-
Sperrholzplatte Die Erfindung bezieht sich auf eine Sperrholzplatte
aus lagenweise mit kreuzender Faserrichtung Übereinandergeschichteten, miteinander
verleimten und beidseitig durch Deckfurniere abgedeckten Holzteilen.
-
Um eine verwindungsfreie Holzplatte zu erhalten, müssen einzelne Holzteile
mit in verschiedenen Richtungen verlaufenden Fasern zusammengefügt werden. Diese
Methode ist in vielen Ausführungsformen praktizierbar.
-
Im allgemeinen werden abgesperrte Holzplatten so hergestellt, daß
zwischen zwei äußeren hochwertigen Abdeckfurnieren entweder parallellaufende Leisten
als Mittellage oder mehrere Furnierschichten mit sich kreuzender Faserrichtung verleimt
werden. Zur Herstellung der zuerst genannten Plattenart werden die erforderlichen
Leisten für die Mittellage oftmals in komplizierten Verfahren erzeugt, sofern sie
nicht einfach aus gewachsenen Stämmen geschnitten werden. Es ist aber erforderlich,
hochwertiges Nadelholz oder Weichholz zu verwenden. Es ist hierbei auch bekannt,
Holztafeln zu unterteilen und spiegelbildlich wieder zusammenzufügen, wobei die
einzelnen, durch das Aufteilen der Tafeln entstandenen Teile gegebenenfalls zueinander
versetzt wurden. Diese Art der Sperrholzherstellung ist seit langer Zeit bekannt
und wurde ursprünglich ohne Deckfurniere praktiziert.
-
Zur Herstellung der zweiten Plattenart geht man nun ausschließlich
von Schäl- oder Messerfurnieren aus, die aus hochwertigem vorbereitetem Holz erzeugt
und in der gewünschten Plattengröße zusammen-
gefügt werden, Obwohl lediglich
die äußeren Abdeckfurniere hochwertige Furniere zu sein brauchen, muß man auch für
die Mittellagen von verhältnismäßig teueren Rohstoffen ausgehen, woraus ein hoher
Gestehungspreis für die Platten sich ergibt.
-
Genau betrachtet, wird bei diesen bekannten Sperrholzarten von bearbeiteten.
hochwertigen Holzteilen ausgegangen, wie Furniere, ausgesuchte Bretter oder Leisten.
Es werden aber auch immer verhältni smäßig große Holzteile verwendet.
-
Es ist auch bekannt, entsprechend der Forderung der Industrie nach
preiswertem Rohstoff auch minderwertiges Holz zu den sogenannten Spanplatten zu
verarbeiten, die in gewissem Sinne auch eine Art von Sperrholz darstellen, das aus
kleinen und kleinsten Holzteilchen besteht. Die Faserrichtung der Holzteile verläuft
hierbei allerdings völlig unkontrolliert, so daß die Festigkeit dieser Platten gering
ist und andere bekannte Nachteile vorhanden sind. Aus diesem Grunde kann auch nicht
das ganze anfallende billige Faserholz zu Platten verarbeitet werden. Die Aufgabe
der Erfindung bezieht sich auf eine Sperrholzplatte, die aus minderwertigem Holz,
vor allen Dingen aus dem in großen Mengen anfallenden Faserholz (dünne
Stämme oder Knüppel) aufgebaut werden kann und die bezüglich ihrer Festigkeit
und Forinbeständigkeit allen Anforderungen genügt.
-
Entsprechend dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß die einzelnen
Lagen aus parallelen Reihen von in Längsrichtung und Faserrichtung aneinandergereihten,
länglichen, dünnen, rhombischen und rechteckigen, durch Aufschneiden von Faserholz
(Stämme geringen Durchmessers und Knüppel) parallel zu seiner Länge erzeugten Brettchen
bestehen, wobei die Querfugen jeder Reihe zu denen der benachbarten Reihe in Längsrichtung
versetzt sind und die Reihe der einzelnen Lagen zu denen der benachbarten Lage im
Winkel verlaufen. Dadurch wird erreicht, daß beliebig kleine, unterschiedlich große
Holzteile, praktisch also große ausgerichtete Späne verwendet werden können, die
lediglich bestimmte Dicken und Breiten aufzuweisen brauchen. Solche Holzteile sind
aber in sehr einfacher Weise z. B. aus dem in Deutschland in großen Mengen anfallendem
Buchenfaserholz zu erzeugen, wodurch ein erheblicher wirtschaftlicher Fortschritt
erreicht wird. Man erhält durch das Aufschneiden stets längliche Brettchen mit längsverlaufender
Faserrichtung, die in genau kontrollierbarer Anordnung zu einer außerordentlich
festen Platte vereinigt werden. Die einzige Forderung ist dabei, daß die Brettchen
die gleichen Dicken und die geometrische Form von Rhomben haben.
-
Da die aufzuschneidenden Holzstämme verschiedene Durchmesser haben
können, ist es erforderlich, bestimmte Breitengruppen für die Brettchen vorzusehen,
so daß stets Brettchen gleicher Breite in einer Reihe -in Längsrichtung hintereinandergereiht
werden
können. Die nebeneinanderliegenden Reihen können dabei unterschiedliche Breiten
haben.
-
Da alle Brettchen längsverlaufende Fasern besitzen und die parallelen
Reihen zueinander, d. h. zu denen einer anderen Schicht im Winkel verlaufen
können, läßt sich eine Platte beliebiger Festigkeit und Formbeständigkeit aufbauen.
-
An Hand eines perspektivischen Ausführungsbeispieles in der Zeichnung
ist eine solche Platte in ihrem Aufbau nachstehend näher erläutert.
-
Es handelt sich bei dem dargestellten Beispiel um eine siebenschichtige
Sperrholzplatte, die aus den Deckfurnieren 1, 2 und aus den einzelnen Mittell#gen
1 - bis 7 besteht. Die Schichten der Mittellagen werden aus einzelnen
kleinen Brettchen zusammengesetzt, die in parallelen Reihen hinter- und nebeneinander
angeordnet sind. Die Schicht 3 weist beispielsweise eine rechtwinklig züm
Deckfurnier verlaufende Faser auf, wobei die einzelnen Brettchen 3
a
die Form eines Rhomboides haben. Diese Form ist besonders günstig, da die
zwischen den einzelnen Brettchen einer Reihe entstehenden Fugen somit im Winkel
zu den Längskanten verlaufen und damit eine größere Festigkeit erzielt wird. Zusätzlich
sind die Fugen jeder Reihe zu denen der benachbarten Reihe in Längsrichtung versetzt,
so daß eine kleine, quer über diese Lage verlaufende, durchgehende, die Festigkeit
der Platte. herabsetzende Stoßfuge entstehen kann.
-
Die oberhalb der Lage 3 befindliche Lage 4 kann beispielsweise
aus rechteckigen Brettchen 4 a bestehen, deren Reihen und Faserrichtung zu
denen der Uage 3 einen Winkel unter 90' einnimmt. Hierbei kann natürlich
jeder beliebige Winkel, der für die Festigkeit der Platte vorteilhaft ist, gewählt
werden, da bei einer Herstellung dieser im Winkel verlaufenden Mittellage im Gegensatz
zu den bisher bekannten Herstellungsverfahren keinerlei Abfall zu entstehen braucht.
-
Die Lage 5 kann beispielsweise zu ihrer Faserrichtung mit den
Deckfurnieren 1 und 2 parallel verlaufen, und die Lagen 6 und
7 können wieder ähnlich den Lagen 4 und 3 aufgebaut sein. Abweichend
von diesem Beispiel ist es selbstverständlich möglich, jede beliebige Anzahl von
Lagen und somit jede beliebige Plattenstärke vorzusehen sowie eine Platte aufzubauen,
die entsprechend den an sie gestellten statischen Anforderungen besonders geschichtet
sein kann. Die einzelnen Lagen selbst können aus Brettchen geringer Dicke bestehen,
so daß dieselben aus den genannten dünnen Stämmen durch Aufmessem erzeugt werden
können. Dieses Aufmessern geschieht vorteilhaft auf einer Furniermessermaschine,
der eine Einrichtung zum Sortieren der Brettchen nach Breiten nachgeschaltet ist.
Selbstverständlich ist vor dem Aufmessem der Stämme eine entsprechende Vorbehandlung
erforderlich. Die sortierten Brettchen können dann einer auf verschiedene Breiten
einzustellenden Furnierschere zugeleitet werden und nach dem Beschneiden durch Übereinanderschichten
in der beschriebenen Form z einer, Platte verarbeitet werden. l-'. -
Da die
Brettchen entsprechend den Längen der im Wald anfallenden Spanholzstämme eine begrenzte
Länge haben, die sich im Durchschnitt zwischen 50
und 200 cm bewegt, kann
durch entsprechendes Aneinanderreihen, was ja ohnehin erforderlich ist, jede beliebige
Plattengröße erzeugt werden. Es ist somit auch möglich, einen endlosen Plattenstrang
herzustellen, der in einer entsprechenden Presse verleiint wird. Dabei können die
einzelnen Brettchen vor der Presse auf einem Förderband zusammengelegt werden, was
gegebenenfalls mit Hilfe von Magazinen od, de. geschehen kann.
- Zwischen -die einzelnen Lagen wird der erforderliche Kunstharzleinifilin
von Rollen ablaufend zugeführt oder die erforderliche Leinischicht mittels Leimauftragemaschinen
eingebracht.
-
Da die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sperrholzplatte erforderlichen
Brettchen einerseits, aus billigem und in großen Mengen im Wald anfallendem Spanholz
hergestellt werden können und andererseits dieses Holz lediglich in seinen
Ab-
messungen dem bisher verwendeten hochwertigen Holz nachsteht, in seiner
Festigkeit jedoch dieses mitunter sogar teilweise übertrifft ' kann eine
äußerst preiswerte und feste Platte erzeugt werden. Außerdem ergibt sich durch die
Erfindung eine sehr wirtschaftliche -Verwertbarkeit des Faser- oder Spanholzes,
speziell Buchenholz, das der Waldbesitz bisher zu minimalen Preisen abgeben mußte.