DE1214871B

DE1214871B - Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Dichtungsprofilen aus Schaumgummi oder gleichartigen Werkstoffen

Info

Publication number: DE1214871B
Application number: DER31979A
Authority: DE
Original assignee: Renault SAS
Current assignee: Renault SAS
Priority date: 1961-02-03
Filing date: 1962-01-26
Publication date: 1966-04-21

Description

Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Dichtungsprofilen aus Schaumgummi oder gleichartigen Werkstoffen Dichtungsprofile aus Schaumgummi oder ähnlichen, gleichartigen Werkstoffen werden in der Technik vielfach verwendet und dienen beispielsweise bei Kraftfahrzeugen der Abdichtung von Türen und Fenstern.
Bei der Herstellung derartiger Dichtungsprofile ist es bekannt, das aufgeschäumte Material mit einer witterungsbeständigen Gummischutzschicht zu überziehen, um zu verhindern, daß der Schaumgummi Feuchtigkeit aufsaugt.
Um derartigen Profilen eine größere Zugfestigkeit zu verleihen, ist es weiterhin bekannt, bei der Herstellung etwa in der Mitte des Profils einen Zugfaden vorzusehen.
Um ein sicheres Abdichten zu gewährleisten, ist bei einigen bekannten Profilen eine dünne Dichtlippe vorgesehen.
Kombiniert man die vorgenannten bekannten Merkmale mit ebenfalls bekannten Herstellungsverfahren für Dichtungsprofile, so ergibt sich als Ausgangspunkt für die Erfindung ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Dichtungsprofilen aus Schaumgummi oder gleichartigen Werkstoffen mit einer witterungsbeständigen Gummischutzschicht und einem etwa in der Mitte der Profile angeordneten Zugfaden, insbesondere von Dichtungsprofilen mit einer dünnen Dichtlippe, bei dem ein Strang von kreisförmigem Querschnitt aus einer ein Treibmittel enthaltenden Kautschukmasse unter Einbettung des Zugfadens gespritzt und nach Aufbringen der Schutzschicht unter Beigabe von Talkum verformt und vulkanisiert wird. Bekannt ist es ferner, bei der Herstellung von Gummierzeugnissen die Form beim Vulkanisieren zu evakuieren.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, Dichtungsprofile aus Schaumgummi mit einer Gummischutzschicht, insbesondere Dichtungsprofile mit einer dünnen Dichtlippe so herzustellen, daß die Schutzschicht eine gleichmäßige Stärke aufweist. Bei dem bekannten, im vorausgehenden Absatz umrissenen Herstellungsverfahren ist es nämlich sehr schwer, Dichtungsprofile, insbesondere Profile mit dünner Dichtlippe herzustellen, weil die auf dem Schaumgummi vor der Vulkanisation aufgebrachte witterungsbeständige Schicht bei der Verformung einer äußerst starken Dehnung unterworfen wird, wodurch sie aufreißt.
Eine naheliegende Maßnahme, diesen Nachteil zu vermeiden, besteht zweifellos darin, die lDberzugsschicht so stark auszuführen, daß auch an den Stellen größter Dehnung während des Aufblähens ein Aufreißen mit größter Sicherheit vermieden wird. Dies führt jedoch dazu, daß- an den Stellen des Profils, die nicht während des Aufblähens gedehnt werden, also beispielsweise an den dünnen Dichtlippen, die Gummischicht zu dick und zu steif wird, so daß die dünne Lippe ihren Zweck nicht vollkommen erfüllen kann.
Durch die Erfindung werden diese Nachteile vermieden, und es wird die Herstellung von Profilen ermöglicht, die auch nach dem Aufblähen mit einer Schicht aus witterungsbeständigem Gummi überzogen sind, welche überall eine zumindest annähernd gleiche Stärke besitzt. Hierzu wird erfindungsgemäß der Strang von kreisförmigem Querschnitt konzentrisch mit der Kautschukmischung der Schutzschicht unter Einwirkung von Vakuum auf die Kautschukmasse des Stranges überzogen und nach dem Talkumieren vor der endgültigen Verformung an. den Stellen, die stark vorspringende Teile des Profils oder eine dünne Lippe bilden, zusammengedrückt.
Das Verfahren läßt sich beispielsweise folgendermaßen verwirklichen: Auf einer Strangpresse wird ein Strang mit einem Profil von kreisförmigem Querschnitt aus Naturkautschuk oder einem synthetischen Elastomer von einer Zusammensetzung erzeugt, die während der späteren Vulkanisation eine zellenförmige Struktur ergibt. In die Mitte des Profils wird während des Ausstoßens ein Faden, z. B. ein Baumwollfaden, eingezogen, der es gestattet, auf das Profil einen Zug auszuüben.
Hinter dieser Strangpresse ist unmittelbar eine zweite Strangpresse angeordnet, die mit einem abgewinkelten Kopf versehen ist, in den der Strang mit dem vorher erzeugten Profil eingeführt wird. Die zweite Strangpresse wird mit einer Mischung von Kautschuk, Chloroprenpolymerisat oder einem anderen Polymer beschickt. Diese Mischung ist von einer solchen Zusammensetzung, daß die später aus ihr gebildete Überzugsschicht Witterungseinflüssen widerstehen kann. Man überzieht also das erste Profil mit einem Überzug aus Kautschuk konzentrisch zum ersten Profil, wobei es leicht ist, die Stärke zu regu. lieren.
Selbstverständlich kann- zur Ausführung dieses Arbeitsganges jeder andere Ummantelungs-Strangpressentyp, wie z. B. derjenige, der mit einer hohlgebohrten Schnecke versehen ist, verwendet werden.
Um eine gute Haftung des - Kautschuküberzuges auf dem Profil zu erhalten, wird beim Eintritt in die zweite Strangpresse ein Vakuum geschaffen.
Nach dem Verlassen der zweiten Strangpresse läuft das Profil durch ein Talkumiergefäß und dann über die Trommel einer Winde, die es mit gleichmäßiger Geschwindigkeit zieht.
Das so hergestellte Profil aus Rohkautschuk kann zur Herstellung von Profilen mit stärkerer Lippe verwendet werden, indem man es in die Vertiefungen einer Form legt. Während der Vulkanisation löst sich das Natronbikarbonat oder der chemische Wirkstoff zum Aufschäumen, welcher in der inneren Mischung enthalten ist, auf, wobei Gas frei wird, welches den Kautschuk aufbläst, und dieser füllt den ganzen freien Raum zwischen den Vertiefungen aus. Die äußere Haut folgt der Ausdehnung und legt sich an die Innenwand der Form an.
Wenn es sich darum handelt, ein Profil mit einer dünnen Lippe in einer Form herzustellen, kann die äußere Haut an bestimmten Stellen der Ausdehnung nicht folgen und wird zu dünn oder platzt. An diesen Stellen ist der Schutz des Schaumgummis nicht gesichert.
Um diese Schwierigkeit zu beheben, gibt man dem Profil zunächst einen Querschnitt, der so berechnet ist, daß sich aus ihm das erstrebte Lippenprofil bilden läßt, und zwar dadurch, daß man den oder die Teile des Profils;-die nach der Erwärmung oder Vulkanisation die Lippe oder. Lippen bildern, zusammendrückt. Dieses Zusammendrücken wird dadurch bewirkt, daß man das Profil am Ausgang der zweiten Strangpresse und des Talkumiergefäßes zwischen eine oder mehrere Rollen und-der Felge der-Winde einführt.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Dichtungsprofilen aus Schaumgummi oder gleichartigen Werkstoffen mit einer witterungsbeständigen Gummischutzschichtund einem etwa in der Mitte der Profile angeordneten Zugfaden, insbesondere von Dichtungsprofilen mit einer dünnen Dichtlippe, bei dem ein Strang von kreisförmigem Querschnitt aus einer ein Treibmittel enthaltenden Kautschukmas se unter Einbettung des Zugfadens gespritzt und nach Aufbringen der Schutzschicht unter Beigabe von Talkum verformt und vulkanisiert wird, d a dur eh g e -kennzeichnet, daß der Strang von kreisförmigem Querschnitt konzentrisch mit der Kautschukmischung der Schutzschicht unter Einwirkung von Vakuum auf die Kautschukmasse des Stranges überzogen und nach dem Talkumieren vor der endgültigen Verformung an den Stellen, die stark vorspringende Teile des Profils oder eine dünne Lippe bilden, zusammengedrückt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 820 457, 895 372; deutsche Patentanmeldung L1206XII/39a (bekanntgemacht am 24. 4. 1952); französische Patentschriften Nr. 982 028, 1 167 775; belgische Patentschrift Nr. 573 092; USA.-Patentschriften Nr. 1 805 576, 2520 113, 2581 938, 2817 875, 2835924.