DE1213575B - Richtmaschine fuer Stranggiessanlagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B22d

Deutsche Kl.: 31 c - 21

Nummer: 1213 575

Aktenzeichen: D 39248 VI a/31 c

Anmeldetag: 29. Juni 1962

Auslegetag: 31. März 1966

Die Erfindung bezieht sich auf eine Richtmaschine zum Geraderichten von aus einer vertikalen Stranggießanlage für Metalle und deren Legierungen austretenden, in einer Umführungsvorrichtung in die Horizontale umgelenkten Gießstränge. Bei derartigen Stranggießanlagen kann die Krümmung des oder der Stränge zur Umlenkung in die Horizontale durch eine gekrümmt ausgebildete Kokille oder aber bei Verwendung einer Kokille mit ebenen Innenflächen durch eine besondere Abbiegevorrichtung unterhalb der Kokille herbeigeführt werden. Der Transport des Gießstranges und damit auch die Bestimmung der Gießgeschwindigkeit geschieht mittels einer unterhalb der Gießkokille angeordneten, am Gießstrang angreifenden Walzenzugmaschine.

In beiden Fällen ist es erforderlich, den gekrümmten Strang in der horizontalen Richtung wieder geradezubiegen. Zum Geradebiegen und Richten des in die Horizontale umgelenkten Stranges dienen Richtmaschinen. Bei einer bekannten derartigen Richtmaschine sind in Niveauhöhe des Richtwalzentisches eine größere Anzahl von Richtwalzen gelagert, auf denen der gegossene Strang in horizontaler Richtung bewegt und auf die er mittels an Hebelarmen oder Lenkern gelagerten gewichtsbelasteten Druckwalzen angedrückt wird.

Ausgehend von dem Bestreben, die Bauhöhe einer derartigen Stranggießanlage so klein wie möglich zu halten, besteht die Aufgabe der Erfindung darin, solche Maßnahmen zu treffen, die es ermöglichen, auf eine Walzenzugmaschine unterhalb des mit der Kokille versehenen Gießtisches zu verzichten.

Nach dem Grundgedanken der Erfindung soll die Richtmaschine die Funktion des Strangzuges mitübernehmen, daß eine besondere Walzenzugmaschine entbehrlich ist.

Dies geschieht nach der Erfindung dadurch, daß die Richtmaschine mit mindestens einem Paar angetriebener Transportwalzen versehen ist, von denen die Oberwalze mittels eines Kraftgerätes unmittelbar auf den Strang andrückbar ist und wobei an der Walzenachse der Oberwalze mittels eines Lenkerpaares eine zweite, ebenfalls mittels Kraftantrieb unmittelbar auf den Strang andrückbare, mit einer Unterwalze zusammenwirkende Geradebiegeoberwalze angelenkt ist.

Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird eine besonders einfache und wirksame Geradebiege- und Richtvorrichtung für gekrümmte Gießstränge geschaffen, bei der infolge des Zusammenwirkens der angetriebenen Transport- mit der Biegewalze ein stets gleichmäßiger Durchzug und ein wirksames

Richtmaschine für Stranggießanlagen

Anmelder:

Demag Aktiengesellschaft,

Duisburg, Wolfgang-Reuter-Platz

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Curt Herrmann, Duisburg

Richten des Stranges ermöglicht wird. Insbesondere werden Stauchungen des noch nicht völlig erstarrten Stranges durch eine unterhalb der Kokille angeordnete Walzenzugmaschine vermieden.
Besonders vorteilhaft ist es nach einem zusätzliehen Merkmal der Erfindung, wenn die am Lenkerpaar gelagerte Geradebiegewalze angetrieben ist. Der Antrieb der Geradebiegeoberwalze, die den gesamten Biegedruck aufzunehmen hat, ist daher infolge der hohen Haftreibung besonders geeignet, einen gleichmäßigen Durchzug des Stranges zu bewirken.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und im folgenden näher erläutert: Der Strang 1 läuft zwischen die Walzen der Transportvorrichtung 2, 3 ein. Die untere Transportwalze 3 ist in Niveauhöhe des Geradebiege-Walzentisches gelagert, der mit weiteren Walzen 4, 5, 6 ausgerüstet ist.

Die obere Transportwalze 2 ist auf verschiedene Strangdicken einstellbar und mittels eines Kraftgerätes 7 auf die Gegenwalze 3 anpreßbar.

Im Drehpunkt der oberen Transportwalze 2 ist ein Ausleger 8 angelenkt, an dem eine Geradebiegewalze 9 in einem solchen Abstand angeordnet ist, daß sie mit der Gegenwalze 6 des Walzentisches zusammenwirkt. Der Ausleger 8 ist mittels eines weiteren Kraftgerätes 10 in Richtung auf den Walzentisch andrückbar, wodurch das Geradebiegen des Stranges hervorgerufen wird.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Richtmaschine zum Geraderichten von aus einer vertikalen Stranggießanlage austretenden, in einer Umführungsvorrichtung in die Horizontale umgelenkten Gießstränge mittels Richtwalzen, von denen die unteren in Niveauhöhe des Richtwalzentisches gelagert sind, gekenn-

609 540/323

zeichnet durch Ausbildung als Walzenzugmaschine für die Gießstränge (1) mit mindestens einem Paar angetriebener Transportwalzen (2, 3), von denen die Oberwalze (2) mittels eines Kraftgerätes (7) unmittelbar auf den Strang (1) andrückbar ist und wobei an der Walzenachse der Oberwalze (2) mittels eines Lenkerpaares (8) eine zweite, ebenfalls mittels Kraftantrieb (IQ) unmittelbar auf den Strang (1) andrückbare, mit einer Unterwalze (6) zusammenwirkende Geradebiegeoberwalze (9) angelenkt ist

2. Richtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Lenkerpaar (8) angeordnete Geradebiegewalze (9) angetrieben ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1291 499; USA.-Patentschrift Nr. 2 698 467.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 540/323 3.66 © Bundesdruckerei Berlin