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Vorrichtung zum Verankern eines Zugankers im Baugrund Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Verankern eines mit einer Vortreibspitze versehenen
Zugankers in einem durch Einpressen von Beton in den Baugrund herzustellenden Ankerkörper,
bestehend aus einem auf die Vortreibspitze aufsetzbaren Vortreibrohr mit mehreren
nahe seinem Fußende in der Ebene des Vortreibrohres um nahezu 180' schwenkbar
angelenkten Spreizarmen.
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Es ist bekannt, einen Zuganker, der mit einer Vortreibspitze versehen
ist, mittels eines Vortreibrohres, das auf die Vortreibspitze aufsetzbar ist, in
den Baugrund einzutreiben und beim Ziehen des Vortreibrohres durch dieses hindurch
Beton einzubringen, der im Bereich der Vortreibspitze zu einem wulstartigen Ankerkörper
ausgebildet wird.
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Zum Herstellen eines mit Flügeln versehenen, verbreiterten Pfahlfußes
aus Ortbeton ist eine Vorrichtung bekannt, die aus einem auf eine Vortreibspitze
aufsetzbaren Vortreibrohr besteht, das mit mehreren nahe an seinem Fußende angelenkten
Spreizarmen versehen ist, die in der Ebene des Vortreibrohres um nahezu
1801 schwenkbar sind. Das Vortreibrohr wird in den Baugrund eingetrieben,
wobei die Spreizarme am Vortreibrohr anliegen. Beim Ziehen des Vortreibrohres wird
Beton eingetrieben, der in dem Fußbereich aus dem Vortreibrohr austritt. Die Spreizarme
sind an ihren freien Enden schwach nach außen geknickt, so daß sie sich beim Ziehen
des Vortreibrohres spreizen und in Richtung des Fußendes des Vortreibrohres herumschwenken.
Dabei schaffen sie Hohlräume im Baugrund, in die der Beton eindringt und einen mit
Flügeln versehenen Betonkörper bildet.
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Bei dieser Vorrichtung besteht jedoch die Gefahr, daß während des
Spreizens der Spreizarme Erdreich in die Hohlräume nachfällt und daß dadurch der
Beton nicht zuverlässig bis zu den Spitzen der Spreizarme dringt.
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Diese Vorrichtung, mit der ein Pfahlfuß für einen Ortbetonpfahl hergestellt
werden kann, kann selbstverständlich auch zum Herstellen eines Ankerkörpers für
einen Zuganker verwendet werden.
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Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die es ermöglicht, daß die
flügelförmigen Hohlräume, welche durch die Spreizarme im Baugrund gebildet werden,
vollständig und bis in die entferntesten Winkel mit Beton ausgefüllt werden, um
eine möglichst große Quererstreckung des Betonkörpers zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an jedem
Spreizarm ein an beiden Enden offenes Durchlaßrohr für Beton befestigt ist, das
sich längs des Spreizarmes auf der beim Eintreiben äußeren Seite des Spreizarmes
erstreckt, und daß am freien Ende jedes Spreizannes eine die benachbarte Öffnung
des Durchlaßrohres beim Eintreiben abdeckende und dabei schräg nach hinten vom Vortreibrohr
wegweisende Klappe angelenkt ist.
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Die Durchlaßrohre bringen den Vorteil, daß dem Beton ein offener Weg
zu den äußeren Enden der Spreizarme zur Verfügung steht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es zweckmäßig, daß an
der Außenseite des Vortreibrohres für jede Klappe ein Anschlag derart befestigt
ist, daß die Klappe beim Eintreiben daran anliegt und die öffnung des Durchlaßrohres
geschlossen hält.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen F i g. 1 und 2 Seitenansichten der Vorrichtung, welche
die verschiedenen Stellungen der Vorrichtung nach dem Eintreiben und während des
Ziehens und des Einpressens des Betons erkennen lassen, F i g. 3 einen Schnitt
in vergrößertem Maßstab nach der Linie III-III in F i g. 1 und F i
g. 4 und 5 in verkleinertem Maßstab einen Querschnitt des breitesten
Teiles und eine Seitenansicht der erhaltenen Verankerung.
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Die Zeichnung zeigt einen Zuganker 1, der am einen Ende mit
einer zu stützenden Konstruktion,
z. B. mit einer Spundwand, verbunden
ist. Sein anderes Ende ist mit einer vorzugsweisen lösbaren Vortreibspitze 2 verbunden.
über den Zuganker 1 ist ein Vortreibrohr 3 geschoben. Die Vortreibspitze
2 steht in der nach F i g. 1 das eine Rohrende abschließenden Stellung quer
über das Rohrprofil vor. Sie deckt gleichfalls die Enden von vier kreuzweise um
das Vortreibrohr 3 an desse n Fußende angeordneten Spreizarmen
5 ab, welche am einen Ende mittels Gelenke 4 am Vortreibrohr 3 befestigt
sind. Zu den Spreizarmen 5 gehören in Längsrichtung neben ihnen liegende
Durchlaßrohre 6 für den durch das Vortreibrohr 3 zuzuführenden Betonmörtel,
wie später noch näher dargelegt wird. -
In der in F i g. 1 mit voll
ausgezogenen Linien gezeichneten Lage liegen die Spreizarme 5 mit ihren Durchlaßrohren
6 längs des Vortreibrohres 3.
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Am freien Ende des Längsteils 7 des Spreizarines
5,
an welchem das Durchlaßrohr 6 angeschweißt ist, ist eine Klappe
8 angelenkt, welche in der in F i g. 1 mit voll ausgezogenen Linien
gezeichneten Lage das Ende des Durchlaßrohres 6 unter einem spitzen Winkel
zu der Längsachse dieses Rohres abschließt. Über die Klappe 8 ruht jeder
Spreizarm 5 auf einem am Vortreibrohr 3 angeordneten Anschlag
9 auf. Die Klappe 8
steht quer über das Durchlaßrohr 6 vor und
ist trapezförmig (F i g. 3).
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Der Zuganker 1 mit der Vortreibspitze 2 ist nach F i
g. 1 zusammen mit dem Vortreibrohr 3 in eine Böschung 10 des
Baugrundes 11 eingetrieben; die Vortreibspitze 2 befindet sich an der Stelle,
an welcher die Verankerung hergestellt werden soll.
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Um den an die Vortreibspitze 2 angrenzenden Verankerungskörper aus
Beton zu bilden, wird ausgehend von der durch voll ausgezogene Linien in F i
g. 1 angegebenen Stellung an dem aus der Böschung 10 vorstehenden
Ende des Vortreibrohres 3 in Richtung des Pfeiles gezogen und -gleichzeitig
Betorunörtel durch das Vortreibrohr 3 gepreßt, indem man an dessen Ende eine
Preßleitung für den Mörtel anschließt, wobei das Ende des Zugankers 1 in
dem Vortreibrohr 3
eingeschlossen bleiben kann, bis das Vortreibrohr ganz
aus dem Erdreich herausgezogen ist. Der Betondruck an der Hinterseite der Vortreibspitze
2 hält diese an ihrer Stelle, und beim Herausziehen des Vortreibrohres
3 wird hinter der Vortreibspitze in dem Baugrund durch die Spreizarme
5 ein Hohlraum um den Zuganker 1 herum mit sich von dem Zuganker kreuzweise
wegstreckenden Vorsprüngen gebildet. Die nacheinander eingenommenen Stellungen des
Vortreibrohres und der Spreizarme sind in F i g. 1 gestrichelt, in F i
g. 2 voll ausgezogen bzw. gestrichelt gezeichnet. Durch den an der Hinterseite
der Spreizarme 5 von dem Erdreich geleisteten Widerstand werden die Spreizarme
um die Gelenke 4 herumgeschwenkt, bis sie praktisch in entgegengesetzter Richtung
liegen.
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Dadurch, daß bei diesem Vorgang das Ende des Vortreibrohres
3 mit den Gelenken 4 in Zugrichtung über eine wesentliche Strecke verschoben
wird, hat der durch die Spreizarine 5 in dem Baugrund gebildete Hohlraum
im Längsschnitt eine Form, deren Begrenzung den in F i g. 2 links mit einer
gestrichelten Linie und rechts mit einer voll ausgezogenen Linie wiedergegebenen
konkaven Verlauf hat, und zwar beidseitig von der Stellung der Spreizarme
5, bei der diese senkrecht zu dem Vortreibrohr 3 stehen.
- Der von den Spreizarmen 5 bei ihrer Bewegung in dem Baugrund gebildete
Hohlraum wird sofort von dem durch das Vortreibrohr 3 zugeführten Beton gefüllt,
wobei die Durchlaßrohre 6 den Betonmörtel in den äußersten Teil dieses Raumes
leiten. Auf diese Weise wird die Ausfüllung des gebildeten Hohlraumes mit Betonmörtel
auch bis weit in Querrichtun- vom Zuganker 1 entfernt gewährleistet. Der
Betonmörtel kann dadurch, daß -die Klappen 8 sich über die in F i
g. 1 mit gestrichelten Linien dargestellte Lage in die in F i g. 2
mit voll ausgezogenen Linien gezeichnete Lage automatisch völlig öffnen, wenn die
Spreizarme 5, während sie immer weiter geschwenkt werden, sich ihrer äußersten
Ausschwenklage nähern, aus den freien Enden der Durchlaßrohre 6 fließen.
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Die F i g. 4 ünd 5 zeigen im Querschnitt bzw. in Seitenansicht
in verkleinertem Maßstab die gebildete Betonverankerung.
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Nahe seinem freien Ende weist jedes Durchlaßrohr 6 einen schwachen
Knick 12 in Richtung der Schwenkbewegung auf, wodurch die beabsichtigte Schwenkung
des Spreizarmes gefördert wird.
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Das Fußende des Vortreibrohres 3 weist einen quadratischen
Querschnitt auf (F i g. 3 oben). Dort ist für jeden Spreizarm ein U-förmiger
Gelenkbügel 13 angeschweißt, zwischen dessen Schenkeln eine mit dem Durchlaßrohr
6 verschweißte Gelenkhülse 15 angeordnet ist, die mittels eines Gelenkbolzens
14 mit dem Gelenkbügel 13 verbunden ist.
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Die Klappe 8 (F i g. 3 unten) weist zwei Gelenkaugen
18 auf, die ein Gelenkauge 16 am freien Ende des Längsteils
7 des Spreizarmes 5 umgreifen und mit ihm durch einen Gelenkbolzen
17 verbunden sind.
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Beide Hälften der F i g. 3 geben die Vorrichtung mit an den
Anschlägen 9 anliegenden Spreizarmen 5
wieder, während oben und unten
deutlichkeitshalber jeweils nur die Details eines Armes wiedergegeben sind und seitlich
nur die Lage der weiteren Durchlaßrohre 6 der anderen Arme angedeutet ist.
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Das Einpressen des Betonmörtels kann beendet werden, wenn das Vortreibrohr
3 über gut zweimal die Länge des Spreizarines herausgezogen ist und man durch
den verringerten beim Ziehen empfundenen Widerstand bemerkt, daß die Spreizarine
5 vollständig umgeschwenkt worden sind. Nach dem Herausziehen des Vortreibrohres
3 und Erhärten des BetonmÖrtels wird der Zuganker 1 an der zu stützenden
Konstruktion befestigt und, falls erforderlich, gespannt.