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Kinefilm mit Tonstreifen Die Erfindung bezieht sich auf einen Kinefilm
mit einem Tonstreifen, der aus einer Mischung besteht, die ein körniges, ferromagnetisches
Material und ein Bindemittel enthält, auf dem während der photographischen Belichtung
Tonaufzeichnungen erfolgen können.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Kinefilm mit einem Tonstreifen
zu schaffen, der während und nach der Belichtung rnagnetisierbar ist und gegenüber
photographischen Entwicklungs-und üblichen Reinigungsverfahren beständig ist und
nicht entfernt werden kann.
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Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß der Tonstreifen auf
dem Kinefilm beständig verankert werden kann, wenn die Tonstreifenmischung ein bestimmtes
Arnid enthält. Der Kinefilm der Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung, aus der der Tonstreifen besteht, zusätzlich ein, niederes N,N-Dialkylamid
einer aliphatischen Säure enthält.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der magnetische
Tonstreifen auf dem Kinelilm durch Auftragen einer Mischung, bestehend aus Bindemittel,
ferromagnetischern Material und einem in einem Lösungsmittelgemisch gelösten N,N-Dialkylamid
über der Lichthofschutzschicht eines sensibilisierten photographischen Filmes erzeugt
wird. Das N,N-Dialkylamid löst dann einen Teil der Lichthofschutzschicht und verankert
den magnetischen Tonstreifen sicher auf dem Filmträger.
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Die Lichthofschutzschichten enthalten als Bindemittel gewöhnlich ein
wasserunlösliches, alkalilösliches, synthetisches, kolloides Polymer, z. B. einen
Celluloseester oder ein synthetisches Harz. Besonders oft verwendet werden Celluloseester,
die aus Dicarbonsäureestern von Cellulose bestehen, z. B. aus Celluloseacetatphthalat,
Celluloseacetatmaleat, Celluloseacetatsuccinat, Celluloseacetatpropionatphthalat,
Celluloseacetatpropionatmaleat oder Cel l uloseacetatpropionatsuccinat.Oft verwendete
synthetische Harze sind beispielsweise Polyvinylharze, wie Polyvinylphthalat und
Polyvinylaeetatphthalat.
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Besonders geeignete N,N-Dialkylamide sind beispielsweise N,N-Dirnethylforniamid,
N,N-Dimethylacetamid und N,N-Diäthylformamid.
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Vorzugsweise liegt das N,N-Dialkylamid in der Mischung in einem Anteil
von 'a bis 22 Gewichtsprozent vor. Die verwendeten Lösungsmittel sollen mit dein
Bindemittel verträglich sein, und mindesten eines der Lösungsmittel des Lösungsmittelgernische6
soll die Lichthofschutzschicht lösen können- um den Filmträger zu erreichen, wo
sie den Tonstreifen wirksam verankern.
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Der Tonstreifenmischung können gegebenenfalls Farbstoffe, wie z. B.
Malachitgrün, zugesetzt werden, um die Kenntlichmachung des Streifens zu erleichtern.
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Geeignete filmbildende Bindemittel sind beispielsweise Cellulose und
deren Abkömmlinge sowie Polymerisationsprodukte, wie Polyvinylchlorid und Polyvinylacetat,
Polyacrylverbindungen oder Kondensationsprodukte, wie sie z. B. durch Kondensation
von mehrwertigen Alkoholen mit mehrwertigen organischen Säuren erhalten werden.
Geeignet sind ferner Natur- und Kunstkautschuk, Polyamide, Polyester, Polyolefine,
Polyvinylacetale, Methylmethacrylatharze und Polyurethane. Besonders geeignet sind
Cellulosenitrate, die in Aceton zu klaren viskosen Lösungen gelöst werden können.
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Das ferromagnetische Material muß bestimmte magnetische Eigenschaften
aufweisen, z. B. Permeabilität und Koerzitivkraft.
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Es kann aus Metallegierungen, wie beispielsweise Legierungen mit Eisen
oder Kupfer, Aluminium, Nickel, Kobalt und Kohlenstoff, von denen in der Regel ein
Bestandteil nichtmagnetisch ist, bestehen. Das ferromagnetische Material kann nach
verschiedenen Verfahren hergestellt werden, z. B. durch thermische Zersetzung von
Metallcarbonylen. Es kann auch aus Eisencarbonyl hergestelltem Eisen bestehen oder
aus Eisenlegierungen, die aus Aischungen von Metallcarbonylen hergestellt Sind,
z. B. Legierungen von Eisen mit Nickel oder Chrom oder Kobalt oder Wolfram oder
Molybdä;i.
Das Verhältnis von Bindemittel zu ferromagnetischem Material
beträgt vorzugsweise 1 : 1 bis 3 : 1, bezogen auf das Feststoffgewicht. Zur Herstellung
der Tonstreifen eignen sich insbesondere Mischungen mit einem Verhältnis von Festkörpern
zum Lösungsmittel von 2 : 1 bis 4 : 1.
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Geeignete Lösungsmittel des Lösungsmittelgemisches sind beispielsweise
Aceton, Methylalkohol, Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Butylalkohol, 2,2, 4-Trimethylpentan,
Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Methylchloroform, Methyläthylketon, Hexan,
Cyclohexylamin, Hexandiamin, Benzol, Methylglykolacetat, Äthylacetat, Xylol, Dioxan,
Äthylendiamin, 2-Äthoxyäthylacetat, Äthylacetat, Butylacetat, Toluol, Amylalkohol,
Propylalkohol u. dgl.
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Das Trägermaterial des Kinefilms kann aus Celluloseacetat, Cellulosenitrat
oder anderen Celluloseestern, insbesondere Cellulosetriacetaten mit einem Acetylgehalt
von mehr als 430% bestehen.
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Die Tonstreifenmischung kann auf einem oder beiden Filmrändern aufgebracht
werden, wobei ein Rand oder beide Ränder des Filmes perforiert sein können. Der
zweite Tonstreifen kann als Ausgleichsstreifen wirken, um das Aufwickeln des Filmes
zu einer Rolle zu erleichtern.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiel 1 Es wurde eine magnetische Tonstreifenmischung folgender Zusammensetzung
hergestellt: Cellulosenitratansatz . . . . . . . . . . . . . 640 g Äthylenglyköl
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 g 2-Butoxyäthanol .................
200 g N,N-Dimethylformamid . . . . . . . . . . 200 g Magnetisches Eisenoxyd . .
. . . . . . . . 320 g Diese magnetische Tonstreifenmischung wurde auf einen Teil
einer Lichthofschutzschicht aufgetragen, mit der ein Cellulosetriacetatfilmträger
beschichtet war. Die Lichthofschutzschicht enthielt ein alkalilösliches, aus Celluloseacetatphthalat
bestehendes Bindemittel.
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Wird der Film in eine alkalische Entwicklerlösung getaucht, so wird
die von dem Tonstreifen nicht bedeckte Lichthofschutzschicht gelöst. Der Tonstreifen
haftet jedoch fest am Träger. Wird auf den magnetischen Tonstreifen ein Klebeband
aufgebracht, so bleibt der Tonstreifen auf dem Träger haften, wenn das Klebeband
schnell abgezogen wird.
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Beispiel 2 Eine Tonstreifenmischung der im Beispiel l beschriebenen
Zusammensetzung wurde auf die mit einer Lichthofschutzschicht bedeckte Oberfläche
eines Cellulosetriacetatfilmträgers aufgebracht. Eine Farbemulsion vom subtraktiven
Typ wurde auf die andere Seite des Trägers aufgebracht. Der erhaltene Film wurde
in einer Kamera belichtet, die während der Belichtung des Filmes auch den Ton aufzeichnete.
Der Farbfilm wurde dann in einem für die Entwicklung von Farbfilmen üblichen Entwickler
entwickelt. Die Tonspur haftete nach dem Entwickeln fest am Film an. Nach dem Entwickeln
wurde die Tonwiedergabe überprüft. Es zeigte sich, daß die Qualität der Tonspur
der Qualität solcher Tonspuren entsprach, die nach dem Entwickeln auf einen Film
aufgebracht werden.