DE1207348B - Verfahren und Vorrichtung zum geruch- und staubfreien Zuteilen oder Dosieren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum geruch- und staubfreien Zuteilen oder DosierenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum geruch- und staubfreien Zuteilen oder Dosieren Das Zuteilen oder Dosieren einer Substanz zu einer anderen bereitet oft durch Geruchs- oder Staubbelästigungen Schwierigkeiten. Mit zahlreichen verschiedenen Mitteln hat man versucht, solche Schwierigkeiten zu vermeiden. In den meisten Fällen dosiert man Feststoffe oder Flüssigkeiten involr kommen geschlossenen Apparaturen. Diese Methode ist aber wegen der schlechten Zugänglichkeit und damit schwierigen Überwachung mit einigen Mängeln behaftet. Sie erfüllt ihren Zweck außerdem oft nur unvollkommen, weil trotz aller Vorkehrungen sehr feiner Staub oder Spuren von Geruchsträgern auch bei solchen Apparaturen nach außen dringen können. Die mangelnde Zugänglichkeit und Überwachungsmöglichkeit von vollkommen geschlossenen Dosiereinrichtungen macht sich insbesondere dann nachteilig bemerkbar, wenn die zu dosierenden Stoffe hygroskopisch sind, weil dadurch starke Verkrustungen und Verschmutzungen entstehen, die Betriebsstörungen verursachen und nur bei Unterbrechung des Dosierungsvorganges beseitigt werden können. Solche Verstopfungen machen auch die für diesen Zweck empfohlenen Absaugeinrichtungen oft schon nach kurzer Zeit unwirksam.
- Es wurde nun gefunden, daß solche Schwierigkeiten vermieden werden können, wenn man beim Zuteilen oder Dosieren von festen oder flüssigen Stoffen aus einem Vorratsbehälter in ein darunter befindliches Medium zwischen der Austrittsöffnung des Vorratsbehälters und der Oberfläche des aufnehmenden Mediums einen aus Flüssigkeit gebildeten geschlossenen Mantel anordnet und den zu dosierenden Stoff durch den durch diesen Mantel gebildeten Hohlraum leitet.
- Auf diese Weise wird der zu dosierende Stoff, gleichgültig ob es sich um eine feste oder flüssige Substanz handelt, auf seinem Wege von dem Vorratsbehälter zum aufnehmenden Medium staub- und geruchsfrei abgeschlossen, ohne daß dichte und an der Dosierungsstelle unzugängliche Apparaturen verwendet werden müssen. Wählt man zur Bildung des Flüssigkeitsmantels eine durchsichtige Flüssigkeit, so kann der Strom des zu dosierenden Stoffes jederzeit beobachtet und kontrolliert werden. Ein solches Verfahren hat sich insbesondere für das Zuteilen fester hygroskopischer pulverförmiger Stoffe in Flüssigkeiten bewährt.
- Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung läßt sich am besten an der Schemazeichnung der hierfür benutzten Aparatur gemäß A b b. 1 erläutern. Diese Abbildung zeigt einen Vorratsbehälter 11, der über einen konischen Teil 12 in ein ein- seitig offenes Rohr 13 ausmündet. Dieses Rohr kann gegen den Vorratsbehälter mit einem Absperrschieber 14 verschlossen werden. Das Rohr 13 ist, wie aus Ab b. 2 hervorgeht, von einem Hohlzylinder 15 umschlossen, der die den Mantel bildende Flüssigkeit aufnimmt. Die Flüssigkeit tritt bei 16 in den Hohlzylinder ein. An der unteren Stirnseite des Hohlzylinders 15 sind durchgehende Bohrungen 17 angebracht, aus denen die Absperrflüssigkeit in einzelnen, sofort zusammenlaufenden Strahlen unter Bildung eines dichten Flüssigkeitsmantels austritt. Der von diesem Flüssigkeitsmantel umschlossene Raum, in dem sich die Austrittsöffnung des Rohres 13 befindet, hat etwa die Form einer Birne. Ihre Gestalt ändert sich je nach dem angewendeten Flüssigkeitsdruck. Durch Erhöhung des Druckes kann sie in der Längsrichtung ausgezogen werden, während niedere Drucke zu einer Verkürzung und einer mehr kugelförmigen Gestalt des Wassermantels führen. Auf diese Weise kann die Länge des Flüssigkeitsmantels auf den Abstand des Vorratsbehälters von der Oberfläche des aufnehmenden Mediums eingestellt werden. Die untere Spitze des Flüssigkeitsmantels muß mindestens gerade in das aufnehmende Medium eintauchen und bildet dann hier über einen genügend großen Querschnitt einen staub- und geruchsdichten Abschluß. In der Abbildung befindet sich das aufnehmende Medium 18, z. B. Wasser, in dem Lösebehälter 19. Der Flüssigkeitsmantel 111 berührt die Oberfläche der Flüssigkeit 18 auf einer Kreislinie bei 112, so daß die eindosierte Substanz 113 ohne Berührung mit der Außenatmosphäre aus dem Rohr 13 in die Flüssigkeit 18 gelangen kann.
- Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist danach gekennzeichnet durch einen geschlossenen Zylinder oder einen andersartigen Hohlkörper mit zahlreichen feinen kreisförmig angeordneten Bohrungen oder Düsen, durch die die der Erzeugung des Hohlraumes dienende Flüssigkeit austritt und ein in diesen zentral eingeführtes, mit dem Vorratsbehälter verbundenes, in den Hohlraum sich öffnendes Rohr zur Förderung des zuzuteilenden Stoffes.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung können, wie in A b b. 2 gezeigt, mehrere Lochkreise für den Austritt der den Mantel bildenden Flüssigkeit angeordnet sein. Das Zusammenfließen der einzelnen Flüssigkeitsstrahlen zu einem geschlossenen Mantel kann dadurch unterstützt werden, daß die Bohrungen nicht senkrecht, sondern in einem von 900 abweichenden Winkel zur Austrittsebene angebracht werden. Die Länge der Kanäle 17, durch die die Flüssigkeit nach außen tritt, soll mehr als 1,5 mm betragen. Diese Kanäle können auch am Austrittsende mit Düsen versehen sein.
- Es wurde schon erwähnt, daß durch Änderung des Druckes der den Mantel bildenden Flüssigkeit die Form und Länge des Mantels beeinflußt werden kann. Unabhängig davon soll der Druck, unter dem die Flüssigkeit austritt, jedoch wenigstens 0,2 atü betragen.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung kann für das Zuteilen oder Dosieren sowohl von festen als auch von flüssigen Substanzen verwendet werden. Es kommt dabei lediglich darauf an, daß die festen Substanzen genügend rieselfähig sind und im freien Fall aus dem Vorratsbehälter durch den Hohlraum in die aufnehmende Flüssigkeit gelangen können. Die gemäß der Erfindung mögliche vollständige staub-oder geruchsfreie Dosierung erlaubt mit besonderem Vorteil die Anwendung des Verfahrens auf sehr stark staubende und auch hygroskopische und/oder ätzende Substanzen, wobei ohne jede Belästigung aus nächster Nähe der richtige Ablauf der Dosierung beobachtet werden kann. Für solche Stoffe wird das Ende des Austrittsrohres 13 zweckmäßigerweise konisch erweitert. Die Zuführung des betreffenden Stoffes zum Austrittsrohr kann in an sich bekannter Weise durch Wägedosierung, Zellradzuteilung oder Schneckendosierung vorgenommen werden. Das ermöglicht es auch, die Vorrichtung gemäß der Erfindung bei bereits vorhandenen Dosieranlagen nachträglich einzubauen.
Claims (6)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zum geruch- und staubfreien Zuteilen oder Dosieren von festen oder flüssigen Stoffen aus einem Vorratsbehälter in ein darunter befindliches Medium, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß zwischen der Austrittsöffnung des Vorratsbehälters und der Oberfläche des aufnehmenden, vorzugsweise flüssigen Mediums ein aus Flüssigkeit gebildeter geschlossener Mantel angeordnet ist und der zu dosierende Stoff durch den hierdurch gebildeten Hohlraum geführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die den Mantel bildende Flüssigkeit unter einem Druck von 0.2 atü und mehr gehalten wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen geschlossenen Zylinder oder anders geformten Hohlkörper mit zahlreichen feinen, kreisförmig angeordneten Bohrungen oder Düsen und durch ein in diesem Hohlraum zentral eingeführtes Rohr.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper an seiner unteren Stirnseite mehrere Lochkreise trägt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen in einem von 900 abweichenden Winkel zur Austrittsebene angeordnet sind.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Bohrungen mehr als 1,5 mm beträgt.
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