DE1240457B - Verfahren zur Herstellung von Moertel mit waessrigem Kieselsaeuresol als Bindemittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Moertel mit waessrigem Kieselsaeuresol als Bindemittel

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DE1240457B
DE1240457B DE1960P0026267 DEP0026267A DE1240457B DE 1240457 B DE1240457 B DE 1240457B DE 1960P0026267 DE1960P0026267 DE 1960P0026267 DE P0026267 A DEP0026267 A DE P0026267A DE 1240457 B DE1240457 B DE 1240457B
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mörtel mit wäßrigem Kieselsäuresol als Bindemittel Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mörteln mit verbesserten Mörtelmisch- und Spachteleigenschaften. Die Verbesserung wird durch den Zusatz kleiner Mengen bestimmter feinverteilter Kolloidstoffe erreicht.
  • Es können verschiedene Mörtelarten verwendet werden, wenn hohe Korrosionsbeständigkeit gefordert wird. Eine der gebräuchlichen Arten besteht aus einem inerten Füllstoff wie Kieselerde in einer konzentrierten wäßrigen Natriumsilikatlösung. Diese Zubereitung wird dann mit einem Ansäuerungsmittel, das also Alkali verbraucht, angesetzt. Hierzu verwendet man entweder direkt eine Säure oder aber eine Substanz, die sich langsam zersetzt, dabei die Alkalität des Natriumsilikats neutralisiert und dieses als hydratisierte Kieselsäure niederschlägt. Diese Kieselsäure vernetzt, was für die Festigkeit und Kohäsion des ausgehärteten Mörtels von Bedeutung ist. Ein Nachteil dieser Mörtelart besteht darin, daß größere Mengen an Natriumverbindungen, welche aus den verwendeten Materialien herrühren, im Mörtel verbleiben. Wird ein solcher Mörtel sauren Bedingungen ausgesetzt, so bilden diese Natriumverbindungen Salze, die den Mörtel nachteilig beeinflussen. So bildet sich beispielsweise unter der Einwirkung von Schwefelsäure Natriumsulfat, das unter den Verarbeitungsbedingungen Wasser aufnehmen oder abgeben kann. Dabei werden Form und Volumen des Mörtels verändert, wodurch dieser zerplatzt oder absplittert. Wenn außerdem ein solcher Mörtel - wie üblich - Natriumfluorsilikat als Aushärtungsmittel enthält, so führt der hohe Anteil an Natriumfluorid unter der Einwirkung starker Säuren bei höherer Temperatur zur Bildung von Flußsäuren, welche die Vernetzung der Kieselsäure löst und damit die Mörtelstruktur erweicht.
  • Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde ein kalthärtender Mörtel entwickelt, der als Bindemittel ein wäßriges Kieselsäuresol enthält, welches durch Alkali fällbar ist. Dieser Mörtel enthält ferner einen wasserunlöslichen und gegenüber dem Kieselsäuresol inerten Füllstoff (z. B. Kieselerde, Silikate, verschiedene Metalloxyde u. dgl.) und als Aushärtungsmittel ein festes Alkalisilikat, welches ein Verhältnis von Alkalimetalloxyd zu Si0, von 1:1 bis 1:4,2 aufweist. Dieser Mörtel ist -in der USA.-Patentschrift 2 914 413 beschrieben. Die Wirkungsweise dieses Mörtels scheint in der gesteuerten Ausfällung hydratisierter Kieselsäure aus dem wäßrigen Kieselsäuresol durch das Aushärtungsmittel zu liegen, wodurch das Bindevermögen der Kieselsäure verbessert wird.
  • Dieser kalthärtende Mörtel wird wegen seiner gegenüber herkömmlichen Silikatmörteln bezüglich chemischer Beständigkeit und Festigkeit überlegenen Eigenschaften auf verschiedenen Anwendungsgebieten bevorzugt. Er ist jedoch in gewisser Hinsicht schwieriger zu verarbeiten als die bisher üblichen Silikatmörtel, welche gut spachtelbar sind und die Fähigkeit besitzen, dort zu verbleiben, wo man sie aufbringt. Demgegenüber sind die Mörtel nach der genannten USA.-Patentschrift zu flüssig, um gut spachtelbar zu sein, und neigen daher bei der Verarbeitung zum Fließen. Die in dieser Patentschrift beschriebenen Mörtel auf Basis eines wäßrigen Kieselsäuresols sind also zu rheopektisch, d. h., sie sind für eine leichte Verarbeitbarkeit nicht hinreichend thixotrop. Ein thixotropes Gel wird unter Druck oder Schub (z. B. beim Mischen) flüssig, erhält jedoch seine gelartigen Eigenschaften zurück, wenn der Druck aufgehoben wird. Diese Eigenschaft macht einen Mörtel gut spachtelbar, und wenn er auf eine Fläche gebracht wird, so bleibt er dort haften. Unter dem Spachteldruck wird das Gel jedoch flüssig und kann dann auf der Oberfläche verstrichen bzw. gespachtelt werden. Nach Beendigung des Spachtelns wird der Mörtel wieder fest und erhärtet. Da die Mörtel gemäß der genannten USA.-Patentschrift diesen Eigenschaften nicht voll genügen, erfordern sie eine besondere Behandlung, was die Verarbeitungszeit verlängert.
  • Änderungen der kolloidalen Struktur des Mörtels ohne Beeinträchtigung des Gesamtsystems sind schwer durchführbar. Es ist bekannt, daß schon kleine Elektrolytmengen kolloidale Systeme stark beeinflussen und oft eine schnelle Agglomeration und Fällung der kolloidalen Teilchen verursachen. Auch können mechanisches Rühren, die Art der Zugabe von Zusätzen oder andere, scheinbar-unwesentliche Veränderungen kolloidale Systeme verändern oder zerstören. Es ist daher zu erwarten, daß Zusätze, besonders solche, welche den pH-Wert steigern oder der kolloidalen Lösung Kationen zuführen und welche dem Mörtel auf Basis eines wäßrigen Kieselsäuresols thixotrope Eigenschaften verleihen sollen, sehr leicht eine unregelmäßigere Fällung der Kieselsäure aus dem Sol und/oder einen Verlust der Festigkeit oder anderer Eigenschaften zur Folge haben.
  • Diese Erwartung bestätigt sich auch, wenn übliche Geliermittel in bekannter Weise mit einem Mörtel auf der Basis eines wäßrigen Kieselsäuresols verarbeitet werden. So wird z. B. ein Magnesium-Montmorillonit zur Herstellung eines thixotropen Gels aus wäßrigen Dispersionen empfohlen, wobei die Anwendungskonzentrationen 2 bis 2,5% (bezogen auf die Dispersion) beträgt. Versuche, dieses Material in den empfohlenen Konzentrationen oder selbst mit nur 1 11/o des Gewichts der Mörtelmischung gemäß der USA.-Patentschrift 2 914 413 zu verwenden, führen zu einem zu rasch härtenden und daher unbrauchbaren Mörtel. Ferner wird ein Attapulgit als Zusatz zu wäßrigen Dispersionen (Zusatzmenge 3 bis 10°/o) vorgeschlagen, um thixotrope Eigenschaften zu erzielen. Dabei müssen- diese Mittel zur Erzielung der gewünschten Wirkung unter starkem Schub zugemischt werden.
  • Es ist auch bekannt, daß Tone gute Füllstoffe für Mörtel sind. Daher werden auch Kaolinittone bei Mörteln auf Basis eines wäßrigen Kieselsäuresols verwendet; sie bewirken jedoch keinen nennenswerten thixotropen Effekt.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Eigenschaften, insbesonder die Mörtelmisch- und Spachteleigenschaften von Mörteln auf Basis wäßriger Kieselsäuresole ohne wesentliche Beeinträchti, gung der Festigkeit des Mörtels zu verbessern.
  • Diese Aufgabe ist überraschenderweise mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung von Mörtel aus einem wäßrigen Kieselsäuresol als Bindemittel, einem inerten Füllstoff und 0,2 bis 15 % (vom Gewicht des Füllstoffes) festem Alkalimetallsilikat mit einem Molverhältnis Alkalimetalloxyd zu Si02 von 1:1 bis 1:4,2 als Aushärtungsmittel dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß dem Gemisch 0,3 bis 3% (vom Gewicht des Kieselsäuresols) Kieselsäure, wasserunlösliches anorganisches Silikat oder eines der wasserunlöslichen kolloidalen Metalloxyde Al2O3, TiO.., ZrO2, SnOz, Cr203, Fe203, sämtlich mit einer Teilchengröße unter 200 mg, zugesetzt wird.
  • Ferner wurde im Zuge der Erfindung überraschenderweise festgestellt, daß man bei der erfindungsgemäß hergestellten Mörtelzubereitung die Menge des normalerweise verwendeten Aushärtungsmittels bis zu 50 °/o ohne merkliche Festigkeitseinbuße herabsetzen kann. Durch diese Verringerung des Gehalts an Natriumionen im Mörtel erreicht man gleichzeitig eine bessere Wasser- und Alkalibeständigkeit sowie einen höheren elektrischen Widerstand des Mörtels.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist sehr einfach. Vorzugsweise wird der feingemahlene Zusatzstoff dem Füllstoff oder dem Aushärtungsmittel oder einem Gemisch dieser beiden Komponenten zugemischt. Hierzu kann man übliche Mischer verwenden. Falls gewünscht, kann man den Zusatzstoff auch in den Mörtel einarbeiten.
  • In der Regel wird das Gemisch aus Füllstoff, Aushärtungsmittel und Zusatzstoff dem als Bindemittel dienenden wäßrigen Kieselsäuresol zugegeben. Der Mörtel wird dann von Hand auf gleichmäßige Konsistenz gemischt und wie gewünscht gespachtelt. Es ist überraschend, daß dieser Zusatz ohne kräftiges mechanisches Rühren eine derartige Verbesserung der thixotropen Eigenschaften erzielt, im Gegensatz zu den obenerwähnten, in höheren Konzentrationen angewendeten thixotropen Mitteln, die ein starkes Mischen erforderlich machen.
  • Die im erfindungsgemäßen Verfahren als Zusatzstoffe in Frage kommenden Materialien sind wasserunlösliche, fein gemahlene Pulver, welche gegenüber Wasser und dem Mörtelsystem inert sind. Erfindungsgemäß kann als Zusatzstoff die bekannte, feste, feinzerteilte Kieselsäure verwendet werden. Sie besteht im wesentlichen aus reinem SiO2 und ist ungefähr kugelförmig mit einem Teilchendurchmesser von 10 bis 100 Millimikron. Solche Kieselsäure wird durch Depolymerisation natürlicher Kieselsäure und anschließende Polymerisation auf den gewünschten Verteilungsgrad hergestellt. Kieselsäure der gewünschten Teilchengröße läßt sich beispielsweise durch Verbrennen von Äthylsilikat oder SiC14 und Kondensieren der Kieselsäure an einer kalten Oberfläche herstellen. Ferner kann man feinverteilte Kieselsäure aus ihren heißen Karbonatlösungen durch Abkühlung ausfällen.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten anorganischen Silikate sind Tone, die im allgemeinen mindestens 30 Gewichtsprozent Silizium als Si02 enthalten und deren Teilchen wenigstens in einer Dimension kleiner als etwa 200 Millimikron sind. Diese Materialien werden aus natürlich vorkommenden Tonen durch Fraktionierung nach Teilchengröße gewonnen. Die Tone können Schichtenstruktur, wie Montmorillonit, oder Nadelstruktur, wie Attapulgit, haben. Wesentlich ist ihre Teilchengröße, und wenn sie auch als Nadeln, Fasern, Flocken, Kugeln oder Stäbe vorliegen können, so ist es erforderlich, daß zumindest eine Dimension (Länge, Breite, Dicke oder Durchmesser), der kleinsten Teilchen nicht größer als ungefähr 200 Millimikron ist. Der Ausdruck »kleinste Teilchen« bezieht sich auf die Einzelteile des Stoffes und nicht auf größere Aggregate, die aus ihnen aufgebaut sein können.
  • Erfindungsgemäß verwendbare Montmorillonite sind Alkali- und Erdalkali-Montmorillonite, wie Natrium-, Kalium-, Lithium-, Magnesium- und Kalzium-Montmorillonit. Diese Substanzen sind bekannte Tone (gewöhnlich Aluminiumsilikate) und enthalten ungefähr 40 bis 60% Si02 neben Wasser und Metalloxyden wie Ca0, Na20, Li20, Fe20., K20 und gewisse Halogenide.
  • Erfindungsgemäß brauchbare Attapulgite (wasserhaltige Magnesium-Aluminium-Silikate) enthalten ungefähr 67% Si02 (bezogen auf wasserfreie Substanz). Sie können z. B. eine Teilchengröße von etwa 120 bis 140 Millimikron haben. Andere erfindungsgemäß verwendbare Tone sind die Sepiolite, die Illite u. a.
  • Die wasserunlöslichen anorganischen Oxyde, die zur Verbesserung der thixotropen Eigenschaften von Mörteln auf Basis eines wäßrigen Kieselsäuresols eingesetzt werden können, sind die kolloidalen Metalloxyde A1,03, Ti0" Zr02, Sn02, Cr203 und Fe2O3. Viele dieser Oxyde sind in feinverteilter Form im Handel erhältlich.
  • Die Menge des verwendeten Zusatzes kann zwischen 0,3 und 3 9/o des Gewichts des zur Herstellung des Mörtels verwendeten wäßrigen Kieselsäuresols schwanken. Nimmt man weniger als 0,3%, so ist der Effekt ungenügend. Andererseits wirkt sich aber auch die Verwendung von mehr als 31% nachteilig aus, weil dann der Mörtel erhärtet, bevor er verarbeitet ist. Vorzugsweise wendet man eine Zusatzmenge von 0,7 bis 29/o an, welche optimale Mörtelmischeigenschaften, gute Spachtelbarkeit und gute Festigkeitseigenschaften des erhärteten Zementes ergibt.
  • Das Gewichtsverhältnis von Pulver und flüssiger Mörtelzubereitung hängt von dem verwendeten Füllstoff ab. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft bei einem Verhältnis von 2,8: 1 bis 6: 1 durchführen. Vorzugsweise wird als Füllstoff Quarzmehl verwendet, wobei das optimale Verhältnis von Pulver zu Flüssigkeit zwischen 3,1: 1 und 3,7: 1 liegt. Bei diesem bevorzugten Füllstoff liegt die Menge des dem Füllstoff und dem Aushärtungsmittelzuzugebenden Zusatzstoffes zwischen ungefähr 0,1 und 0,75% des Gewichts der fertigen Zubereitung. Diese Zubereitung kann in den Handel gebracht werden und ist durch einfaches Mischen mit dem Bindemittel gebrauchsfertig.
  • Bezogen auf das Gewicht der Mörtelmischung, beträgt die Menge an Zusatzstoff ungefähr 0,06 bis 0,6%. Wie ersichtlich, sind so kleine Mengen des Zusatzstoffes im Mörtel außerordentlich wirkungsvoll und bringen einen bedeutenden Fortschritt.
  • Das als Bindemittel verwendete wäßrige Kieselsäuresol ist ein solches, welches durch Alkalien oder Salze als Gel niedergeschlagen werden kann. Als Aushärtungsmittel werden feste Alkalisilikate (vorzugsweise Natriumsilikate) verwendet, deren Molverhältnis von Alkalimetalloxyd zu Kieselerde zwischen 1: 1 und 1:4,2 liegt. Die Menge des Aushärtungsmittel wird normalerweise 0,2 bis 15% des Gewichts des Füllstoffs betragen. Der inerte Füllstoff kann irgendeiner der für diesen Zweck bekannten Füllstoffe sein.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Mörtel dienen als Bindemittel, um z. B. Ziegelsteine aneinanderzubinden. Sie finden aber auch Verwendung als Gußmittel zur Herstellung vorgefertigter Profile wie Rohre, Stangen u. ä.
    Tabelle 1-A
    Eigenschaften des Mörtels
    Mörtel Abbindedauer Anfangshärtung Spachtelbarkeit
    (Minuten)
    (Stunden + Minuten)
    Ohne Montmorillonit ....................... 20 1 Stunde 20 Minuten schlecht
    Mit Montmorillonit ........................ 15 1 Stunde 0 Minuten gut
    Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele, in denen alle angegebenen Teile und Prozentsätze Gewichtsteile und Gewichtsprozente sind.
  • Beispiel I Entsprechend dem BeispielI der USA.-Patentschrift 2914413 wird eine Mischung von Füllstoff und Aushärtungsmittel mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
    Gewichts-
    Aushärtungsmittel prozent
    Natriumsilikatpulver ............... 5
    Füllstoff
    Kaolinit........................... 2
    Quarzpulver ....................... 62
    Quarzsand ........................ 31
    100
    Dieses Pulvergemisch (100 Teile) wird dann zu 27,8 Gewichtsteilen eines wäßrigen Kieselsäuresols als Bindemittel zugesetzt und zu einem Mörtel verarbeitet.
  • Eine zweite Mörtelzubereitung wird wie oben beschrieben hergestellt, bei der aber das dem wäßrigen Kieselsäuresolbinder zugesetzte Pulver 61,75% Quarzpulver (anstatt 62%) und 0,25% (= 0,9%, bezogen auf das Gewicht des Kieselsäuresols) eines Magnesium-Montmorillonits enthält. Der verwendete Montmorillonit besteht (bezogen auf Trockengewicht) im wesentlichen aus 25,811/o Mg0, 56,511/o SiO,, 2,8% Ca0, 2,59/o Na20, 2,59/o Cl, 1,1% Li.,O, 1,0% F, 0,2% A1203, 0,2% Fe,03 und 0,1% K20.
  • Zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften werden die Mörtel in zur Prüfung geeignete Formen gegossen und die Gußstücke 14 Tage lang bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 % bei 21° C gealtert. Das Verhalten der Mörtel bezüglich der Abbindedauer wird nach der ASTM-Methode C 414-58 T der American Society for Testing Materials bestimmt. Die Bestimmung der Druckfestigkeit erfolgt nach ASTM C 396-57 T, nur werden an Stelle von Würfeln mit 5 cm Kantenlänge 2,5-cm-Zylinderproben verwendet. Die chemische Beständigkeit der Zemente wird durch Messung der Druckfestigkeit nach 14tägigem Eintauchen in 30%ige Schwefelsäure bei 21 bis 22° C und in 96%ige Schwefelsäure bei 281° C ermittelt. Die Druckfestigkeit wird außerdem nach 14tägigem Altern an der Luft bestimmt.
  • Die Mörtel werden auch auf Spachtelbarkeit und Mörtelmischeigenschaften durch Aufmauern von Ziegeln untersucht.
  • Die folgenden Tabelle 1-A und I-B vergleichen die wichtigsten Eigenschaften der beiden Mörtel und der aus ihnen hergestellten Zemente.
    Tabelle I-B
    Eigenschaften des Zements
    Zement Zement
    ohne Montmorillonit I mit montmorillonit
    Druckfestigkeit (kg/cm2)
    Vor Tauchung .................................................. 309,3 316,3
    Nach 14 Tagen bei 21 bis 22° C .................................. 316,3 316,3
    Nach 14 Tagen bei 281° C in 96%iger H2S04 ..................... 407,7 386,7
    Nach 14 Tagen bei 21 bis 22° C in 30%iger H2S04 ................ 274,1 274,1
    Aus obigen Tabellen ist leicht ersichtlich, daß die Verwendung des Montmorillonits einen gut spachtelbaren Mörtel mit einer etwas geringeren Abbinde-und Anfangshärtungsdauer ergibt, was durchaus erwünscht ist. Außerdem hat der den Zusatzstoff enthaltende Mörtel sehr gute Mörtelmischeigenschaften und bleibt beim Aufbringen liegen, während der Mörtel ohne diesen Zusatzstoff viel schwieriger zu handhaben ist und zum Abfallen neigt. Die Festigkeitseigenschaften des Zements werden offensichtlich durch den Montmorillonitzusatz nicht verändert. Beispiel II Nach den Angaben des Beispiels I wird ein Zement mit einer Mischung von Füllstoff und Aushärtungsmittel hergestellt, die aus 3 % Natriumsilikatpulver (Härtemittel), 0,25% Magnesium-Montmorillonit, 2% Kaolinit, 63,75% Quarzpulver (120 Maschen) und 31% Quarzsand besteht. Diese Mischung wird, wie im BeispielI beschrieben, mit einem wäßrigen Kieselsäuresolbinder gemischt. Der Mörtel hat eine Abbindezeit von 20 Minuten; eine Anfangshärtungszeit von 1,3 Stunden und eine gute Spachtelbarkeit. Seine Druckfestigkeit beträgt nach 14 Tagen bei 21 bis 22° C 251,066 kg/cm2, nach 14tägiger Tauchung in 96%iger H2S04 bei 281 ° C 328,404 kg/cm2 und nach 14tägiger Tauchung in 30%iger H.S04 bei 21 bis 22° C 202,524 kg/cm2. Beispiel III Das Beispiel I wird unter Verwendung von 0,25% Natrium-Montmorillonit an Stelle der Magnesiumverbindung wiederholt. Der erhaltene Zement hat gute Spachtelbarkeit, und die physikalischen Eigenschaften sind im wesentlichen dieselben wie bei dem Zement mit Magnesium-Montmorillonit.
  • Beispiel IV Entsprechend den Angaben im Beispiel I werden Zemente mit verschiedenen Zusätzen hergestellt. Die folgende Tabelle II gibt die Zementzubereitungen und die Versuchsergebnisse wieder.
    Tabelle II
    Bestandteile in Gewichtsprozent I A B C I D I E I F G
    Aushärtungsmittel
    Quarz ............................. 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 3,0
    Füllstoffe
    Magnesium-Montmorillonit .......... 0,25 0,1 1,0 - - - -
    Kaolinit............................ 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
    Quarzpulver (120 Maschen) .......... 61,75 61,9 61,0 61,75 61,75 61,75 61,75
    Quarzsand ......................... 31,0 31,0 31,0 31,0 31,0 31,0 31,0
    Attapulgit.......................... - - - 0,25 0,25 - -
    Bentonit ........................... - - - - - 0,25 -
    Si02Pulver ........................ - - - - - - 0,25
    Bindemittel
    Wäßriges Kieselsäuresol
    Verhältnis Pulver zu Bindemittel ... 36,0 3,6 3,6 3,6 3,6 3,6 3,6
    Prozentualer Zusatz
    (auf Bindemittelgewicht) .......... 0,9 0,36 3,6 0,9 0,9 0,9 0,9
    Spachtelbarkeit ..................... gut mäßig (f) ausgezeichnet sehr gut gut
    Bemerkung:
    (f) härtet zu rasch, um Spachtelbarkeit bestimmen zu können.
    Außer den erzielbaren, aus der Tabelle II ersichtlichen guten Spachteleigenschaften zeigen die Mörtel A, B, D, E, F und G auch gute Mörtelmischeigenschaften und verbleiben an der Aufbringungsstelle. Der Mörtel C, der über 3 % Zusatzstoff enthält, erhärtet so schnell, daß er nicht verarbeitet werden kann.
  • An Stelle der erwähnten Silikat-Füllstoffe können auch andere Substanzen, wie Beryll, Mullit, Flußspat, Siliziumcarbid u. ä., mit dem gleichen Ergebnis verwendet werden. Ebenso lassen sich an Stelle der einzelnen genannten kolloidalen Kieselsäuren auch andere wäßrige kolloidale Kieselsäuren mit höherer oder niedrigerer Silikatkonzentration verwenden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Mörtel aus einem wäßrigen Kieselsäuresol als Bindemittel, einem inerten Füllstoff und 0,2 bis 150/0 (vom Gewicht des Füllstoffes) festem Alkalimetallsilikat mit einem Molverhältnis Alkalimetalloxyd zu Si02 von 1:1 bis 1: 4,2 als Aushärtungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch 0,3 bis 3% (vom Gewicht des Kieselsäuresols) Kieselsäure, wasserunlösliches anorganisches Silikat oder eines der wasserunlöslichen kolloidalen Metalloxyde A1203, Ti02, ZrO2, Sn02, Cr203, Fe2O3, sämtlich mit einer Teilchengröße unter 200 m#t, zugesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch 0,7 bis etwa 20% (vom Gewicht des Kieselsäuresols) an Kieselsäure, an wasserunlöslichem anorganischem Silikat oder an wasserunlöslichem kolloidalem Metalloxyd zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Aushärtungsmittel Natriumsilikat verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch eine kolloidale Kieselsäure mit einer Teilchengröße von etwa 10 bis etwa 100 m#L zugesetzt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch ein Tonmineral zugesetzt wird, dessen Einzelteilchen zumindest in einer Dimension kleiner als 200 mR. sind, wobei das Tonmineral ein Attapulgit oder ein Montmorillonit, insbesondere ein Magnesium, Calcium- oder Natriummontmorillonit ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als inerter Füllstoff ein solcher verwendet wird, welcher in der Hauptsache aus Quarz besteht.
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