DE1211419B - Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat

Info

Publication number
DE1211419B
DE1211419B DEI16197A DEI0016197A DE1211419B DE 1211419 B DE1211419 B DE 1211419B DE I16197 A DEI16197 A DE I16197A DE I0016197 A DEI0016197 A DE I0016197A DE 1211419 B DE1211419 B DE 1211419B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
layer
film
dye
thin layer
coating
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEI16197A
Other languages
English (en)
Inventor
William Howard Ryan
Leonard Clarence Farney
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Polaroid Corp
Original Assignee
Polaroid Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Polaroid Corp filed Critical Polaroid Corp
Publication of DE1211419B publication Critical patent/DE1211419B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G02OPTICS
    • G02BOPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
    • G02B5/00Optical elements other than lenses
    • G02B5/30Polarising elements
    • G02B5/3025Polarisers, i.e. arrangements capable of producing a definite output polarisation state from an unpolarised input state
    • G02B5/3033Polarisers, i.e. arrangements capable of producing a definite output polarisation state from an unpolarised input state in the form of a thin sheet or foil, e.g. Polaroid

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Optics & Photonics (AREA)
  • Polarising Elements (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat Die Erfindun- betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Polarisators aus einem Hydroxylgruppen 12 enthaltenden Vinylpolymerisat, wie Polyvinylalkohol, als dünne Schicht, die auf einen Schichtträger aufa gergebracht wird, wobei dünne Schicht und Träg schicht zusammen verstreckt werden und ein direkter Baumwollfarbstoff in die dünne Schicht eingebracht wird.
  • Lichtpolarisatoren in Blattform sind bereits her-Clestellt worden, indem man einen dünnen Film aus Kunststoff, z. B. einen Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylfilm, goß, den Film zwecks Erzielung der erforderlichen molekularen Orientierung verstreckte und anschließend den orientierten Film mit einem geeigneten Träger zu einem Schichtgebilde vereinigte. Die Nachteile eines solchen Verfahrens sind einmal die lange Zeit, die zur Eliminierung der Blasen aus I b CI der Gießlösuna erforderlich ist, die zur Verhinderung des Gelierens des Gießmaterials während des Blasenfreimachens notwendigen Schritte und die Schwierigkeit, eine zufriedenstellende Bindung zwischen dem Film und dem Träger zu erreichen.
  • Bekannt ist ferner der Zusatz eines Vernetzungsmittels zur Gießlösung, das die Abmessungsbeständigkeit des Films verbessert. Solche Mittel vergrößern jedoch andererseits die Schwierigkeit, eine zufriedenstellende Bindung zwischen dem verstreckten Film und dem Träger zu erzielen. Solche Mittel machen ferner den Film spröder, und diese Sprödigkeit kann zum begrenzenden Faktor dafür werden, wie dünn der Film gegossen werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, der aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat, wie Polyvinylalkohol, als dünne Schicht besteht, die auf einen Schichtträger aufgebracht worden ist, wobei dünne Schicht und Trägerschicht zusammen verstreckt werden und wobei ein direkter Baumwollfarbstoff in die dünne Schicht eingebracht wird, vorgeschlagen, das darin besteht, daß man die dünne Schicht auf der Trägerschicht durch Verfestigung aus einer Lösung herstellt, daß die dünne Schicht eine basischen Stickstoff enthaltende Verbindung, die die Aufnahme des dichroitischen Baumwollfarbstoffes fördert, und ein Vernetzungsmittel zur Fixierung der molekularen Orientierung an der Oberfläche der dünnen Schicht enthält.
  • Auf diese Weise ist es möglich, eine außerordentlich dünne Schicht des Polymerisats herzustellen, das wegen seiner Dünne wohl zerbrechlich ist, das aber doch fest und unabtrennbar an der Träaerschicht haftet, die z. B. eine Trockenstärke von 0,0254 bis 0,1270 mm hat. Diese Schicht kann dann leicht noch weiter zu größerer Dünne gestreckt werden, während sie sich auf der Trägerschicht befindet, um sie molekular zu orientieren. Nach dem bekannten Verfahren ist es unmöglich, einen derart dünnen Film zu erhalten, der im ungestützten Zustand gestreckt und zum Schluß auf die Trägerschicht aufgebracht werden soll; der Film wäre viel zu dünn und zu zerbrechlich, um einer solchen Prozedur widerstehen zu können.
  • Das zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polari-ZP CI sators benutzte Überzugsmaterial kann aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat, z. B. Polyvinylalkohol allein oder aus einem Gemisch oder Reaktionsprodukt mit einem solchen Polymerisat bestehen. Die überzugslösung enthält ferner eine basisehen Stickstoff enthaltende Verbindung bzw. ein derartiges Polymerisat, ein Vernetzungsmittel und ein Lösungsmittel.
  • Dadurch, daß von dem Filmmaterial ein diehroitischer Farbstoff oder Beizenstoff adsorbiert wird, wird das Filmmaterial lichtpolarisierend gemacht.
  • Bei der üblichen technischen Herstellung von Lichtpolarisatoren durch Beschichtung wird als formbeständige Unterlage mit einem Grundüberzug versehenes Cellulosetriacetat oder Celluloseacetatbutyrat bevorzugt. Enthält die potentiell lichtpolarisierende Schicht aus Polyvinylalkehol oder einem Derivat desselben ein Vernetzungsmittel und eine basischen Stickstoff enthaltende Verbindung mit Beizwirkung, so haftet sie nach dem Verstrecken nicht mehr gut auf der Unterlage oder deren Grundüberzug, weil ihre Oberfläche durch das Vernetzungsmittel gehärtet und dadurch weniger haftfähig wird. Durch die Vernetzung, die die potentiell lichtpolarisierende Schicht erfährt, ehe sie auf die Unterlage aufgebracht wird, wird sie auch bereits zu spröde, um sich im nicht unterstützten Zustand noch gut verstrecken und handhaben zu lassen. Diese Schwierigkeiten werden nunmehr dadurch beseitigt, daß der Film in Verbindung mit einer Trägerschicht verstreckt wird. Dadurch kann der Film trotz seiner Sprödigkeit nicht reißen. Einerseits soll der fertige Polarisator aus den unten genannten Gründen möglichst dünn sein, andererseits aber nach dem Verstrecken seine Struktur nach Möglichkeit nicht mehr verändern. Das wird in technisch vorteilhafter Weise erreicht, indem der durch Abscheiden aus einer Lösung fest auf der Trägerschicht verankerte Film zusammen mit dieser verstreckt wird. Zur Stabilisierung der Form wird das Ganze dann auf eine formbeständige Unterlage aufgebracht, auf der die damit in Berührung kommende Oberfläche der Trägerschicht gut haftet, weil sie weder Vemetzungsmittel noch Beize enthält. Auch die Haftfestigkeit an der Verbindung zwischen potentiell lichtpolarisierender Schicht und Trägerschicht wird hierbei durch das Vernetzungsmittel nicht beeinträchtigt, weil die Vernetzung bereits in unmittelbarer Berührung mit der Trägerschicht erfolgt und damit sogar die Haftfestigkeit zwischen beiden Schichten noch erhöht. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet also die Verwendung verschiedenartiger Vernetzungsmittel für die potentiell lichtpolarisierende Schicht und von bevorzugten Materialien für die Unterlage, wie CeHulosetriacetat und Celluloseacetatbutyrat, sowie die Herstellung eines Films mit den oben angegebenen vorteilhaften Lichtpolarisationseigenschaften und einer ausreichenden Festigkeit und Biegsamkeit, so daß er während der Handhabung nicht zerstört wird.
  • Als Trägerschicht für den lichtpolarisierenden Überzug wird Polyvinylalkohol bevorzugt, der nicht mit einem Härtungsmittel behandelt worden ist, oder ein Polyvinylalkoholderivat, wie Polyvinylacetat, weil ein solches Material zum Verstrecken geeignet ist und eine feste Bindung mit dem Überzug bildet. Die Trägerschicht kann eine Anfangsstärke von 0,038 mrn haben.
  • Der Vorteil eines verhältnismäßig dünnen potentiell lichtpolarisierenden Überzugs besteht z. B. darin, daß während der Färbung eine Verschlechterung oder Trübung durch Bildung feiner Risse vermieden wird. Lichtpolarisierende Filter mit verhältnismäßig dicken lichtpolarisierenden Schichten, die ein Vernetzungsmittel enthalten, erleiden häufig während des Eindringens der Farbstofflösung oder einer anderen Behandlungsflüssigkeit bis zu einer größeren Tiefe eine derartige Verschlechterung. Ferner ist es bei der Herstellung eines sehr dünnen. Überzugs nicht notwendig, die Gießlösung vor dem Aufbringen durch längeres Erwärmen von trübenden Luftbläschen zu befreien. Aus einem verhältnismäßig dicken Überzug können diese Bläschen während des Erstarrens nicht mehr rechtzeitig entweichen. Die, zeitraubende Befreiung der Gießlösung von Blasen kann ferner eine vorzeitige Gelierung bewirken, die besonders dann eintritt, wenn dem Gießgemisch ein Farbstoff zugesetzt wird. Bei dem beanspruchten Verfahren ist es lediglich erforderlich, eine verhältnismäßig geringe Menge der überzugslösung vor dem Auftragen auf den Trägerfilm herzustellen, zu filtrieren und abzukühlen.
  • Bei der Herstellung des oben erläuterten, bevorzugten molekular orientierten lichtpolarisierenden Überzugs, der ein hohes Dichteverhältnis hat und aus Polyvinylalkohol oder einem Derivat, einer basischen Stickstoff enthaltenden Verbindung, einem Vernetzungsmittel und einem dichroitischen, direkten Baumwollfarbstoff besteht und der auf eine Trägerschicht aus Polyvinylalkohol aufgetragen wird, wird vorzugsweise eine aus Wasser und Methanol bestehende Lösung verwendet. Die Verwendung von Methanol dient dazu, ein tiefes Eindringen der Lösung in die Polyvinylalkoholträgerschicht zu vermeiden, wodurch eben auch ein Erweichen, Quellen, Runzeln oder Lösen der Trägerschicht vermieden wird. Dadurch wird auch das Trocknen des Oberflächenüberzuges stark beschleunigt. Zu geeigneten, basischen Stickstoff enthaltenden Polymerisaten, die der Überzugslösung einverleibt werden können, gehören das Amineacetal von Polyvinylalkohol, entacetyllertes Chitin, ein fl-Diäthylaminoäthylmethacrylatpolymerisat oder ein quaternäres Ammoniumsalz von Polyvinylpyridin. Neben Dimethylolharnstoff gehören zu geeigneten Vernetzungsmitteln Borsäure, Glyoxal und Diphenyldiisoeyanat.
  • F i g. 1 erläutert im Querschnitt und im stark vergrößerten Maßstab ein zusammengesetztes Filmmaterial 12, in dem eine polymere Schicht 14 als Überzug auf eine bevorzugt polymere Trägerschicht 16 aufgetragen worden ist, wobei beide Schichten verformbar sind und die oben beschriebenen Eigenschaften haben und mindestens die Schicht 14 durch Verstrecken molekular orientierbar ist.
  • In F i g. 2 wird im Querschnitt der zusammengesetzte Film 12 gezeigt, nachdem er zur Orientierung der aufgebrachten Schicht 14 verstreckt worden ist. Die Orientierung der polymeren Moleküle in der Schicht 14 ist durch die gebrochenen Linien 18 angedeutet. Die Schicht 16 kann - obwohl dies nicht angedeutet ist -auch molekular orientiert sein; wenn sie aus Polyvinylalkohol besteht, ist sie selbstverständlich orientiert. Ob die Schicht 16 molekular orientiert ist oder nicht, hat auf die Polarisierungseigenschaften des vollständigen zusammengesetzten Films keinen Einfluß, solange der Farbstoff nicht in diese Schicht eindringt. Dies ist aber bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht der Fall. Die polarisierenden Eigenschaften werden nur durch die Schicht bestimmt, die den diehroitisdhen Farbstoff enthält.
  • In F i g. 3 ist ein lichtpolarisierendes Filmmaterial 20 gezeigt, in dem die Trägerschicht 16 auf eine durchsichtige Kunststoffunterlage 22 aufgeschichtet worden und dadurch zu einer Zwischenschicht geworden ist. Die Unterlage 22 besteht aus einem abmessungsbeständigen Material, wie Cellulosetriacetat oder Celluloseacetatbutyrat, das die verstreckte, molekular orientierte Trägerschicht 16 untrennbar trägt und diese derart festhält, daß sie nicht in den nichtgestreckten Zustand zurückkehren kann. Ein geeignetes Bindemittel, z. B. eine wäßrige Lösung von Chromnitrat und ein oder mehrere Grundüberzüge können gegebenenfalls zum Miteinanderverbinden der Schichten 16 und 22 verwendet werden. Ein dichroitischer, direkter Baumwollfarbstoff 24 ist von der Schicht 14 aufgenommen worden.
  • Es wird die Verwendung von direkten Baumwollf arbstoffen bevorzugt, die Sulfonsäuregruppen, phenolische Hydroxylgruppen oder Carbonsäuregruppen enthalten. Beispiele für direkte Baumwollfarbstoffe, die für den hier beabsichtigten Zweck geeignet sind, sind Niagara Sky Blue 6B (C. 1. 518), Solophenyl Fast Blue Green BL 200% oder Niagara Sky Blue (C. 1. 520) für Cyanblau; Solantine Red 8 BL (C. I. 278), Chlorantine Fast Red 5B oder Solantine Pink 4BL (C. 1. 353) für Magentarot; Solantine Yellow 4 GL (Prototype 53), Pyrazoline Orange 5 G oder Stilbene Yellow 3 GA (C. 1. 622) für Gelb; und Erieform Violet 2R für Blauviolett. Basische Farbstoffe, die keine sauren Gruppen enthalten, sind für den beabsichtigten Zweck ungeeignet. In der folgenden Tabelle werden typische Dichteverhältnisse angegeben, die mit den erfindungsgemäß hergestellten lichtpolarisierenden Filmmaterialien erhalten worden sind. Der Film wurde stets vor dem Färben durchfeuchtet.
    2 3 4 5 6 7
    Basischen Stickstoff Hydroxyl- Dichte- Dichte-
    Direkter enthaltendes gruppen Vernetzungs- Dichte- verhältnis
    Baumwollfarbstoff enthaltendes mittel verhältnis verhältnis ohne
    Polymerisat Polymerisat ohne Nr. 4 Nr. 2 und 4
    Chlorantine Polyvinylacetal Polyvinyl- Dfinethylol- 21,5 15,9
    Fast Red von Benzalde- alkohol hamstoff
    hyd-4-trimethyl-
    ammoniumjodid
    Solantine Red 8BL desgl. desgl. desgl. 15,3 einfarbig 7,7
    (C. 1. 278) 14,9 dreifarbig
    Solophenyl Fast desgl. desgl. desgl. 16,8 einfarbig 3,6 6,8
    BlueGreenBL2000,10 12,4 dreifarbig
    Pyrazoline desgl. desgl. desgl. 19,1 einfarbig 5,8 14,2
    Orange 5 G 11,7 dreifarbig
    Erieforrn Violet 2 R desgl. desgl. desgl. 13,0 10,3
    Der Grund für das verbesserte Dichteverhältnis der hier beschriebenen lichtpolarisierenden Materialien ist nicht vollständig bekannt. Es wird jedoch angenommen, daß die Gegenwart der basischen Stickstoff enthaltenden Verbindung und des Vernetzungsmittels in dem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat und dichroitischen direkten Baumwollfarbstoff vorwiegend bewirkt, daß ein hohes Ausmaß an molekularer Orientierung in der Nähe der Filmoberfläche, in die der Farbstoff eingesaugt worden ist, aufrechterhalten und daß für eine verstärkte Aufnahmefähigkeit für den Farbstoff gesorgt wird. Diese Eigenschaften führen zu einem starken Dichroismus und einer starken Farbstoff-Flächendichte, während sonst eine oder beide Eigenschaften fehlen. Es wird angenommen, daß bei den üblichen Herstellungsverfahren von Lichtpolarisatoren die Behandlung eines molekular orientierten Films aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat, wie Polyvinylalkohol, mit einem wäßrigen Farbstoff oder einer Durchdringungslösung und die erhaltene Quellung des Materials zu einer Unterbrechung der Orientierung der Moleküle führt, welche an der Filmoberfläche angrenzend locker angeordnet sind. Die Oberflächengebiete, in denen gewöhnlich eine hohe Konzentration des Farbstoffes vorliegt, zeigen daher keine dichroitischen Eigenschaften. Bei dem beanspruchten Verfahren bildet das Vernetzungsmittel verhältnismäßig starre Bindungen zwischen den Oberflächenmolekülen, so daß eine Veränderung von deren Lage, wenn diese erst einmal ausgerichtet sind, verm?eden wird. Das Vernetzungsmittel neigt jedoch zu einer Verringerung C3 C der Absorptionsfähigkeit des Films für eine wäßrige Farbstofflösung. Diese Verringerung der Farbstoffaffinität wird durch die basischen Stickstoff enthaltende Verbindung aufgehoben, welche die Aufnahmegeschwindigkeit für die wäßrige Farbstofflösung erhöht.
  • Die Fähigkeit der basischen Stickstoff enhaltenden Verbindung, die durch das Vernetzungsmittel bewirkte Verringerung des Farbstoffaufnahmevermögens auszugleichen, wird vorwiegend darauf zurückgeführt, daß die basischen Stickstoff enthaltende Verbindung oder das Umsetzungsprodukt eine positive Ladung trägt. Sie ist daher besonders bei der Verwendung von dichroitischen, direkten Baumwollfarbstoffen geeignet, die Säurereste - wie Sulfonsäuregruppen oder phenolische Gruppen - in ihrem Molekül enthalten und daher negativ geladen sind. Durch die elektrostatische Anziehung zwischen den entgegengesetzt geladenen Molekülen der Verbindung und des Farbstoffes wird der Farbstoff in einer Fläche festgehalten, die sonst nicht leicht färbbar wäre oder eine nicht erwünschte seitliche Diffusion des Farbstoffes erlauben würde.
  • Wie oben ausgeführt worden ist, wird durch das Verstrecken, durch das eine hohe molekulare Orientierung erzielt wird, und durch die Zugabe des Vernetzungsmittels, durch das eine Vernetzung der Oberflächenmoleküle bewirkt wird, die Zeitdauer verlängert, die der Film zur Aufnahme eines dichroitischen direkten Baumwollfarbstoffes braucht, während durch die Zugabe der basischen Stickstoff enthaltenden Verbindung die dazu erforderliche Zeitdauer verkürzt wird, so daß die obengenannten Stufen zusammen genommen mindestens im großen Maßstab das verbesserte Dichteverhältnis liefern. Wenn z. B. angenommen wird, daß ein Achsenverhältnis von 6 eine Konzentration der basischen Stickstoff enthaltenden Verbindung von 0,06 Mol je Mol der insgesamt vorhandenen Vinylalkoholgruppen für eine zufriedenstellende Aufnahme des Farbstoffes erfordert, würden höhere Achsenverhältnisse von höheren Konzentrationen der Verbindung begleitet sein, während niedrigere Achsenverhältnisse niedrigere Konzentrationen erfordern würden.
  • Das folgende Beispiel erläutert das Verfahren zur Herstellung des Polarisators. Beispiel 147,42g des quaternärcn Salzes aus Methyljodid und p-Dimethylaminobenzaldehyd wurden in 1944 g Wasser gelöst. Es wurden dann 6,75 ccm konzentrierter Salzsäure zugesetzt, worauf die Lösung gründlich vermischt wurde. Dann wurden 486 g gepulverten Polyvinylalkohols in das Gemisch eingerührt. Das Gemisch wurde 12 Stunden auf 950 C erhitzt. Nach dem Abkühlen des Gemisches auf etwa 70' C wurden 1620 g Methanol zugesetzt. Eine Lösung von 27,54 g Dimethylolharnstoff (Arboneeld A, hergestellt von Polychemicals Department, E. I. du Pont de Nemours &Co., Wilmington, Delaware) und von 0,65 g eines oberflächenaktiven Mittels oder Netzmittels (Triton X-100; hergestellt von Rohm & Haas Company, Philadelphia, Pennsylvania) in 572 g Wasser wurde in das Gemisch eingerührt. Das Gemisch wurde filtriert und auf Raumtemperatur abgekühlt. Es wurde dann als Überzug auf einen sich ununterbrochen bewegenden 0,038 nim starken Film aus Polyvinylalkohol mittels eines mit Draht umwundenen überzug#sstabes, der die Stärke des überzugs regelte, aufgetragen. Der überzogene Film wurde getrocknet, bis zu einem Achsenverhältnis von 6 gestreckt, auf eine grundüberzogene Unterlage aus Cellulosetriacetat aufgetragen und schließlich mit der überzogenen Oberfläche einer wäßrigen Lösung eines dichroitischen direkten Baumwollfarbstoffs ausgesetzt.
  • Das erlindungsgemäße Filmmaterial ist besonders für Kinofilme. geeignet, weil die dabei gewöhnlich erfolgenden starken Vergrößerungen ein hohes Maß der Farbstoffdichten und der Bildauflösung erfordern. Der lichtpolarisierende Film der vorliegenden Erfindung kann dichroitische Farbstoffbilder liefern, die Dichten in der Größenordnung von mindestens 3 und eine Bildauflösung von mehr als 60 Linien je Millimeter haben.
  • Die Übertragung von dichroitischen Farbstoffbildern auf den molekular orientierten Film erfolgt vorzugsweise auf einen vorher benetzten Film, so daß eine Berührung zwischen der Druckmatrize und dem Film über der gesamten Bildfläche sichergestellt und die Übertragung des Farbstoffes erleichtert wird. Für diesen Zweck können Wasser, eine wäßrige Lösung von Natriumacetat oder ein Gemisch aus Natriumsalicylat und Natriumacetat oder einige andere Mittel verwendet werden.
  • In Fig. 4 wird das Verfahren zur Herstellung eines gleichmäßig polarisierenden Filmmaterials der vorliegenden Erfindung erläutert. Ein Polyvinylalkoholfilm 42, der dem in F i g. 1 gezeigten Film 16 entspricht, wird von einer Vorratsrolle einem -sich bewegenden Band 44 zugeführt. Eine Überzugsflüssigkeit 46, die den in Fig. 1 gezeigten Überzug 14 bilden kann, ist in einem Vorratsbehälter 48 enthalten und wird in einer vorgegebenen Stärke mittels eines mit Draht umwundenen Überzugsstabes 50 auf dem Film 42 ausgebreitet. Das Trocknen des überzugs wird durch einen Luftstromheizer 52 erleichtert. Der überzogene Film wird mit Hilfe sich verschieden schnell drehender Walzenpaare 54 und 56 und des Ofens 58 verstreckt. Nach dem Strecken wird der Film auf einen Grundfilm 60, der z. B. aus Cellulosetriacetat besteht, geschichtet, indem eine Bindeflüssigkeit 62 aus dem Behälter 64 zwischen die Filme 42 und 60 eingeführt wird, worauf die Filme mittels eines Druckwalzenpaares 66 zusammengepreßt werden. Nachdem das Schichtgefüge durch die Heizvorrichtungen 68 erhärtet worden ist, wird die überzogene Oberfläche in ihrer Gesamtheit einem dichroitischen direkten BaumwoRfarbstoff ausgesetzt, wobei - wie gezeigt - der Farbstoff aus einem ununterbrochen wieder aufgefüllten Tank 72 aufgetragen wird. Nach demerneuten Trocknen des Films, das z. B. durch die Heizvorrichtungen 74 und 76 erfolgt, wird dieser auf einer Walze 78 aufgerollt, wobei eine Schicht von nichtklebendem Papier 80 zwecks Trennung jeder Windung des Films verwendet wird. Nach einem anderen Verfahren kann der dichroitische Farbstoff selbstverständlich der überzugsflüssigkeit 46 zugesetzt werden. Ferner kann bei dem durch F i g. 5 erläuterten Verfahren die Stufe, in der der Farbstoff 70 gleichmäßig aufgetragen wird, durch eine Stufe ersetzt werden, in der der Farbstoff mittels Druckmatrizen zwecks Herstellung lichtpolarisierender Bilder aufgetragen wird.
  • Obgleich der in F i g. 2 gezeigte Film zwecks Erzielung der Abmessungsbeständigkeit auf eine Unterlage untrennbar geschichtet worden ist, kann die Trägerschicht 16 mindestens in einem solchen Ausmaß abmessungsbeständig gemacht werden, daß der Film nach dem Färben der Schicht 14 mit einem dichroitischen Farbstoff als ein einheitlicher Lichtpolarisator dient. Für diesen Zweck kann die Schicht 16 mit einem Vernetzungsmittel behandelt und ein Überzug aufgetragen werden, der zwecks Verhindet2 rung des Erschlaffens des gestreckten Films gehärtet z2 werden kann.
  • Außer dem hier angegebenen Polyvinylalkohol kann als Filmmaterial selbstverständlich auch ein Polymerisat, das nicht vollständig hydrolysiert worden ist, d. h. Polyvinylalkohol mit einer geringen Restmenge an Acetatgruppen - z. B. ein teilweise hydrolysierter Polyvinylester - verwendet werden. Selbstverständlich können neben Methanol auch andere Verdünnungsmittel, wie Dimethylformamid, verwendet werden, und es kann ein Weichmacher oder ein oberflächenaktives Mittel, wie das oben erwähnte Triton X-100, der überzugslösun.. zugesetzt werden. Der hier beschriebenen, bevorzugten überzugslösung ist Glycerin zugesetzt worden, ohne daß die Druckqualität des Films beeinträchtigt worden ist.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat, wie Polyvinylalkohol, als dünne Schicht, die auf einen Schichtträger aufgebracht worden ist, wobei dünne Schicht und Trägerschicht zusammen verstreckt werden und wobei ein direkter Baumwollfarbstoff in die dünne Schicht eingebracht wird, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß man die dünne Schicht auf der Trägerschicht durch Verfestigung aus einer Lösung herstellt, daß die dünne Schicht eine basischen Stickstoff enthaltende Verbindung, die die Aufnahme des diehroitischen Baumwollfarbstoffes fördert, und ein Vernetzungsmittel zur Fixierung der molekularen Orientierung an der Oberfläche der dünnen Schicht enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 755 488; deutsche Auslegeschrift Nr. 1026 55 1; französische Patentschrift Nr. 919 379.
DEI16197A 1958-03-27 1959-03-25 Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat Pending DE1211419B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1211419XA 1958-03-27 1958-03-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1211419B true DE1211419B (de) 1966-02-24

Family

ID=22394831

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI16197A Pending DE1211419B (de) 1958-03-27 1959-03-25 Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1211419B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2461570A1 (fr) * 1979-07-16 1981-02-06 Shinetsu Chemical Co Procede de fabrication de films, de feuilles minces ou feuilles, polarisantes

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR919379A (fr) * 1945-12-12 1947-03-06 Internat Polaroid Company Perfectionnements à des feuilles de matière plastique transformées en polariseursdichroïques et portant des images
DE755488C (de) * 1937-06-25 1952-10-20 Erwin Kaesemann Polarisationsfilter
DE1026551B (de) * 1955-03-11 1958-03-20 Polaroid Corp Lichtpolarisator aus Polyvinylalkohol

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE755488C (de) * 1937-06-25 1952-10-20 Erwin Kaesemann Polarisationsfilter
FR919379A (fr) * 1945-12-12 1947-03-06 Internat Polaroid Company Perfectionnements à des feuilles de matière plastique transformées en polariseursdichroïques et portant des images
DE1026551B (de) * 1955-03-11 1958-03-20 Polaroid Corp Lichtpolarisator aus Polyvinylalkohol

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2461570A1 (fr) * 1979-07-16 1981-02-06 Shinetsu Chemical Co Procede de fabrication de films, de feuilles minces ou feuilles, polarisantes

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3129745C2 (de) Offenporig-mikroporös ausgebildeter Formkörper mit inhärenter latenter Strukturumwandelbarkeit
DE3420373C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer integralasymmetrischen Membran zur Trennung von Gasen
DE1289741B (de) Verwendung von Kondensationsprodukten des Diazodiphenylamins zum Vorsensibilisieren von Siebdruckmaterial
DE1546790C3 (de) Farbaufträger mit einem porösen Körper und ein Verfahren zu dessen Herstellung
DE1206308B (de) Lichtempfindliche Schicht mit gerbenden Eigenschaften
DE1211419B (de) Verfahren zur Herstellung eines Polarisators, bestehend aus einem Hydroxylgruppen enthaltenden Vinylpolymerisat
DE3721808C2 (de)
DE1694527A1 (de) Mit einer Verankerungsschicht versehener Gebrauchsgegenstand
DE1135756B (de) Verfahren zur Herstellung von farbigen, gegenueber den schaedlichen Einwirkungen ultravioletten Lichtes geschuetzten UEbertragungsbildern
DE1929158A1 (de) Verfahren zum Herstellen einer verstaerkten semipermeablen Schlauchmembran
DE1572048C3 (de) Wärmeentwickelbares Diazotypiematerial
DE1018837B (de) Luft- und wasserdampfdurchlaessiges Kunstleder mit wildlederartigem Charakter
DE1771287B1 (de) Verfahren zur herstellung von uebertragungsmaterialien
DE745384C (de) Kaschierfolie aus Superpolyamiden
DE1772017A1 (de) Diazotypie-Materialien
DE2413157A1 (de) Verfahren zur herstellung von membranen zur ultra- bzw. hyperfiltration
DE2512908A1 (de) Verfahren zur herstellung einer ferromagnetischen druckpaste
DE1024356B (de) Verfahren zur Herstellung eines Pigmentbildes auf einer empfangenden Flaeche, wobei zunaechst eine Reflexkopie auf einem lichtempfindlichen Rasterbogen hergestellt wird, Sowie lichtempfindliche, zur Verwendung bei diesem Verfahren geeignete Rasterboegen
DE510010C (de) Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern auf einem durchsichtigen Haeutchen
DE2419278A1 (de) Nicht-kopierbares aufzeichnungsmedium und verfahren zur herstellung desselben
DE2416891A1 (de) Verfahren zur herstellung eines weichgemachten formkoerpers auf basis von cellulosederivaten
DE896263C (de) Weichmacher fuer plastische Massen aus Superpolyamiden
DE1546439A1 (de) Verfahren zur Verbesserung von Papieren
DE1904278A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines mehrschichtigen Flaechengebildes mit mikroporoeser Struktur
DE2413494C3 (de) Farbtrager fur das Thermo-Transferdruckverfahren und ihre Verwendung zum Bedrucken von Drucktragern, insbesondere textlien Flächengebilden