DE1200416B

DE1200416B - Kontaktsystem fuer elektrische Schaltgeraete, z. B. Schaltschuetze mit Brueckenkontaktgabe

Info

Publication number: DE1200416B
Application number: DEL44800A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Kurt Geyer
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1963-05-03
Filing date: 1963-05-03
Publication date: 1965-09-09

Description

Kontaktsystem für elektrische Schaltgeräte, z. B. Schaltschütze mit Brückenkontaktgabe Die Erfindung betrifft ein Kontaktsystem für elektrische Schaltgeräte mit Brückenkontaktgabe und der Kontaktbrücke zugeordnetemKurzschließer zurllbernahme der Fußpunkte des Lichtbogenstromes.
Es ist ein Kontaktsystem mit Brückenkontaktgabe bekannt, bei dem der Kontaktbrücke ein Kurzschließer zugeordnet ist. Durch diesen sollen die Kontaktstücke vom Lichtbogen entlastet sein (deutsche Patentschrift 551349). Der Kurzschließer ist mit der Kontaktbrücke baulich vereinigt.
Anordnungen solcher Art sind bei Schützen nicht ohne weiteres anwendbar, da die Kontaktbrücken leicht, d. h. massearm gehalten werden müssen, um übermäßige Kontaktprellung zu vermeiden, denn Prellneigung und Prelldauer sind etwa auftreffenden Massen proportional. Das Minimum der erforderlichen Kontaktbrückenmasse ist durch die Leitfähigkeit und mechanische Festigkeit des verwendeten Materials gegeben. Dieses Minimum einer gegebenen Masse erhöht sich bei den wegen des immer auftretenden Abbrandes normalerweise immer verstärkten Ausführungen schon etwa um den Faktor 3, bei Anwendung von Abbrandstücken sogar ungefähr zehnfach. Eine etwa zehnfache Prelldauer ist nicht tragbar.
Ziel der Erfindung ist es, ein einfaches, prellarmes und abbrandfestes Kontaktsystem zu schaffen, das gleichzeitig auch seine Kraftübertragungsmittel schützt. Das wird dadurch erreicht, daß den beweglichen Kontaktstücken an ihrer Bewegung teilnehmende Kurzschließer dicht benachbart sind, derart, daß der Kurzschließer einen von der Kontaktbrücke getrennten, selbständigen Teil bildet.
Durch das erfindungsgemäße Kontaktsystem wird eine so weitgehende Lichtbogenentlastung des beweglichen Kontaktstückes erreicht, daß dieses nur noch für Nennstrom und mechanische Festigkeit ausgelegt zu sein braucht. Eine Überdimensionierung des beweglichen Kontaktstückes im Hinblick auf den Lichtbogenabbrand kann entfallen, die Verringerung der Masse - die des Kurzschließers geht für den Prellvorgang nicht mit ein - bewirkt eine außerordentlich günstige Prellminderung.
Mit einfachsten Mitteln, dadurch geringsten Kosten und auch Ersparnissen für das Gerät an sich, wird zudem noch ein wirksamer Schutz der Kraftübertragungsmittel erreicht. Ein weiterer Vorteil bei Schützen besteht in der Möglichkeit der billigen Umrüstung vieler älterer Modelle. Als besonders günstig erweist es sich, den offenen Kurzschließerrand, der wulstartig verdickt sein kann, so dicht wie möglich, mindestens bis etwa zur Höhe der Ansatzstellen der Kontaktstückauflagen an den beweglichen Kontaktstücken reichen zu lassen. Die Kraftübertragungsmittel für die beweglichen Kontaktstücke sind dabei ganz oder teilweise umschlossen. Als Material für die Kurzschließer eignet sich vorzüglich Stahlblech.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Darin zeigt F i g. 1 eine Ausführung mit Befestigung des Kurzschließers an einem Teil mittelbarer Kraftübertragung im Frontalschnitt, F i g. 2 die Einrichtung nach F i g. 1 im Seitenschnitt, F i g. 3 eine Ausführung mit Befestigung des Kurzschließers an einem Teil unmittelbarer Kraftübertragung im Frontalschnitt, Fi g. 4 die Einrichtung nach Fi g. 3 in geschnittener Seitenansicht.
Nach den F i g. 1 und 2 ist einem Kraftübertragungsglied I. von rechteckförmigem Querschnitt und mit zentralem, abgesetztem Rechteckschlitz 2 ein unter Vorspannung einer Kontaktdruckfeder 3 stehender Halter 4 eingehängt, der fensterartige Ausschnitte 5 und 6 aufweist. In Fenster 4 ist die schon erwähnte Kontaktdruckfeder 3 so eingebracht, daß sie sich einerseits an der Fensterbegrenzung und andererseits gegen den Boden des nach unten offenen Kraftübertragungsgliedes 1 abstützt. Eine Kontaktbrücke7, eine Prelldämpfungsfeder 8 und ein umschließender Kurzschließer 9 sind in das Fenster 6 eingelegt und als Ganzes durch den unter Vorspannung der Kontaktdruckfeder 3 stehenden Halter 4 so gehalten, daß sich die Kontaktbrücke 7 an dem Kraftübertragungsglied 1 abstützt. Der Halter 4 rastet dazu in einer Quernut 10 des umschließenden Kurzschließers 9 ein. 11 deutet die zugehörigen Festkontaktstücke an. Der Kurzschließer 9 ist so mittelbar am Kraftübertragungsglied 1 befestigt. In Funktion bewegt sich das Kraft übertragungsglied 1 mit allen ihm angefügten Teilen zunächst einmal nach unten.
Beim Auftreffen der Kontaktbrücke 7 auf die Festkontaktstücke 11 tritt nur ein der Kontaktbrückenmasse proportionales, hier vernachlässigbares Prellen auf, da der Kurzschließer 9 unter übertragung der nötigen Kontaktdruckkraft über Prelldämpfungsfeder 8 versucht, die noch etwas weiter durchziehende Bewegung des Kraftübertragungsgliedes 1 mitzumachen. Die Kurzschließermasse geht dabei nicht in die Prellmasse mit ein und kann deshalb entsprechend groß gewählt werden. Die Kontaktdruckfeder 3 wird gespannt, und das Kraftübertragungsglied 1 hebt sich von der Kontaktbrücke 7 ab.
Zum öffnen der Kontaktstücke tritt der umgekehrte Vorgang ein. Das Kraftübertragungsglied 1 bewegt sich nach oben und entspannt die Kontaktdruckfeder 3 so weit, bis es zur Anlage des Kraftübertragungsgliedes 1 an die Kontaktbrücke 7 kommt. Jetzt hebt die Kontaktbrücke 7 von den festen Kontaktstücken 11 ab. Die sich ausbildenden Lichtbögen auf den Auflagen der Schaltbrücke werden sofort auf den Rand des Kurzschließers 9 getrieben, der seinerseits die Stromleitung bis zur Lichtbogenlöschung in separater Lichtbogenkammer übernimmt. So wird die Schaltbrücke mit ihren Kanten weitestgehend vom Lichtbogen entlastet, und es werden durch die nach außen erfolgende Verlagerung des Lichtbogens an den Kurzschließerrand die eingeschlossenen Übertragungsmittel geschützt.
Die F i g. 3 und 4 zeigen eine Ausführung nach der Erfindung, bei der der Kurzschließer 9 unmittelbar am Kraftübertragungsglied 1 befestigt ist, eine Ausführung, die insbesondere für größere Schütze Verwendung finden kann. Der Kurzschließer 9, jetzt schmaler gehalten, wird vom Kraftübertragungsglied 1 gabelartig umfaßt und ist dort mit ihm verschraubt (12). Auch hier ist ein unter Kontaktdruckfederspannung 3 stehender Halter 4 mit fensterartigen Öffnungen 5, 6 in dem Rechteckschlitz 2 eingesetzt. In das Fenster 5 ist die Kontaktdruckfeder 3, wie schon beschrieben, eingebracht und in Fenster 6 eine Prelldämpfungsfeder 8 zusammen mit einer Kontaktbrücke 7. Die Kontaktbrücke 7 wird über den Halter 4 und die Prelldämpfungsfeder 8 gegen das Kraftübertragungsglied 1 gedrückt und so gehalten. Die Funktion ist mit der der Ausführung nach den F i g. 1 und 2 gleichartig. Unterschiedlich ist einzig, daß der Kurzschließer 9 starr befestigt ist -und- nicht als übertragungsmittel fungiert.
Durch die Erfindung wird mit einfachsten Mitteln eine weitgehende Verbesserung der Schaltfunktion erreicht.

Claims

Patentansprüche: 1. Kontaktsystem für elektrische Schaltgeräte, z. B. Schaltschütze mit Brückenkontaktgabe und der Kontaktbrücke zugeordnetem Kurzschließer zur übernahme der Lichtbogenfußpunkte des Lichtbogenstromes, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Kurzschließer einen von der Kontaktbrücke getrennten, selbständigen Teil bildet.
2. Kontaktsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) an Teilen mittelbarer Kraftübertragung auf die Kontaktstücke (7) befestigt ist (F i g. 1, 2).
3. Kontaktsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) selbst ein Teil der Kraftübertragung ist.
4. Kontaktsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) an Teilen unmittelbarer Kraftübertragung auf die Kontaktstücke (7) befestigt ist (F i g. 3, 4).
5. Kontaktsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) Prelldämpfungsmittel (8) mit umschließt.
6. Kontaktsystem nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragungsmittel für die beweglichen Kontaktstücke (7) von den Kurzschließern (9) ganz oder teilweise umschlossen sind.
7. Kontaktsystem nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) aus lichtbogenresistentem Material besteht. B.
Kontaktsystem nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) aus Stahlblech besteht.
9. Kontaktsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschließer (9) als wannenartig umschließende, zur Kontaktseite offene Kappe ausgebildet ist.
10. Kontaktsystem nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Kurzschließers (9) wulstartig verdickt ist. In Betgracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 551349.