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Elektrolytkondensator Die Erfindung betrifft Elektrolytkondensatoren,
die mit einer aus einem mit Faserstoff gefüllten Kunststoff bestehenden Umhüllune,
versehen sind.
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Frühere Erfahrungen auf dem Kondensatorgebiet haben klar gezeigt,
daß ein wirksamer, dichter, schützender Einschluß von Kondensatoren nötig ist. Einige
der wichtigsten Gesichtspunkte, die für diese - C tD ;11 rdernisse ausschlaggebend
waren, sind: Feuch-EI 0 E>CD tigkeitsbeständigkeit, Widerstandsfähigkeit
gegen C C, Dämpfe, Widerstandsfähig C
,keit gegen eine Zerstörung durch
Wärme, mechanische Festigkeit, Unterbringung des Elektrolyts und Bewahrung elektrischer
Eigenschaften.
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Das unaufhaltsame Vorrücken der Technologie der Kunststoffe brachte
die Verwendunc, vieler solcher Stoff'.e zur Einkapselung von Kondensatoren mit sich.
Ferner bot die Entwicklung neuer und verbesserter Formtechniken eine große Anpassungsfähigkeit
der Methoden zur Durchführung der Einkapselung. Bei jedem Einkapselungsverfahren
sind jedoch eine oder mehrere Stufen ledig glich dafür nötig, unerwünschte Eigenschaften
des Einkapselungsmaterials zu um-"ehen oder störende Einwirkung gen auf den Kondensatorkörper
durch das Einkapselungsverfahren zu vermeiden. So machte z. B. der hohe Wärmeausdehnungskoeffizient
der Metalle die Bewahrung einer a guten Abdichtung an den Verbindungsstellen der
Anschlußdrähte schwierig. Daher ist in der Technik die Verwendune, von zwei verschiedenen
Einkapselun-smaterialien bekannt, um einen verhältnismäßig niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten
in dem als Abschluß um die Anschlußdrähte verwendeten Kunststoff zu erhalten.
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Ein wichtiges Merkmal von Elektrolytkondensatoren, das beim Bau von
eingekapselten Kondensatoren beachtet werden muß, besteht in der Bildung von Gasen,
z. B. Wasserstoff, Ammoniak und Sauerstoff als natürliches Ergebnis der Elektrolyse.
Es muß daher vorgesorgt werden, daß solche Gase entweichen können, um eine Ansammlung
zu vermeiden, was zu gefährlichen Innendrücken und zu einem explosionsartigen Zerreißen
der Einkapselung führen könnte. Aus Sicherheitsgründen verlangen daher elektrische
Überwachunasstellen, daß EntIlüftunasmittel für alle bei bestimmten Spannungen und
darüber betriebene Elektrolytkondensatoren vorgesehen werden. Es existiert daher
auf diesem Gebiet eine Unzahl von Vorschlägen für das Ablassen von Gasen. Da die
überwiegende Mehrzahl dieser Vorschläge eine mechanische Entlüftuno, in dem Gehäuse
oder elastomere oder poröse keramische Endverschlüsse vorsieht, widerspricht ihre
Anwendung den Prinzipien der wirtschaftlichen, schnellen Einkapselung mit einem
einzigen plastischen Material. Wärmehärtende Harze wurden verbreitet zur Einkapselung
elektrostatischer Kondensatoren verwendet; die Unfähigkeit dieser Materialien, eine
ausreichende Selbstentlüftung zu er-eben, hat jedoch ihre Verwendun- als einstücklores
Gehäuse für Elektrolyt-C CI kondensatoren verhindert.
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Thermoplastische Verbindungen sind für die Einkapselung elektrischer
Kondensatoren nicht neu; sie besitzen jedoch bestimmte ungünstige physikalische
Eigenschaften, die ihre Verwendung beschränken. Die hauptsächlichsten Nachteile
sind die leichte physikalische Zerstörung durch zufällig zur Einwirkunc, kommende
örtliche Löthitze und die in der Reo,el schlechtere mechanische Festigkeit, verglichen
mit derjenigen von wärinehärtenden Verbindungen. Ferner erschwerten besondere chemische
Eigenschaften vieler thermoplastischer Stoffe die mehrstufige Verformung eines einzigen
Materials, was die Erzielung einer zuverlässigen Verschmelzung anbelangt. Auch bietet
der hohe Wärmeausdehnungskoeffizient die gleichen Probleme,. was die Versiegelung
der Anschlüsse anbelangt, wie sie bei den meisten wärmehärtenden Verbindun-en auftreten.
C
Schließlich bildet die leichte Entflammbarkeit vieler thermoplastischer
Stoffe eine Gefährdung der Sicherheit.
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Es war auch schon bekannt, elektrische Geräte mit siliciumorganischen
Harzzusammensetzungen einzukapseln, denen man zur Verbesserung der thixotropen Ei-enschaften
Füllstoffe, wie Glimmerschuppen, sowie die als weniger gut bezeichneten Stoffe Quarzpulver,
Asbest oder Glasfasern zugesetzt hat. Als in Frage kommende elektrische Geräte
werden Kondensatoren jedoch nicht erwähnt, und es wäre auch nicht möglich, die auf,-
gezeigten Probleme damit zu lösen, da, wie vorstehend dargelegt, wärmehärtende Harze,
und um solche handelt es sich hierbei, dafür unae 'n , eia et sind. Außerdem
sind diese siliciumorganischen Harze sehr teuer. Auch bei anderen wärmehärtenden
Harzen, aus denen unter anderem auch Kondensatoreinkapselungen hergestellt wurden,
ist die Verwenduno, üblicher Streckmittel, unter denen auch Glasfasern genannt sind,
bekannt. Die Verwendung derartiger streckmittelhaltiger, wärmehärtender Harze für
Kondensatoren wurde jedoch nicht beschrieben und hätte aus den oben angegebenen
Gründen auch nicht zur Lösung der bei Kondensatoren auftretenden Probleme führen
können.
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Es bestand daher seit langem ein Bedürfnis nach Schaffung eines eingekapselten
Elel,#,trolytl-,ondensators mit besseren physikalischen, mechanischen und elektrischen
Eigenschaften, wobei die Herstellung wirtschaftlich und zuverlässig erfolgen kann.
Die vorliegende Erfindung erfüllt dieses Bedürfnis und trägt dadurch in hohem Maß
zur Bereicherung der Technik bei.
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Der Elektrolytkondensator, der mit einer aus einem mit Fasermaterial
aefüllten Kunststoff bestehenden Umhüllung versehen ist, zeichnet sich nach der
Erfindung dadurch aus, daß ein thermoplastischer Kunststoff mit dem anorganischen
Fasermaterial gefüllt ist. Vorzugsweise besteht die Umhüllung aus mit Asbestfasern
gefülltem Polypropylen oder Polyäthylen.
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Bei den erfindungsgemäßen Kondensatoren wird mittels einer thermischen
Selbstentlüftung ein explosionsartiges Zerreißen infolge Gasbildung vermieden, und
die Gasdurchlässigkeit des Materials selbst ist beträchtlich.
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Außerdem wird durch die Erfindung ein neuer und äußerst wirtschaftlich
eingekapselter Kondensator geschaffen, der auch die übrigen vorstehend erwähnten
Nachteile nicht mehr aufweist. Der Kondensator besitzt ein homogenes Gehäuse mit
ausgezeichneter mechanischer Festigkeit, einem hohen Widerstand -e-en eine Zerstöruna
durch Wärme, außerc'ewöhnlich guten physikalischen Eigenschaften bei niedriger Temperatur,
geringem Wärmeausdehnungskoeffizienten und extrem niedriger Feuchtigkeitabsorption.
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Das Einkapselungsmaterial des erfindungsgemäßen Kondensatorkörpers
besitzt weiter den wirtschaftlichen Vorteil, daß der bei der Formung sich bildende
Abfall vollständig wiederverwendbar ist.
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Durch die Zeichnung werden der erfindungsgemäße Kondensator und seine
Herstellung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine perspek-tivische
Darstellung eines typischen vorimprägnierten, gewickelten Kondensatorkörpers mit
Anschlußdräbten, der mit einer Kunststoffeinkapselung versehen werden kann,
C
F i 2 einen Längsquerschnitt durch ein vorgeformtes, aus einem plastischen
Material bestehendes, zylindrisches, den Hauptteil der Kondensatoreinkapselung darstellendes
Gehäuse, F i g. 3 eine Draufsicht auf eine Formhälfte, welche den Kondensatorkörper
im Innern des vorgeformten Gehäuses zeigt, welch letzteres im Längsschnitt vor Einführun-
des die Enden abdichtenden Kunststoffs dargestellt ist F i g. 4 einen Längsschnitt
des fertig CD .en homogenen Gehäuses mit dem Kondensatorkörper darin nach
Entnahme aus der Form, F i g. 5 eine perspektivische Darstellung des vollständig
eingekapselten Kondensators nach Entnahme aus der Form, F i g. 6 eine perspektivische
Darstellung eines typischen, festen Miniatur-Tantalkondensators mit Anschlußdrähten,
welcher mit einer Kunststoffeinkapselung versehen werden kann, F i g. 7 eine
perspektivische Darstellung eines vor-Creformten fünfseitigen Behälters, welcher
den Hauptteil des Kondensatorgehäuses bildet, F i g. 8 eine Draufsicht auf
eine Formhälfte, welche den Kondensatorkörper im Innern des vorgeformten Behälters
zeigt, welch letzterer im Längsschnitt vor Einfüllung des Kunststoffs dargestellt
ist, F i g. 9 einen Längsschnitt durch das fertige homogene Gehäuse mit dem
Kondensatorkörper darin nach Entnahme aus der Form und F i g. 10 eine perspektivische
Darstellung des vollständig eingekapselten Kondensators nach Entnahme aus der Form.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Kondensators kann so erfolgen,
daß man ein thermoplastisches Gehäuse formt, dessen geometrische Gestalt im wesentlichen
dem Umriß des einzukapselnden, vorimprägnierten Kondensatorkörpers entspricht. Je
nach der besonderen Geometrie des einzukapseinden Teiles werden an dem vorgeformten
Gehäuse eine oder zwei abschließende Seiten weggelassen, was ein rasches Einsetzen
des Kondensatorkörpers in das Gehäuse bei der Durchführung der abschließenden Formgebung
gestattet. Verwendet man das gleiche thermoplastische Material wie für das vorgeformte
Gehäuse, so liefert die zweite und abschließende Stufe des Einkapselungsverfahrens
die noch fehlenden Gehäuseteile.
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Zwei typische Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kondensators
werden nachstehend näher beschrieben. Eine Ausführungsform zeigt die Einkapselung
eines üblichen zylindrischen Elektrolytkondensators und ist in F i 1 bis
5 dar-estellt. Eine zweite Ausführungsform zeigt die Einkapselung eines Miniatur-Elektrolytkondensators,
wobei die erhaltene Einkapselung ein rechteckiges Parallelepiped darstellt; diese
Ausführungsform ist in F i g. 6 bis 10
dargestellt. In F i
g. 1 besitzt der gewickelte Kondensatorkörper 1 eine etwa zylindrische
Form und einen Durchmesser von für gewöhnlich nicht mehr als einen Bruchteil von
2,54 cm und eine Länge von manchmal wesentlich weniger als 2,54 cm. In dem hier
dargestellten Beispiel ist eine Aluminiumfolie mit einem absorbierenden Material,
z. B. Papier, als Zwischenlage aufgewickelt, und als Elektrolyt dient eine halb-C,
viskose Flüssigkeit, z. B. eine überwiea Z end aus Äthylenglykol. und Borsäure
bestehende Mischung. Gegebenenfalls können auch feste Elektrolyte verwendet werden.
An jedem Ende des zylindrischen
Körpers ist ein Metallstreifen 2
zur Anbringung der Anschlußdrähte 5 und 6 vorgesehen. Die Anschlußdrälite
5 und 6 sind an die jeweiligen Streifen angeschweißt, wobei eine typische
Schweißstelle 3 in F i 1 dargestellt ist. Die in dem Anschlußdraht
5
vorgeformte Spiralschleife 4 ist für beide Anschlußdrähte typisch
und dient zur Erhöhung der Festigkeit der Drähte beim Rausziehen nach der Einbettung
in das Kunststoffgehäuse. Diese Drahtschlinge kann in anderen aeometrischen Ebenen
lieaen und andere Formen aufweisen als in der Zeichnung gezeigt; wichtig ist jedoch,
daß sich die Windungen der Schleife niemals selbst berühren. Sonst wird der kritische
geringe Aussickerweg zum Zurückhalten des flüssigen Elektrolyts in gefährlicher
Weise gestört, was tatsächliche Versuche bewiesen haben. Der Kondensatorkörper
1 wird auf übliche Weise vorimprägniert, um einen zwischenzeitlichen Schutz
gegen Feuchtigkeit und Beschädigungen bei der Handhabung vor der endgültigen Einkapselung
durch das Formverfahren zu schaffen.
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F i g. 2 zeigt die Haupteinkapselung 7, die für sich
aus einem thermoplastischen Material, z. B. mit Fasern gefülltem Propylen, in einer
zvlindrischen Form mit solchen Abmessungen geformt wird, daß der Kondensatorkörper
1 darin Platz finden kann. Die Herstellung des Gehäuses 7 stellt die
erste Stufe des zweistufigen Formverfahrens dar. Da das Gehäuse 7 einzeln
hergestellt wird, können seine physikalischen Abmessungen so geregelt werden, daß
man eine ausreichende Wandstärke erzielt, für den Fall, daß kein weiteres thermoplastisches
Material an die zvlindrische Innenseite während der abschließenden Üinkapselung,
gelangt.
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C el F i g. 3 zeigt den im Innern des vorgeforinten
Gehäuses 7 befindlichen Kondensatorkörper 1, wobei beide Teile in
dem Hohlraum der Form 8 ruhen. Der Außendurchinesser des vorgeformten Gehäuses
7
stimmt genau mit dem Innendurchmesser des Hohlraums der Form überein. Die
Anschlußdrähte 5
und 6 werden in einer halbkreisförmigen Ausnehmung
in der Oberfläche der Form untergebracht und während des Formvorgangs mittels Klemmschrauben
12 und 13 in der richtigen Stellung gehalten. Natür-]ich dienen diese Klemmschrauben
12 und 13 nur der Erläuterung, und sie können bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten
durch federbelastete Klips ersetzt werden.
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Die abschließende Stufe zur fertigen Einkapselung des Kondensatorkörpers
1 besteht darin, daß man das gleiche thermoplastische Material, wie es zur
Herstellung des vorgeformten Gehäuses 7 verwendet wurde, durch Angüsse
9 und 10 einfüllt; das Material wird im vollständig geschmolzenen
Zustand (290' C
für mit Fasern gefülltes Polypropylen) eingefüllt, so daß
es sich mit dem voraeformten Gehäuse 7 vollständio, zusammenschließt. Die
Abführung der durch die eintretende geschmolzene Masse verdrängten Luft erfolgt
durch den Luftauslaß 11, der in der Oberfläche der Form vorgesehen ist.
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F i g. 4 zeigt das fertige und vollständige geformte Gehäuse
14. In der zweiten Verfahrensstufe erzielt man eine Umhüllung des Kondensatorkörpers
einschließlich der Enden unter einer vollständigen Verschmelzung mit dem vorgeformten
Gehäuse, was eine homogene Hülle aus thermoplastischem Material mit ausgezeichneten
Schutzeigenschatten ergibt. Die perspektivische Darstellung von F i g. 5
zeigt e C, das giatte, kompakte und gute Aussehen des fertigen Kondensators 14,
aus dem lediglich die Anschlußdrähte 5 und 6 herausragen. Es wurde
gefunden, daß keine speziellen Einsätze zur Gewährleistung einer Dichtheit der Endversiegelung
rund um die Anschlußdrähte erforderlich sind, da das für die Enden verwendete thermoplastische
Material eine sichere Verbindung mit den Anschlußdrähten ergibt.
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F i g. 6 bis 10 erläutern das zweite Verfahren. Hierbei
wird ein Miniaturkondensator in einem geim formten Gehäuse mit der Gestalt eines
rechteckigen Parallelepipeds eingekapselt. In F i g. 6 ist ein typischer
Miniaturtantalkondensatorkörper 15 mit Sinteranode gezeigt, welcher typisch
ist für viele Kondensatoren mit festem Elektrolyt. Wie man sieht, kann die genaue
Geometrie dieser Miniatureinheiten stark variieren, ohne daß dadurch die zur Einkapselung
verwendeten Mittel und die Methode geändert zu werden brauchen. Der zur Erläuterung
dieser Ausführun-sform dargestellte Kondensatorkörper 15
nimmt weniger Raum
ein als ein Würfel mit einer Seitenlänge von 3,2 mm. Der Anschlußdraht
18 ist auf übliche Weise mit der Kathodenoberfläche 16
verlötet. Der
Anschlußdraht 17 ist ebenfalls in üb-
licher Weise mit der Anode verbunden.
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F i g. 7 zeigt das Hauptgehäuse 19, welches für sich
aus thermoplastischem Material, z. B. aus mit Fasern geffilltein, Polypropylen in
Form eines Behälters mit fünf Seiten geformt wird. Eine Seite des vorgeforrtiten
Gehäuses 19 besitzt Ausnehmungen 20 und 21, durch welche das die endgültige
Einkapse-C tD lung bildende Material fließt. Ausnehmungen 22 und 23 sind
zur Aufnahme der Anschlußdrähte 17 und 18 bestimmt.
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F i g. 8 zeigt den in dem vorgeformten Gehäuse 19
unteraebrachten
Kondensatorkörper 15, wobei beide Teile sich im Inneren des Hohlraums der
Form 24 befinden. Die Außendurchmesser des vorgeforniten Gehäuses 19 stimmen
mit den Innendurchmessem des Hohlraums der Form überein. Die Anschlußdrähte
17 und 18 sind in halbkreisförmigen Ausnehmungen in der Formoberfläche
untergebracht und werden während des Forinvorgangs mittels Klemmschrauben 28 und
29 in der richtigen Stellung gehalten.
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Dann läßt man das gleiche thermoplastische Material, aus welchem das
vorgeformte Gehäuse 19 besteht, durch den Stutzen 25, die Angüsse
26 und 27
und die Ausnehmungen 20 und 21 in den Hohlraum der Form einfließen.
Das Material wird in völlio, geschmolzenem Zustand (290' C für mit Fasern
gefülltes Polypropylen) eingefüllt, so daß es sich vollständig mit dem vorgeforniten
Gehäuse 19 verbindet. Die durch die eintretende geschmolzene Masse verdrängte
Luft wird vollständig durch den Gasauslaß 30 abgeführt, der sich als Ausnehmung
in der Oberfläche der Form befindet.
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F i g. 9 zeigt die fertige und vollständige Einkapselung
31. Der Kondensatorkörper einschließlich der beiden Enden ist völlig umhüllt,
und man erzielte eine vollständige Verschmelzung mit dem vorgeformten Gehäuse; es
ergab dies eine honioggene Hülle aus thermoplastischem Material mit ausgezeichneten
Schutzeigenschaften.
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Die perspektivische Darstellung von F i g. 10
zeigt g die rechteckige,
C parallelepipedische Form des fertig eingekapselten Produktes 31, welches
in C
diesem spezifischen Beispiel Abmessungen von nur
11,1 - 7,9 - 4,7 mm aufweist; lediglich die Anschlußdrähte 17 und
18 ragen daraus hervor.
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Zur Einkapselung der erfindungsgemäßen Kondensatoren eienen sich besonders
zwei verschiedene thermoplastische Materialien, nämlich Polypropylen und Polyäthylen,
wobei das erstere bevorzugt wird. Die vielen günstigen, wünschenswerten Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Kondensators können mit gewöhnlichem Polypropylen oder
Polyäthylen nicht erzielt werden. So beträgt z. B. der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
eines 'typischen, für all-Cr -wendeten Polypropylens 12,1-gemeine Zwecke vei
10-5 cm/cml'C. Ver-lichen mit einem Koeffizienten von 1,8 - 10-5 cm/cm/0
C für einen -ewöhnlichen Kupferanschlußdraht ergibt sich der Schluß, daß zur Zurückhaltung
des Elektrolyten und zur Erzielung eines vollständigen Schutzes bei erhöhten Temperaturen
eine spezielle Abdichtung der Enden des Kondensators erforderlich ist, da das thermoplastische
Gehäuse sich infolge der verschiedenen Wärmeausdehnun- von dem Anschlußdraht ablösen
wird. Ferner -ibt -ewöhnliches Polypropylen nicht die für eine wirksame Einkapselung
erforderliche Verschmelzuna. Man fand, daß Verformunaen unter Wärmeeinwirkuna und
harte Stellen an den Rändern tD auftraten. Optimale Eigenschaften erzielt man erfindungs-C
aemäß durch Verwendung von Polypropylen- und Polyäthylenverbindungen, welche ein
faseriges Füllstoffmaterial mit bestimmter Größe und in bestimmter Men-e enthielten.
Ein typisches Füllistoffmaterial, welches ideale Ergebnisse zeigt, ist Asbest. Man
stellt bei Verwendung von mit einem faserigen Material gefüllt tem Propylen eine
bemerkenswerte Verringerung des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten fest; dieser
neue Koeffizient betrug nur noch 3,8 - 10-5 cm/cm#/#' C, verglichen
mit dem vorstehend erwähnten Koeffizienten von 12,1.10-5cm/cm/OC bei Verwendung
eines üblichen Polypropylens. Auch sind die Verformungseigenschaften ausgezeichnet,
und die physikalischen Eigenschaften, nämlich die Härte, die Wärmebeständigkeit
und der Schmelzpunkt, sind hervorragend. Mit einem faserigen Material gefülltes
Polyäthylen weist ähnlich günstige Eiaenschaften auf.
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Der erfindungsgemäße Elek-trolytkondensator, der mit faserigen Füllstoff
enthaltendem Polypropylen oder Polyäthylen eingekapselt ist, besitzt folgende spezifische
Vorteile: ein geringer Unterschied zwischen der Wärmeausdehnung des Einkapselungsmaterials
und der der Anschlußdrähte; eine große Widerstandsfähigkeit gegen Wärme, so daß
die beim Löten entstehende Hitze aus-ehalten werden kann; überrauende Formei enschaften,
welche eine voll-C 9
ständiae Verschmelzun- zwischen der ein-efüllten geschmolzenen
Masse und dem vorgeformten Gehäuse, die beide aus gleichem Material bestehen, ergibt;
eine extrem geringe Feuchtigkeitsabsorption, eine hohe Schlaufestigkeit und Starrheit;
eine thermische Selbstentlüftuna und Gasdurchlässigkeit; Beibehaltung guter physikalischer
Eigenschaften bei Temperaturen von nur -55'C; wiederholte Verwendbarkeit des bei
dem Formvor-an- anfallenden Abfalls und eine Flammsicherheit oder eine nur geringe
Brennbarkeit des Materials.
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Das zweistuflue Forrnverfahren bietet einen ganz ausgeprägten Vorteil
insofern, als man sichergehen C kann, daß die Wandstärke der fertigen Einkapselung
nie geringer sein kann als die Wandstärke des vorgeformten Gehäuses, unabhängig
davon, ob der Kondensator während der Einformung aus seiner ursprünglichen, zentrierten
Stellung verschoben wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man an den Angießstellen
verschiedene Färbungen verwenden kann, um die Polarität bei zylindrischen Kondensatoren,
bei welchen sich die Anschlußdrähte an gegenüberliegenden Enden befinden., festzulegen.
Ferner verhindert die totale Einkapselung der Anschlußstellen mit einer Kunststoffmasse
einen unbeabsichtigten Kontakt zwischen dem Elektrolyten und den Anschlüssen, wodurch
eine Korrosion derselben vermieden wird.
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Um die Fähigkeit der erfindungsgemäßen Elek# trolytkondensatoren,
ein plötzliches Reißen des Gehäuses während starker überbelastunaen absolut zu vermeiden,
zu zeigen, wurde bei typischen zylindrischen Kondensatoren der folYende Versuch
durchel C-eführt. An die Anschlüsse des Kondensators wurde von einer Wechselstromquelle
eine Hochspannung angelegt, was eine bei einem normalen Betrieb nie auftretende
Gasentwickluna innerhalb des Konden-C satorgehäuses zur Folge hatte. Mit zunehmendem
C C
Innendruck stiec, die Temperatur bis zu einem Punkt C an, bei welchem
das Material des thermoplastischen Gehäuses örtlich auf seinem Außenumfanc, deformiert
C
wurde; dabei bildeten sieh kleine Hohlräume, durch welche das Gas entwich,
und der Innendruck ließ sofort nach. Diese Selbstentlüftung ging keineswegs
C
explosionsartig vor sich und war von keiner Zerstörung der Einkapselung
begleitet, und die Anschlußbereiche wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Bei
geringeren, eher den tatsächlichen Um-C ständen entsprechenden Spannungen trägt
die Gas-C durchlässigkeit des Materials des thermoplastischen Gehäuses zur Abführun-
der im Inneren aebildeten C C
Gase bei, wobei diese Gasdurchlässigkeit bekanntlich
mit steigender Temperatur zunimmt. Ein weiteres Merkmal dieses selbstentlüftenden
Kondensators besteht darin, daß das Material der Einkapselung leicht elastisch ist,
was sich bei einem hohen Innendruck rund um die Anschlußdrähte in einer Unterstützung
der Gasentfernung auswirkt, ohne daß dabei wesentlich Elektrolyt entweichen kann.
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Es war klar, daß man eine ausreichende Versiegelung unter völliger
Verschmelzung bei einem zweistufigen Verfahren in idealer Weise bei Verwendung
C
eines einzigen Folmmaterials erzielen würde. Daher war wichtig, daß die
Form als solche und die Angüsse der Form eine ausreichende Menge geschmolzenes Material
bei der zur Erzielung dieser Versiegelung richtigen Temperatur liefern konnten.
Dann wurde gefunden, daß der VerschmelzunGspunkt des Kunststoffs an einer Stelle
ganz dicht am Auslaß des Angusses lag, wo eine höhere Temperatur des Kunststoffs
existierte; dieser Punkt ist in F i g. 8 allgemein durch die Ausnehmungen
20 und 21 an Clegeben. Diese Erscheinung trug wesentlich zur Erzielung einer verbesserten
Einkapselung bei.
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Eine störende physikalische Verformuna oder Verzerrung des Kondensatorkörpers
während des Formvorganges trat nicht auf. Ein den Druck im Formzylinder mildernder
Effekt ist die Auslaßwirkung der Angüsse 9 und 10 von F i
3 bzw. 26 und 27 von F i g. 8, welche einen verhältnismäßig
kleinen
Durchmesser besitzen; diese Wirkung wird bei den zur Anwendung
kommenden hohen Flußgeschwindigkeiten wichtig. Die angenäherte Fläche der Angüsse
9 und 10 beträgt jeweils 0,019 cm2. Der entsprechende Druck
der fließenden Masse, gemessen am Kunststoffzylinder, sollte 70 bis 140 kg/CM2
betragen. Die richtige Einspritztemperatur für mit faserigem Material gefülltes
Polypropylen beträgt 290'C und für mit faserigem Material gefülltes Polyäthylen
230' C. Der nominale Bereich der Betriebstemperatur des beschriebenen Kondensators
wird mit - 30 bis + 85' C angegeben.
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Die erfindungsgemäßen Kondensatoren, die vorstehend an Hand von zwei
typischen Ausführungsformen beschrieben sind, können natürlich dem Fachmann geläufige
Abänderungen erfahren, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu verlassen.