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Vorrichtung zum Kühlen und Zusammenpressen von Kunststoff-Wulstschweißnähten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Kühlen und Zusammenpressen der
heißen Schweißwulst von an den Stirnkanten verschweißten Kunststofflagen, vorzugsweise
für Maschinen zum Anbringen von Verschlußschweißnähten an gefüllten Kunststoffsäcken,
mit endlosen umlaufenden Kühl-und Preßorganen, welche die in einer Schweißstation
gebildete Schweißwulst von beiden Seiten erfassen und sich über die Kühl- und Preßstrecke
gemeinsam mit dem Werkstück bewegen. Bei bereits vorgeschlagenen Vorrichtungen dieser
Art werden die endlosen umlaufenden Kühl- und Preßorgane von zwei einander gegenüberliegenden
umlaufenden Stahlbändern gebildet, die die Schweißwulst erfassen und durch die Kühl-
und Preßstation führen, wobei gegen die der Schweißwulst abgekehrte Seite jedes
Stahlbandes Kühl- und Andrückeinrichtungen anliegen. Wenn auch mit diesen Stahlbändern
eine glatte Naht erzielbar ist, so ergeben sich doch gewisse schwerwiegende Nachteile:
1. Beim Einlaufen zwischen die Stahlbänder findet das durch die Erhitzung vergrößerte
Volumen des Nahtbereiches keinen Raum und wird ein Stück weit zurückgewalzt, bis
es dann jeweils zu einer unerwünschten Faltenbildung kommt.
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2. Die Stahlbänder können nur eine Kühlfläche mit gleicher Länge
wie die zu erzeugende Naht aufweisen.
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3. Die Stahlbänder können wegen ihrer geringen Dicke wenig Wärme
aufnehmen, so daß ihre Kühlwirkung von den außen anliegenden Kühlkörpern abhängt.
Das Anliegen der laufenden Bänder an stillstehenden Kühlkörpern ist an sich schon
wegen der Reibung nachteilig und bedingt den Verzicht auf nennenswerten Anpreßdruck,
der für das satte Anliegen im Interesse eines guten Wärmeüberganges an sich wünschenswert
wäre. Das satte Anliegen wird auch noch dadurch beeinträchtigt, daß die beispielsweise
nur 0,3 mm dicken Stahlbänder infolge ihrer geringen Wärmeaufnahmefähigkeit sehr
stark erhitzt werden und sich infolge der örtlichen Ausdehnung verwinden bzw. bucklig
werden, was den Wärmeübergang weiter verschlechtert. Die Reibung zwischen Bändern
und Kühlkörpern erzeugt Wärme und führt zum sogenannten Fressen. Die Wärmeentwicklung
steigt mit der Laufgeschwindigkeit, so daß diese begrenzt ist. Alles in allem ergibt
sich ein sehr langer Kühlweg, da der Anpreßdruck aus den angegebenen Gründen gering
gehalten werden muß und der Wärme-
übergang infolgedessen und wegen des Unebenwerdens
der Bänder schlecht ist.
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4. Die sich kontinuierlich über das Werkstück erstreckenden Stahlbänder
lassen sich auch durch Anwendung von Anpreßrollen an flbergängen von beispielsweise
zwei zu vier Lagen an den Seitenfalten von Kunststoffsäcken nicht mit der wünschenswerten
Exaktheit in der stufenförmigen Übergangszone anpressen, so daß die Gefahr besteht,
daß die Naht unmittelbar vor der Stufe nicht dicht wird. Dies liegt nicht nur an
dem gegenüber der Stufe verhältnismäßig großen Radius des von der Rolle unterstützten
Bandes, sondern vor allem auch daran, daß kein entsprechend starker Anpreßdruck
ausgeübt werden kann, und zwar deswegen, weil die Stahlbänder nicht mit der anzupressenden
Werkstückkante abschneiden können, sondern diese ein Stück weit überragen müssen
und auf diesem Stück nicht unterstützt sind, was erfahrungsgemäß bei stärkerem Anpreßdruck
dazu führt, daß die Bänder verlaufen.
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5. Zwischen den glatten Stahlbändern und den Werkstücken ergibt sich
während des Transportes Schlupf, d. h., die Werkstücke lassen sich zwischen den
Stahlbändern nicht mit Sicherheit mit der vorgegebenen Geschwindigkeit transportieren,
was beispielsweise zum Schieflaufen der Werkstücke führen kann 6. Die Stahlbänder
brechen infolge der Umlenkung an den Führungs- und Antriebsrollen, was einen häufigen
Ersatz der Stahlbänder und damit Kosten und Zeitaufwand sowie Maschinenstillstände
notwendig macht. Meist brechen die Stahlbänder an der Stelle, wo die beiden Enden
des Stahlbandes zusammengefügt sind, um ein endloses Band zu ergeben.
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7. Die Stahlbänder neigen sehr stark zum Verlaufen, da man sie im
Arbeitsbereich seitlich nicht führen kann.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art die Künl- und Preßorgane aus
Ketten bestehen, deren Glieder an ihrer in der Kühl-und Preßstrecke dem Werkstück
zugekehrten Seite mit Platten versehen sind. Bei den Ketten ist ein Brechen ausgeschlossen,
da sie infolge ihrer Gelenke beim Umlenken um die Führungs- und Antriebskettenräder
nicht beansprucht werden. Ketten lassen sich auch einwandfrei in allen Bereichen
seitlich führen und können daher nicht verlaufen. Auch lassen sie sich mit jedem
beliebigen Anpreßdruck über die Kettenrollen andrücken. Außerdem können die Platten
der Kettenglieder beliebig dick ausgeführt werden, so daß ihre Masse unter Umständen
schon ausreicht, um die Naht genügend abzukühlen. In diesem Fall können die Platten
während des Rücklaufes am anderen Kettentrum, wo ihre Außenfläche zugänglich ist
auf die erforderliche Ausgangstemperatur zurückgekühlt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
einander gegenüberliegenden Ketten um eine halbe Plattenlänge gegeneinander versetzt
sind. Auf diese Weise kommen die Zwischenräume zwischen einander benachbarten Platten
jeweils mittig zu einer gegenüberliegenden Platte zu liegen.
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Auf diese Weise ergibt sich eine gleichmäßige Folge der durch das
Eindringen heißen Kunststoffmaterials in die Zwischenräume zwischen den Platten
gebildeten Rippen der Naht, die bei der durchsichtigen Folie als gleichmäßige Riffelung
im Abstand jeweils einer halben Plattenlänge in Erscheinung treten.
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Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Wirkflächen der Platten
erfindungsgemäß mit quer zu ihrer Transportrichtung angeordneten Rändelnuten versehen
sind. Dieses Rändelprofil verhindert einerseits die bei den Stahlbändern auftretende
Faltenbildung, da das durch die Erwärmung vergrößerte Volumen der Naht in den Rändelnuten
Platz findet und nicht zurückgewalzt wird. Weiter ergibt das Rändelprofil eine gegenüber
den Stahlbändern wesentlich vergrößerte Kühlfläche. Bei einer Rändelung von 600
wird die Kontaktfläche zur Folie beispielsweise verdoppelt. Die Kühlwirkung ist
somit wesentlich größer als bei Stahlbändern. Zwischen den gerändelten Kettengliederplatten
ist auch kein Schlupf der Folienlagen möglich, so daß durch die Ketten die Werkstücke
mit der vorgegebenen Geschwindigkeit exakt geführt werden und ein Schieflaufen der
Werkstücke ausgeschlossen ist.
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Die Rändelung einander gegenüberliegender Platten kann dabei so angeordnet
sein, daß einer Nut der einen Platte jeweils eine zwischen zwei Nuten gebildete
Rippe der anderen Platte gegenüberliegt. Dadurch wird eine sich schlängelnde, überall
gleichmäßig dicke Naht erzielt, die sich demnach auch gleichmäßig abkühlt. Wird
nach einem weiteren erfindungsgemäßen Vorschlag der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Platten dem Abstand zweier benachbarter Rippenscheitel der Rändelung entsprechend
gewählt, so wird durch die dem Zwischenraum gegenüberliegende Rippe das Nahtmaterial
in den Zwischenraum etwa der übrigen Riffelung entsprechend hineingedrängt, so daß
sich eine gleichmäßige Nahtstruktur ergibt. Auf diese Weise ist vermieden,
daß die
bei den üblichen Toleranzen auftretenden Zwischenräume zwischen den Platten durch
entsprechende Kunststoffwülste unangenehm in Erscheinung treten, da diese Wülste
von den durch die Rändelung entstehenden Wülsten bei normaler Betrachtung nicht
zu unterscheiden sind. Besondere Kosten für eine sehr genaue Herstellung der Platten,
um die Zwischenräume so klein als möglich zu halten, werden hierdurch erspart.
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Die geriffelte Kunststoffnaht hat wegen der gleichmäßigen Prägung
auch ein gutes und vertrauenerwekkendes Aussehen. Eine geriffelte Prägung von mit
intermittierend wirkenden Schweißbacken hergestellten Kunststoffnähten ist auch
bereits bekannt, so daß gegen derartige Nähte kein Vorurteil besteht. Eine weitere
Möglichkeit besteht dabei noch darin, statt der gleichmäßigen Riffelung Schrift-
oder Warenzeichen als Güte- oder Herkunftszeichen einzuarbeiten.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung können die Rändelnuten
sich nach ihren Enden zu zunehmend verflachen und schließlich in die glatte Plattenoberfläche
auslaufen. Auf diese Weise erfahren die Kunststoffrippen der Riffelung an ihren
Enden einen gefälligen Auslauf. Dabei entsteht der weitere Vorteil, daß der Teil
der Platten, der sich auf die unerhitzten Folienteile auflegt, wodurch die Naht
in ihrer Dicke kalibriert wird, ungerändelt ist, wodurch die Flächenpressung auf
die Folie wesentlich kleiner gehalten wird als wenn sich die Platten mit ihrer Rändelung
auf die Folie auflegen würden.
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Um gegebenenfalls auch im wesentlichen glatte, also nicht durch Kunststoffwülste
unterbrochene Nähte herstellen zu können, besteht die oben schon angedeutete, aber
verhältnismäßig teure Möglichkeit der Präzisionsanfertigung der Platten dahingehend,
daß die Plattenoberflächen glatt sind und daß die Zwischenräume zwischen benachbarten
Platten nur etwa 0,1 mm betragen. Bei diesem geringen Plattenabstand dringt der
Kunststoff erfahrungsgemäß infolge seiner sofortigen Abkühlung nicht oder nur auf
eine ganz geringe Tiefe in den Spalt ein, so daß keine oder nur kaum bemerkbare
Kunststoffwülste entstehen.
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Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung kann aber das gleiche
Ziel auch in einfacherer Weise dadurch erreicht werden, daß zwischen einander benachbarten
Platten verhältnismäßig große Zwischenräume vorgesehen werden und daß die Wirkflächen
durch dünne, an den Platten befestigte und entgegen der Laufrichtung in die Zwischenräume
ragende Bleche gebildet werden, wobei sich die Bleche benachbarter Platten schuppenartig
überdecken. Auf diese Weise entsteht eine Nahtoberfläche, die bis auf der geringen
Blechdicke entsprechende Stufen absolut glatt ist.
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Durch die Kettenplatten wird der weitere Vorteil erzielt, daß sich
auch der Übergang von zwei zu beispielsweise vier Lagen des Werkstückes mit wesentlich
größerer Sicherheit als mit den bisher verwendeten Stahlbändern dichtpressen läßt,
da sich erstens die einzelnen Kettenglieder der Stufe besser anpassen und zweitens
der Anpreßdruck beliebig hoch gehalten werden kann, da ein seitliches Verlaufen
nicht zu befürchten ist. Besonders vorteilhaft ist auch hier wieder eine Rändelung
der Kettengliederplatten, da das teigige Kunststoffmaterial durch das Rändelprofil
eine starke Umlagerung erfährt, bei der durch die erhabenen Rändelrippen eine Tiefenwirkung
bis auf die Nennfolienstärke herab eintritt, die zu einer Verdichtung
und
Verbindung des Nahtmaterials im Grunde der Stufe führt, so daß auch an dieser Stelle
kein Hohlraum mehr verbleibt.
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Erfindungsgemäß können die Umlenk-Kettenräder an der Einlaufseite
vorteilhaft so angeordnet und können ihnen weitere Kettenräder so nachgeschaltet
sein, daß die Platten erst nach dem Ablaufen von den Umlenk-Kettenrädern gegen die
Schweißnaht zur Anlage kommen. Hierdurch wird vermieden, daß die mit größerer Geschwindigkeit
um die Umlenkräder herumlaufenden, nach außen ragenden Ränder der einzelnen Platten
in die teigige Kunststoffnaht eindringen und diese beschädigen.
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Zur Kühlung der gerändelten Kettengliederpiatten auf ihrem Rücklauf
werden erfindungsgemäß auf den Platten-Wirkflächen schleifende Metalldrähte vorgeschlagen,
die bürstenartig in einen kühlmitteldurchfiossenen Körper eingelassen sind. Auf
diese Weise wird es möglich, die Platten-Wirkflächen auch in den Rändelnuten selbst
zu kühlen. Natürlich kann statt dessen oder zusätzlich auch kalte Luft gegen die
Kettenglieder geblasen werden. Ferner ist es zweckmäßig, wenn die Führungsschienen
für die Kettenrollen kühlmitteldurchströmt sind, und zwar zweckmäßig sowohl im Rücklaufbereich
wie auch im Arbeitsbereich. Zur Erzielung einer intensiveren Kühlwirkung im Arbeitsbereich,
in welchem nur die Kettenrückseiten zugänglich sind, da die Platten mit ihren Wirkflächen
gegen das Werkstück anliegen, geht ein weiterer Erfindungsvorschlag dahin, für jede
Werkstückseite eine Doppelkette mit großem Abstand zwischen den beiden Einzelketten
vorzusehen wobei die Platten den Zwischenraum überbrücken und mit je einem Glied
jeder Kette verbunden sind, wobei im Arbeitsbereich Kühlmittel im Zwischenraum auf
die Plattenrückseiten einwirken. Die Anpressung der Ketten im Arbeitsbereich wird
dabei zweckmäßig durch mit Laufrollen der Ketten zusammenwirkende I;üiirungssch
enen vermittelt, um eine starke Reibung zwischen den Kühlvorrichtungen und den Plattenrückseiten
zu vermeiden. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Doppelketten aus je zwei Ketten
mit abgewinkelten Kettenlaschen bestehen, wobei die Platten an den Kettenlaschen
befestigt sind.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß handelsübliche Ketten zu
ihrem Aufbau verwendet werden können.
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Ein weiterer Vorschlag der Erfindung besteht darin, daß mindestens
an einer Werkstückseite die die Anpressung der Platten gegen die Naht vermittelnde
Ketten-Führungsschiene im Arbeitsbereich in Laufrichtung der Kette unterteilt ist,
damit eine Anpassung an die Werkstücke beim Wechsel der Lagenzahl od. dgl. gewährleistet
ist. Auch die auf der Rückseite der verbreiterten Platten angeordneten Kühlelemente
können die gleiche Unterteilung aufweisen.
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Die auf die Kettenrollen wirkenden Andrückkörper können zweckmäßig
mindestens an einer Werkstückseite gegen Federkraft senkrecht zur Werkstückebene
beweglich sein. Die auf der anderen Seite der Werkstückbahn befindlichen Körper
können starr gelagert werden und bilden das Widerlager.
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Mit Platten besetzte, parallel zu den Kühl- und Anpreßketten angeordnete
längere Ketten werden zweckmäßig auch zum Transport der Werkstücke durch die der
Kühl- und Anpreßstation vorausgehende Schweißstation verwendet. Zur Verhinderung
des langsamen Aufheizens dieser Transportketten werden
auch die auf der Rückseite
dieser Ketten angeordneten, auf die Kettenrollen wirkenden Führungsschienen zweckmäßig
von einem Kühlmittel durchströmt.
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Die Erfindung ist nachstehend in Anwendung an einer Vorrichtung zum
Anbringen von Verschlußschweißnähten an gefüllten Kunststoffsäcken an Hand von Zeichnungen
eingehend beschrieben. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung zum Anbringen
von Verschlußschweißnähten an gefüllten Kunststoffsäcken mit einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Kühl- und Anpreßstation schematisch in Seitenansicht, F i g. 2 die
Kühl- und Anpreßeinrichtung der Vorrichtung nach F i g. 1 in größerem Maßstab in
Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der LinieIII-III in Fig. 2, Fig.4 einen Schnitt
nach der Linie IV-IV in Fig. 2, F i g. 5 aussdmittweise das teilweise mit einer
geriffelten Verschlußschweißnaht versehene Füllende eines Kunststoffsackes zusammen
mit einem Stück Kette mit im Mittelteil gerändelten Kühl- und Anpreßplatten, soweit
sie auf der Rückseite des Kunststoffsackes liegt, F i g. 6 eine Draufsicht zu F
i g. 5, in der auf jeder Seite ein Stück Kühl- und Anpreßkette dargestellt ist,
F i g. 7 einen Schnitt entsprechend der Linie VII-VII in F i g. 5 durch einander
gegenüberliegende, abgebrochen dargestellte, gerändelte Kühl- und Anpreßplatten
in wesentlich vergrößertem Maßstab, F i g. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII
in F i g. 6 unter Beschränkung auf die Kühl- und Preßplatten und die dazwischenliegende
Naht in größerem Maßstab, F i g. 9 eine Kettennusführung zum Erzeugen einer im wesentlichen
glatten Naht, F i g. 10 einen horizontalen Schnitt durch ein Stück Kette mit gerändelten
Kühl- und Anpreßplatten beim Rücklauf durch eine Kühleinrichtung in einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform, Fig. 11 eine Ausführungsform einer Kühl- und Anpreßkette mit einer
im Arbeitsbereich wirksamen Kühlvorrichtung, F i g. 12 eine Ausführungsform grundsätzlich
wie gemäß F i g. 10, jedoch aus handelsüblichen Ketten aufgebaut, F i g. 13 einen
Schnitt entsprechend der Linie XIII-XIII in F i g. 9 durch eine um eine Kühlvorrichtung
ergänzte Ausfiihrungsform entsprechend der nach Fig. in und 12.
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Eine zur Erläuterung der Erfindung in F i g. 1 schematisch dargestellte
Vorrichtung zum Anbringen von Verschlußschweißnähten an gefüllten Kunststoffsäcken
besteht gemäß einem älteren Vorschlag des Erfinders aus einer Öffnungsstation 1,
einer Reinigungsstation 2, einer Aufheizstation 3, einer Anpreßstation 4, einer
Schweißstation 5 und einer Anpreß-und Kühlstation 6. Gemäß dem älteren Vorschlag
des Erfinders wurden die verschweißten Sackränder in der Kühl- und Anpreßstation
mit Hilfe von Stahlbändern zwischen von einem geeigneten Kühlmittel durchflossenen
Kühlkörpern hindurchgeführt und gleichzeitig zusammengepreßt. Zur Vermeidung der
eingangs geschilderten Nachteile von Stahlbändern werden gemäß der vorliegenden
Erfindung die verschweißten Sackränder zwischen umlaufenden Ketten
7
und 8 (F i g. 2) erfaßt und eine Zeitlang unter Druck gehalten, deren Glieder auf
der den Sackrändern zugewandten Seite mit Platten 9 (F i g. 1) versehen sind. Gemäß
einer ersten Ausführungsform wird eine Spezial-Zweifach-Rollenkette mit U-förmigen
Bügeln 10 (F i g. 3) verwendet, wobei die Bügelrücken die Platten 9 bilden. Die
Platten sind normal glatt und weisen einen gegenseitigen Abstand von einigen zehntel
Millimetern auf, der ausreicht, um die beim Schlagen der Bügel auftretenden Toleranzen
aufnehmen zu können. Mit derartigen Ketten entsteht eine glatte Naht, die in Abständen
der Plattenlänge zu beiden Seiten flache Rippen von der Breite des Plattenzwischenraumes
aufweist. Erfindungsgemäß werden die beiden zusammenwirkenden Ketten so zueinander
angeordnet, daß die Lücken jeweils mittig zu einer gegenüberliegenden Platte gemäß
F i g. 6 zu liegen kommen. Auf diese Weise ergibt sich eine gleichmäßige Folge der
Rippen beider Seiten, was bei der durchsichtigen Folie als gleichmäßige Riffelung
im Kettenteilungsabstand angenehm in Erscheinung tritt. Für viele Zwecke genügt
das Aussehen einer derartigen Naht.
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Die beiden zusammenwirkenden Ketten 7 und 8 sind gemäß Fig. 2 über
die Kettenräder 11 bis 15 einerseits und 16 bis 20t andererseits gelegt, von denen
die Kettenräder 11 und 16 in nicht weiter dargestellter Weise so gelagert sind,
daß sie zum Spannen der Ketten entgegen der durch den Pfeil 21 gekennzeichneten
Werkstücklaufrichtung verlagert werden können. Die Kettenräder 11 und 16 führen
auf Grund ihres gegenseitigen Abstandes die Ketten nicht bis gegen die Werkstücke,
sondern dies geschieht erst während des Weiterlaufes der Ketten zu den Kettenrändern
12 und 17. Hierdurch wird ein Schaufeln der mit größerer Geschwindigkeit um die
Kettenräder 11 und 16 herumlaufenden, nach außen ragenden Ränder der einzelnen Platten
9 auf der teigigen Kunststoffnaht vermieden und erreicht, daß die Ketten in gestreckter
Lage mit annähernd parallel zu den Werkstücken liegenden Platten an diese angelegt
werden.
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Nachdem die Ketten 7 und 8 die Werkstücke 22 (F i g. 1, 3) mittels
der Platten 9 zwischen sich erfaßt haben, gelangen sie zwischen Führungs- und Anpreßschienen
23, 24 und 25, die, wie in F i g. 3 zu erkennen ist, so profiliert sind, daß sie
nur jeweils die beiden nebeneinanderliegenden Kettenrollen der Zweifach-Rollenketten
berühren. Die Schiene 23 ist mittels am Maschinengestell in nicht weiter dargestellter
Weise befestigten Bolzen 26 und 27 ortsfest gelagert.
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Die Schienen 24 und 25 werden durch Federn 28, 29, die auf in den
Schienen eingeschraubten und in den schematisch dargestellten Lagern 30 und 31 geführten,
nicht dargestellten Bolzen sitzen, gegen die feste Schiene 23 angepreßt, wodurch
der Anpreßdruck auf die dazwischen eingeschlossenen Werkstücke ausgeübt wird. Die
Unterteilung der federnden Schiene in beispielsweise zwei getrennte Schienen 24
und 25 ermöglicht eine bessere Anpassung der Ketten an Werkstücke mit unterschiedlicher
Lagenzahl. Die Lagerungen30 und 31 für die nicht dargestellten Führungsbolzen der
Federn 28 und 29 sind mit balligen Bohrungen versehen, so daß die Führungsbolzen
in den Bohrungen pendeln können. Um bereits im Arbeitsbereich die Ketten zu kühlen,
sind die Führungs- und Anpreßschienen mit Längsbohrungen 32 versehen, die über je
eine Ein- und Auslaßgewindebohrung 33, 34 in nicht dargestellter Weise an eine
Kühlmittelleitung
angeschlossen sind. Da der Wärmeübergang von den U-förmigen Bügeln 10 über die Kettenrollen
zu den Führungsschienen verhältnismäßig schlecht ist, erfolgt die Hauptkühlung erfindungsgemäß
während des Rücklaufes der Kette, währenddessen die die Platten 9 bildenden Rücken
der U-förmigen Bügel 10 direkt an einer Kühlschiene vorbeigeführt werden können.
Entgegen der der Übersichtlichkeit wegen gewählten Darstellung mit Abstand wie in
F i g. 2 und 3 liegen die Platten an den Kühlschienen 35 und 36 unter dem Druck
von Federn, wie beispielsweise 37 und 38, an, wobei die Federn, die an jedem Ende
in nicht dargestellter Weise vorgesehen sind, über Lauf- und Anpre& schienen
39, 40 auf die Ketten über deren Rollen wirken. Die Kühlschienen 35 und 36 sind
wiederum mit einer Längsbohrung 32 und Ein- und Auslaßgewindebohrungen 33 und 34
für den Kühlnlitteldurchfluß versehen.
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Zur Erzielung einer geprägten Nahtstruktur, die sich auch auf die
Güte der Naht, insbesondere an durch Lagenunterschiede gebildeten Stufen, auswirkt,
können die Platten 9 mit einer quer verlaufenden Rändelung versehen sein. Zweckmäßigerweise
sind die Plattenzwischenräume und die Rändelung aufeinander abgestimmt, wie dies
in F i g. 7 in vergrößertem Maßstab dargestellt ist. Die Breite der Zwischenräume
78 zwischen je zwei Platten 9 entspricht der Teilung der Rändelung 79. Außerdem
ist die Rändelung auf den Platten so angeordnet, daß jeweils ein erhabener Teil
der Rändelung der Mitte eines Zwischenraumes 78 genau gegenüberliegt. Hierdurch
wird in den Zwischenraum das Nahtmaterial etwa der übrigen Riffelung entsprechend
hineingedrängt, so daß sich für den normalen Beschauer eine gleichmäßige Nahtstruktur
ergibt. Für die Rändelung der einander gegenüberliegenden Platten ergibt sich dabei
gleichzeitig das Einandergegenüberliegen jeweils eines Wellenberges und eines Wellentales,
wodurch eine sich schlängelnde, überall gleichmäßig dicke Naht, die sich demnach
gleichmäßig abkühlt, gebildet wird.
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Zweckmäßigerweise verläuft die Rändelung nicht über die gesamte Plattenbreite,
sondern ist, wie in den F i g. 5 und 8 dargestellt ist, nur im mittleren Bereich
der Platten vorgesehen und läuft an ihren Enden, wie in F i g. 8 bei 80 dargestellt
ist, sanft aus.
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Hierdurch erhält einmal die erzeugte Riffelung der Naht an ihren Enden
einen gefälligen Auslauf und wird weiterhin erreicht, daß sich auf den unerhitzten
Bereich 81 (F i g. 5, 8) der Folien 22 die volle Platte auflegt, so daß die Folie
in diesem Bereich nicht beschädigt oder markiert wird. Es ist wesentlich, daß sich
die Platten jenseits des erhitzten Bereiches auf die kalten Folien erstrecken, damit
hierdurch eine Kalibrierung der Naht auf mindestens Folienstärke erfolgt.
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Zur Erzeugung einer im wesentlichen glatten Naht besteht die Möglichkeit,
die glatt belassenen U-f5rmigen Bügel 10 einer Präzisionsbearbeitung zu unterwerfen,
so daß sie bis auf etwa ltjo Millimeter zusammenstoßend auf der Kette angebracht
werden können. In einen derartig schmalen Spalt bringt die teigige Folie ihrer Konsistenz
und der beschleunigten Abkühlung wegen nur so wenig ein, daß die Naht als glatt
zu bezeichnen ist.
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Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung einer im wesentlichen glatten
Naht besteht in Anwendung
einer in F i g. 9 dargestellten Kette
42 mit einen größeren Zwischenraum zwischen sich lassenden U-förmigen Bügeln 43,
Auf jedem Bügel 43 ist, beispielsweise durch elektrische Punktschweißung oder Hartlötung,
ein dünnes Blatt 44 befestigt, welches sich entgegen der Laufrichtung 45 über das
nachfolgende Blatt erstreckt. Eine zwischen derartigen Ketten erzeugte Naht weist
nur ganz schwache Stufen entsprechend der Blattstärke auf. Die Enden der Blätter
können noch angeschrägt sein, so daß praktisch auch keine Stufe mehr entsteht.
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Der Vorteil der gerändelten Platten besteht auch noch in der Vergrößerung
der Kontaktfläche mit der Folie, die eine sehr schnelle Abführung der Wärme ermöglicht.
Schlechter als bei einer glatten Platte ist hingegen bei einer gerändelten Platte
der umgekehrte Vorgang der Kühlung der Platten beim Entlangführen an einer Kühlschiene
während des Rücklaufes der Kette, da die Platte nur mit ihren vorstehenden Teilen
Berührung mit der Kühlschiene hat. Um diesem Nachteil zu begegnen, ist die in Fig.
10 im Schnitt dargestellte, kühlrnitteldurchfiossene Kühlschiene 46 mit Metallborsten
47 bürstenartig besetzt, die mit ihren vorzugsweise hakenförmig umgebogenen Enden
48 auf den gerändelten U-förmigen Bügeln 49 federnd gleiten, wobei sie auch in die
Rändelung eindringen und so die Wärme von der ganzen Fläche abnehmen und zu dem
in der Kühlschiene 46 strömenden Medium 50 hinführen. Um die Kühlwirkung zu intensivieren,
kann auch die auf den Kettenrollen 51 anpressend aufliegende Schiene 52 kühlmitteldurchflossen
ausgebildet sein. Die Schienen 46 und 52 nach Fig. 10 treten dabei an die Stelle
der Schienen 35 und 39 bzw. 36 und 40 nach Fig. 2.
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Um eine intensive Abkühlung auch im Arbeitsbereich der Ketten zu
ermöglichen, kan auch eine Kette gemäß Fig. 11 mit wesentlich verbreiterten U-förmigen
Bügeln 54 Verwendung finden. Hierdurch ist zwischen den eigentlichen Kettenelementen
54 und 55 Raum, um eine kühlmitteldurchflossene Kühlschiene 56 an die Rückseite
der U-förmigen Bügel 53 anzulegen. Zweckmäßigerweise verwendet man die Kühlschiene
nicht gleichzeitig zum Anpressen, da dies einen hohen Verschleiß mit sich bringen
würde, sondern überträgt die Anpreßkraft über die Kettenrollen mittels besonderer
Anpreßschienen 57 und 58, die zur Erzielung eines besonders ruhigen Laufes aus einem
Kunststoffmaterial hergestellt sein können.
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Für den gleichen Zweck können auch entsprechend Fig. 12 zwei Rollenketten
59 und 60 mit Winkellaschen 61 und 62, die handelsüblich sind, derart verwendet
werden, daß die Ketten mittels der Winkellaschen an zusätzlichen Platten 63 in dem
erforderlichen Abstand, beispielsweise mittels Senkschrauben 64 befestigt werden,
so daß wiederum eine Kühlschiene 56 an der Rückseite der Platten zur Einwirkung
gebracht werden kann. Neben dem Vorteil der Verwendung einer handelsüblichen Kette,
deren Winkellaschen im übrigen auch zur Verringerung der Gesamtbreite um 1800 gedreht
mit dem Winkel über die Kette reichend Verwendung finden können, ergibt sich noch
der weitere Vorteil, daß für die Platten ein anderes Material als für die Ketten,
beispielsweise Messing, verwendet werden kann, das gegen chemische Einflüsse der
Naht und gegen Kondenswasser, das sich an den Kühlflächen nieder-
schlägt, unempfindlich
ist. Die Platten 63 werden gegebenenfalls mit der gewünschten Rändelung versehen,
die auch mit Firmen- oder Warenzeichen durchsetzt sein kann, um in die Naht Güte-
oder Herkunftszeichen einzuprägen. Falls eine durchgehende Rändelung verwendet wird,
können die Platten63 aus einem entsprechend mit Rändelung gezogenen Bandmaterial
billig hergestellt werden.
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In F i g. 13 ist der Querschnitt durch eine entsprechend der Kette
nach Fig. in ausgebildete Kette nach F i g. 9 dargestellt und mit den entsprechenden
Bezugszeichen versehen.
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Für die Kühlung der Ketten während ihres Rücklaufes kann auch eine
Kühlkammer vorgesehen werden, die im Inneren mittels einer Kältemaschine unterkühlt
ist. Neben aufgeblasener Kühlluft, die auch Verwendung finden kann, ermöglichen
diese beiden Kühlarten eine Kühlung ohne Reibungskontakt an einer Kühlfläche.
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Zum Transport und Gegeneinanderlegen der Füllöffnungsränder der zu
verschließenden gefüllten, in nicht dargestellter Weise von einem Transportband
getragenen Kunststoffsäcke 22 dienen erfindungsgemäß an Stelle von Schlupf aufweisenden
und zum seitlichen Verlaufen neigenden Bändern ebenfalls umlaufende Ketten 65 und
66 mit Platten 67, die wiederum als Spezial-Zweifach-Rollenketten mit auf ihrem
Rücken die Platten 67 bildenden Bügeln 68 ausgebildet sind. Auch diese, das Einfüllende
der Säcke an der Vorwärm- und Schweißstation 3, 5 vorbeiführenden Ketten werden
im Bereich dieser Stationen und zweckmäßigerweise auch noch in der Anpreß- und Kühlstation
zur Verhinderung ihres langsamen Aufheizens durch kühlmitteldurchilossene Schienen
69 und 70 gekühlt. Die Schienen 69 und 70, die in nicht weiter dargestellter Weise
unterteilt sein können, sind zur Einwirkung auf die Kettenrollen wiederum profiliert
und dienen gleichzeitig der gegenseitigen Anpressung der zusammenwirkenden Kettentrümer,
zu welchem Zweck die der einen Kette zugeordneten Kühlschiene oder -schienen in
nicht weiter dargestellter Weise unter Federdruck steht bzw. stehen, wie für die
Schienen 24 und 25 der Kühl-und Anpreßkette bereits beschrieben worden ist.
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Die Ketten 65 und 66 sind unter anderem über die dargestellten Kettenräder
71, 72, 73 (F i g. 2) und 74 (F i g. 1) einerseits sowie 75, 76 und 77 andererseits
gelegt, von denen die Kettenräder 72 und 76 in nicht weiter dargestellter Weise
angetrieben sind.
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Die Kettenräder 13 und 71 (s. auch Fig. 1) einerseits und 18 und 75
andererseits haben eine gemeinsame Nabe, auf welchem Wege die Ketten 7 und 8 von
den Ketten 65 und 66 ihren Antrieb erhalten.
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Die in F i g. 4 dargestellten Gestellteile und Lagerungen der Kettenräder
11, 17 und 20 sind in F i g. 1 und 2 der Einfachheit und Übersichtlichkeit wegen
nicht eingezeichnet worden, da sie beispielsweise das in F i g. 2 Dargestellte verdecken
würden.