DE1217026B - Vorrichtung zur Gewinnung von Zellkulturen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Gewinnung von Zellkulturen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gewinnung von Zellkulturen für die Viruszüchtung, die aus einem drehbaren trommelartigen Gestell besteht, in dem parallel nebeneinanderliegenden Zuchtgefäße in horizontalen Ebenen angeordnet sind.
• Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die Zuchtgefäße lösbar angeordnet. Jedes einzelne Gefäß (Flasche) muß nach Reinigung und Sterilisation zum Einfüllen und Entleeren der Zellsuspension sowie des Virusmediums dreimal geöffnet und zweimal verschlossen, sowie zweimal in das Gestell eingesetzt und wieder daraus entnommen werden.
• Das erfordert a) eine Fülle von Handgriffen, die nur zum geringen Teil durch mechanische Vorrichtungen zu ersetzen sind, b) ein Maximum an Sorgfalt, da jedes Öffnen und Schließen der Flaschen unter sterilen Kautelen erfolgen muß; c) technischen Aufwand für Abfüllvorrichtungen sowie für Transport, Reinigung und Sterilisation der Flaschen.
• Für die Züchtung von großen Zellmengen, wie sie bei der Viruszüchtung für die Vakzineherstellung gebraucht werden, müßten so täglich tausende Flaschen sorgfältig bearbeitet werden, was einen hohen Aufwand an Personal und technischen Hilfsmitteln erfordert.
• Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile behoben sind, wenn die Zuchtgefäße erfindungsgemäß als Rohre ausgebildet sind, die beidendig über mit Ventilen versehene Leitungen kommunizierend miteinander verbunden sind.
• Hierdurch wird erreicht, daß sämtliche Zuchtgefäße gleichzeitig gefüllt und entleert werden können.
• Um eine Erleichterung des Füll- und Entleerungsvorganges zu erreichen, ist das Gestell erfindungsgemäß quer zur Drehachse um eine Achse schwenkbar gelagert. Diese Anordnung hat den besonderen Vorteil, daß bei der Füllung der Rohre der Füllungsgrad für alle Rohre nicht nur gleichmäßig eingestellt, sondern auch beliebig variiert werden kann.
• Um die Zahl der Ventile zu vermindern, sind die Ebenen, in denen die Rohre liegen, erfindungsgemäß parallel zur Schwenkachse und die Rohre selbst parallel zur Drehachse des Gestells angeordnet.
• An jeder Seite des Gestelles ist dann für die jeweils in einer Ebene angeordneten Rohre ein einziges Ventil angeordnet. Die Ventile sind steuerbar ein-"a erichtet, um z. B. die jeweils in einer Ebene liegenden Rohre des Apparates füllen oder entleeren zu können.
• In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. F i g. 1 zeigt den Apparat in Vorderansicht, F i g. 2 in der Draufsicht, teilweise im Schnitt.
• F i g. 3 zeigt das Gestell mit den als Rohren ausgebildeten Zuchtgefäßen um 90° geschwenkt.
• F i g. 4 zeigt die Rohre in horizontaler Lage von der Seite gesehen.
• Die als Zuchtgefäße dienenden Rohre 1 sind in einem um eine horizontale Achse rotierenden zylindrischen Gestell 2 befestigt. Ihre Enden sind mit dünneren zentralen Ein- und Auslaßrohren 3 versehen. Die dünnen Rohre sind auf beiden Seiten durch die Leitungen 4 kommunizierend miteinander verbunden. Für das Füllen der Rohre ist das Gestell t mitsamt der Rotationsvorrichtung um eine horizontale Achse 5, die senkrecht zur Rotationsachse A angeordnet ist, schwenkbar. Zur Füllung der Rohre 1 wird das Gestell 2 um die Achse 5 um 90° gedreht, so daß die Rohre senkrecht stehen (F i g. 3). Nun kann durch einen einzigen Einlaß 11 das kommunizierende Röhrensystem mit einer berechneten Suspensionsmenge aus dem Vorratsgefäß V gefüllt werden. Danach wird das Gestell mit den Rohren wieder in die horizontale Lage zurückgebracht (F i g. 4). Um ein Zurückfließen der Suspension in die tiefer gelegenen Rohre während dieses Vorgangs zu verhindern, sind die Einlaßenden mit Ventilen 6 versehen, die den Rückfluß sperren. Um die Ventile zu sparen, sind die Rohre in parallelen Ebenen 9 (F i g. 1) angeordnet, die zum Schwenken genau parallel zur Schwenkachse 5 einzurichten sind. Die Rohre der einzelnen Ebenen sind über Leitungen 4 kommunizierend verbunden, ein Einlaß für jede Ebene ist mit einem Ventil 6 versehen. Die Einlässe der Ventile sind durch Stutzen 8 wieder untereinander verbunden. - In der horizontalen Lage (F i g. 4) wird das Gestell mit den Rohren 1 dann in langsame Rotation um die Achse A versetzt. Zur Erreichung der Brutraumtemperatur kann der ganze schwenkbare Teil als Brutkammer 9 ausgebildet werden. Nach Beendigung der Bebrütung wird der Apparat wieder um 90° geschwenkt, so daß die Auslaufseiten unten sind (analog F i g. 3), und das gesamte Medium kann durch einen Auslaß entnommen werden. Das Beschicken mit Virusmedium und die Virusernte erfolgen in gleicher Weise. Die Reinigung und Sterilisation des Apparates geschieht durch strömenden Naßdampf eventuell unter partieller Füllung mit Spülmitteln. Der Dampf wird während der Rotation durch das Röhrensystem geblasen. Zu diesem Zweck werden die Ein- und Auslässe 10 zweckmäßig im Zentrum der Rotationsachse A angeordnet.

Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur Gewinnung von Zellkulturen, die aus einem drehbaren trommelartigen Gestell besteht, in dem parallel nebeneinanderliegende Zuchtgefäße in horizontalen Ebenen angeordnet sind, dadurch gekennzeichn e t, daß die Zuchtgefäße (1) als Rohre ausgebildet sind, die beidendig über mit Ventilen (6) versehene Leitungen (4) kommunizierend miteinander verbunden sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) quer zu seiner Drehachse (A) um eine Achse (5) schwenkbar gelagert ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (1) parallel zur Drehachse (A) und die Ebenen, in denen die Rohre liegen, parallel zur Schwenkachse (5) des Gestells angeordnet sind.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die jeweils in einer Ebene angeordneten Rohre an jeder Seite des Gestells jeweils ein Ventil (6) angeordnet ist.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (6) steuerbar eingerichtet sind.