DE1207027B

DE1207027B - Elektrisches Kontaktstueck mit Mitteln fuer Lichtbogenschutz

Info

Publication number: DE1207027B
Application number: DEL37073A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hubert Stettner
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1960-09-19
Filing date: 1960-09-19
Publication date: 1965-12-16
Also published as: DE1207027C2; US3114814A; CH395246A; GB994363A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

HOIh

Deutsche Kl.: 21 g - 32

Nummer: 1 207 027

Aktenzeichen: L 37073 VIII c/21 g

Anmeldetag: 19. September 1960

Auslegetag: 16. Dezember 1965

Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kontaktstück, insbesondere ein U-förmig gekröpftes, festes Kontaktstück für Schütze.

Beim öffnen elektrischer Schaltkontakte entsteht in der Regel ein Lichtbogen. Der Lichtbogen zündet dort, wo sich die metallischen Flächen der Kontakte zuletzt trennen. Auf den Lichtbogen wirken Kräfte, welche, sofern der Lichtbogen nicht genau in der Mittellinie des Kontaktstückes zündet, immer bewirken, daß der Lichtbogen zum Rand des Kontaktstückes getrieben wird. Hier weitet er die von ihm gebildete Schleife weiter aus, die dann an die seitliche Löschkammerwand schlägt.

Dieses Verhalten des Lichtbogens ist unerwünscht, da die Löschkammerwände stark beansprucht werden. Außerdem führt ein längeres Stehenbleiben der Lichtbogenfußpunkte an der Kante der Kontaktstückauflage zu besonders hohem Abbrand, weil einmal die Wärmeableitung an einer Kante schlechter ist als an einer glatten Fläche, also mehr Material verdampft, und zum anderen, weil das verdampfte Material sich noch zu einem geringen Teil wieder auf der Kontaktauflage niederschlägt.

Es ist bekannt, Kontaktstücke mit Laufhörnern zu versehen, die den am Kontaktstück zündenden Lichtbogen übernehmen und in eine Lichtbogenlöschkammer leiten. Auch bei solchen Anordnungen ist nicht vermieden, daß der Lichtbogen gegen die Schaltkammerwände schlägt.

Durch die vorliegende Erfindung sollen die vorbeschriebenen nachteiligen Lichtbogenwirkungen vermieden werden. Dies wird bei einem Kontaktstück der eingangs genannten Art in einfacher Weise dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß an dem Kontaktstück als Abbrenn- und Lichtbogenfortleitstücke dienende Ansätze vorgesehen und derart ausgebildet sind, daß die Ansätze an gegenüberliegenden Seiten des Kontaktstückes, vorzugsweise von dessen Unterfläche ausgehend, C-förmig nach oben und in Richtung auf die Kontaktstelle (Kontaktstückauflage) hin gebogen sind. Durch diese Ausbildung des Kontaktstückes wird ein seitlich auswandernder Lichtbogen von den hochgewölbten Kontakträndern übernommen. Sobald der Lichtbogen auf die hochgewölbten Ränder übertritt, wirken auf ihn Kräfte, die ihn auf die Kontaktstückauflage zurücktreiben wollen und die ihn in Richtung auf die Mitte des Kontaktstückes zurückdrängen, so daß die Löschkammerwände von den Einwirkungen des Lichtbogens wirksam entlastet sind. Außerdem läuft der Lichtbogen, wie bei Laufhörnern an sich üblich, in Richtung auf eine Lichtbogenlöschkammer vom Kontaktstück ab.

Elektrisches Kontaktstück mit Mitteln für
Lichtbogenschutz

Anmelder:

Licentia Patent- Verwaltungs-G. m. b. H.,

Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Hubert Stettner, Neumünster

An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Die Kontaktanordnungen nach F i g. 1 und 2 sind durch Mittellinien in zwei Bildhälften getrennt.

F i g. 1 a und 2 a zeigen bekannte Kontaktanordnungen,

F i g. 1 b und F i g. 2 b erfindungsgemäße Kontaktanordnungen jeweils im Halbschnitt.
Es zeigt ferner

F i g. 3 die Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Kontaktstück mit C-förmigem Eisenschuh,

F i g. 4 a im Aufriß und im Schnitt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Fig. 4b desgleichen im Grundriß.
In F i g. 1 sind die Löschkammerwände mit 1 bezeichnet. Zwischen ihnen befinden sich die beiden Kontaktstücke, das bewegliche Kontaktstück 2 und das feste Kontaktstück 3. Die Kontaktstücke 2 und 3 tragen eine kontaktgebende Auflage 4. In F i g. 1 b ist der seitliche Rand 5 des Kontaktstückes 2 im Bereich der Kontaktstückauflage 4 C-förmig zu der Auflage hin gewölbt.

In der Mehrzahl der Fälle gerät ein zwischen den Kontakten 2 und 3 gezündeter Lichtbogen an die Kante der Kontaktstücke, wie das in Fig. la dargestellt ist, und weitet sich unter der Wirkung der auf ihn wirkenden Kraft P_a gegen die Lichtbogenkammerwand aus, die dadurch erheblich angegriffen wird. Bei dem erfindungsgemäßen Kontaktstück, das in F i g. 1 b dargestellt ist, wird der Lichtbogen von den hochgewölbten Rändern des Kontaktstückes übernommen und das Kontaktstück 3 vom Lichtbogen entlastet, und vor allen Dingen wird eine Ausweitung der Lichtbogenschleife 6 a wegen der jetzt auf sie wirkenden Kraft P₀ in Richtung auf die seitliche Lichtbogenkammerwand vermieden.

In Fig. 2a und 2b sind die Äquipotentiallinien des elektrischen Feldes zwischen zwei Kontakten dargestellt. Wie Fig. 2b zeigt, ergibt sich im Gegen-

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satz zu Fig. 2a durch die erfindungsgemäße Form der Kontakte außerdem eine gleichmäßigere Verteitung des elektrischen Feldes an den Kontaktstückkanten. Hierdurch wird die normalerweise an scharfen Kanten herrschende hohe, elektrische Feldstärke verkleinert und so die Rückzündungssicherheit der Kontaktanordnung erhöht.

Es ist nicht nötig, dem Kontaktstück die C-förmig umgebogenen Ränder direkt anzuformen. Man kann auch einen C-förmigen Blechschuh mit dem Kontaktstück mechanisch und elektrisch verbinden. Es kann zweckmäßig sein, den Blechschuh aus ferromagnetischem, elektrisch leitendem Material zu machen. Fig. 3 zeigt ein solches Ausführungsbeispiel. Das vom Strom im Kontaktstück 3 im Raum über der Kontaktstückauflage 4 hervorgerufene Magnetfeld ist dann so geformt, daß die von ihm auf den Lichtbogen ausgeübte Kraft P den Lichtbogen ebenfalls in der Mitte des Kontaktstückes halten will.

F i g. 4 a und 4 b zeigen die praktische Ausführung ao einer Brückenkontaktanordnung mit Lichtbogenlöschkammer, bei der die festen Kontaktstücke erfindungsgemäß ausgebildet sind.

Die feststehenden Kontaktstücke 3 sind U-förmig abgekröpft und tragen eine Kontaktstückauflage 4. Die Sohle des Kontaktstückes 3 ist mit einem C-förmigen Blasschuh 5 elektrisch und mechanisch verbunden, und zwar derart, daß die Ränder des so gebildeten Kontaktstückes im Bereich der Auflage 4 C-förmig zur Kontaktauflage hin gewölbt sind. Hinter dem Schaltstück in Richtung Lichtbogenlöschkammer 7 nähern sich die C-förmig umgewölbten Kanten des Schuhes 5 bis auf einen Spalt 8.

Zwischen den feststehenden Kontaktstücken greift der bewegliche Kontaktträger 9 hindurch, der die Kontaktbrücke 10 trägt. Die gesamte Kontaktanordnung ist von einer Lichtbogenlöschkammer 7 mit Löschblechen 11 umgeben.

Claims

Patentansprüche:

1. Elektrisches Kontaktstück, insbesondere festes U-förmig gekröpftes Kontaktstück für Schütze, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kontaktstück als Abbrenn- und Lichtbogenfortleitstücke dienende Ansätze vorgesehen und derart ausgebildet sind, daß die Ansätze an gegenüberliegenden Seiten des Kontaktstückes, vorzugsweise von dessen Unterfläche ausgehend, C-förmig nach oben und in Richtung auf die Kontaktstelle (Kontaktstückauflage) hin gebogen sind.

2. Elektrisches Kontaktstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die C-förmig abgebogenen Ansatzflächen hinter der freien Querseite der Kontaktstückauflage bis auf einen schmalen Spalt nähern.

3. Elektrisches Kontaktstück nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansatzflächen dem Kontaktträger einstückig angeformt sind.

4. Elektrisches Kontaktstück nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die C-förmig abgebogenen Ansatzflächen an einem besonderen, vorzugsweise aus ferromagnetischem Material bestehenden Metallschuh ausgebildet sind, der mit dem Kontaktstück mechanisch und elektrisch verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 466 998.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 758/335 12.65 ® Bundesdruckerei Berlin