehschieber nach seiner Öffnungsbewegung betätigter
Endschalter schaltet erfindungsgemäß die Betriebsmittelzufuhr für die Förderbewegung
des Förderschiebers bis zu dessen Endstellung wieder ein, so daß die verdichteten
Stoffe bis zur Öffnung in den Sammelraum gefahren werden. In seiner Endstellung
betätigt gemäß der Erfindung der Förderschieber das Steuerventil im Arbeitszylinder
des Drehschiebers erneut und leitet dadurch die Schließbewegung des Drehschiebers
ein.
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Vorteilhafterweise ist der Verschluß des Rohres, vorzugsweise eines
sich über die ganze Breite der Rückwand des Sammelbehälters erstreckenden rechteckigen
Rohres, ein im Querschnitt kreissegmentförmiger Drehschieber, dessen die Spitze
des Kreissegments bildender Drehpunkt, dem über die Breite gesehen eine Dreh- oder
Schwenkaehse entspricht, an den Sammelbehälter in der Scheitelfläche des Rohres
angelenkt ist. Dabei weist die Arbeits-- fläche des Förderschiebers, mit dem die
Abfallstoffe durch das Rohr gegen den Drehschieber geflreßt werden, in an sich bekannter
Weise die gleiche Krümmung auf wie die Arbeitsfläche des Drehschiebers. Dadurch
können die vor der Arbeitsfläche des Förderschiebers liegenden, verdichteten Abfallstoffe
mit der Schließbewegung des Drehschiebers gewissermaßen vom Förderschieber abgestreift
und gleichzeitig das Einführungsrohr verschlossen werden, wodurch im Gegensatz zu
einer bekannten Vorrichtung ein Zurückfallen der Abfallstolle und ihr Verklemmen
im Spalt zwischen zwei Klappen verhindert wird, mit denen bei der bekannten Sorrichtung
der Sammelbehälter zu verschließen ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist an der dem Sammelbehälter
zugekehrten Wand des Einfülltroges ein Messerbalken und an der den Einfülltrog durchquerenden
Wand des Förderschiebers ein zweiter Messerbalken angebracht. if Durch die zusammenarbeitenden
Messerbalken werden Abfallstoffe abgeschert, die sich zwischen den Förderschieber
und das Einfüllrohr zu setzen suchen.
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Erfindungsgemäß ist zur weiteren möglichsten Verschleißminderung
der Drehschieber gegenüber dem Sammelraum im Sammelbehälter abgekapseit, In der
Zeichnung ist in den Fig. 1 bis 4 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in vier
verschiedenen Arbeitsstadien dargestellt.
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An dem Sammelbehälter 1 eines nicht gezeichneten Fahrzeuges ist über
ein Scharnier 2 eine den Sammelbehälter 1 nach hinten abschließende Rück wand 3
derart angelenkt, daß diese zum Entladen des Sammelbehälters hochgeklappt werden
kann. In der Rückwand 3 ist die Vorrichtung zum Laden und Verdichten der Abfallstoffe
untergebracht. Sie besteht aus einem sich über die ganze Breite der Rückwand erstreckenden
rechteckigen Einfiihrungsrohr 4, in welchem ein Förderschieber S geführt und durch
einen Hubzylinder 6 hin und her bewegt wird. An dem dem Sammelbehälter 1 zugewandten
Ende des
Einführiiflgsröhres 4 ilt ein Dgehschieber 7 angeordnet, der durch einen
Xubz34 der 8 betätigt wird.
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Wie in F i g. 1 dargesteih ist, gelangen die Abfallstoffe durch den
Ernfu lltrog 9 in das Einführungsröhre und werden, wie iñ FigW2 gezeigt ist, von
clerii Förderschieber 5 gegen die Stirnseite es5 in dieser Arbeitsphase geschlossenen
Drehschiebers 7 gepreßt. Hierbei werden die sich zwischen dem Einftihriingsrohr
4 und dem Einfülltrog 9 befindenden Abfallstoffe durch an der Oberseite des Förderschiebers
5 und an der Stirnseite des Einfülltroges 9 befestigte Messerbalken 11 und 12 abgeschert.
Bei Erreichen eines einstellbaren und der gewünschten Verdichtung der Abfallstoffe
entsprechenden Betriebsdruckes in dem Hubzylinder 6 wird durch einen in der Zuleitung
zu diesem angeordneten Druckschalter die Betriebsmittelzufuhr unterbrochen und in
Zusammenwirken mit einem von dem Druckschalter beeinflußten Steuerventil des Zylinders
8 der Drehschieber 7 öffnet Durch einen von dem Drehschieber 7 in der Endstellung
»offen« betätigten Endschalter wird dann die Unterbrechung der Betriebsmittelzufuhr
zu dem Hubzylinder 6 wieder aufgehoben, und der Förderschieber Wird, wie in Fig.3
dargestellt ist, in seine Endstellung gefahren Wie aus Fig.4 ersichtlich ist, werden
nunmehr die von der Stirnseite des Förderschiebers 5 liegenden, verdichteten Abfallstoffe
durch den in seine Endstellung »geschlossen« zurückgehenden Drehschieber 7 in den
Sammelbehälter 1 geschoben. Der Förderschieber 5 geht darauf in seine Ausgangsstellung
zurück, und das Arbeitsspiel beginnt von neuem.