DE1218983B - Verfahren zur Herstellung von Malz aus Gerste - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Malz aus GersteInfo
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- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
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- C12C1/047—Influencing the germination by chemical or physical means
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Malz aus Gerste Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Malz aus Gerste, und sie geht von der bekannten Tatsache aus, daß durch Weichen des Getreidekornes bis zu einem unternormalen, Wassergehalt und nachfolgende Wasserzugabe während der Keimung eine Verkürzung der Keimdauer erreicht wird. Weiterhin ist es bekannt, beim Mälzen verschiedener Kornarten Pflanzenhormoneigenschaften von Gibberellin auszunutzen. Gibberellin wird bekanntlich aus einem Fungus hergestellt, der eine besondere Krankheit, nämlich die Bakanaekrankheit im Reis hervorruft, auf dem der Fungus auch zuerst entdeckt wurde. Es wurden Versuche beschrieben, bei denen Gerste in Lösungen von Gibberellin A und B keimen gelassen und der Einfiuß auf die Keimdauer, die verschiedenen Enzymaktivitäten, die Extraktausbeute und den löslichen Stickstoff bestimmt wurden. Aus diesen Versuchen war als hauptsächliche Wirkung des Gibberellins eine Verkürzung der Keimdauer und eine Verbesserung der a-Amylaseaktivität festzustellen. Bekannt ist ferner, daß der Fungus Gibberella fujikuroi ein Züchtungsprodukt liefert, aus welchem Gibberellinsäure gewonnen werden kann und die Gibberellinsäure in verschiedenen Konzentrationen die Atmung geweichter Gerste stimuliert, so daß diese Methode zur quantitativen Analyse von Gibbe^ rellin verwendet werden kann.
- Demgegenüber beruht die Erfindung auf der Feststellung, daß bei einer bestimmten Anwendung eines Gibberellinsäurezusatzes während der Keimung nicht nur die Extraktausbeute um ungefähr 2% gesteigert werden kann, sondern auch eine erhebliche Verbesserung in der Differenz zwischen Fein- und Grobschrot des Malzes sowie eine Erhöhung der Amylaseaktivität und der diastatischen Kraft zu :erzielen sind. Gemäß der Erfindung werden diese Vorteile dadurch erreicht, daß auf das bis zu einem Wassergehalt von weniger als 4-0% geweichte Getreidekorn während des Keimens intermittierend kleine Mengen Gibberellinsäure bis zu einer Gesamtmenge von 1 bis
Probe I Probe Il- Probe III Weichen 1. Weichen Wasserzugabe Wasser Wasser Trockenes Weichen - - - 2. Weichen Wasser einmalige Zugabe Gibberellin- Wasser säure 1 mg/kg in Wasser Gesamtdauer 24 Stunden Weichen bis zu Die drei Proben wurden gleichzeitig und gleichartig 39 % Wassergehalt behandelt. - Die Bedeutung dieser intermittierenden Zugabe der Gibberellinsäure während des Keimens ergibt sich aus den nachstehend beschriebenen Vergleichsversuchen: Unter Verwendung derselben Gerstenpartie wur= den gleichzeitig drei Proben in derselben Weise geweicht und gekeimt, wobei jedoch bei Probe I keine Gibberellinsäure, bei Probe 1I dem zweiten Weichwasser einmalig Gibberellinsäure in einer Menge von 1 mg/kg und bei Probe III während des Keimens am zweiten und dritten Tag je zweimal Wasser eine Menge von 0,25 mg/kg, also insgesamt ebenfalls 1 mg/kg zugesetzt wurde. Im einzelnen wurden die Versuche in folgender Weise durchgeführt:
Tabelle (Fortsetzung) Probe I Probe II Probe EI Keimen 1. Tag - - - 2. Tag zweimal Wasser zweimal Wasser zweimal (Wasser und je 0,25 mg _ Gibberellinsäure) 3. Tag zweimal Wasser zweimal Wasser zweimal (Wasser und je 0,25 mg Gibberellinsäure) 4. und 5. Tag - - - Trocknen wie gewöhnlich Ergebnisse Extraktausbeute Probe in Trocken- Löslicher Differenz a-Amylase- Diastatische substanz Stickstoff Fein-Grob-Schrot aktivität Kraft °/o I. Vergleich ohne Gibberellinsäure .. 80,7 41 6,4 35 215 II. Einmal 1 mg/kg Gibberellinsäure im letzten Weichwasser .............. 82,5 54 4,1 37 245 III. Viermal je 0,25 mg/kg Gibberellin- säure beim Keimen ............... 81,3 54 3,1 45 325 - Überraschend ist, daß die Differenz Fein-Grob-Schrot bei der intermittierenden Zugabe kleiner Mengen Gibberellinsäure wesentlich geringer ist, während andererseits die Amylaseaktivität und die diastatische Kraft ganz gewaltig gesteigert sind.
- Da der wichtigste Gesichtspunkt der Zusatz von aufeinanderfolgenden Gibberellinmengen zu sein scheint, kann nach der Erfindung die Zuführung von Gibberellinsäure in fester Form, z. B. durch Verblasen oder Verstäuben erfolgen, während Luft und Wasser getrennt zugeleitet werden. In gewissen Fällen kann die Gibberellinsäure dem bereits vorliegenden und/oder zugesetzten Wasser zugeführt werden. Nötigenfalls kann die erforderliche Luft eingeblasen werden.
- Das Versprühen kann z. B. zwischen den Umwälzvorgängen des Kornes entweder fortlaufend oder mehrmals am Tage erfolgen. In diesem Falle können die versprühten Mengen so eingestellt werden, daß sie den obigen Angaben entsprechen. Das Korn soll sorgfältig gewendet werden, und es ist darauf zu achten, daß es gut durchgefeuchtet ist. Die Erfindung betrifft in erster Linie die Herstellung von Gerstenmalz, aber auch andere Kornsorten, z. B. Weizen, können benutzt werden.
- Die Erklärung des erheblichen, insbesondere vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit vorteilhaften und völlig überraschenden Effektes, den man durch Benutzung dieses Verfahrens erzielt, kann vielleicht in der natürlichen und kontinuierlichen Entwicklung des Kornwachstums ohne jene zeitlichen Stöße gesucht werden, wie dies durch das Verfahren ermöglicht wird. Eine Anzahl von Umständen ist in Betracht zu ziehen, beispielsweise das Ausmaß, in welchem die Atmung des Samens möglich -ist, aber das Verfahren ist natürlich völlig unabhängig von der größeren oder geringeren Zuverlässigkeit der Erklärungen, die sich für die erzielten Ergebnisse geben lassen. Beispiel Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird Korn 24 Stunden bei 16 bis 17° C auf einen Wassergehalt von 38 bis 39% eingeweicht. Hierauf wird es z. B. 5 Tage bei einer mittleren Temperatur von etwa 13° C gemälzt,.und während dieser Zeit wird es zweimal täglich während der ersten 3 bis 4 Tage mit einer wäßrigen Lösung von 1 Teil Gibberellinsäure in 100 000 Teilen Wasser besprüht und sehr sorgfältig gewendet. Es kann bei 68° C getrocknet werden.
- Versuchsansätze in halb industriellem Maßstab für die Vermälzung von Gerste unter diesen Bedingungen ergaben die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Ergebnisse:
G-Säure Extrakt % Extrakt Löslicher Gersten- mg/kg Trocken- Differenz Stickstoff Diastatisches a-Amylase- Cellulose- Proteinase- Spielart Gerste substanz grobfein % Vermögen aktivität aktivität aktivität Herta 0 80,1 6,5 37 410 33 250 105 1 81,4 4,2 48 465 47 290 1 1 5 0 79,7 7,9 34 385 32 300 110 Herta 2 81,5 4,6 48 465 51 435 115 3 82,2 4,0 50 450 51 510 115 4 82,1 3,7 49 470 52 540 120 - Bei Versuchen mit der in der Tabelle an letzter Stelle genannten Gerstensorte (Herta) stiegen der Diastaseeffekt im Mittel um etwa 20%, die a-Amylaseaktivität um etwa 60%, die Cellulaseaktivität um etwa 90% und die Proteinaseaktivität um etwa 10 bis 15 0/0.
- Die Einweichungs- und Mälzzeiten waren kürzer, wie oben erwähnt, aber trotzdem stieg die Gesamtextraktausbeute um etwa 2%. In diesem Zusammenhang kann auch darauf hingewiesen werden, daß der lösliche Stickstoff um etwa 45% anstieg und kein Anstieg in den Malzverlusten vorlag.
Claims (3)
- Patentanspräche: 1. Verfahren zur Herstellung von Malz aus Gerste durch Weichen des Getreidekorns bis zu einem unternormalen Wassergehalt und nachfolgende Wasserzugabe während der Keimung unter Anwendung eines Gibberellinsäurezusatzes, d a -durch gekennzeichnet, daß auf das bis zu einem Wassergehalt von weniger als 40 % geweichte Getreidekorn während des Keimens intermittierend kleine Mengen Gibberellinsäure bis zu einer Gesamtmenge von 1 bis 4 mg/kg Getreide zugegeben werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Getreide zweimal täglich während der ersten 3 bis 4 Tage des Mälzens mit einer Gibberellinsäurelösung .besprüht und gleichzeitig das Korn sorgfältig wendet.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Lösung von 1 mg Gibberellinsäure in 100 g Wasser besprüht. In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 196 823; H. L eb e r1 e, »Die Technologie der Malzbereitung«, 1952, S. 242, Abs. 4 bis 6; T. H a g a s h i , »Agriculture und Horticulture«, 1940, 15, S. 1991; E. O. Morris, »Chem. and Ind.«, 1958, S. 97; P. J. C u r t i s und B. E. Cross, »Chem. and Ind. «, 1954, S. 1066; Nielsen und Bergkvist, »Physiologie Plantarum«, 1958, S. 329; Piratzky, »Die Nahrung«, 1958, S. 193 bis 213; »Agric. Chem. Soc.«, Japan, 1940, 16, S. 6.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1218983X | 1958-09-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1218983B true DE1218983B (de) | 1966-06-16 |
Family
ID=20422225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA32824A Pending DE1218983B (de) | 1958-09-10 | 1959-09-09 | Verfahren zur Herstellung von Malz aus Gerste |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1218983B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2610532A1 (de) * | 1975-03-14 | 1976-09-30 | James Richard Allan Pollock | Verfahren zur malzbereitung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT196823B (de) * | 1955-12-30 | 1958-03-25 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung eines sauren Stoffwechselproduktes ("Gibberellic acid") aus Pilzen der Gattung Gibberella |
-
1959
- 1959-09-09 DE DEA32824A patent/DE1218983B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT196823B (de) * | 1955-12-30 | 1958-03-25 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung eines sauren Stoffwechselproduktes ("Gibberellic acid") aus Pilzen der Gattung Gibberella |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2610532A1 (de) * | 1975-03-14 | 1976-09-30 | James Richard Allan Pollock | Verfahren zur malzbereitung |
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