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Vorrichtung zum Abmessen und/oder Abfüllen von pulverförmigen Stoffen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abmessen und'oder Abfüllen von pulverförmigen
Stoffen bei welcher unterhalb von in der Entleerungsstellung befindlichen Meßkammern
eine z. B. trichterförmige Übergabevorrichtung vorgesehen ist, die das Gut einem
nachgesdlalteten Behälter zuführt.
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Das Abmessen undbdcr Abfüllen von pulverförmigen Stoffen ist dann
mit gewissen Sch'.'iengkeiten verbunden. wenn, wie es häufig der Fall ist, diese
Stoffe zum Klebern und Zusammenbacken neigen. Aus diesem Grunde erfolgt das Füllen
und Entleeren der Aleßkammern bei bekannten Vorrichtungen im allgemeinen unter Anwendung
eines Vakuums bzw. eines Druckgases. Ersteres saugt das Fiillgut, also den pulverförmigen
Stoff. in die Meßkammer hinein, wohingegen das Druckgas den Inhalt der Meßkammer
aus derselben herausstößt, sobald diese ihre Entleerungsstellung eingenommen hat.
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Es liegt auf der Hand, daß bei solchem Gut, das zum Zusammenbacken
neigt. aus der Füll- bzw. Meßkammer in vielen Fällen ein hinsichtlich seiner Gespalt
mit der Form der Kammer übereinstimmender Kuchen ausgestoßen wird, der beim Auftreffen
auf die Wandung der Übergabevorrichtung nicht oder nur unvollkommen zerfällt. Die
einzelnen Stücke dieses Kuchens sind häufig noch so groß, daß sie das Trichterrohr
nicht passieren können.
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Die sich daraus ergebenden Nachteile der bekannten Vorrichtungen
sind offensichtlich. Einmal wird der unterhalb der Clergabevorrichtung jeweils befindliche
Behälter nur unvollkommen gefüllt. Zum anderen ist die Übergabevorrichtung in kürzester
Zeit verstopft.
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Von diesen Schwierigkeiten ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zum Abmessen und'oder Abfüllen von pulverförmigen Stoffen
so auszubilden. daß in jedem Fall und unter allen Umständen, also auch bei sehr
stark zum Zusammenbacken neigendem Gut, eine einwandfreie Obergabe desselben von
den Meßkammern an die Behälter erfolgt. Insbesondere soll gewährleistet sein, daß
die jeweils in einer Kammer befindliche Füllgutmenge in ihrer Gesamtheit in kürzester
Zeit die Ubergabevorrichtung passiert und in den Behälter hineingelangt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß auf die
Austrittsöffnung der Übergabevorrichtung von außen ein Vakuum einwirkt, wobei in
die Zuleitung ein gasdurchlässiges, jedoch pulverundurchlässiges Filter eingeschaltet
ist. Dadurch wird erreicht, daß in der Übergabevorrichtung befindliches Gut in den
darunter befindlichen Behälter praktisch
hineingesaugt wird. Auf diese Weise wird
eine absolute Gewähr dafür erreicht, daß das Pulver auch dann, wenn es sehr zur
Klumpenbildung und zum Zusammenbacken neigt, in den Behälter gelangt, ohne daß irgendwelche
Reste in der lDbergabevorrichtung bleiben. Das gilt insbesondere auch dann, wenn
der in den Behälter hineinragende Teil der Übergabevornehtung, also im allgemeinen
das Trichterrohr, einen verhältnismäßig engen Durchmesser hat, wie es dann notwendig
ist, wenn Behälter mit kleiner Einfüllöffnung zu füllen sind. In jedem Fall vermindert
das Filter das Eindringen von Teilen des pulverförmigen Füllgutes in die Vakuumleitung.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung können die Austrittsöffnung
der tÇbergabevorrichtung bzw. das Filter wechselweise an eine Vakuumleitung oder
eine Druckgasquelle anschließbar sein.
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Damit besteht die Möglichkeit, nach Beendigung jeweils jedes einzelnen
Füllvorganges einen Druckgasstoß in die Dbergabeeinrichtung zu geben, wodurch irgendwelches
am Filter haftendes Füllgut in den Behälter hineingeblasen wird. Dieser Druckgasstoß
kann sehr gering sein. Er dient gegebenenfalls außerdem dazu, einen im Behälter
vorhandenen Unterdruck auszugleichen. Ein solcher Unterdruck wird dann vorhanden
sein, wenn das Vakuum über den Behälter auf die Austrittsöffnung der Ubergabeeinrichtung
einwirkt.
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Als besonders zweckmäßig hat sich eine Anordnung herausgestellt,
bei welcher auf die Einfüllöffnung des der Übergabeeinrichtung nachgeschalteten
Bcl,älters keine an eine Vakuumleitung bzw. eine Druckgasquelle anschließbare Kammer
aufgesetzt ist, die mit einer Durchbrechung für den Durchtritt des in den Behälter
mündenden Trichterrohres versehen und deren dem Behälter zugekehrte Wandung als
Filter ausgebildet sind. Zwischen Kammer und Behälter
kann eine
Dichtung angeordnet sein, die für den Durchgang des Trichterrohres mit einer Öffnung
versehen ist, deren Durchmesser größer ist als der des Rohres.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der kegelförmige
Teil des Trichters von zwei in einem Abstand voneinander angeordneten Wänden begrenzt
sein, wobei die Innenwand aus einem gasdurchlässigen, jedoch pulverundurchlässigen
Filtermaterial besteht, und der von beiden Wänden begrenzte Raum an eine Druckgasquelle
anschließbar ist. Dadurch wird erreicht, daß in den eigentlichen Trichter hinein
durch die Innenwandung andauernd oder auch stoßweise ein Druckgas strömt. Das pulverförmige
Gut kann sich somit selbst bei ungünstigsten Verhältnissen nicht an der Trichterwandung
halten. Es rutscht vielmehr mit Sicherheit nach unten in das Trichterrohr hinein.
Es ist also eine absolute Gewähr dafür gegeben, daß die für jede Füllung bestimmte
Pulvermenge auch tatsächlich in den Behälter gelangt. Außerdem wird die Gesamtanlage
saubergehalten, da beim Auswechseln der unterhalb der Übergabevorrichtung stehenden
Behälter kein im Trichter verbliebenes Gut nach unten auf die Maschine rieseln kann.
Im allgemeinen wird es genügen, nach Beendigung jedes Füllvorganges durch einen
kurzen Druckgasstoß die Wände freizublasen. Es kann aber auch, wie erwähnt, eine
Dauerbeaufschlagung vorgesehen sein.
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Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, diese Anordnung
im Trichterrohr vorzusehen, falls das bei sehr ungünstigen Eigenschaften des abzufüllenden
Materials notwendig oder zweckmäßig sein sollte.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung im Schema,
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung mit doppelten Trichterwänden.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen ist auf dem zu füllenden Behälter
10 ein Trichterll aufgesetzt, in den hinein das im allgemeinen bereits abgemessene
Füllgut gegeben wird. Auf die Flasche 10 ist ein Gehäuse 12 aufgesetzt, welches
eine Kammer 13 umgibt, deren unterseitige, der Flasche 10 zugekehrte Begrenzungswand
14 aus porösem Material, z. B.
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Keramik, besteht, das zwar luftdurchlässig ist, dem pulverförmigen
Abfüllmaterial jedoch keinen Durchgang ermöglicht. Die Kammer 13 ist an eine Leitung
15 angeschlossen, die ihrerseits unter Zwischenschaltung geeigneter Ventile od.
dgl. 16 und 17 mit einem Vakuum 18 bzw. einer Druckgasquelle 19 verbunden wird.
Zwischen Gehäuse 13 und Behälter 10 ist ein Dichtungsring 20 eingeschaltet, dessen
Durchbrechung 21 so groß bemessen ist, daß das Trichterrohrlla unter Belassung eines
Ringraumes 22 durch die Öffnung 21 hindurchgeführt werden kann.
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Die in den F i g. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen werden in der
Weise benutzt, daß während des Füllvorganges über die Leitung 15, die Kammer 13
und durch das Filter 14 hindurch ein Vakuum bzw.
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Unterdruck auf das Innere der Flasche 10 und damit auch auf die Auslauföffnung
11 b des Trichterrohres 11 a zur Einwirkung gebracht wird. Dadurch wird das im Trichter
11 befindliche Material, auch wenn es zusammengebacken ist, mit Sicherheit durch
das
Rohr nach unten in die Flasche 10 befördert. Die Filterwand 14 verhindert dabei,
daß das Pulver durch die das Filterrohr 11 a umgebende ringförmige Öffnung 22 in
die Kammer und dadurch in die Leitun 15 gesaugt wird. Nach Beendigung des Füllvorganges,
wenn also sämtliches Pulver den Trichter 11 verlassen hat, wird, wieder über die
Leitung 15 und die Kammer 13, ein Druckgasstoß zur Einwirkung gebracht, durch den
der in der Flasche 10 eventuell herrschende Überdruck ausgeglichen und das an der
Filterwandung 14 gegebenenfalls hängende Gut in die Flasche hinein abgeblasen wird.
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Die in F i g. 2 der Zeichnung dargestellte Anordnung arbeitet auf
die gleiche Weise, nur mit dem Unterschied, daß der Trichter 11 zwei Wände 11 c
und 11 d aufweist, zwischen denen ein Raum 11 e sich befindet. Dieser ist an eine
Druckgasquelle über eine Leitung 23 angeschlossen. Nach Beendigung des Füllvorganges
wird ein Druckgasstoß zur Einwirkung kommen, der zur Folge hat, daß gegebenenfalls
im Trichter an der Innenwandung 11 c noch befindliches Gut abgeblasen wird und in
den Trichter fällt.
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Es ist bereits erwähnt worden, daß der Raum 11 e fortlaufend von dem
Druckgas beaufschlagt sein kann. Welche der beiden Möglichkeiten man wählt, ist
von den jeweiligen Erfordernissen, insbesondere von der Beschaffenheit des Füllgutes,
abhängig. Es ist auch möglich, fortlaufend Druckgasstöße, also keinen kontinuierlichen
Strom, zur Einwirkung zu bringen. Die Filterwand 11 c kann ebenfalls aus Keramik
oder einem ähnlichen Werkstoff bestehen.
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Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, die Zuleitung 23 so an
den Raum 11 e anzuschließen, daß über den gesamten Umfang des Trichters etwa gleiche
Druckverhältnisse herrschen.