DE1197400B - Verfahren zum Fraktionieren von Staerke, wie Maisstaerke - Google Patents

Verfahren zum Fraktionieren von Staerke, wie Maisstaerke

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DE1197400B
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starch
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amylose
cooled
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Oliver Richardson Etheridge
John Allen Wagoner
John William Mcdonald
Dorothy Ann Lippincott
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Tate and Lyle Ingredients Americas LLC
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/20Amylose or amylopectin

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Description

  • Verfahren zum Fraktionieren von Stärke, wie Maisstärke Gewöhnliche Stärke besteht bekanntlich aus zwei Arten von Glucosepolymerisaten, und zwar aus Amylose (oft auch als Fraktion »A« bezeichnet) und Amylopektin (oft auch als Fraktion »B« bezeichnet).
  • Die jeweiligen Mengenanteile von Amylose und Amylopektin sind je nach Herkunft der Stärke verschieden. Das Amylosemolekül wird als eine lange, lineare Kette aus Anhydroglucoseeinheiten angesehen. Das Amylopektinmolekül besteht demgegenüber aus einer größeren, verzweigteren Kette von baumartiger Struktur, in der viele Zweige weiter verzweigt sein können.
  • Eine Besprechung der beträchtlich sich unterschei denden Eigenschaften dieser beiden Stärkeanteile findet sich bei K er r, Chemistry and Industry of Starch, Academic Press (1950), vor, wonach das Amylosemolekül ein verhältnismäßig geringes Molekulargewicht besitzt (einige hundert Anhydroglucoseeinheiten, mit nur einer nichtreduzierenden Endgruppe je Molekül), Amylopektin besitzt demgegenüber ein hohes Molekulargewicht (mehr als tausend Anhydroglucoseeinheiten, mit einer nichtreduzierenden Endgruppe je zwanzig bis dreißig Glucoseresten).
  • Die Trennung dieser Stärkefraktionen ist seit langem Gegenstand von Arbeiten und Versuchen gewesen, die in dem oben angegebenen Buch von Kerr, S. 181 ff., und in einem zusammenfassenden Aufsatz von Schoch in Advances in Carbohydrate Chemistry, 1, S. 247 bis 277 (1945), behandelt werden.
  • Keines dieser Verfahren zur Trennung der Stärkefraktionen hat sich in wirtschaftlichem Sinn als wirklich erfolgreich erwiesen, und jedes dieser Verfahren weist Nachteile auf. Das aus wachsartigem Mais gewonnene Amylopektin ist wegen der beim Züchten und Behandeln dieser Bastardart erforderlichen Sorgfalt teuer. Bei den chemischen Verfahren zur Trennung wird ein chemischer Komplex der Fraktionen, und besonders der Amylose, erzeugt, oder ein fraktioniertes Aussalzverfahren verwendet, bei dem auch ein Komplexbildungsmittel verwendet werden kann. Auch diese chemischen Verfahren sind nicht zufriedenstellend, weil bei der Gewinnung, dem Abtrennen oder der Anwendung der verwendeten Materialien Schwierigkeiten auftreten.
  • Daß keines dieser Verfahren völlig zufriedenstellend ist, ist ein Zeichen für die Schwierigkeit, ein wirtschaftlich vertretbares Verfahren zu entwickeln, bei dem sowohl Amylose als auch Amylopektin aus gewöhnlichen Naturstärken gewonnen werden. Erfindungsgemäß ist nun ein wirtschaftliches Tren- nungsverfahren gefunden worden, bei dem Amylose und Amylopektin in hoher Reinheit und in guten Ausbeuten ohne Zugeben irgendeines Umsetzungsteilnehmers, außer Wasser, erhalten werden.
  • In der vorliegenden Beschreibung wird der Ausdruck »Stärke« im allgemeinen Sinn zum Bezeichnen einer Stärke venvendet, die Amylose in einem beträchtlichen Mengenanteil enthält. Jede Art von Stärke bzw. jedes Stärkegemisch kann erfindungsgemäß verwendet werden, so z. B. Mais-, Reis-, Weizen-, Tapioka-, Sago-, Sorghum und Kartoffelstärke u. dgl., wobei jedoch bei einigen dieser Stärkearten die Arbeitsbedingungen des Verfahrens etwas verändert werden müssen. Erfindungsgemäß kann auch eine Stärke verwendet werden, die nach einem üblichen Verfahren vorgeliefert und die walzen- oder sprühgetrocknet worden ist, d. h., es kann eine Stärke verwendet werden, die oft als kaltwasserquellende oder kaltwasserlösliche Stärke bezeichnet wird. So kann die Stärke nach einem üblichen Verfahren verkleistert werden, indem die Stärkeaufschlämmung auf eine Temperatur unterhalb des Siedepunktes dieser Aufschlämmung erhitzt wird, worauf die Paste ohne Abkühlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet wird. Da die aus wachsartigem Mais erhaltene Stärke von Amylose im wesentlichen frei ist, kann diese selbstverständlich zu dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren nicht verwendet werden. Etwas modifizierte oder etwas in Dextrine übergeführte Stärke oder Stärke, die unter Bildung eines Derivats mit einem geringeren Substitutionsgrad vor oder nach dem Gelieren umgesetzt worden ist, kann an Stelle von nativer Stärke verwendet werden, vorausgesetzt, daß deren Pasteneigenschaften denen von nativer Stärke praktisch entsprechen. Solche Stärkeprodukte sind jedoch teuer, und ferner besitzen die Stärkefraktionen eine geringere Reinheit und wird die Ausbeute bei der Trennung verringert, wenn die Einwirkung auf die Stärke verstärkt wird.
  • Da kaltwasserquellende oder vorgelierte Stärke bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keinen Vorteil bietet, sondern vielmehr nachteilig ist, wenn ein hochmolekulares Produkt erzeugt werden soll, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise körnige native Stärke verwendet. Aufschlämmungen von körniger nativer Stärke sind ferner leichter zu handhaben. Bei der Verwendung körniger nativer Stärke ist es jedoch sehr wichtig, daß das Molekulargewicht der Fraktionen den obersten Wert hat, weil die Stärke zuvor nach keinem Verfahren behandelt worden ist, bei dem eine Erniedrigung des Molekulargewichts hätte eintreten können.
  • Nach der Erfindung wird nun die Fraktionierung von Stärke, wie Maisstärke, in der Weise durchgeführt, daß eine fließfähige Lösung der Stärke in Wasser durch Erhitzen auf eine Temperatur von 121 bis etwa 17700 erzeugt und diese Lösung auf eine Temperatur unterhalb des Siedepunktes bei Normaldruck und oberhalb 490C abgekühlt wird und die Konzentration der Stärke so eingestellt ist, daß die Stärketrockensubstanz in dieser abgekühlten Lösung mehr als etwa 2,5 Gewichtsprozent beträgt, dann die Lösung innerhalb des Temperaturbereichs zwischen etwa 490C und dem Siedepunkt bei Normaldruck für eine zum Stabilisieren der Lösung und Abscheiden und Ausbildung einer amylosereichen festen Fraktion ausreichenden Zeitdauer gehalten wird und diese Fraktion von der beständigen Lösung abgetrennt wird.
  • Die Viskosität der Lösung wird während des Abkühlens unter dem Siedepunkt bei Normaldruck auf einen Wert unterhalb von 1500cP gehalten. Die Stabilisierung der Lösung und das Abscheiden der amylosereichen Teilchen erfordert eine Zeit von mindestens etwa 8 Stunden. Ferner wird eine wirksame Trennung wesentlich erleichtert, wenn man das Wachsen der amylosereichen Teilchen so weit fortschreiten läßt, daß mindestens 50 Gewichtsprozent davon einen Durchmesser von mehr als 20 Mikron aufweisen.
  • Die Zeichnungen dienen zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung. In F i g. 1 wird das Fließdiagramm des erfindungsgemaßen Verfahrens gezeigt; F i g. 2 ist eine graphische Darstellung, in der die Wirkungen der in einigen der folgenden Beispiele eingehaltenen Abktlhlungsgeschwindigkeiten veranschaulicht werden Nach dem oben gekennzeichneten Verfahren der Erfindung wird eine sich nichtverfestigende Stärkelösung hergestellt und Amylose als feste Phase daraus abgeschieden, die dann verhältnismäßig leicht von der Lösung abgetrennt werden kann. Diese Er- gebnisse werden durch eine sorgfältig geregelte Folge von Erwärmen und Abkühlen von Stärke und Wasser erzielt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen vorgeschlagenen Verfahren wird die Aufschlämmung von Stärke in Wasser zunächst auf eine Temperatur von 121 bis 1770 C erhitzt. Wenn die Temperatur des Gemisches aus Stärke und Wasser weiter erhöht wird, erfolgt anfangs eine sehr starke Erhöhung der Viskosität, so daß die Stärkepaste nur wenig fließfähig ist. Dieser wenig fließfähige Zustand besteht sogar oberhalb des Siedepunktes, bis die Temperatur auf einen bestimmten Wert erhöht worden ist, der von der Art der Stärke, der Erhitzungsgeschwindigkeit u. dgl. be stimmt wird. Bei einer Temperatur oberhalb etwa 12100 erfolgt dann ziemlich plötzlich eine Veränderung zu einer fließfähigen, beweglichen und gewöhnlich ziemlich klaren Flüssigkeit, die in der vorliegenden Beschreibung als :*Lösung« bezeichnet wird. Es ist gefunden worden, daß eine Abtrennung der Amylose nicht möglich ist und daß sich diese Lösung beim Abkühlen meistens verdickt, wenn nicht eine solche Umwandlung erfolgt ist.
  • Wenn die Lösung dann nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren abgekühlt wird, ist sie stabilisiert und verdickt sich selbst dann nicht, wenn sie schließlich auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Die Viskositätseigenschaften sind in einem solchen Ausmaß stabilisiert worden, daß die fließfähige Lösung wiederholt erhitzt und abgekühlt werden kann, wobei bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes bei Normaldruck deren Viskosität bei irgendeiner bestimmten Temperatur im wesentlichen immer gleich ist und ein Stärkegel selbst dann nicht gebildet wird, wenn dies nach Art der verwendeten Stärke erwartet werden könnte. Wenn andererseits die fließfähige Lösung nicht auf einer Temperatur oberhalb von 490C für die erforderliche Zeitdauer gehalten wird, wird diese Lösung, wie die üblichen Stärkepasten einer bestimmten Stärkeart, beim Abkühlen zurückverwandelt, d. h., sie bildet ein Gel.
  • Die Verfestigung gibt sich anfangs durch eine Erhöhung der Viskosität zu erkennen; im weiteren Verlauf erhöht sich dann die scheinbare Viskosität und wird die Lösung mehr und mehr getrübt. Das Material nimmt dann eine klümpchenartige Beschaffenheit an, wird dann salbenartig und schließlich starr. Dieser Verlauf ist nicht umkehrbar, d. h., das Gel kann durch erneutes Erhitzen auf eine Temperatur unterhalb von i210C nicht wieder fließfähig gemacht werden. Wenn erst einmal die Gelbildung begonnen hat, ist die Abtrennung der Amylose nicht mehr möglich.
  • Die Gelbildung oder Retrogradation ist nicht einfach eine Viskositätserhöhung; ein Gel dieser Art unterscheidet sich in seiner Art von den meisten viskosen Flüssigkeiten. Ein Stärkegel hat viele Eigenschaften, die mit denen einer festen Substanz vergleichbar sind. Es ist oft starr und kann eine bestimmte Form aufweisen. Diese besondere Eigenschaft von Stärkelösungen oder Stärkepasten ist auf die Bildung eines eingefiochtenen Netzwerkes von willkürlich orientierten linearen Molekülen zurückzuführen.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens wird die Stärkelösung derart verändert, daß sie sich nicht zurückverwandelt oder beim Abkühlen ein Gel bildet und das Wachstum der amylosereichen Fraktion derart ist, daß die Abtrennung erleichtert wird.
  • Wenn bei dem vorgeschlagenen Verfahren von einer trockenen Stärke ausgegangen wird, wird die Stärke zunächst nach irgendeinem geeigneten Verfahren zwecks Suspendierung in Wasser suspendiert.
  • Die Stärkesuspension wird zweckmäßigerweise schnell auf etwa 121 bis 1770 C erhitzt, wozu vorzugsweise eine Vorrichtung verwendet wird, die in der Beschreibung des USA.-Patents 3 101 284 beschrieben ist. In dieser Vorrichtung wird Wasserdampf unter Uberdruck ununterbrochen mit der Stärkesuspension in der Mündung einer Wasser dampfdüse vermischt. Nach diesem Verfahren wird die Suspension tatsächlich unmittelbar auf die gewünschte Temperatur gebracht, wobei die Stärke innerhalb weniger Sekunden zu einer fließfähigen Lösung gekocht wird. In der obigen Vorrichtung fließt die durch Wasserdampf erhitzte Suspension nach unten in und durch eine Verweilzone, in der die heiße Suspension auf einer erhöhten Temperatur für eine wählbare Zeitdauer gehalten wird. Diese Vorrichtung ist derart angeordnet und bemessen, daß in der Verweilzone praktisch kein Vermischen erfolgt, so daß die vom Boden der Verweilzone abgezogene Stärkelösung für eine gleichmäßige Zeitdauer auf einer gleichbleibenden Temperatur gehalten werden kann. Andere Formen dieser Art von Vorrichtungen können auch zum Erhitzen verwendet werden wie die in den USA.-Patentschriften 2871 146, 2582 198 und 2805966 beschriebenen Vorrichtungen.
  • Auch andere Verfahren können zum Erhitzen des Gemisches aus Stärke und Wasser verwendet werden. Wie später beschrieben, kann erfindungsgemäß auch ein Gemisch aus Stärke und Wasser in einem Autoklav erhitzt und dann durch einen Wärmeaustauscher gepumpt werden, der aus einem Schlangenrohr in einer Umgebung mit gleichbleibender Temperatur besteht, wobei bei einem solchen Erhitzungsverfahren die gleichen Ergebnisse erhalten werden.
  • Beim Erhitzen auf die angegebene Temperatur wird die Stärkesuspension vorzugsweise gerührt.
  • Die Endtemperatur oberhalb von 1210 C, auf die die Lösung erhitzt wird, und die Zeit bei dieser Temperatur haben einen Einfluß auf die zu erhaltenden Produkte. Innerhalb der angegebenen Grenzen haben verhältnismäßig hohe Temperaturen und lange Verweilzeiten offenbar eine vorteilhafte Wirkung auf die Viskosität und die Beständigkeit der Lösung nach dem Abkühlen und auf die Durchführbarkeit der Trennung. Je höher jedoch die Temperatur oder je länger die Verweilzeit bei dieser Temperatur ist, um so größer ist die Neigung der Stärke zu einem Abbau, d. h. zu einer Verringerung des Molekulargewichts. Die Stärkelösung muß aber mindestens so lange auf einer Temperatur von 121 bis etwa 1770 C gehalten werden, bis die gesamte Stärke gleichmäßig umgewandelt worden ist. Wenn die Temperatur erhöht oder aber die Zeitdauer bei einer Temperatur oberhalb von 1210 C verlängert wird, muß der Zeit- oder Temperaturfaktor verringert werden. Wenn die Suspension auf 121 bis 1770 C in weniger als 5 Minuten erhitzt worden ist, ist die Masse auf dieser Temperatur bis zu weiteren 30 Minuten zu halten. Die besten Ergebnisse sind erhalten worden, wenn das Gemisch aus Stärke und Wasser auf Temperaturen zwischen etwa 138 und 16QO C praktisch sofort und nach einem ununterbrochenen Verfahren erhitzt und diese Temperatur 0,5 bis 15 Minuten lang gehalten worden ist. Temperaturen von 1770 C sollten vermieden werden, weil dann der Abbau der Stärke zu schnell erfolgt, wobei jedoch diese Temperaturgrenze je nach der verwendeten Stärkeart um etwa 6 bis 110 C schwanken kann.
  • Die Lösung wird vorzugsweise sehr schnell auf die Siedetemperatur bei Normaldruck abgekühlt, indem die Lösung schnell auf Normaldruck in der Vorrichtung nach USA.-Patent 3 101 284 entspannt wird oder indem sie abgeschreckt wird. Wenn auch die Lösungen langsam auf den Siedepunkt bei Normaldruck abgekühlt werden können, wird eine solche Ausführungsform vorzugsweise nicht verwendet, damit ein Abbau oder eine Hydrolyse der Stärke möglichst vermieden wird. Beim schnellen Abkühlen auf den Siedepunkt der Lösung wird eine Amylose mit höherem Molekulargewicht erhalten, so daß diese Ausführungsform bevorzugt wird.
  • Die Art der weiteren Abkühlung ist wesentlich.
  • Erfindungsgemäß ist gefunden worden, daß zwecks Stabilisierung der Lösung und Ausbildung der Amyloseteilchen die Lösung eine Zeitlang zwischen einer Temperatur von 490 C und dem Siedepunkt unter Normaldruck gehalten werden muß Vorzugsweise wird die Lösung zwischen diesen Temperaturen langsam abgekühlt.
  • Die zwei Grundarten von Stärken, und zwar die Wurzel- oder Knotenstärke und die Getreidestärke, verhalten sich bei dieser Stufe des Verfahrens ziemlich verschieden. Die Wurzelstärken, wie Tapioka-und Kartoffelstärke, verdicken sich nicht so leicht wie die Getreidestärken. Die letzteren, wie Mais-, Reis- und Weizenstärke, neigen zu einer sehr schnellen Retrogradation. Wenn bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren Tapioka- oder Kartoffelstärke verwendet wird, erfolgt selbst dann nur eine geringe Verdickung, wenn die Lösung schnell von ihrem Siedepunkt auf Raumtemperatur, z. B. innerhalb von 1,5 Stunden, abgekühlt wird.
  • Wenn demgegenüber Mais-, Reis- oder Weizenstärke mit der gleichen Geschwindigkeit oder selbst etwas langsamer auf die gleiche Temperatur abgekühlt werden, wird stets die Lösung verdickt und die Trennung unmöglich gemacht. Obwohl die Lösungen von Wurzelstärken beim schnellen Abkühlen nicht verfestigt werden, wachsen die Amyloseteilchen nicht bis zu einer Größe, die eine Trennung erlaubt.
  • Diese Teilchen überschreiten in einer schnell abgekühlten Lösung von Wurzelstärke nicht einen Durchmesser von etwa 5 Mikron im Durchschnitt, Wenn jedoch die Lösungen von Wurzelstärken nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren in solcher Weise abgekühlt werden, wie erforderlich, um bei der Verwendung von Getreidestärken eine Verfestigung zu vermeiden, dann ist die erforderliche Zeitdauer, die die Wurzelstärkeamyloseteilchen zum Wachsen bis zu einer abtrennbaren Größe benötigen, etwa gleich der Zeitdauer, die zum Wachsen der Kornstärkeamyloseteilchen benötigt wird.
  • Es ist weiterhin gefunden worden, daß eine Getreidestärkesuspension von dem Siedepunkt bei Normaldruck auf eine Temperatur unterhalb von 490 C in weniger als 8 Stunden nicht abgekühlt werden kann, wenn eine Verdickung vermieden werden soll.
  • Vorzugsweise wird jedoch zwecks weiterer Erhöhung der Teilchengröße der Amylosefraktion eine längere Zeitdauer verwendet. Zwecks wirksamer Abtrennung der Amyloseteilchen sollten diese zu mindestens 50Gewichtsprozent einen Durchmesser von mehr als 20 Mikron aufweisen; dies wird in der oben angegebenen geringsten Zeit erreicht, wenn Maisstärke verwendet wird und die Lösung langsam auf eine Temperatur von 490 C abgekühlt wird. Es ist zu beachten, daß nach dem langsamen Abkühlen auf 490 C sich weitere Teilchen bilden können und daß diese selbst beim Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb von 490 C weiterwachsen.
  • Nach dem langsamen Abkühlen auf eine Temperatur zwischen dem Siedepunkt und oberhalb von etwa 490 C ist die Lösung dann noch eine Zeit zu halten, die zum Stabilisieren der Lösung und Ausbildung der Amyloseteilchen erforderlich ist. Aus unbekannten Gründen ist jedoch die Geschwindigkeit, mit der dies bei einer gleichbleibenden Temperatur erfolgt, wesentlich geringer als beim langsamen Abkühlen der Lösung innerhalb des angegebenen Temperaturbereichs. Außerdem sind diese Teilchen kleiner und schwieriger abzutrennen.
  • Die erforderliche Zeit, die zum Stabilisieren einer schnell auf 400 C abgekühlten Lösung erforderlich ist, ist sehr verschieden; die Zeitdauer ist geringer, wenn die Temperatur höher ist, wobei bei einer Temperatur von 490 C die erforderliche Zeit bei Maisstärke 48 Stunden überschreiten kann. Ein großer Anteil der Amyloseteilchen wächst andererseits offenbar nicht so schnell bei einer höheren Temperatur als bei einer niedrigeren Temperatur, wobei eine viel größere Gefahr des Hydrolysierens der Stärke bei einer hohen Temperatur vorliegt. Aus diesen verschiedenen Gründen wird die Lösung zwischen dem Siedepunkt bei Normaldruck und der kritischen Temperatur bei 490 C vorzugsweise langsam, und zwar mindest in 8 Stunden, abgekühlt.
  • Nachdem die Lösung stabilisiert worden ist, kann sie gegebenenfalls weiter abgekühlt werden.
  • Die Größe der Amyloseteilchen, die in der gleichen Zeitdauer nach diesem Verfahren erhalten wird, ist nicht bei allen Stärkearten gleich. Zwecks Erreichung der gewünschten Teilchengröße, und zwar 50 Gewichtsprozent der Teilchen mit einem Durchmesser oberhalb von 20 Mikron, ist häufig eine längere Zeit als die geringste Zeit von 8 Stunden erforderlich. Erfindungsgemäß kann eine Teilchengrößenverteilung leicht erzielt werden, wie z. B. durchschnittliche Durchmesser zwischen 25 und 30 Mikron, wobei weniger als 20 Gewichtsprozent einen Durchmesser unter 20Mikron haben. Unter den besten Bedingungen ind Maisamyloseteilchen mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 70 bis 80 Mikron und darüber erhalten worden.
  • Während der Abkühlungsstufe sollte das Rühren der Lösung möglichst schwach gehalten werden, da zu starkes Rühren zu der Bildung eines starren Gels oder zur Erzeugung von kleinen, schwierig trennbaren Teilchen oder zu beiden führen kann. Nachdem die Temperatur auf einen Wert unterhalb des Siedepunktes gesenkt worden ist, kann die Lösung mit Amylose, z.B. durch Zufügen einer wäßrigen Suspension von Amylose, angeimpft werden.
  • Beim Erhitzen kann die Konzentration der Stärke in Wasser so groß sein, daß sie in der verwendeten Vorrichtung noch vorteilhaft gehandhabt werden kann. Bei einer wirtschaftlichen Arbeitsweise sollte die Konzentration geringer als etwa 2,5 Gewichtsprozent Stärketrockensubstanz sein. Während der Abkühlungszeit zwischen dem Siedepunkt bei Normaldruck und etwa 490 C ist die Konzentration entscheidender. Nach dem Abkühlen der Lösung auf den Siedepunkt bei Normaldruck soll die Viskosität der Lösung, die bei diesem Verfahren zu einem beträchtlichen Ausmaß von dem Gehalt an der jeweils verwendeten Stärkeart abhängt, auf einen Wert unterhalb von 1500 cP gehalten werden. Die Viskosität solcher Stärkelösungen wird aber nicht nur von dem Gehalt an der verwendeten Stärkeart, sondern auch von der Vorbehandlung, von der Erhitzungsgeschwindigkeit und der Endtemperatur u. dgl. bestimmt. Es hat sich herausgestellt, daß z. B. während dieser Verfahrensstufe die praktische obere Grenze für handelsübliche native Maisstärke bei etwa 15 Gewichtsprozent Stärketrockensubstanz liegt. Die Erhitzungsstufe kann jedoch bei einer hohen Konzentration durchgeführt werden, worauf die Lösung nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb des Siedepunkts bei Normaldruck mit Wasser zwecks Erzielung einer Viskosität unterhalb von 1500 cP verdünnt werden kann.
  • Da durch die Viskosität der Lösung beim Abkühlen die Wachstumsgeschwindigkeit der Amyloseteilchen beeinflußt wird, wird die Viskosität vorzugsweise so gering wie möglich gehalten. Das zum Aufrechterhalten einer geringen Viskosität zusätzlich erforderliche Wasser muß jedoch später sowohl aus der Amylose- als auch aus der Amylopektinfraktion entfernt werden, wobei das Trocknen der Amylopektinfraktion verhältnismäßig teuer ist. Zum Ausgleich liegt der optimale Bereich daher zwischen etwa 7 und 13 Gewichtsprozent Stärketrockensubstanz. Eine geringe Menge z. B. eines Schutzmittels, wie 0,05 g Phenylquecksilberacetat je Liter, kann den Stärkelösungen zugesetzt sein.
  • Die feste amylosereiche Phase kann nach irgendeinem Verfahren abgetrennt werden, so mittels einer schnellaufenden Zentrifuge. Wenn ein ausreichendes Teilchenwachstum erzielt worden ist, kann eine Schwerkrafttrennvorrichtung verwendet werden, die z. B. nach Art eines »Dorr«-Eindickers arbeitet.
  • Nach dem Abtrennen wird der feuchte Amylosekuchen gewaschen. Dies kann durch Aufschlämmen des Kuchens in einer verhältnismäßig geringen Wassermenge und Abtrennen der Festbestandteile aus dem Waschwasser durch Zentrifugieren erfolgen.
  • Der erhaltene Kuchen wird dann z. B. durch Sprühtrocknen, Walzentrocknen, Trocknen im Vakuum oder nach anderen Verfahren zum schnellen Entfernen von Wasser getrocknet. Beim langsamen Trocknen der feuchten Amylose an der Luft wird diese hart und hornartig und ist verhältnismäßig schwierig zu vermahlen. Sie kann jedoch verhältnismäßig langsam an der Luft getrocknet werden, wenn die Eigenschaften der getrockneten Amyloseteilchen von geringer Bedeutung sind. Die Amylopektinfraktion kann nach den gleichen Verfahren getrocknet werden.
  • Die Abtrennung der festen Fraktion kann bei Raumtemperatur (etwa 300 C) bei Viskositäten zwischen 400 und 600 cP zufriedenstellend erfolgen, obwohl solche Trennungen mit einer schnellaufenden Zentrifuge auch bei Viskositäten von etwa 1500 cP erfolgen können. Da jedoch die Viskosität bei ansteigender Temperatur geringer wird und die Viskositätseigenschaften der Lösung nach dem vorgeschlagenen Verfahren stabilisiert worden sind, kann die Abtrennung der festen Fraktion erleichtert werden, wenn die Lösung im heißen Zustand zentrifugiert wird.
  • Die hier angegebenen Viskositätswerte sind Ir.it einem Brockfield-Viskosimeter bei einer Spindelgeschwindigkeit von 20 Umdrehungen je Minute gemessen worden. Die Spindel Nr. 1 ist für Viskositäten bis zu 500 cP und die Spindel Nr. 2 ist für Viskositäten oberhalb von 500 cP verwendet worden.
  • Nach einem sehr einfachen Versuch kann bestimmt werden, ob die erfindungsgemäße Lösung beständig ist und ob die Amylose darauf abgetrennt werden kann. Eine Probe der Lösung wird schnell unter Rühren in einem Eisbad auf eine Temperatur von 300 C oder auf irgendeine andere Temperatur nahe der Raumtemperatur abgekühlt. Die Viskosität wird dann sofort mit dem Brockfield-Viskosimeter gemessen. Die Lösung wird dabei auf einer gleichbleibenden Temperatur gehalten, wobei die Messungen für eine Zeit von mindestens 5 Stunden in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Wenn die Lösung beständig ist, wird bei der Messung praktisch keine Erhöhung der Viskosität festgestellt werden können. Wenn sie nicht beständig ist, wird bei den Messungen ein plötzliches und scharfes Ansteigen und eine weitere Erhöhung der Viskosität festgestellt werden. Wenn die Lösung unbeständig ist, erfolgt gewöhnlich eine mindestens 250/oige Erhöhung der Viskosität innerhalb von 5 Stunden und gewöhnlich innerhalb von 2 Stunden. Wenn, diesem Versuch zufolge, die Lösung unbeständig ist, ist eine Abtrennung der Amylosefraktion in zufriedenstellender Reinheit und Ausbeute nicht möglich. Bei Getreidestärken kann durch diesen Versuch die geringste Zeitdauer bestimmt werden, während welcher die Lösung zwischen einer Temperatur von etwa 490 C und dem Siedepunkt gehalten werden muß.
  • Bei Wurzelstärken, bei denen die Lösungsbeständigkeit keine so große Schwierigkeit darstellt, wird die geringste Zeitdauer besser nach dem Ausmaß bestimmt, in dem die Teilchen wachsen. Zwecks Erzielung einer wirksamen Trennung sollte das Teilchenwachstum so groß sein, daß mindestens 50 Gewichtsprozent größer als 20 Mikron sind.
  • Die abgetrennte Amylose kann aus der Lösung als Film gegossen werden, der zum Verpacken besonders von Lebensmitteln sowie als Wursthüllen brauchbar ist, da Amylose von Menschen verdaut werden kann. Amylose, die der Cellulose ähnlich ist, und in gleicher Weise viele ihrer Derivate sind thermoplastisch. Amylose und ihre Derivate, wie die Acetate, sind daher zur Herstellung von Fasern und geformten Produkten nach der Art von Celluloseprodukten brauchbar. Die Amylopektinfraktion kann in gleicher Weise wie die Stärke verwendet werden, die aus der wachsartigen Maisart von Mais erhalten wird. Amylopektin wird zur Herstellung von Klebmitteln verwendet, zum Bedrucken und Veredeln von Geweben, zum Dicken und Stabilisieren von Tortenfüllungen, Salattunken und Lebensmittelkonserven.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Ergebnisse sind besonders bei der Verwendung von Stärke aus gewöhnlichem Mais außergewöhnlich. Von allen Stärkearten neigt besonders Maisstärke zu einem Zurückverwandeln beim Abkühlen nach dem Erhitzen in Wasser auf eine Temperatur bei oder oberhalb der Pastenbildungstemperatur. Wenn eine Lösung von Maisstärke in Wasser nach dem vorgeschlagenen Verfahren auf einer Temperatur oberhalb von 490 C mindestens 8 Stunden gehalten wird, wird die Retrogradation vermieden. Dies ist besonders deswegen vorteilhaft, weil Stärke vorwiegend aus Mais erzeugt wird.
  • Fig. 1 gibt ein Fließschema des erfindungsgemäßen Verfahrens wieder. 10 bedeutet einen offenen Mischtank mit einem Rührer 12, in dem Wasser und körnige Stärke zwecks Erzeugung einer Suspension vermischt werden. Der Tank ist von gebräuchlicher Bauart und besitzt einen konischen Unterteil mit einer Auslaßleitung 14 an der Kegelspitze und einem Auslaßventil 15 zum Regeln der Fließgeschwindigkeit. Die Leitung 14 ist mit dem Einlaß einer Pumpe 16 verbunden, die zum Fördern durch die Aufschlämmungsbeschickungsleitung 18 dient. Die Leitung 18 ist mit einer Erhitzungsvorrichtung 20 gemäß USA.-Patentschrift 3 101 284 für die Aufschlämmung verbunden.
  • Diese besteht aus einer Wasserdampfdüse 22, die auf einem Druckgefäß 26, das als Haltetank bezeichnet wird, befestigt ist. Die Wasserdampfdüse 22 ist mit einer Wasserdampfleitung 24 und der Pumpenförderleitung 18 verbunden. In die Düse tritt die Stärkeaufschlämmung unter Druck in Achsenrichtung ein, während der Wasserdampf in den Hals der Düse aus im Kreisumfang angebrachten Düsen eintritt, so daß eine gründliche und schnelle Erhitzung der Stärkeaufschlämmung auf eine Temperatur erfolgt, die durch den Wasserdampfdruck und die Fließgeschwindigkeit leicht geregelt wird. Die Wasserdampfdüse 2Z fördert direkt in den Haltetank 26. Der Haltetank ist mit einer Ablaßleitung 28 mit einem Druckregelventil 30 versehen, wodurch der Druck in dem Haltetank geregelt werden kann.
  • Weiterer Wasserdampf kann in den leeren Zwischenraum oberhalb der Flüssigkeit in den Haltetank gebracht werden, um Wärmeverluste auszugleichen.
  • Am Unterteil des Haltetanks 26 ist eine Auslaßleitung 32 für die Stärkepaste angebracht, wobei die Leitung 32 mit einem Ventil 33 zum Regeln der Verweilzeit in dem Haltetank ausgerüstet ist. Die Auslaßleitung 32 ist mit einem Abscheidungsgefäß 34 verbunden, das einfach ein Tank unter Normaldruck sein kann. Das Abscheidungsgefäß besitzt einen Mantel 36, durch den Heiz- oder Kühlflüssigkeiten mit Hilfe der Leitungen 38 und 40 umgepumpt werden können und daher die Abkühlungsgeschwindigkeit der Stärkelösung geregelt werden kann.
  • Das Gefäß 34 hat am Boden eine Auslaßleitung 42, die mit dem Einlaßstutzen einer Zentrifuge 44 verbunden ist. In die Leitung 42 kann eine Pumpe geschaltet werden, oder die Vorrichtung kann derart angeordnet werden, daß die Flüssigkeit durch Schwerkraft fließt. In der Zentrifuge wird eine wäßrige, amylopektinreiche Lösung und ein feuchter, fester, amylosereicher Kuchen erzeugt. Die Amylopektinlösung wird durch Leitung 46 zu einer Sprühtrockenvorrichtung 48 zwecks Erzeugung eines trokkenen, mit Amylopektin angereicherten Produkts geleitet. In dieser Trockenvorrichtung wird die Flüssigkeit in einen aufsteigenden Heißluftstrom gesprüht, so daß das sprühgetrocknete Produkt nach dem Trocknen nach unten fällt, wobei jedoch auch andere Arten von Trockenvorrichtungen verwendet werden können, die bei der Stärkeherstellung üblich sind. Zwecks Verringerung der Belastung der Trockenvorrichtung sollte die Amylopektinlösung vor dem Trocknen in einer üblichen Verdampfungsanlage konzentriert werden.
  • Der beim Zentrifugieren erhaltene feuchte Kuchen wird dann gewaschen. Die zum Waschen verwendete Vorrichtung besteht aus einem einfachen Mischtank 52 mit einem Rührer 54 und einem Wassereinlaß 56. Der in der Zeichnung gezeigte Tank 52 ist durch eine Leitung 50 mit der Zentrifuge 44 verbunden.
  • Das Verfahren zum Befördern des feuchten, festen Kuchens zu der Waschvorrichtung wird jedoch von dem mussigkeitsgehalt der festen Substanzen bestimmt. In einigen Fällen kann es zweckmäßig sein, die festen Substanzen aus der Zentrifuge herauszuwaschen oder die Zentrifuge derart zu betreiben, daß eine pumpbare feste Phase erhalten wird. Bei jeder Ausführungsform wird die feste Phase in dem Tank 52 mit Wasser vermischt und anschließend in einer zweiten Zentrifuge 60 teilweise entwässert. Der Mischtnnk 52 ist durch die Leitung 58 mit dem Beschickungseinlaß einer zweiten Zentrifuge verbunden.
  • Die Zentrifuge 60 ist durch die Leitung 62 mit dem MischtanklO verbunden, so daß das Waschwasser zwecks Vermeidung eines Verlustes von feinen Amyloseteilchen oder von Amylopektin in dem Waschwasser zurückgeleitet werden kann. Der feuchte feste Kuchen aus der Zentrifuge 60 wird dann getrocknet, wozu die Zentrifuge durch eine Leitung 64 mit der Trockenvorrichtung 66 verbunden ist. Zum Befördern des Zentrifugenkuchens zu der Trockenvorrichtung kann wieder jedes geeignete Verfahren verwendet werden. Die Trockenvorrichtung kann aus einem Sprühtrockner oder einer anderen Ausführungsform aus einer Reihe von Tank und Filtern und schließlich aus einem geeigneten Trockner bestehen, in welchem die Amylose entwässert oder durch Behandeln mit Methanol (oder einem anderen organischen Lösungsmittel) zwecks Verdrängung des Wassers getrocknet wird. Bei der zuletzt angegebenen Ausführungsform wird das organische Lösungsmittel nach üblichen und einfacheren Trockenverfahren entfernt. Das organische Lösungsmittel kann zwecks weiterer Verwendung nach bekannten Verfahren zurückgewonnen werden.
  • In den folgenden Beispielen wird das erfindung gemäß vorgeschlagene Verfahren erläutert, ohne daß durch die dort angegebenen Einzelheiten und Ausführungsformen der Erfindungsbereich beschränkt werden soll. In den Beispielen sind nur handelsübliche Sorten von Stärke verwendet worden.
  • In den Beispielen ist der »Blauwert« der getrennten Fraktionen angegeben worden. Der »Blauwert« ist eine analytische Bestimmung, die eine Unterscheidung zwischen Amylose und Amylopektin ermöglicht. Amylose hat einen hohen Blauwert, wobei handelsübliche Maisamylose einen Blauwert ob erhalb von 0,7 hat. Werte von sogar 1,34 sind für hochmolekulare Kartoffelamylose angegeben worden.
  • Für entfettete Maisstärke ist ein Blauwert von 0,37 angegeben worden.
  • Amylopektin hat einen Blauwert von 0,20 oder darunter. Der Blauwert von Amylose wird gewöhn- lich von deren Molekulargewicht bestimmt, wobei dieser Wert mit fallendem Molekulargewicht kleiner wird, obwohl nicht unbedingt in direktem Verhältnis. Bei Maisstärke und ihren Fraktionen wird der Blauwert beim Entfetten um etwa 10 oder 15 °/o erhöht. Die in der folgenden Beschreibung angegebenen Blauwerte wurden wie folgt bestimmt: eine Probe der Stärke von 0,1 g (auf 0,1 mg genau abgewogen) wird in einen 100 ccm fassenden Kolben gebracht. Diese Probe wird mit 1 ccm Äthanol, 10 ccm Wasser und 2 ccm 100/obigem Natriumhydroxyd vermischt. Die Probe wird dann bis zur klaren Lösung erhitzt, abgekühlt und mit Wasser auf ein Volumen von 100 ccm aufgefüllt. 5 ccm dieser Lösung werden dann in einen 500 ccm fassenden Kolben gebracht, in den dann 100 ccm Wasser und schließlich 3 Tropfen 6 n-Salzsäure gegeben werden. Nach dem Vermischen durch Schütteln werden 5 ccm Jodlösung (0,2eo Jod und 2 0/o Kaliumjodid) zugesetzt, worauf auf 500 ccm aufgefüllt wird. Die optische Dichte dieser Lösung wird dann bei einer Wellenlänge von 680 mF in einem Beckman-Spektrophotometer in einer 2-cm-Zelle im Vergleich zu einer Blindprobe bestimmt, die in gleicher Weise, jedoch ohne das Kohlehydrat hergestellt worden ist. Beim Multiplizieren der gemessenen optischen Dichte mit 0,2 und Dividieren durch das Gewicht der Probe wird dann der Blauwert erhalten.
  • Nach einer anderen Ausführungsform wird die Probe nicht in einem Sithanol-Natriumhydroxyd-Gemisch gelöst, sondern wird ohne Erwärmen in 5 ccm 1 n-Natriumhydroxydlösung gelöst.
  • Da der Blauwert sowohl von dem Molekulargewicht der Amylose als auch von dem Amylosegehalt und ferner durch den Fettsäuregehalt der Stärke bestimmt wird, ist in einigen Fällen die Strukturviskosität der getrennten Fraktionen als Maß für das Molekulargewicht bestimmt worden. Diese Messungen erfolgten, wie bei K er r auf S. 675 aufgezeigt ist, bei einer Temperatur von 350 C in einer 1 n-Natriumhydroxydlösung als Lösungsmittel. Bei einem bestimmten Lösungsmittel-Polymerisat-System wird die Strukturviskosität bei fallendem Molekulargewicht kleiner.
  • Beispiel 1 Eine Suspension von körniger, nativer Maisstärke in Wasser mit einer Dichte von 5,60 Be und einem pH-Wert von 6,5 wurde durch Erhitzen in einer Vorrichtung, die gemäß USA.-Patent 3 101 284 beschrieben ist, in eine fließfähige Lösung umgewandelt. Die Probe wurde in dem Haltetank 6 Minuten lang gehalten. Der Wasserdampfdruck in der Düsenmischvorrichtung betrug 5,4 kg/qcm, wobei die Stärkesuspension in die Düsenmischvorrichtung unter einem Druck von 6,65 kglqcm eingeführt wurde. In dem Haltetank wurde der Wasserdampfdruck auf einen Wert von 3 9 kg/qcm gehalten, während die gemessene Temperatur in dem Tank 1470 C betrug.
  • Beim Entfernen der Stärkelösung aus dem Haltetank hatte diese das Aussehen einer klaren Lösung.
  • Beim Entspannen auf Normaldruck fiel die Temperatur der Probe auf einen Wert unter dem Siedepunkt von Wasser (auf etwa 980 C). Die mit einem Brockfield-Viskosimeter gemessene Viskosität hatte bei einer Temperatur von 97,80 C einen Wert von 102 cP, während eine bei 96,70 C gemessene Probe einen Viskositätswert von 105 cP hatte. Der pH-Wert der Lösung betrug 6,7.
  • Die Probe wurde zwecks Abkühlung mit verschiedenen Geschwindigkeiten in drei Anteile geteilt. Die Geschwindigkeiten sind in F i g. 2 graphisch dargestellt. Zwecks Erzielung der unterschiedlichen Abkühlungsgeschwindigkeiten wurden die Anteile dieser Probe in drei verschieden isolierten Behältern abkühlen gelassen. Als Behälter wurden ein Becher aus rostfreiem Stahl ohne Isolierung, ein mit einer faserartigen Isolierung isolierter Campingbehälter bzw. ein Dewar-Gefäß verwendet.
  • Die durch die Wärmeabgabe an die umgebende Luft erhaltenen Abkühlungsgeschwindigkeiten sind in Fig. 2 mit 1, 2 bzw. 3 angegeben worden. Aus dieser Darstellung kann entnommen werden, daß die nach Geschwindigkeit 1 abgekühlte Lösung in etwas mehr als 4 Stunden eine Temperatur unterhalb von 490 C angenommen hatte. Bei den Geschwindigkeiten 2 und 3 wurde diese Temperatur in 11 bzw. 32 Stunden erreicht. Dabei wurde gefunden, daß die nach der ersten Abkühlungskurve abgekühlte Lösung ein starres Gel bildete, während die anderen beiden, nach den Kurven 2 und 3 abgekühlten Proben beständig blieben. Bei jedem Versuch hatte sich aus der Lösung eine feste, teilchenförmige Phase abgeschieden, die dann von der Lösung durch Zentrifugieren entfernt wurde. Das starre Gel (in dem Becher aus rostfreiem Stahl erzeugt) mußte mittels eines schnellaufenden Mischers in Wasser zerkleinert werden, bevor die feste Substanz gewonnen werden konnte. Die bei jedem Versuch erhaltene Festsubstanz wurde unter kräftigem Rühren in Wasser dispergiert und nochmals zentrifugiert, worauf dieser Waschgang wiederholt wurde.
  • Die gewaschene feste Phase wurde dann entwässert, indem sie in Methanol gerührt und dann zweimal in Methanol und zweimal in Aceton gewaschen wurde. Die entwässerte feste Substanz wurde schließlich durch Erhitzen auf 1100 C gründlich getrocknet. Das Produkt war ein weißes Pulver.
  • Dann wurden die in Tabelle 1 angegebenen Blauwerte bestimmt. Trotz des gründlichen Waschens enthielt die aus dem starren Gel abgetrennte Festsubstanz (Abkühlungsgeschwindigkeit 1) eine große Menge von Amylopektin.
  • Tabelle 1
    Abkühlungs- | Amylosefraktion Amylopektin-
    fraktion
    geschwindigkeft Blauwert Blauwert
    2 1,000* 0,122**
    3 0,896 0,320
    Strukturviskositiit -1,45.
  • Strukturviskosität - 1,47.
  • Beispiel 2 Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, nur wurde die Lösung bei einer Temperatur von 148,30 C 12 Minuten in dem Haltetank gehalten. Die nach der Abkühlungskurve 1 in F i g. 2 abgekühlte Lösung bildete wiederum ein starres Gel, während die anderen Lösungen beständig blieben.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Die Viskosität der Lösung betrug 80 cP bei einer Temperatur von 97,80 C, wobei eine zweite Probe einen Wert von 90 cP bei einer Temperatur von 96,70 C hatte. Der pH-Wert der Lösung betrug 6,7.
  • Tabelle 2
    Abkühlungs- Amylosefraktion Amylopektin-
    geschwindigkeit Blauwert fraktion
    Blauwert
    2 1,020* 0,140 X e
    3 0,944 0,314
    Strukturviskosität - 1,46, ** Strukturviskosität -1,48.
  • In den Beispielen 1 und 2 wurden aus den Dewar-Kolben, nachdem die Temperatur nur auf 60,00 C gefallen war, Proben abgenommen. Wenn die Lösungen, wie es vorzugsweise geschieht, weiter auf 48,90 C abgekühlt werden, sind die Ergebnisse etwa die gleichen oder etwas besser, als wenn sie nach der Geschwindigkeit 2 abgekühlt werden.
  • Beispiel 3 Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde in allen wesentlichen Einzelheiten wiederholt, mit der Maßgabe jedoch, daß die Zeit im Tank 9 Minuten betrug und die native Mais stärke durch native Stärke anderer Herkunft ersetzt war. Die Abkühlungsgeschwindigkeit entsprach der in F i g. 2 gezeigten Abkühlungskurve 2. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Die angegebene Ausbeute ist auf das Gewicht der verwendeten Stärke und nicht auf den Amylosegehalt der nativen Stärke bezogen. Bei jedem Versuch war die schließlich erhaltene Lösung beständig.
  • Tabelle 3
    Lösungs- Ausbeute Blauwert Blauwert
    viskosität Amylose- der der Arny-
    Stärke cP bei fraktion Amylose- lopektin-
    96,70 C O/o fraktion fraktion
    Kartoffel .. 157 18,5 1,38 0,111
    Tapioka . . . 87 16,3 1,38 0,026
    Sago .... . 82 27,7 1,13 0,056
    Reis ...... 103 20,0 1,13 0,117
    Weizen . . . . 119 32,2 * 1,05
    Pfeilwurzel 162 17,2 1,20 -
    Dieser Wert ist wesentlich höher als der angegebene Amylosegehalt von Weizenstärke; dennoch gibt der Blauwert an, daß die Amylosefraktion eine hohe Reinheit hat.
  • Beispiel 4 Ein Gemisch aus nativer körniger Maisstärke und Kartoffelstärke im Verhältnis von 3: 1 wurde nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren in Wasser erhitzt und 8,5 Minuten auf der dort angegebenen Temperatur gehalten. Die Aufschlämmung hatte einen pH-Wert von 6,0. Beim Abkühlen nach der in F i g. 2 angegebenen Abkühlungskurve wurde eine beständige Lösung erhalten, aus der 21,8 g Amylose je 100 g Stärke abgetrennt wurden. Die Amylose hatte einen Blauwert oberhalb von 1,1.
  • Ähnliche Ergebnisse wurden mit Gemischen aus Mais- und Kartoffelstärke im Verhältnis von 1: 1, 7:1 und 1:9 erhalten.
  • Obwohl bei allen der oben angegebenen Beispiele das Erhitzen mit Hilfe von einer Wasserdampfdüse erfolgte, kann die Erhitzungsstufe auch nach einem anderen Verfahren durchgeführt werden. In den folgenden Beispielen werden die Ergebnisse beschrieben, die beim Erhitzen in anderer Weise erhalten wurden.
  • Beispiel 5 Eine Aufschlämmung aus körniger nativer Maisstärke mit einem Stärkegehalt von etwa 9,5 o wurde bei Raumtemperatur mit gleichbleibender Geschwindigkeit durch ein Schlangenrohr gepumpt, das in ein stets auf 148,90 C erhitztes Heizbad eintauchte.
  • Die Pumpgeschwindigkeit wurde derart bemessen, daß die Stärke und das Wasser 2 Minuten in dem Bad verblieben. Die unter diesen Bedingungen gebildete Lösung wurde unter Normaldruck in einen isolierten Behälter gebracht, in dem die Lösung mit einer etwas langsameren Abkühlungsgeschwindigkeit als der von Kurve 2 in Fig.2 abgekühlt werden konnte. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb von 490 C war die Lösung beständig, aus der dann 27,7 g Amylose mit einem Blauwert von 0,96 je 100 g der Stärkebeschickung gewonnen werden konnten.
  • Dieses Verfahren wurde mit allmählich ansteigenden Temperaturen wiederholt. Oberhalb etwa 1770 C war der Abbau der Stärke derart schnell, daß die verringerte spezifische Viskosität der Stärke - ein Maß für das Molekulargewicht der Stärke -auf nahezu 60e/o verringert wurde.
  • Beispiel 6 200g Maisstärke wurden in 21 Wasser suspendiert. Das Gemisch wurde 45 Minuten mit Hilfe eines Wasserdampfbades und einer eingetauchten Erhitzungsvorrichtung unter Rühren erhitzt. Die Temperatur betrug 96,10 C, obwohl an der Oberfläche des Eintaucherhitzers ein geringes Sieden erfolgte.
  • Etwa 1,5 1 der gebildeten klaren Stärkepaste wurden in einen Autoklav gegossen, worauf der Autoklav verschlossen und elektrisch erhitzt wurde. Nach etwa einer halben Stunde hatte sich die Temperatur auf etwa 152,20 C erhöht; dann ließ man abkühlen.
  • Nach weiteren 65 Minuten, nachdem die Temperatur auf etwa den Siedepunkt bei Normaldruck gefallen war, wurde der Autoklav geöffnet. Ein Anteil der Stärkelösung wurde dann zwecks Abkühlung in einen fest verschlossenen Dewar-Kolben gegossen.
  • Die Lösung erreichte nach etwa 2 Tagen Raumtemperatur und blieb dabei beständig. Bei der mikroskopischen Untersuchung der Lösung wurde gefunden, daß große amylosereiche Teilchen vorlagen.
  • Ein wesentlicher Anteil dieser Amyloseteilchen hatte einen Durchmesser von etwa 50 bis 75 Mikron. Daw amylosereiche Material konnte durch Zentrifugieren von der amylopektinreichen flüssigen Phase leicht abgetrennt werden.
  • Ein weiterer Anteil der in dem Autoklav behandelten Lösung wurde in einem nichtisolierten Becher abgekühlt, wobei sich die Lösung innerhalb von 24 Stunden zu einem sehr starren, undurchsichtigen Gel verfestigte. In diesem starren Gel wurden einige Teilchen beobachtet, die jedoch nur einen Durchmesser von etwa 5 Mikron hatten, d. h. wesentlich kleiner als die durchschnittliche Größe von Maisstärkekörnchen waren. Dies ist für die bei einer Retrogradation der Stärkepaste gebildeten Teilchen bezeichnend.
  • Beispiel 7 Wie Beispiel 1, aber mit einer Zeit im Tank von 10 Minuten, wurde ein großes Volumen Maisstärkelösung hergestellt, wobei während des Abkühlens vom Siedepunkt die Amylosefraktion sorgfältig abgetrennt wurde. Die Abkühlungsgeschwindigkeit wurde derart bemessen, daß etwa 36 Stunden zum Erreichen einer Temperatur von 490 C benötigt wurden. Während des Abkühlens der Lösung wurden kleine Proben abgenommen. Jede Probe wurde unter den gleichen Bedingungen zentrifugiert, worauf das Verhältnis des Volumens des festen Kuchens zu dem Volumen der Flüssigkeit bestimmt wurde. Etwa ein Drittel der amylosereichen festen Substanzen hatte sich in den ersten 10 Stunden (bei etwa 690 C) abgeschieden. Beim Erreichen einer Temperatur von 490 C erfolgte eine plötzliche und starke Erhöhung der amylosereichen festen Phase, bis sich mehr als 25 /o der Stärkefestbestandteile als Amylose abgeschieden hatten.
  • Beispiel 8 Eine Maisstärkelösung wurde nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt und dann in 7 Teile geteilt. Sechs Anteile, die sich in bedeckten Behältern befanden, wurden dann sofort in getrennte Öfen gebracht, die auf einer konstanten Temperatur von 70,0, 60,0, 55, 49,4, 47,2 bzw.
  • 37,80 C gehalten wurden. Der andere Anteil wurde von selbst auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
  • Beim Stehenlassen iiber Nacht hatten sich die auf 47,2, 37,80 C und die auf Raumtemperatur abgekühlten Proben verfestigt. Beim Stehenlassen über Nacht der auf 700 C gehaltenen Probe und nadt 48stündigem Stehenlassen aller anderen Proben enthielten diese Amyloseteilchen, die durch Zentrifugieren leicht abgetrennt werden konnten. Die eingedickten Proben enthielten nicht Amyloseteilchen von abtrennbarer Größe.
  • In der obigen Beschreibung sind die angegebenen Temperaturen angenäherte Werte. Ferner sei bemerkt, daß der Beginn und die Vervollständigung der Abtrennung der festen Fraktion schwierig zu beobachten sind.

Claims (9)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Fraktionieren von Stärke, wie Maisstärke, dadurch gekennzeichnet, daß eine fließfähige Lösung von Stärke in Wasser durch Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 121 bis etwa 1770 C erzeugt, diese Lösung auf eine Temperatur unterhalb des Siedepunktes bei Normaldruck und oberhalb 490 C abgekühlt wird, wobei die Konzentration derStärketrockensubstanz in dieser abgekühlten Lösung mehr als etwa 2,5 Gewichtsprozent beträgt, die Lösung innerhalb des Temperaturbereiches zwischen etwa 490 C und dem Siedepunkt bei Normaldruck für eine zum Stabilisieren der Lösung und Abscheiden und Ausbildung einer amylosereichen festen Fraktion ausreichenden Zeitdauer gehalten wird und diese Fraktion von der beständigen Lösung abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Lösung mehr als 8 Stunden in diesem Temperaturbereich gehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Stärketrockensubstanz in dieser abgekühlten Lösung geringer als die Konzentration ist, bei der die abgekühlte Lösung eine Viskosität von mehr als 1500 cP hat.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 oder einem dieser Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der abgetrennten Amylopektin enthaltenden Lösung durch Entfernung des Wassers eine amylopektinreiche feste Fraktion erzeugt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung zuerst auf die Siedetemperatur bei Normaldruck abgekühlt und dann von dieser Temperatur langsam auf eine Temperatur von etwa 490 C mit solcher Geschwindigkeit abgekühlt wird, daß diese Temperatur erst in mehr als 8 Stunden erreicht wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5 oder einem dieser Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Lösung zu Beginn auf eine Temperatur zwischen etwa 138 und 1600 C erhitzt wird.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5 oder einem dieser Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung zu Beginn auf eine Temperatur zwischen etwa 121 und 1770 C bis zu einer Zeit von etwa 30 Minuten erhitzt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch7, dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Lösung zu Beginn unter Überdruck mit Wasserdampf auf eine Temperatur zwischen etwa 121 und 1770 C schnell erhitzt wird.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8 oder einem dieser Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die amylosereiche feste Fraktion abgetrennt wird, nachdem mindestens 50 Gewichtsprozent der Teilchen größer als 20 Mikron sind.
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