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Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Reaktivfarbstoffen der
Anthrachinonreihe Reaktivfarbstoffe, wie sie im Schrifttum, beispielsweise in der
Zeitschrift »Textil-Rundschau«, 13
(1958), S. 323 bis 335, in
der Zeitschrift »Textil-Praxis«, 13 (1958), S. 936 bis 940 und
1056 bis 1061,
und in der Zeitschrift »The Textile Manufacturer«, 84
(1958), S. 522 bis 526, beschrieben sind, enthalten im einfachsten
- Fall an das Farbstoffmolekül F gebunden 1. eine löslichmachende
Gruppe S und 2. über den Träger der reaktiven Gruppe T gebunden eine reaktive
Gruppe X. S-F-T-X Ein wasserlöslicher Reaktivfarbstoff der Anthrachinonreihe ist
'somit. beispielsweise der aus der deutschen Patentschrift 1058 467 bekannte
Farbstoff der Formel
wobei die Symbole S, F, T und X die zuvor angegebene Bedeutung haben.
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Wasserlösliche blaue bis grünstichigblaue Reaktivfarbstoffe gewinnt
man in der Regel dadurch, daß man 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure mit Diamihobenzolen,
wie 1,3- oder 1,4-Diaminobenzol, oder deren Monosulfonsäuren, wie 1,4-Diaminobenzol-3-sulfonsäure
oder 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure, umsetzt und die so erhältlichen Verbindungen
der Formeln
durch Acylierung der am Benzolring enthaltenen Aminogruppe in verschiedener Weise,
z. B. durch Umsetzen mit geeigneten cyclischen Imidchloriden, wie 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin
(Cyanursäurechlorid), nach dem aus der deutschen Auslegeschrift 1090 630
bekannten
Verfahren oder durch Umsetzen mit geeigneten Carbonsäurechloriden oder Carbonsäureanhydridm,
wie Acrylsäurechlorid oder Acrylsäureanhydrid, nach dem aus der deutschen Auslegeschrift
1089 095 bekannten Verfahren, in wasserlösliche Reaktivfarbstoffe der Anthrachinonreihe
überführt.
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Es wurde nun gefunden, daß man außerordentlich leuchtende rotstichigblaue,
wasserlösliche Reaktivfarbstoffe der Antbrachinonreihe erhält, wenn man
in
1-Amino-4-(3-alnÜ'074-sulfophenyl)-aminoanthrachinoii-2-sulfotisäure der Formel
,
oder deren Salze eine weitere Sulfonsäuregruppe einführt und die so erhaltenen,
drei Sulfonsäuregruppen tragenden Verbindungen sodann durch Acylieren der am Benzolring
enthaltenen Aminogruppe mit Acylierungsmittehi, die ihrerseits eine oder mehrere
sogenannte reaktive Gruppen tragen, in Reaktivfarbstoffe überführt.
-
Zur Einführung einer weiteren Sulfonsäuregruppe in die Verbindung
der Formel Ill d sutfoniert man zweckmäßig 1-Aniino-4-(3-arnino-4-sulfophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
oder deren Salze durch Erwärmen mit Schwefelsäure, die einen Gehalt von ungefähr.
10 bis 5001o, vorteilhaft von 10 bis 24%, an freiem Schwefeltrioxyd
aufweist, bbi Temperaturen zwischen 15 Bund. 80oC, vorteilhaft zwischen 20
und 40'C. Irn allgemeinen verwendet manje 100Gewichtsteile 1-Amino-4-(3-anlino-4-sulfophenyl)-aminoanthr-achinon-2-sulfonsäure
oder deren Salzen, vorzugsweise deren Aminonium- oder Alkalimetallsalzen, wie deren
Natrium- oder Kaliumsalz, ungefähr 300 bis 1000 Teile, vorteilhaft
500 bis 800 Teile Schwefelsäure der zuvor genannten Art. Die Sulfonierung
ist in der Regel innerhalb von 2 bis 7 Stunden beendet. Ein längeres Erwärmen
ist jedoch im allgemeinen nicht schädlich. Die Dauer der Sulfonierung richtet sich
nach der Schwefeltrioxydkonzentration der verwendeten Schwefelsäure, nach der gewählten
Temperatur und nach dem Mengenverhältnis der Ausgangsstoffe und ist durch chromatographische
Bestimmung der Beendigung der Urnsetzung oder durch Vorversuche jeweils leicht zu
ermitteln. Zur Abtrennung der so erhaltenen Trisulfonsäure gießt man zweckmäßig
das Sulfonierungsgemisch auf Eis, dem man, um die A, bscheidung der Trisulfotisäute
zu erleichtern, wasserlösliche Neutralsalze, beispielsweise Natriumchlorid, Kaliumehlorid,
Kaliunisulfat oder Natriumsulfat, zusetzt.
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Man kann auch dem Sulfonierungsgeinisch allmählich so viel Wasser
oder Eis zusetzen, daß sich das gut kristallisierte Sulfat der Trisulfonsäure abscheidet,
das abgesaugt und durch Waschen mit Neutralsalzlösungen, z. B. mit wäßrigen Lösungen
von Natrium- oder Kaliumehlorid oder -sulfat, von anhaftender Schwefelsäure befreit
werden kann. Schließlich ist es auch möglich, das Sulfat der Trisulfonsäure so lange
mit 27- bis 28%iger wäßriger Chlörwasserstoffsäute zu waschen, bis das ablaufende
Filtrat frei von Sulfationen ist, wobei man die freie Trisulfonsäure nach dem Trocknen
unter vermindertem Druck in Form eines dunkelblauen !Pulver erhält.
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Die so erhaltene 1-Ainino-4-(3-aminophenyl)-aminoanthrachinontrisülfonsäure
entspricht auf Grund ihrer Biuttozusammensetzung wahrscheinlich in Form der freien
Trisulfonsäure der Formel
Zur -Acylierung der Verbindung der wahrscheinlichen Formel IV zu Reaktivfarbstoffen
verwendet man zweckmäßig Acylierungsmittel, wie cyclische linidhalogenide, Carbonsäurehalogenide
oder Carbons#ürtanhydtide, die ihrerseits mindestens eiiien reaktiven Rest, beispielsweise
eine leicht als Anion abspaltbare Gruppe, wie 'ein Halogetiatorn, z. B. ein Chlor-
oder Bromatom, oder den Rest der Schwefelsäure- oder einer organischen Sulfonsäure
oder eine leitlit zu Anlagerungsreaktionen nach Art einer sogehännten Michael#-Addition
befähigten Doppel- oder Dreifachbindung enthalten. Weiterhin kommen äuch solche
Acylierungsmittel für das Verfahren nach der Erfindung in Betracht, die einen reaktiveri
Rest enthalten, der unter der Einwirkung von alkalisch wirkenden Mitteln eine Doppel-oder
Dreifachbindung- ausbilden kann, die leicht zu Anlagerungsreaktionen nachArt einer
sogenannten Michael#Addition befähigt ist.
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Acylierungsmittel, die mindestens eine leicht als Anion abspaltbare
Gruppe als reaktiven Rest enthalten, sind bbispielsweise cyclische Irnidhalogenide,
vorzugsweise cyclische linidchloride, wie 2,4,6-Trichlor-1,3,5-thailn, 2,4-Dichlor-6-hydroxy-1,3,5-triazin,
sowie dessen Äther, z.B. dessen Alkyl- oder gegebenenfalls Sulfongäuregruppen tragende
Aryläther, wie 2,4-Dichlor-6#inethoxy#, -6-phonoxy- oder -6-(3-sülfophenoxy)-1,3,5-triazin,
2,4-Dichlor-6-amino-1,3,5-triazffi, sowie dessen am Aminostickstoffatom substituierten
Derivate, z. B. 2,4-Dichlor-6-dirnethylarnino-, -6-phen.ylamino- oder -6-(4-sulfophenylamino)-1,3,5-triazin,
2-Phenyl-4,6-dichlor-1,3,5-triazin, 2,4,6mTrichlorpyrimidin, 2,4,5,6-Tetrachlorpyriniidin,
oder Carbonsäurehalogenide, vorzugsweise Carbonsäurechloride, wie 3- oder
4-Chlormethylbenzoylchlorid, Benzoylchlorid-3- oder -4-sulfonsäüre-(ß-chloräthylainid),
2,6-Dichlorpyrimidyl-4-carbonsäurechlorid oder ß-(4,5-Dichlorpyridazon)-propionsäurechlorid
der Formel
Als Acylierungsmittel, die eine leicht zu Anlagerungsreaktionen nach Art einer sogenannten
Michael-Addition befähigten Doppel- oder Dreifachbindung enthalten, seien beispielsweise
Carbonsäurehalogenide oder Carbonsäureanhydride, wie Acrylsäurefluorid, -chlorid,
-bromid, -jodid oder
-anhydrid, sowie deren Abkömmlinge, z. 13.
a- oder fl-Chloracrylsäurechloiid, a- oder fl#Methatrylsäurechlo.rid, a#Chlormaleinsäurechlorid,
a-Chlotthäleinsäureanhydrid, a-Chlorerotonsäurechlörid oder fl-Chlorcrotonsäurechlorid,
und außerdem Propionsäutechlorid erwähnt, Acylierungsinittel, die einen reaktiveti
Rest enthalten, der unter der Einwirkung von alkalisch wirkenden Mitteln eine Doppel-
oder Dreifachbindung ausbilden kann, die leicht zu Anlagerungsreaktionen nach Art
einer sogenannten Michael-Addition berähigt ist, tragen als reaktiven Rest in vielen
Fällen eine leicht als Anioh abspaltbare Gruppe. Derartige Acylierungsmittel sind
beispielsweise Carbonsäurehalogenide, wie ß-Chlorpropionsäurechlorid,ß-Brompropionsäurebrömid,fl-Hydroxypropionsäurechlorid,
vorteilhaft in Form seiner Ester mit Schwefelsäure oder mit organischen Sulfonsäuren,
oder Propionsäurechlorid, das in fl-Stellung Alkyl- oder Aryläther, -thioäther oder
-sulfongruppen trägt, wie die Verbindungen
Aber auch Propionsäurechlorid, das in ß-Stellung einen quartären Rest trägt, wie
die Verbindung
kommt als Acylierungsmittel, das einen reaktiven Rest enthält, der unter der Einwirkung
von alkalisch wirkenden Mitteln eine Doppel- oder *Dreifachbindung ausbilden kann,
die leicht zu Anlagerungsreaktionen nach Art einer sogenannten Michael-Addition
befähigt ist, in Betracht.
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Die Erfindung bezieht sich demnach auf die Herstellung von wasserlöslichen
Reaktivfarbstoffen der Anthrachinonreihe der allgemeinen Formel
wobei Y den Rest eines Acylierungsmittels bedeutet, das seinerseits mindestens eine
sogenannte reaktive Gruppe trägt, und ZO für einen kafioniAchen Rest, vorzugsweise
für ein Proton, filf ein Aniffioniumkatiöü oder für ein Alkuliffiei.äilkatibti,
wie ein Natriiinikation oder ein Käliunikätiöt--l, sieht.
-
Als Reste Y in der Formel V seien beispielsweise die folgenden Reste
von Acylierungsmitteln der zuvor erwähnten Art, die ihrerseits eine öder mehrere
sogenannte reaktive Gruppen tragen, einzeln erwähnt:
Zur Herstellung der Farbstoffe geht man in der Regel von 1 -Amino-4-(3-amino-4-sulfophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
aus und sulfoniert diese Verbindung durch Eintragen in Schwefelsäure, die einen
Gehalt von ungefähr 10 bis 50%, vorzugsweise 10 bis 24%, an freiem Schwefeltrioxyd
aufweist. Der wie bei Sulfonierungen üblich abgetrennte Farbstoff wird sodann mit
einem Mittel acyliert, das seinerseits mindestens eine sogenannte reaktive Gruppe
trägL Man kann die Acylierung in verschiedener Weise, beispielsweise in Wasser und
in Gegenwart von säurebindenden Mitteln, wie Alkalimetallhydroxyden, -carbonaten
oder -hydrogencarbonaten, z. B. vom Natrium oder vom Kalium, vornehmen, wobei' man
das Acylierungsmittel entweder für sich oder zusammen mit einem unter den Bedingungen
der Umsetzung inerten wasserlöslichen Lösungs- oder Verdünnungsmittel, wie Aceton
oder N,N-Dimethylformamid, zugeben kann. Man kann den zu acylierenden Zwischenstoff
der Formel IV aber auch in einem mit Wasser mischbaren und unter den Bedingungen
der Umsetzung inerten Mittel, beispielsweise einem Carbonsäureamid, wie N,N-Dimethylformamid
oder N-Methylpyrrolidon, lösen und nun das Acylierungsmittel der zuvor genannten
Art zugeben. Hierbei wirkt das Carbonsäureamid zugleich als säurebindendes Mittel.
Eine Zugabe von Alkalimetallhydroxyden, -carbonaten oder -hydrogencarbonaten zum
Umsetzungsgemisch ist daher in- diesem Fall nicht erforderlich. Nach einer weiteren
Ausführungsform des Verfahrens kann man auch das mindestens eine reaktive Gruppe
aufweisende Acylierungsmittel in einem unter den Bedingungen der Umsetzung inerten,
wasserlöslichmachenden Lösungsmittel gelöst oder in Wasser fein. verteilt vorlegen
und sodann eine konzentrierte wäßrige Lösung der 1-Amino-4(-3-aminophenyl)-aminoanthrachinontrisulfonsäure
zugeben. Welcher der zuvor erwähnten Wege vorzuziehen ist, hängt im allgemeinen
von der Wahl der Ausgangsstoffe ab. Arbeitet man in wäßriger Flüssigkeit, so muß
man damit rechnen, daß ein Teil des verwendeten Acylierungsmittels nicht mit dem
Zwischenstoff der Formel IV, sondern mit dem Wasser reagiert und so für die gewünschte
Umsetzung verlorengeht. In diesem Fall wird man daher von einem entsprechenden Uberschuß
an Acylierungsmittel ausgehen müssen. In der Regel wird es daher eine wirtschaftliche
Frage sein, ob die Anwendung eines organischen Lösungsmittels, wie N,N-Dimethylforinainid
oder N-Methylpyrrolidon, oder die Anwendung eines entsprechenden Uberschusses an
Acylierungsmittel vorzuziehen ist.
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Die nach der Erfindung erhältlichen Farbstoffe zeichnen sich bei ihrer
Verwendung zum' Färben von Geweben aus Baumwolle oder Zellwolle nach dem sogenannten
Foulardierverfahren, bei dem man Reaktivfarbstoffe in Konzentrationen von bis zu
80 gll in der Klotzflotte auf das Gut klotzt und die Farbstoffe sodann durch
Dämpfen oder durch Einwirkung von heißer Luft fixiert, dadurch aus, daß sie auch
in Gegenwart von Neutralsalzen, z. B. von ungefähr 5 bis 50 g Natriumsulfat
je -Liter aus der Klotzflotte bei Temperaturen zwischen 20 und
90'C nicht ausfallen.
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Beim Bedrucken ist die vorzügliche Wasserlöslichkeit der erfindungsgemäßen
Reaktivfarbstoffe von außerordentlich großer technischer Bedeutung, weil dadurch
etwa auf dem zu bedruckenden Gut nicht reibecht fixierte Farbstoffteile nach dem
Dämpfen durch Auswaschen leicht und vollständig entfernt werden können.
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Nach den zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut, wie Fasern,
Fäden, Flocken, Geweben und Gewirken, aus nativer und bzw. oder regenerierter Cellulose
üblichen Verfahren erhält man mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen leuchtend rotstichigblaue
Färbungen oder Drucke von vorzüglichen Echtheitseigenschaften, die lichtechter'
sind als solche Färbungen oder Drucke, die man mit den aus der deutschen Patentschrift
1089,095
sowie den französischen Patentschriften 1 182 124 und
1224 405 bekannten drei Sulfonsäuregruppen enthaltenden Anthrachinonfarbstoffen
auf dem gleichen Material erhält. Beispielsweise liefert der nach der Erfindung
durch Acylierung der zuvor beschriebenen 1-Amino-4-(3-aminophenyl)-aminoanthrachinontrisulfonsäure
mit Acrylsäurechlorid erhältliche Farbstoff, der auf Grund seiner Bruttozusammensetzung
in
Form der freien Säure wahrscheinlich-der Formel -
entspricht, auf Baumwolle klare ' re..und rötere blaue Färbungen-.als der-aus
der deutschen Auslegeschrift 1099 095 bekannte Farbstoff der Formel
-Das neue Verfahren erlaubt n'äinlich.-di&. Herstellung von der 1-Amüio-4-(3-aminophonyl)#*aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
hergeleiieter--wagserlöslicher Reaktivfarbstoffe, die befähigt-,sind,-Textilgut
aus Cellulose in rotstichigblauen Unen-in außerordentlich echter Weise zu färben
und. bzw. oder zu bedrucken.
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Die nach der Erfindung erhältlichen Farbstoffe können außerdem zum
Färben und/oderBedrucken von Material der verschiedensten Art, beispielsweise von
Folien aus regenerierter Cellulose, von Filmen aus Polyvinylalkohol oder von Textilgut
aus natürlichen oder synthetischen linearen Polyamiden, wie Naturseide, Wolle, Polycaprolactam,
oder auf der Grundlage von Adipinsäure und Hexamethylendiamin dienen und sind auch
zum Färben von Fasergut, wie Leder und Papier, brauchbar. -
Das neue Verfahren
ist -besonders vorteilhaft, weil dabei die Einführung einer weiteren Sulfonsäuregruppe
in 1-Amino-4-(3-amino-4-sulfophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure oder deren
Salze unter sehr milden Bedingungen erfolgt. Dadurch ist es möglich, den Zwischenstoff
»Trisulfonsäure« in besonders großer Reinheit zu gewinnen.
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Außerdem kann man nunmehr ausgehend von ein und demselben technischen
Zwischenprodukt 1-Amino-4-(3-amiiio-4-sulfophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
sowohl in üblicher Weise, z. B. nach den aus den deutschen Auslegeschriften
1089 095 oder 1090 630 bekannten Verfahren, grünstichigblaue bis blaue
Reaktivfarbstoffe als auch nach der Erfindung leuchtend rotstichigblaue Reaktivfarbstoffe
herstellen.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozentzahlen sind Gewichtseinheiten.
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Beispiel 1
200Teile 1-Amino-4-(3-amino-4-sulfophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
werden bei 25 bis 35'C in 1600 Teile 101)/oiges Oleum innerhalb von
1 bis 11/2 Stunden eingetragen. Man rührt das Gemisch nun 4 Stunden bei üngefähr
40'C oder 7 Stunden bei ungefähr 25'C und scheidet den Farbstoff durch allmähliche
Zugabe von ungefähr 2650 Teilen Wasser oder Eis als, Sulfat ab, das abgesaugt
und danach unter kräftigem Rühren in 1200 Teile einer wäßrigen 27- bis 28%igen Salzsäure
eingetragen wird. Man saugt sodann das Umsetzungsgut ab und wäscht es mit,27- bis
28%iger wäßriger Salzsäure nach, bis im Filtrat keine Sulfationen mehr nachzuweisen
sind. Naä dem Trocknen bei 60 bis 70'C erhält man pngef#hr
209 Teile reine 1 - Amino - 4 - (3 - amino
- 2,4 - disulfophenyl) - aminoanthrachinon-2-sulfonsäure.
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57 Teile 1-Amino-4-(3-aiüino-2,4-disulfoph#nyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
werden in 80 Teilen Wasser aufgeschlämmt und mit ungefähr 20 Teilen einer
50%igen wäßrigen Natriumhydroxydlösung auf einen pH-Wert von 6,5 bis
7 gebracht. Bei 15 bis 22'C werden sodann unter guter Durchmischung
innerhalb von 30 bis 45 Minuten 38 Teile P-Chlorpropiohylchlorid und
gleichzeitig ungefähr 66 Teile Triäthylamin in das Gemisch eingetragen, dabei
soll der pHmWert des Gemisches 6,0 bis 6,5
betragen. Nach einer Stunde
Verweilzeit werden nun bei 15 bis 20'C innerhalb von 2 Stunden 200
bis 300 Teile konzentrierter wäßriger Salzsäure und 40 bis 50 Teile
Natriumchlorid in das Gemisch eingerührt. Der abgeschiedene Kristallbrei wird sodann
abgesaugt, mehrmals mit einer Mischung aus 20%iger wäßriger- Natriumchloridlösung
mit konzentrierter wäßriger Salzsäure im Verhältnis 1 : 1
gewaschen und bei
ungefähr 60'C getrocknet. Man' erhält 59 bis 62 Teile Farbstoff,
das sind 90
bis 95% der Theorie. Der Farbstoff läßt sich auf Baumwolle in
Gegenwart säurebindender Mittel in brillanten rotstichigblauen Tönen fixieren. Die
Färbungen sind ausgezeichnet lichtecht und zeichnen sich durch vprzügliche Naßechtheitseigenschaften
aus. Beispiel 2 In eine Lösung von 20 Teilen der nach Beispiel 1,
Absatz
1, erhältlichen Verbindung in 40 Teilen N-Methylpyrrolidon werden unter Rühren
6 Teile Acrylsäurechlorid in kleinen Anteilen eingetragen. Dabei steigt.
die Temperatur bis auf ungefähr 40'C an. Nach beendeter Umsetzung wird die Lösung
in 200 Teile gesättigter wäßriger Kaliumchloridlösung eingerührt. Das abgeschiedene
Umsetzungsgut wird nun abgesaugt, mit gesättigter wäßriger Kaliumchloridlösung gewaschen
und bei 60 bis 70'C
getrocknet. Man erhält ungefähr 20 Teile Farbstoff,
der Baumwolle in dem gleichen Farbton wie der im letzten Absatz des Beispiels
1 angegebene Farbstoff färbt.
-
Derselbe Farbstoff wird auch erhalten, wenn man den im Beispiel
1 , Absatz 2, beschriebenen, eine ß-Chlorpropionylaminogruppe tragenden Farbstoff
mit wäßrig-alkalischen Mitteln behandelt, beispielsweise ungefähr 1 bis 4
Stunden in etwa 1- bis 8()/oiger wäßriger Natronlauge bei 15 bis 25'C
oder in natriumearbonat- bzw. in natriumbicarbonatalkalischer Lösung bei
70 bis 90'C.
-
Beispiel 3
In eine mit Natronlauge neutralisierte Lösung von
20 Teilen der im ersten Absatz des Beispiels 1
beschriebenen Verbindung in
100 Teilen Wasser
läßt man eine Lösung von 15 Teilen
ß-(4,5-Dichlorpyridazon)-propionsäurechlorid der Formel
(erhältlich nach dem in der britischen Patentschrift 946 471 angegebenen Verfahren)
in 60 Teilen Aceton einfließen und hält dabei durch Zugabe einer bei ungefähr
5'C gesättigten wäßrigen Natriumhydrogencarbonatlösung das pH des Gemisches zwischen
den Werten 6,5 und 7,5. Nach beendigter Umsetzung wird der neue Farbstoff
in üblicher Weise durch Aussalzen und Absaugen abgetrennt und u ' nter vermindertem
Druck getrocknet. Der Farbstoff färbt Textilgut aus Baumwolle in rotstichigblauen
Tönen.
-
Verwendet man als Acylierungsmittel an Stelle von ß
- (4,5
- Dichlorpyridazon)
- propionsäurechlorid die entsprechenden Mengen
der in der folgenden Tabelle genannten Acylierungsmittel, so erhält man Farbstoffe,
die auf Grund ihrer Bruttozusammensetzung in Form der freien Säuren wahrscheinlich
den in der Tabelle angegebenen Formeln-entsprechen. Die neuen Farbstoffe färben
Textilgut aus Baumwolle oder aus Zellwolle in rotstichigblauen Tönen.
Beispiel Acylierungsmittel Farbstoff |
0 NH2- |
SOSH |
4 CI-SO2-CH2-CH2-CI 1 |
0 NH SO3H |
NHSO2CH2CH2C1 |
0 NH2 |
SO3H |
5 CI-SO2-CH#CH2 |
SO3H |
0 NH SO3H |
-<##SO2CH CH2 |
0 NH2 |
SO3H |
6 CI-CO-CH-CH2-CI |
1 |
LA |
0 NH SO3H |
NHC - CH - CH2C1 |
0 0 |
0 NH2 |
SO#H |
7 CI-CO-C#CH2 |
1 |
Uft |
0 NH SC#H |
NHC-C#CH2 |
0 Cl#3 |
0 NH2 |
SO3H |
8 CI-CO-C-#CH |
0 NH -#5- SO3H |
NH-C-C#CH |
0 |
Fortsetzung |
Beispiel Acyliemngmüttel Faibstoff |
0 NH2 |
9 CI-CO-CH#CH-a |
0 NH Sffl |
NHCCH = CHCI |
0 |
0 NR2 |
SO3H |
10 CI-C-c#O SO:in |
CH-c#O 0 SO3H 0 H |
NIHC C C - c0014 |
11 |
0 |
0 Ni12 |
SWÜ |
li CI-CO-Cli#-CI-12-0-'<'#' |
0 NH |
NHC - CI42 CH2 - 0 |
0 NI42 |
12 Cl- CO-CH2-CR2-'0- S(In |
'SO3H |
0 NH \"-Sffl |
NH C -cHä c1-12 0 SOA |
0 NH?, |
13 Cl-CO-CI-#-C112-0--S(1--<#-#-,cii, SO3H |
s0311 |
0 NH |
SO3H |
N1fC-CH2CH2-0-SQ--#' CH3 |
Beispiel 14 In eine Lösung von 20 Teilen der nach Beispiel
1,
Absatz
1 erhältlichen Verbindung in 40 Teilen N-Methylpy.rrolidon läßt man bei gewöhnlicher
Temperatur,(d. h. bei ungefähr
15 bis 25'C) langsam eine Lösung von
11 Teilen ß-Phenylsulfoüpropionsäurechlorid in 20 Teilen N,N-Dimethylformamid
in kleinen Anteilen einfließen. Man rührt das Gemisch sodann ungefähr
1 Stunde nach und gießt es in 100'reile einer wäßrigen, bei ungefähr
20'C gesättigten Natriurnchloridlösung ein-. Der abgeschiedene Farbstoff
wird nun abgesaugt, mit einer Mischung aus gleichen Teilen Wasser und gesättigter
Natriumchloridlösung gewaschen und bei
50'C
getrocknet. Der neue Farbstoff
färbt Baumwolle in den im Beispiel
1 angegebenen *Tönen.
-
Beispiel 15
Eine Lösung von 20 Teilen 2,4,6-'lfrichlor-1,3,5-triazin
in 100 Teilen Aceton wird in einer Mischung von 300 Teilen Eis und
300 Teilen Wasser eingerührt. Sodann läßt man in dieses Gemisch innerhalb
einer Stunde eine Lösung von 60 Teilen der wie im ersten Absatz des Beispiels
1 beschrieben erhaltenen Verbindung in 200 Teilen Wasser einfließen. Danach
wird das Umsetzungsgemisch mit Hilfe von wäßriger Natriumcarbonatlösung neutralisiert.
Das Umsetzungsgut
wird nun wie üblich mit Natriumchlorid ausgesalzeh
und durch Absaugen abgetrennt. Der so erhaltene neue FaAstoff färbt Textilgut aus
Zellwolle aus schwach alkalischem Bad in leuchtend rotstichigblauen Tönen.
-
Verwendet man als Acylierungsmittel an Stelle von 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin
die entsprechenden Mengen der in der folgenden Tabelle genannten Acylierungsmittel,
so erhält man Farbstoffe, die auf Grund ihrer Bruttozusammensetz-ung in Form der
freien Säuren wahrscheinlich den in der Tabelle angegebenen Formeln entsprechen.
bie heuen Farbstoffe färben Textilgut aus Baumwolle oder Zellwolle in rotstichigblauen
Tönen.
Beispiel Acylierungstnittel Farbstoff |
0 NH2 |
CI |
SG3H |
,/c\ CI |
N N |
16 CI-C NH -#5- SOH |
N N |
NI 11 |
NH-C C - NI-1 |
NNI |
0 NI-12 |
cl SO3H |
SO3H |
N N |
0 N 1-1 |
17 CI-C SO3H N N |
NNI --IC C NH- |
\\NI %##S0äH |
0 NH2 |
so3H |
1 1 |
cl Cl |
U |
i U |
N N 0 NH SO3H N N |
18 CI-C C-NH-CH2-C112-0-SO3H NEI-C '\NI C-NH-CII,21 |
ECH2-OSOgi |
0 NI42 |
/ISO3H |
0 -e--,\> |
s03a 1 ===/ |
N N |
i. C |
1 11 0 NIH-i SO3H //- \ |
19 UI-U N N |
NH-C U-UH |
\\ NI |
0 NH2 |
cl SO3H |
-1 ci |
//c |
N N |
1 11 0 NH -<5- SO3H |
20 U-U C-C> N N |
\\NI 1 11 |
INH - U C-C:> |
\N/ |
0 NH2 |
F SO3H |
F |
N N 0 NH-<5-SO3H /"u\ |
1 11 N N |
21 r-u #--r 1 11 |
\\NI L;-11 |
NN-1 |
Fortsetzung |
Beispiel Acylierungsmittel Farbstoff |
0 NH2 |
SO3H |
cl |
CI_C//N |
22 \CH 0 NH SO3H Cl |
\N=C-/ N-C |
11 1 |
Nil-U Uli |
Ul 1 1 |
N#C |
cl |
0 NH2 |
SO3H |
0 |
11 |
23 CI-C--##S0t-NH-CH#-CH#,-CI 0 NH -<5- SO3H |
NHC--<##SO2-NHCHCH"CI |
0 NN2 |
Sffl |
H |
1 |
C C // C |
24 Cl Cl 0 NH SO3H |
11 1 . NH-S0,--<C>N /N#HC\ C-C1 |
0 ci "C-C"/, |
11 1 |
0 cl |
0 |
SO3H |
ci |
25 CI-C// \,C-cl 0 NH |
\N#C/ ci |
1 I-103s |
cl - NH- C##N-Q#C_CI |
\N#C" |
SO3H |
Beispiel
26
In eine Lösung von 20 Teilen der nach Beispiel
1,
Absatz
1, erhaltenen Verbindung in 40 Teilen N-Methylpyrrolidon läßt man bei Raumtemperatur
(d. h. bei ungefähr
15 bis 25'C) langsam
6 Teile ß-Methoxypropionsäurechlorid
in kleinen Anteilen zufließen. Nach beendeter Umsetzung (dazu sind in der Regel
ungefähr 2 bis 4 Stunden erforderlich), rührt man die erhaltene Lösung in 200 Teile
einer 20%igen wäßrigen Kaliumchloridlösung ein. Der abgeschiedene Farbstoff wird
nun abgesaugt und bei
50'C getrocknet. Der neue Farbstoff färbt Gewebe aus
Baumwolle in den im Beispiel
1 angegebenen Tönen.