DE1216085B

DE1216085B - Vorrichtung zum Schneiden von Fenster-oeffnungen und/oder anderen Form- oder Trennschnitten an einzeln nacheinander zugefuehrten Zuschnitten oder laufenden Bahnen aus Papier od. dgl.

Info

Publication number: DE1216085B
Application number: DEW36601A
Authority: DE
Inventors: Richard Winkler; Kurt Duennebier
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1964-04-18
Filing date: 1964-04-18
Publication date: 1966-05-05
Also published as: US3276306A; GB1035605A

Description

Vorrichtung zum Schneiden von Fensteröffnungen und/oder anderen Form- oder Trennschnitten an einzeln nacheinander zugeführten Zuschnitten oder laufenden Bahnen aus Papier od. dgl. Die Erfindung, betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Fensteröffnungen und/oder anderen Form- oder Trennschnitten an einzeln nacheinander zugeführten Zuschnitten oder laufenden Bahnen aus Papier od. dgl. in Maschinen zum Herstellen von Briefumschlägen, Flachbeuteln od. dgl., wobei das Schneiden durch an ihren Schneidkanten zylindrische, rotierende Schneidmesser und eine die Schneidkante nahezu berührende, außen harte, rotierende Gegenwalze erfolgt, während die Werkstücke zwischen den Schneidkanten und der Gegenwalze hindurchlaufen.
Diesem an sich bekannten Schneidverfahren haften im praktischen Dauerbetrieb noch manche Schwierigkeiten an. Es ist vor allem schwierig, den gegenseitigen Abstand zwischen den Schneidkanten der Schneidmesser und dem Mantel der Gegenwalze auf den genauen Abstand von weniger als 0,01 mm einzustellen und nach einer infolge längerer Laufzeit der Vorrichtung sich ergebenden Abnutzung nachzustellen; der genannte Abstand ist erforderlich, um das Papier gerade durchzuschneiden, ohne daß zwischen Schneidkanten und Gegenwalze eine Pressung auftritt, welche zu einer vorzeitigen Abstumpfung der Schneidkanten des Messers und/oder Beschädigung der polierten Mantelfläche der Gegenwalze führt.
Außerdem ist eine solche Vorrichtung infolge der dicht vor und hinter den eigentlichen Schneidwalzen für das Fördern und Halten der Zuschnitte angeordneten Förderwalzen derart unzugänglich, daß ein Ab- ziehen der Schneidkanten des oder der eingebauten Messer zum Erreichen eines überall völlig gleichmäßigen Schneidens nur schwer durchzuführen ist. Die Walze mit dem Messern nach oben zu legen und dadurch zugänglicher zu machen, ist aber deswegen nicht möglich, weil zum Erreichen einer sauberen Kante der Schnittlinien von der untenliegenden, späteren Außenseite des fertigen Briefumschlags geschnitten werden muß.
Zum Verändern des Abstandes zwischen der Mantelfläche der Gegenwalze und den Schneidkanten der Schneidmesser ist es bereits bekannt, durch Drehen einer Welle Schnecken in Umdrehung zu versetzen, die ihrerseits Schraubenspindeln drehen. Die sich drehenden Spindeln verstellen Halter senkrecht und stellen damit die Messerwalze zur Gegenwalze ein. Durch die bekannte Vorrichtung wird jedoch der Nachteil, daß durch einen zu starken Anpreßdruck der Gegenwalze die Messer zu schnell abgenutzt werden, nicht behoben, weil keinerlei Anzeigemöglichkeit für den eingestellten Abstand der beiden Walzen voneinander gegeben und das bloße Tastgefühl der Bedienungsperson dafür kein Maßstab ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei Vorrichtungen der genannten Art eine Einstellmöglichkeit für den Abstand der Messerschneidkanten vom Gegenwalzenmantel auf weniger als ein hundertstel Millimeter und eine Nachstellmöglichkeit bei Abnutzung der Schneidkanten zu schaffen sowie die Messerwalzen für ein Auswechseln leicht zugänglich zu machen. Sie löst diese Aufgabe dadurch, daß verstellbare, eine exzentrische Bohrung besitzende Lagerbuchsen der Gegenwalze zur Veränderung des Abstands zwischen der Mantelfläche der Gegenwalze und den Schneidkanten der auf der unten angeordneten Messerwalze sitzenden Messer um durch eingebaute Meßmittel angezeigte Werte während des Laufs der Vorrichtung vorgesehen und die über dem Förderweg der Werkstücke angeordnete Gegenwalze mitsamt den oberen Förderrollen für die Werkstücke in einem mit dem Unterteil der Vorrichtung formschlüssig verbundenen, nach oben abhebbaren Oberteil gelagert sind.
Die Gegenwalze sitzt mit ihren Zapfen in Wälzlagern in den exzentrisch gebohrten Buchsen, deren Außenflächen Schneckenverzahnungen tragen, in welche Schnecken eingreifen, wobei ein Zapfen der Gegenwalze verlängert ist und als Antriebszapfen dient, dem durch Antriebsmittel wahlweise jede Umfangsgeschwindigkeit zwischen der Umfangs- .geschwindigkeit der Schneidkanten und Null erteilt werden kann.
Die Veränderung des Abstandes zwischen der Mantelfläche der Gegenwalze und den Schneidkanten der Schneidmesser ist durch eingebaute Meßmittel, wie Meßuhren, ablesbar gemacht. Zu diesem Zweck sind Feintaster vorgesehen, deren Taststifte den Mantel der Gegenwalze in der Nähe seiner Enden und gegenüber der Messerwalze berühren.
Das Oberteil der Vorrichtung ist zweckmäßig durch ein Scharnier schwenkbar mit dem Unterteil verbunden.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schneiden einer Fensteröffnung in einzeln zugeführte Zuschnitte von Briefumschlägen beschrieben und in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt; in diesen ist F i g. 1 ein Längsschnitt durch die Vorrichtung nach Linie 14 in F i g. 4, F i g. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit teilweise weggelassenem Oberteil und weggelassenen Führungsblechen, F i g. 3 ein Querschnitt durch die Vorrichtung nach Linie IH-Ill in F i g. 1, F i g. 4 eine Ansicht der Vorrichtung, in teilweisem Schnitt nach Linie IV-IV in F i g. 1, F i g. 5 eine Ansicht des hochzuschwenkenden Oberteils der Vorrichtung in Pfeilrichtung A in F i g. 3, F i g. 6 ein Schnitt durch die Vorrichtung nach Linie VI-VI in F i g. 1 und F i g. 7 ein Briefumschlagzu5chnitt mit angedeuteten anderen Schnitten, für welche die Vorrichtung verwendet werden kann.
In F i g. 1 bis 4 sind 1 und 2 die Seitenwände der Vorrichtung und gleichzeitig die Seitenwände der Briefumschlagmaschine, zwischen denen das kastenförmige Unterteil 3 der Vorrichtung mit Schrauben 4 befestigt ist. In dem Unterteil 3 und der Seitenwand 2 ist die Messerwalze 5 auf Wälzlagem 6 gegen seitliche Verschiebung gesichert drehbar gelagert. Das Unterteil besitzt eine öffnung Y, durch welche die Fensterausschnitte in eine nicht dargestellte Absaugleitung gelangen und abgeführt werden.
Auf den Seitenwänden 1 und 2 liegt das Oberteil 7 der Vorrichtung satt auf und ist mit um Stifte 8 in den Seitenwänden schwenkbare Schrauben 9 und Muttern 10 festgespannt. Das Oberteil 7 ist durch einen Bolzen 11 und ein mit Schrauben 12 an der Seitenwand 1 befestigtes Scharnier 13 gelenkig mit der Seitenwand 1 verbunden und kann nach Lösen der Muttern 10 und Ausschwenken der Schrauben 9 um den Bolzen 11 als Drehpunkt mit Hilfe des Griffes 14 nach oben geschwenkt werden. Ein Gewicht 15 auf dem Bolzen 16 oder auch eine entsprechend bemossene Zugfeder an einem Hebelarm ist für den Gewichtsausgleich vorgesehen.
Im Oberteil 7 sind zwei Lager 17 mit Gewindezapfen 18 seitlich geführt und in der Höhe einstellbar durch Muttern 19,20 befestigt. In jedem der Lager 17 ist eine Buchse 21 mit Mutter oder Stellring 22 gegen seitliches Verschieben gesichert drehbar gelagert. In der exzentrischen Bohrung der Buchsen 21 ist die Gegenwalze 23 mit ihrem harten Mantel 24 auf Wälzlagern 25 drehbar gelagert. Die Wälzlager 25 sind durch Deckel 26 und 27 seitlich gehalten. Beide Buchsen 21 haben eine Schneckenradverzahnung, in welche eine Schnecke 28 eingreift, die in Lagern 29 drehbar gelagert ist, welche seitlich an den beiden Lagern 17 befestigt sind (F i g. 5). Auf einem Vierkant 30 der Schnecken ist eine Verlängerung 31 mit Kordelgriff 32 aufgeschoben, um mittels der Schnecken 28 die exzentrisch gebohrten Buchsen 21 verdrehen zu können. Zwei Meßuhren 33 sind in Haltern 34 im Obereil 7 befestigt und berühren mit ihren Taststiften 35 den- Mantel 24 der Gegenwalze. Die Taststifte 35 der Meßuhren werden beim Dauerbetrieb der Vorrichtung von dem Mantel der Gegenwalze abgehoben.
Auf dem Antriebszapfen 23' der Walze 23 sitzt die Buchse 36 fest, auf der das Zahnrad 37 durch eine aus der Buchse 38, der Feder 39 und den Muttern 40 und 41 bestehende Rutschkupplung mit mehr oder weniger Schlupf gehalten ist.
Auf der Messerwalze 5 sitzt der außen harte und polierte Mantel 42 fest auf, ebenso wie das mit Schrauben 43 befestigte Fenstermesser 44, dessen Schneidkanten etwas über den Mantel 42 emporragen. Das Messer 44 hat eine Anzahl Luftlöcher 45, die über Bohrungen 46,47,48 mit dem auf dem Antriebszapfen 5" der Walze festen Teil 49 des Steuerkopfes für Saug- bzw. Blasluft Verbindung haben.
Die Bohrung 47 ist nach außen durch einen Stopfen 50 verschlossen. Der nicht umlaufende Teil 51 des Steuerkopfes hat (F i g. 1, 6) einen Schlitz 52, der über dem Rohrstutzen 53 und einen nicht dargestellten Schlauch mit einer Saugluftleitung in Verbindung steht, und einen Schlitz 54, der über den Rohrstutzen 55 und einen nicht dargestellten Schlauch an eine Druckluftleitung angeschlossen ist. Ein Stellring 56 sichert Teil 51 gegen seitliches Verschieben. Der nicht umlaufende Teil 51 des Steuerkopfes ist durch einen in seinen Arm 57 greifenden Stift od. dgl. am Umlaufen gehindert und in seiner richtigen Lage in bezug auf das Fenstermesser 44 einstellbar.
Das Zahnrad 58 ist mit einem Klemmdeckel 59 und Schrauben 60 auf dem Zapfen 5' befestigt. Es steht ün Eingriff mit dem Zahnrad 37 der Gegenwalze und wird von einem mit 61 angedeuteten Zahnrad der Maschine (F i g. 4) so angetrieben, daß die Messerwalze 5 pro zugeführtem Zuschnitt 62 eine Umdrehung macht.
Vor und hinter der Messerwalze sind ün Unterteil Förderwalzen 63, 64, 65 (F i g. 2, 3) drehbar gelagert und laufen mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Messerwalze um. Die Walze 63 wird von dem Zahnrad 58 aus über ein Zwischenrad 66 (F i g. 4) und Ritzel 67 angetrieben, die Walzen 64 und 65 von einem am anderen Ende der Messerwalze befestigten Zahnrad 68 (F i g. 1) und ein Zwischenrad 69 (F i g. 2, 3 und 4) über Zahnräder 70 und 71. Die Walzen 63,64 und 65 haben an ihrem Umfang je einige Ringnuten 63', 64' und 65', in die entsprechende Stege der Führungsbleche 72,73 eingreifen (F i g. 3),während der volle Teil der genannten Walzen über die Oberfläche der Führungsbleche vorragt.
An dem Oberteil 7 sind Rollen 74 über der Walze 63 und Rollen 75 über den Walzen 64,65 drehbar gelagert und entsprechend dem zu verarbeitenden Zuschnittsformat quer zur Förderrichtung -der Zuschnitte zu verschieben. Die Welle 74' der Rollen 74 ist in um Stifte 76 schwenkbaren Hebeln 77 gelagert (F i g. 3), so daß die Rollen 74 durch Federn 78 gegen die Walze 63 gedrückt werden. Am Ende der Welle 74' sitzt (F i g. 4) ein Ritzel 79 fest, das mit dem Ritzel 80 auf der Welle 63' im Eingriff steht (F i g. 2). Die Rollen 75 sind an nicht näher beschriebenen Hebeln drehbar gelagert und werden durch Federn gegen die darunterliegenden Walzen 65,64 gedrückt. Jedes Rollenpaar 75 ist an einem besonderen Halter 81 federnd gelagert. Die Halter 81 sind auf der Schiene 82 seitlich verstellbar festgeklemmt.
Während des Betriebes der Vorrichtung wird jeder einzeln zugeführte Zuschnitt zuerst zwischen der Walze 63 und den Rollen 74 erfaßt und zwischen der Messerwalze 5 und der Gegenwalze 23 hindurch den Walzen 64 und 65 sowie den Rollen 75 zugeführt. Bei Beginn des Fensterschneidens (Stellung der F i g. 3) erhalten die Luftlöcher 45 des Fenstermessers über den Schlitz 52 des Steuerkopfes 51-Saugluft und nehmen den Fensterausschnitt mit. Nach etwa einer halben Drehung der Messerwalze erhalten die Luftlöcher des Fenstermessers über den Schlitz 54 des Steuerkopfes Blasluft und blasen den Fensterausschnitt nach unten in das Unterteil 3.
Die Erfindung soll nicht auf die als Ausführungsbeispiel dargestellte und beschriebene konstruktive Form beschränkt sein. Das Abheben des Oberteils der Vorrichtung mitsamt den darin gelagerten Walzen kann unter Wahrung einer formschlüssigen Verbindung mit dem Unterteil der Vorrichtung auch anders als durch Schwenken um einen Drehpunkt erfolgen. Die Veränderung des gegenseitigen Abstandes zwischen Messerwalze und Gegenwalze um durch Meßmittel kontrollierte Beträge kann auch durch Mittenverlagerung der Messerwalze anstatt der Gegenwalze erfolgen.
Statt einzeln zugeführter Zuschnitte kann auch eine fortlaufende Bahn geschnitten werden. Statt Fensteröffnungen können andere Schnitte an den Werkstücken geschnitten werden (F i g. 7), z. B. Eckenausschnitte 85 oder Abschnitte 86,87 an den Spitzen. Alle diese Abweichungen von dem dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel liegen im Rahmen der Erfindung, für welche Schutz begehrt wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Schneiden von Fensteröffnungen und/oder anderen Form- oder Trennschnitten an einzeln nacheinander zugeführten Zuschnitten oder laufenden Bahnen aus Papier od. dgl. in Maschinen zum Herstellen von Briefumschlägen, Flachbeuteln od. dgl., wobei das Schneiden durch an ihren Schneidkanten zylindrische, rotierende Schneidmesser und eine die Schneidkante nahezu berührende, außen harte, rotierende Gegenwalze erfolgt, während die Werkstücke zwischen den Schneidkanten und der Gegenwalze hindurchlaufen, d a d u r c h g e - kennzeichnet, daß verstellbare, eine exzentrische Bohrung besitzende Lagerbuchsen (21) der Gegenwalze (23) zur Veränderung des Ab- standes zwischen der Mantelfläche (24) der Gegenwalze und den Schneidkanten (44) der auf der unten angeordneten Messerwalze (5) sitzenden Messer um durch eingebaute Meßmittel (33) angezeigte Werte während des Laufs der Vorrichtung vorgesehen und die über dem Förderweg der Werkstücke angeordnete Gegenwalze (23, 24) mitsamt den oberen Förderrollen (74,75) für die Werkstücke in einem mit dem Unterteil (3) der Vorrichtung formschlüssig verbundenen, nach oben abhebbaren Oberteil (7) gelagert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze (23) mit ihren Zapfen in Wälzlagem (25) in den exzentrisch gebohrten Buchsen (21) sitzt, deren Außenflächen Schneckenverzahnungen tragen, in welche Schnecken (28) eingreifen, wobei ein Zapfen der Gegenwalze verlängert ist und als Antriebszapfen (23') dient, dem durch Antriebsmittel (36 bis 41) wahlweise jede Umfangsgeschwindigkeit zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Schneidkanten (44) und Null erteilt werden kann. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung des Abstandes zwischen der Mantelfläche (24) der Gegenwalze und den Schneidkanten (44) der Schneidmesser durch eingebaute Meßmittel, wie Meßuhren (33), ablesbar gemacht ist. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Feintaster (33) vorgesehen sind, deren Taststifte (35) den Mantel (24) der Gegenwalze in der Nähe seiner Enden und gegenüber der Messerwalze (5) berühren. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (7) durch ein Scharnier (11 bis 13) schwenkbar mit dem Unterteil (1 bis 3) verbunden ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.- Patentschrift Nr. 2 085 435.