DE1239817B - Verfahren zur Herstellung eines Glaskoerpers, der in seinen Oberflaechenschichten neben der Glasphase noch eine Kristallphase aufweist - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Glaskoerpers, der in seinen Oberflaechenschichten neben der Glasphase noch eine Kristallphase aufweist

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DE1239817B
DE1239817B DEC21726A DEC0021726A DE1239817B DE 1239817 B DE1239817 B DE 1239817B DE C21726 A DEC21726 A DE C21726A DE C0021726 A DEC0021726 A DE C0021726A DE 1239817 B DE1239817 B DE 1239817B
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Stanley Donald Stookey
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Corning Glass Works
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    • C03C10/0027Devitrified glass ceramics, i.e. glass ceramics having a crystalline phase dispersed in a glassy phase and constituting at least 50% by weight of the total composition containing SiO2, Al2O3 and monovalent metal oxide as main constituents containing SiO2, Al2O3, Li2O as main constituents
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
ES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Ιοί. Ο.:
C03c
Deutsche KJ.: 32 b-23/0·
Nummer; 1239817
Aktcnzcldifo: C21726 Vl b/32b Amrietdettig: 21.J(M I960 Auslegetag: 3.Mail%7
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu* Herstellung «iocs Glaskörper», der in seinen Oberflächenschlchtfo oebec der Glasphase ooeh eine Kristall· phase aufwärt, so daß in dieser Schicht Druckspannungen aufrechterhalten werden, da» dadurch gekennzeichnet ist, daß der Glaskörper mit der chemischen Zusammensetzung
SiOc
Al,Or
LIjO
60 bis 72 Gewichtsprozent 20 bis 30 Gewichtsprozent 3,6 bis 9 Gewichtsprozent 04 bis 3,4 Gewichtsprozent TiO1 und/oder 0,1 bö 4,8 Gewicböprorent BjO, und/oder 0,4 bis 2 Gewichtsprozent Na1O und/oder 0,1 bis 9 Gewichtsprozent FbO,
wobei das Verhältnis der Gewichtsprozente von IJxO: ALO, <t 0,3 und die Summe der Gewichtsprozente (SiO1 + ALO, + UtO) ä 91 Oewichteprozcnl beträgt, 1 bis 40 Sunden bei eScr wichen Temperatur erwärmt wird, bei der das Glas eine Viskosität von 10* bis 10» Polseo besitzt
Es wurden bereits glasigkmtallme Körper durch Schmelzen und Formen von Glas und anschließende Wärmebehandlung bei koatroQierteo Temperaturen hergestellt; dadurch wurde das Glas vollkommen Ia eine Zuslondsforrn fcinzcrtcfllcr, in einer glasartigen Grundmasse weitgehend gleidimSßig dispergierter Kristaflc verwandelt.
Es wurde auch bereits erkannt, daß es für verschiedene Zwecke, wie etwa erhöhte mechanische cad thermische Fertigkeit eines Glasgegenstandes, empfehlenswert ist, as der Oberfläche und parallel zu die* scr eine Druckspannung zu schaffte. Eine Methode, um dies zu erreichen, war der als Vorspann bekannte Prozeß, bei dem sich die Oxydxusomrncnsctzung des Glases nicht änderte und der darin bestand, den Glasgegemund unter Vermeidung einer Entgasung zn erhitzen und dann schnell abzukühlen. Normalerweise liegt die höchste mechanische Festigkeit oder die höchste Biegefestigkeit eines geschliffenen vorgespannten Glasgegcnsiandes für Gebrauchszwecke nicht über 850 bis 1125 kg/cm*, während Im Vergleich dazn ein geschliffener geglühter Glasgcgcnstand eine Biegefestigkeit voo etwa 420 bis S60 kg/cm* aufweist.
Eine höhere Druckspannung an der Oberfläche eines Glasgcgenstandca konnte auch durch die Einführung von Lithiumionca mit Hilfe einer Lithiumio&eawanderuag in die GtasoberiBche ils Austausch fir die Kalium- undNatriumioncn des Glases erreicht werden. Die AuBertschkht des Glases erfuhr dadurch eine Änderung in der ebemfachea Zusammensetzung,
VcTfBbrcn zn- HerUelhmg eines Glaskörpers, der in seinen ObcrflächcnschJchtcn neben der Glosphase noch eine Kris*allph*»c aofweirt
Anmtdckr:
Cornicg Gtass World, Conmg, RY. (V. St A.)
Vertreten
Dr. W. BdI, A. Hocppcrurr end Dr. H. I. WoW, Rechtsanwälte, Frankiurt/M-- Höchst, Adclonitf. 58
Ak Erfinder becwnnl: Joseph S. Oleott, Painted Poet, N. Y.; Stanley Donald Stookcy, ComiBg, N.Y. (V. St. A-)
Beanspruchte Priorität: V. S.v. Amerika vom 1.ΛΒ 1959 (824178) ·
und der Dennunpkocffaicnt wurde niedriger als b dem nicht beeinflußten Inoercn des Körpers, wodurch ueh cmc Drockspannung in der Außenschicht ergab. Enthielt das Glas Aluminiumoxyd und Silictumdi-01yd ta richtiger Menge, so konnten sich bei diesem Verfuhren auch iJ-Spodomenknstallc aa der Oberffik:be bilden, wodurch der nwhniwigcJfft^iWgfaw»! noch
werter sank und dicDrucksponnang in der Oberfläche stärker wurde. BdI diesem Verfahren war es erforderlicn, den Glasgegenstand in dn Bad \όπ geschmolzcoem Lithiumsalz zu tauchen, das bis Ober den Spannirojjip*inkt des Glases erhiut war. Doch war das Arbeiten nut einem Bad von geschmolzenem Sah schwierig und gefährlich.
Durch das erfiodun&sgemiße Verfahren werden ähnlich vorteflhafte VerhältnJBse geschaffen, und ca wird emc bessere mechanische Festigkeit erzielt, oboe daß ein Bad von geschmolzenem Sab: benutzt werden muß. Dabei bleibt die chemische Zusammensetzung des Glaskörpers vollkommen unverändert
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Glaskörper der angegebenen Zusammensetzung so lange erwärmt, bis mikroskopische
So end ultramikroskopischc Kristalle von 0-Eucryprit in der Oberfläche gebildet werden. Die einer Viskosität von 107 Polsen entsprechende Temperatur liegt etwas
TWTTVHl
über dem Erweichungspunkt, d.h. der Temperatur, bei welcher die Viskosität etwa 107·6 Poisen beträgt, und eine Wärmebehandlung bei dieser Temperatur führt leicht zu Verformungen, wenn der Glasgegenstand nicht entsprechend gelagert ist. Bei Viskositäten unter 107 Poisen wird die Neigung zu Verformungen übermäßig groß; Andererseits ist für eine Wärmebehandlung bei Viskositäten von mehr als 1010 Poisen eine sehr lange Zeit erforderlich, was praktisch nicht vertretbar ist.
Glaskörper mit einem SiO2-Gehalt von 60 Gewichtsprozent oder nahe daran und einem Li2O-Gehalt von 9 Gewichtsprozent oder nahe daran weisen bei etwa 9700C eine Viskosität von ungefähr 107 Poisen auf, und Glaskörper mit einem SiO2-Gehalt von 72 Gewichtsprozent oder nahe daran und einem Li2O-Gehalt von 3,6 Gewichtsprozent oder nahe daran zeigen bei ungefähr 770° C eine Viskosität von etwa 1010 Poisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bildet sich in und unter der Glasoberfläche eine dünne, einen Druck ausübende Schicht, die als primäre kristalline Phase eine große Zahl mikroskopischer und ultramikroskopischer Kristalle von /7-Eucryptit (Li2O · Al2O3 · 2 SiO2) enthält und deren linearer Wärmeausdehnungskoeffizient bedeutend unter dem des Glases an sich liegt.
Es ist charakteristisch für das erfindungsgemäße Verfahren, daß diese Kristallisation nur in den Oberflächenschichten des Glaskörpers auftritt, während das Innere praktisch unverändert bleibt und seine ursprüngliche Klarheit behält, so daß der Glaskörper als Ganzes dank der geringen Dicke dieser glasigkristallinen Oberflächenschichten (etwa 0,1 mm) und der relativ ähnlichen Brechungszahlen von Kristallen und Glas praktisch durchsichtig bleibt, wobei höchstens die Oberflächenschicht leicht trübe wird. Der lineare Ausdehnungskoeffizient der glasigkristallinen Oberflächenschichten ist bedeutend niedriger als der im Glasinneren, denn das kristalline /Ϊ-Eucryptit, das sich bildet, hat einen kubischen Ausdehnungskoeffizienten nahe Null. Außerdem ist auch der Ausdehnungskoeffizient der restlichen, solche Kristalle umgebenden glasartigen Grundmasse im Verhältnis niedriger als bei dem unveränderten Glas im Inneren, da durch die Bildung des ß-Eucryptit der Grundmasse ein geringerer Gehalt an Li2O zur Verfügung steht und dieses Glas einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist. Der niedrigere Ausdehnungskoeffizient der glasigkristallinen Oberflächenschicht gegenüber demjenigen im Glasinneren bewirkt eine gleichmäßige zusammendrückende Kraft in und parallel zur Oberfläche, sobald der Gegenstand abgekühlt ist, wodurch die Biegefestigkeit des Glaskörpers stark heraufgesetzt wird. Die Bildung solcher glasigkristalliner Oberflächenschichten hängt von dem Vorhandensein eines keimbildenden oder kristallisationsfördernden Mittels in dem Glas ab.
Die Mengenverhältnisse in bezug auf SiO2, Li2O, Al2O3 und dem keimbildenden Bestandteil sind erfindungsgemäß wichtig und müssen aus folgenden Gründen eingehalten werden: Beträgt der SiO2-Gehalt weniger als 60 Gewichtsprozent und der Al2O3-Gehalt mehr als 30 Gewichtsprozent, so wird der keimbildende Bestandteil als solcher zur Förderung der Kristallisation an der Oberfläche wirkungslos; liegt andererseits der SiO2-Gehalt über 72 Gewichtsprozent und der Al2O3-Gehalt unter 20 Gewichtsprozent, so ist die Bildung einer zufriedenstellenden glasigkristallinen Oberflächenschicht nicht möglich. Die Liquiduskurve des Glases wird zu hoch, und das Glas kristallisiert vollkommen, wenn der Li2O-Gehalt mehr beträgt als etwa ein Drittel der Al2O3-Menge. Doch ist das Glas schwer schmelzbar, und die gewünschte Oberflächenkristallisation wird unmöglich, wenn der Li2O-Gehalt unter 3,6 Gewichtsprozent liegt. Zusammensetzungen, bei welchen das Gewichtsverhältnis von Li2O zu Al2O3 bedeutend höher liegt als etwa 0,3:1, kristallisieren bei einer Wärmebehandlung sehr leicht vollkommen. Ein TiO2-Gehalt von mehr als etwa 3,4 °/o führt zu einer vollkommenen Kristallisation des Glases; ein übermäßiger Gehalt an B2O3 oder Na2O bzw. PbO führt zu einem Endprodukt mit verminderter mechanischer Festigkeit.
In der Tabelle sind Beispiele zusammengestellt, welche die Zusammensetzung der Glaskörper in den genannten Mengenbereichen wiedergeben, berechnet m Gewichtsprozent. Außer acht gelassen sind geringere Mengen Verunreinigungen. Weiterhin sind die Dauer (Stunden) und die Temperatur (0C) der Wärmebehandlung sowie die Biegefestigkeit (kg/cm2 · ΙΟ"3) des Glaskörpers aufgeführt:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
SiO2 65,7
26,0
7,0
1,3
8
800
2,05
67,3
26,6
5,2
0,9
21
900
5,57
68,0
25,5
5,4
0,9
0,2
15
900
4,94
68,8
23,4
5,4
2,4
17,5
875
3,77
68,4
26,2
4,5
0,1
0,8
14
900
1,21
69,9
24,2
5,0
0,1
0,8
12
925
2,48
70,9
23,2
5,0
0,1
0,8
12
925
2,37
71,9
22,7
4,5
0,1
0,8
12
925
1,12
65,6
25,9
5,1
0,5
2,9
15
900
5,25
68,3
23,7
4,7
0,1
3,2
Al2O3
Li2O
BA
Na2O
TiO2
PbO
13
900
3,08
Stunden
0C
kg/cm2 ΊΟ"3 ..
Die Grundmasse für den Glaskörper kann jedes Material, d. h. Oxyde oder andere Verbindungen, enthalten, das beim Verschmelzen in den gewünschten Mengenverhältnissen in die gewünschten Oxydverbindungen verwandelt wird. Vorzugsweise sind Verbindungen wie Petalit oder Spodumen zu benutzen, die zwei oder mehr der gewünschten Oxyde enthalten, um Glasarten mit optimaler Einheitlichkeit zu gewinnen. Es ist zwar unwichtig, ob die Gemenge oxydierende oder reduzierende Mittel enthalten, doch sollen sie vorzugsweise entweder oxydierende Mittel enthalten oder neutral sein und weder ein oxydierendes noch ein reduzierendes Mittel enthalten, um damit die Schwierigkeiten zu umgehen, die normalerweise beim Läutern reduzierter Glasarten auftreten. Die erfindungsgemäß eingesetzten Gläser wurden ge-
läutert, indem As2O3 zugegeben wurde. As2O3 in zu großer Menge, beispielsweise über 1%, beeinträchtigt die Festigkeit des Fertigproduktes. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Aus Gründen der Vereinfachung wurde As2O3 in den Tabellen nicht aufgeführt, da normalerweise der in dem Glas verbleibende Prozentsatz zu gering ist, als daß er einen deutlichen Einfluß auf die Grundeigenschaften haben könnte. Die Masse ist mindestens 4 Stunden lang bei 1400° C oder bei einer um so vieles höheren Temperatur in geschmolzenem Zustand zu halten, wie zur Gewinnung homogener Schmelzmassen in Tiegeln, Topfen oder Kesseln je nach dem Umfang der Schmelzmasse notwendig ist.
Die Biegefestigkeit wird ermittelt, indem einzelne Stangen aus dem zu untersuchenden Material (ungefähr 6,35 mm im Durchmesser und 101,6 mm lang) auf zwei in einem Abstand von etwa 89 mm nebeneinander befindliche Messerschneiden gelegt und einzeln zwei nach unten wirkenden Messerschneiden in einem Abstand von etwa 19 mm ausgesetzt werden, die in der Mitte zwischen den beiden unteren Messerschneiden liegen, so lange, bis die Stangen brechen. Um zu einer besseren Vergleichsmöglichkeit der Ergebnisse zu kommen, werden die Stangen zuerst abgeschliffen, indem man sie 15 Minuten lang in einer Kugelmühle mit Siliciumcarbid mit einem Durchmesser bis 0,6 mm behandelt. Üblicherweise werden fünf oder mehr Stangen auf diese Weise getestet, um den Durchschnittswert (berechnet in kg/cm2) zu erhalten. Geschliffene Stangen aus geglühtem Glas weisen im allgemeinen eine Biegefestigkeit zwischen 420 und 560 kg/cm2 auf, wenn sie auf diesem Wege getestet werden.
Es wird angenommen, daß die mikroskopisch kleinen Sprünge in der Glasoberfläche vor der Wärmebehandlung auf die Biegefestigkeit des fertigen Glaskörpers einen schwächenden Einfluß haben. Um diese Sprünge zu verhindern und damit solche Einflüsse unmöglich zu machen, kann der Glaskörper gegebenenfalls vor der Wärmebehandlung mit Säure gewaschen werden. Die festigende Wirkung einer Säurewäsche in diesem Zusammenhang ist bekannt; sie besteht vorzugsweise darin, den Glaskörper etwa 10 Sekunden lang in eine Lösung zu tauchen, die zu gleichen Teilen aus 70%iger wäßriger HF, konzentrierter H2SO4 und Wasser besteht, ihn dann in 5°/oiger wäßriger HNO3-Lösung und hinterher in Wasser zu spülen. Dieses Waschen mit Säure kann gegebenenfalls mehrere Male wiederholt werden, normalerweise ist allerdings schon eine einzige Behandlung wirksam.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Glaskörper der beschriebenen Zu-
sammensetzung unter den genannten Viskositäts- und Zeitverhältnissen in der Wärme behandelt, bis die Biegefestigkeit 1055 oder vorzugsweise 1406 kg/cm2 übersteigt. Es wurde festgestellt, daß zweckmäßig bei Glaskörpern mit einer Dicke von etwa 6,35 mm oder darüber der Grad der Temperatursteigerung auf maximal etwa 5° C je Minute beschränkt bleibt, um möglichst übermäßige Wärmeunterschiede und eventuell damit verbundenen Bruch zu vermeiden; allerdings kann bei dünnen Glaskörpern, die im Querschnitt ziemlich regelmäßig sind, ein bedeutend höherer Grad der Temperatursteigerung zugelassen werden. Anstatt die Temperatur zu steigern und sie dann für eine bestimmte Höhe zu halten, kann die Temperatur auch innerhalb der durch die angegebenen Viskositätsverhältnisse bestimmten Grenzen kontinuierlich so langsam gesteigert werden, daß eine dem erfindungsgemäßen Zweck angemessene Kristallisation an der Oberfläche eingetreten ist, sobald der Viskositätswert
ao in die Nähe von 107 Poisen oder weniger kommt.
Es wurde gefunden, daß nur Glasmassen, welche in erster Linie aus Li2O, Al2O3 und SiO2 entsprechend den angegebenen Mengenverhältnissen bestehen und welche keimbildende Bestandteile in der angegebenen Menge enthalten, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und zur Herstellung des gewünschten Glaskörpers verwendbar sind.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Glaskörpers, der in seinen Oberflächenschichten neben der Glasphase noch eine Kristallphase aufweist, so daß in dieser Schicht Druckspannungen aufrechterhalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaskörper mit der chemischen Zusammensetzung
60 bis 72 Gewichtsprozent SiO2,
° 20 bis 30 Gewichtsprozent Al2O3,
3,6 bis 9 Gewichtsprozent Li2O,
0,1 bis 3,4 Gewichtsprozent TiO2 und/oder
0,1 bis 4,8 Gewichtsprozent B2O3 und/oder
0,4 bis 2 Gewichtsprozent
0,1 bis 9 Gewichtsprozent PbO,
wobei das Verhältnis der Gewichtsprozente von Li2O: Al2O3 <^ 0,3 und die Summe der Gewichtsprozente (SiO2 + Al2O3 + Li2O) ^ 91 Gewichtsprozent beträgt, 1 bis 40 Stunden bei einer solchen Temperatur erwärmt wird, bei der das Glas eine Viskosität von 107 bis 1010 Poisen besitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Glaskörper vor dem Erwärmen durch eine Waschbehandlung mit Säure größere Festigkeit verliehen wird.
Na2O und/oder
DEC21726A 1959-07-01 1960-06-21 Verfahren zur Herstellung eines Glaskoerpers, der in seinen Oberflaechenschichten neben der Glasphase noch eine Kristallphase aufweist Pending DE1239817B (de)

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