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Flüssigkeitszähler Die Erfindung betrifft Flüssigkeitszähler, insbesondere
Geräte zum Messen kleiner Mengen bei jedem Zählvorgang.
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Es sind bereits Meßvorrichtungen für Flüssigkeiten bekannt, bei denen
ein Schwimmer im Meßgerät angeordnet ist, der auf einer Führung zwischen zwei Anschlägen
gleitet und mittels der Führung das zum Umsteuern des Ein- und Auslaßventils dienende
Kippspannwerk umwirft. Das Einlaßventil, das unter Druck der äußeren Flüssigkeit
steht, wird beim Schließen und beim Öffnen durch den Schwimmer gesteuert. Damit
sich das Ventil öffnet, ist es erforderlich, daß die auf Grund des Gewichtes des
sinkenden Schwimmers auf eine Feder ausgeübte Kraft das Gewicht der Flüssigkeit
auf dem Ventil überwindet. Das ist nur dann möglich, wenn der Druck der Flüssigkeit
gering ist. Ist der von der Flüssigkeit ausgeübte Druck jedoch hoch, beispielsweise
bis zu 3 kg/cm2, versagt dieses bekannte Gerät.
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Um unter solchen Verhältnissen Meßvorgänge durchzuführen, müßte der
Zähler, da das Ventil zum raschen Füllen des Gerätes einen genügend großen Querschnitt
haben muß, mit einem sehr großen Schwimmer ausgestattet sein. Eine solche Vorrichtung
wäre aber unhandlich groß und dadurch sehr platzraubend. Ferner stößt die Präzisierung
derartiger Geräte auf große Schwierigkeiten, und die Genauigkeit der Messungen läßt
zu wünschen übrig.
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Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile auszuschalten und ein
Gerät zu schaffen, das sich für genaue Messungen kleiner und kleinster Flüssigkeitsmengen
sowie solcher Flüssigkeiten eignet, die einen verhältnismäßig hohen Druck ausüben.
Außerdem soll bei äußerster Meßgenauigkeit ein regelmäßiges und sicheres Funktionieren
gewährleistet sein.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Flüssigkeitszähler, insbesondere
zum Messen kleiner Mengen bei jedem Zählvorgang, bestehend aus einem mit einer Einfüll-
und einer Entleerungsöffnung versehenen Behälter, einem Ventil, das die Einfüllöffnung
entgegen der Wirkung eines elastischen Gliedes öffnet, und einer Vorrichtung zur
selbsttätigen Steuerung dieses Ventils, die bei jedem Füllvorgang das Ventil betätigt
und die bei jeder Füllung eine Einheit im Zählwerk vorrücken läßt, und der sich
dadurch kennzeichnet, daß ein verschiebbar angeordneter Stößel mit einem Ventil
zusammenwirkt, das in Einfüllstellung von seinem Sitz weggeschoben ist und in der
Entleerungsstellung auf dem Sitz aufliegt, und daß Sperrvorrichtungen zum Sperren
des Stößels sowohl während des Füllens als auch während des Entleerens vorgesehen
sind.
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Zum Lösen des Stößels am Ende des Entleerungsvorganges und am Ende
des Füllvorganges sind Entriegelungsvorrichtungen angeordnet.
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Die Sperrvorrichtungen bestehen aus Kugeln od. dgl., während die
Entriegelungsvorrichtung aus einem Schwimmer und aus um feste- Achsen--drehbare
Hebel besteht, die mittelbar mit dem Schwimmer und einer Muffe verbunden sind.
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Dieses Gerät hält die Flüssigkeit unter einem gewissen Druck und
läßt sie unter atmosphärischem Druck ausfließen. Durch die Anordnung und Kombination
der einzelnen Merkmale sind einerseits die ibffnungs- und Schließvorgänge des Ventils
und andererseits die Tätigkeit der Registriervorrichtung völlig unabhängig von den
Füllmengen, d. h. von der Geschwindigkeit, mit der der Flüssigkeitsspiegel vom unteren
bis zum oberen Stand steigt, in die Stellungen nämlich, die allein für das Auslösen
des Ventils und der Registriervorrichtung verantwortlich sind.
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An Hand einer Ausführungsform soll die selbsttätige erfindungsgemäße
Anordnung näher erläutert werden. Sie besteht ganz allgemein aus einem Schwimmer,
der zwischen einer oberen Bereitschaftsstellung und einer dem unteren Niveau entsprechenden
Stellung beweglich ist, einem Kolben, der unter Einwirkung der zugeführten Flüssigkeit
zwischen einer unteren, begrenzten Bereitschaftsstellung und einer dem oberen Flüssigkeitsstand
entsprechenden Stellung beweglich ist, elastischen Vorrichtungen, die im entgegengesetzten
Sinn auf das Ventil einwirken und einerseits die Einfüllöffnung öffnen und anderer-
seits
verschließen, einer Sperrvorrichtung für das Ventil in der einen oder anderen seiner
beiden Endstellungen, und aus Verbindungsmitteln zwischen dem Schwimmer, dem Kolben,
der Sperrvorrichtung und der Registriervorrichtung, um das Ventil zu entriegeln
und die eine oder andere der beiden elastischen Vorrichtungen auszuschalten, wenn
der Schwimmer seine untere Lage und der Kolben seine obere Lage erreichen, um einerseits
die Freigabe der Einfüllöffnung und andererseits den Verschluß dieser Öffnung und
die Tätigkeit der Registriervorrichtung zu bewirken.
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Weitere Einzelheiten sind aus den Zeichnungen ersichtlich, die in
der folgenden Beschreibung erklärt werden.
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F i g. 1 ist ein schematischer Querschnitt eines erfindungsgemäßen
Flüssigkeitszählers bei Beginn der Füllung, wobei der unterste festgelegte Flüssigkeitsstand
dargestellt ist; Fig. 2 ist eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung während eines späteren
Füllstadiums; Fig. 3 ist eine den Fig. 1 und 2 ähnliche Darstellung, wobei der Flüssigkeitsspiegel
das obere vorbestimmte Niveau erreicht hat und gerade die Leerung beginnt; F i g.
4 ist eine den F i g. 1 bis 3 ähnliche Darstellung in einem späteren Stadium der
Leerung; F i g. 5 ist ein senkrechter Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung
gemäß dem Schema der Fig. 1 bis 4; Fig. 6 ist ein Teilschnitt durch eine abgeänderte
Ausführungsform.
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Der Flüssigkeitszähler besteht aus einem Behälter mit Bodenteil 1
und einem mit diesem durch Schrauben 4 od. dgl. wasserdicht verbundenen Mantelteil
2. Auf dem zylindrisch oder prismatisch geformten Mantel, einstückig mit diesem,
sitzt ein glockenförmiges Gefäß 5, das über ein Rohr 6 mit der Außenluft in Verbindung
steht.
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In einem Ansatz am Bodenteil 1 des Behälters mündet eine Auffülleitung
7 sowie eine Ausflußleitung 8. Beide Leitungen sind als Verbindungsstücke ausgebildet.
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Die Ausfiußleitung 8 mündet unmittelbar in einen Hohlraum 9 des Bodens
1, während die Auffülleitung 7 mit dem gleichen Hohlraum durch einen Einfüllstutzen
10 verbunden ist, dessen unterer Rand einen Sitz 11 für ein Einlaßklappventil 12
bildet.
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Eine Verschlußfeder 13, die auf einem unteren Ansatz 14 (Fig. 1)
aufsitzt, wirkt direkt auf das Ventil 12 und drückt dieses gegen seinen Sitz (F
i g. 3 und 4).
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Der Hohlraum 9 ist mit dem Behälter unmittelbar durch Öffnungen 15
im Teil 16 des Bodens 1 verbunden. Dieser Teil 16 ist nach oben in das Innere des
Behälters in der Achse X-X durch ein rohrförmiges Stück 17 verlängert (Fi g. 1),
das zur Führung eines axialen Stößels P dient.
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Das Ventil 12 steht unter der Wirkung des Stößels P, der mit seinem
Teil 18 am Ventil 12 anliegt und dieses von seinem Sitz entgegen der Kraft der Feder
13 löst (Fig. 1 und 2). Auf das Teil 18 folgt ein zylindrischer Abschnitt 19, dem
sich zwei abgesetzte Teile 20 und 21 anschließen, die voneinander durch einen ringförmigen
Bund 22 getrennt sind. Die Teile 19, 22 und der darauffolgende zylindrische Abschnitt
23 können in der Führung gleiten, während der das Teil 23 abschließende Bund 24
einen
größeren Durchmesser aufweist. Vom Teil 23 oberhalb des Bundes 24 erstreckt sich
quer durch die obere Abdeckung des glockenförmigen Gefäßes 5 das stangenförmige
Teil 25, das seine Bewegungen auf einen Hebel 26 überträgt. Letzterer wirkt auf
eine an sich bekannte Registriervorrichtung, beispielsweise auf ein Zählwerk mit
Zahn- und Übertragungsrädern, das gegebenenfalls auf dem glockenförmigen Gefäß 5
befestigt ist. Es kann auch ein elektrisches Registriergerät nach Art eines Schrittschaltzählers
verwendet werden.
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Zwischen den Teilen 18 und 19 des Stößels P ist ein Hilfsventil 27
angeordnet, das dazu dient, die Entleerungsöffnung 8 (F i g. 1 und 2) während der
Füllzeiten zu schließen. Das Ventil selbst wird durch einen Schlitzring 28 gehalten,
der in einer ringförmigen Vertiefung29 des Stößels befestigt ist. Das Hilfsventil
ist mit Löchern 30 versehen, die das Füllen gestatten, wenn das Ventil die Entleerungsöffnung
8 abdeckt.
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Mit dem einen oder dem anderen der beiden abgesetzten Teile 20 und
21 wirkt eine Verriegelungsvorrichtung zusammen, die eine bestimmte Anzahl von Kugeln
31 aufweist, die in den querliegenden Löchern 32 der Führung 17 angeordnet sind.
Auf der letztgenannten gleitet in axialer Richtung eine Muffe 33, welche mittels
ihrer Innenfläche 34 die die Kugeln 31 festhält, wenn sie sich in ihrer unteren
wirksamen Lage, entsprechend den Fig.2 und 4, befindet. Dabei werden die Kugeln
31 in einer solchen Lage zurückgehalten, daß sie entweder mit dem Absatz 21 (Fig.
2) oder dem Absatz 20 des Stößels P in Verbindung stehen und so jede Längsverschiebung
des Stößels verhindern. Die Innenfläche 34 ist am unteren Teil der Muffe33 bei 35
abgeschrägt und geht in eine Innenfläche 36 von größerem Durchmesser über, so daß,
wenn sie gegenüber den Kugeln 31 liegt (Fig. 1 oder 3), die Kugeln in radialer Richtung
nach außen in die Löcher 32 ausweichen und der Stößel P frei wird.
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Vorzugsweise verlaufen die Löcher 32 schräg und nicht radial, um
bei jeder Bewegung des Stößels P eine leichte Drehung der Muffe33 um ihre Achse
hervorzurufen und auf diese Weise an einer Stelle der Muffe eine Abnutzung durch
die Berührung mit den Kugeln zu verhindern, wie das der Fall wäre, wenn die Löcher
32 radial verliefen. Die Muffe 33 ist so schwer ausgebildet, daß sie in ihrer unteren,
in den F i g. 2 und 4 dargestellten Lage die Kugeln durch ihr Gewicht in der Sperrstellung
festhält. Sie kann in die Freigabelage gemäß F i g. 1 und 2 durch die eine oder
andere von zwei Vorrichtungen zurückgezogen werden, die dazu bestimmt sind, einzuwirken,
wenn die Flüssigkeit im Behälter den vorbestimmten unteren N-N (F i g. 1) oder oberen
M-M (F i g. 3) Stand erreicht hat. Die erste dieser Vorrichtungen besteht aus einem
innerhalb des Behälters angeordneten Schwimmer 37, der sich unter der Wirkung der
Flüssigkeit zwischen einer oberen Stellung (Fig. 2, 3 und 4), die durch den Anschlag
gegen einen Absatz 38, der fest mit dem Mantelteil verbunden ist, begrenzt ist,
und einer unteren Stellung (F i g. 1), die dem flüssigkeitsstand N-N entspricht,
bewegen kann. In der unteren Lage ergibt sich ein Gleichgewicht zwischen der Muffe
33 und dem Schwimmer 37 unter Berücksichtigung des Druckes, der gemäß dem Archimedischen
Gesetz auf diese beiden Teile ausgeübt wird. Dabei stützt sich der
Schwimmer
37 durch die unteren Finger 39 auf Hebeln 40 ab, die um Achsen 41 schwenkbar gelagert
an Gabelgelenken (42) am Boden des Behälters befestigt sind. Jeder dieser Hebel
liegt mit seinem anderen freien Ende auf einem Außenbund 43 der Muffe 33 an.
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Die zweite der beiden Vorrichtungen weist einen Kolben 44 auf. Dieser
ist mittels einer Dichtung 45 auf wasserdichte Weise beweglich in dem zylindrischen
glockenförmigen Gefäß 5 gelagert und mit einem Rohr 46 fest verbunden. Dieses Rohr
46 stützt sich einerseits nach unten unmittelbar auf dem Bund 24 des Stößels P (Fig.
1, 2 und 4) und andererseits nach oben, wenn es sich in die Stellungen gemäß F i
g. 3 und 4 aufwärts bewegt, mittels eines Außenbundes 47 unterhalb eines oberen
Innenrandes 48 der Muffe 33 ab.
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Der Kolben ist mit einer Luftauslaßöffnung 49 versehen, die bei ansteigender
Flüssigkeit durch einen kleinen Schwimmer 50 geschlossen wird. Dieser Schwimmer
50 gibt die Öffnung 49 frei, wenn er nicht in Berührung mit der Flüssigkeit ist.
Er wird dabei von einem Haltegitter 51 getragen, welches am Kolben befestigt ist.
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Der Kolben 44 wird durch eine starke Öffnung feder 52 nach unten
gedrückt, die in dem freien Raum zwischen dem Kolben und dem oberen Abschluß des
glockenförmigen Gefäßes 5 angeordnet ist.
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Der Stößel P wird durch eine Hilfsfeder 53 nach oben gedrückt, die
zwischen dem Bund 24 des Stößels und dem oberen Ende der Führung 17 angeordnet ist.
Die Verschließfederl3, die Öffnung feder 52 und die Hilfsfeder 53 sind so ausgeglichen,
daß die Öffnungsfeder 52 eine größere Kraft als die beiden anderen Federn zusammen
ausübt.
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Die Wirkungsweise des Gerätes ist die folgende: Das Ventil 12, das
durch den Druck der äußeren Flüssigkeit gegen den Ventilsitz gepreßt wird, steht
unter der Wirkung des Stößels P und wird von diesem geöffnet. Der Stößel P wird
seinerseits von der Feder 52 betätigt, deren Stärke, unabhängig von ihrem Alter,
immer ausreichen kann, um den Druck der Flüssigkeit auf das Ventil zu überwinden.
Diese Feder ist dem Druck der Flüssigkeit auf den Kolben 44 mit großer Oberfläche
ausgesetzt, so daß dieser Druck jederzeit genügt, um die Feder 52 zusammenzudrücken.
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Der Stößel P, der normalerweise gesperrt ist, betätigt das Ventil
12 schlagartig. Wenn er freigegeben wird, verschiebt er sich plötzlich und wird
dann wieder gesperrt.
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Dieser Vorgang findet am Ende eines jeden Entleerungsvorganges und
am Ende eines jeden Füllvorganges statt.
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Aus F i g. 1 ist die Stellung des Stößels P am Ende der Entleerung
ersichtlich. Der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 2 entspricht der Linie N-N. Der
Schwimmer 37 ist in seiner tiefsten Lage und befindet sich durch die Zwischenschaltung
der Hebel 40 mit der Muffe 33 im Gleichgewicht, die sich in Freigabestellung befindet.
Die Kugeln 31 liegen in ihrer äußeren Stellung, und unter der Wirkung der Öffnung
feder 52, die stärker ist als die der Federn 13 und 53 zusammen, stößt das mit dem
Kolben 44 verbundene Rohr 46 den Stößel P nach unten. Das untere Ende 18 des Stößels
P hebt das Öffnungsventil von seinem Sitz 11 ab, derart, daß die Einfüllöffnung
freigegeben wird. Der Stößel P ist in dieser Lage gesperrt
(Fig.2). Gleichzeitig
verschließt das Hilfsventil 27 die Entleerungsöffnung 8.
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In diesem Stadium beginnt das Füllen des Behälters mit Flüssigkeit,
die bei 7 in Richtung des Pfeiles ft durch die Einfüllöffnung 10 und die Löcher
30 und 15 in das Innere des Behälters eintritt. Der steigende Flüssigkeitsspiegel
hebt den Schwimmer 37 in seine entgegengesetzte Endstellung (Fig.2), wo sich der
Anschlag 38 befindet. Am Ende dieses Füllvorganges werden die Hebel 40 von den Fingern
39 freigegeben, so daß sich die Muffe 33 durch ihr Eigengewicht senkt. Die kegelstumpfförmige
Schrägfläche 35 bewirkt eine Verschiebung der Kugeln 31 nach innen, die dadurch
mit dem Absatz 21 des Stößels P in Berührung kommen, der sich unter der Wirkung
der Feder 52 senkt. Der Füllvorgang wird fortgesetzt, und der Flüssigkeitsspiegel
steigt an, beispielsweise bis Q-Q (F i g. 12), wobei die obenbeschriebene Lage der
Einzelteile unverändert bleibt.
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Während des Füllens kann die im Behälter zwischen dem Flüssigkeitsspiegel
und dem Kolben 44 befindliche Luft frei durch die Öffnung 49 des Kolbens und durch
den seitlichen Rohransatz 6 entweichen. In dem Moment, in dem die Flüssigkeit den
Kolben 44 erreicht, wird der Schwimmer 50 angehoben und verschließt die Öffnung,
und der Kolben 44 wird nach oben gedrückt und preßt die Feder 52 zusammen.
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Sobald der Bund 47 den Rand 48 der Muffe 33 erreicht hat, wird letztere
angehoben und gleitet aus der Verriegelungsstellung gemäß Fig. 2 in die Entriegelungsstellung
gemäß Fig. 3. Die Kugeln 31 weichen in den erweiterten Teil 36 der Muffe 33 aus.
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Diese Bewegung erfolgt durch die Wirkung des oberen Randes des ringförmigen
Bundes 22 des Stößels P, der, von der Kraft der Feder 52 entlastet, durch die zusammenwirkenden
Kräfte der Schließfeder 13 und der Hilfsfeder 53 nach oben gedrückt wird. Am Ende
des Füllvorganges gibt der Stößel P das Ventil 12 frei (F i g. 3). Letzteres kommt
also in Schließstellung, das Ventil 27 wird bewegt und gibt den Entleerungskanal
8 frei, das Entleeren beginnt.
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Der Stößel P wird auch in dieser Stellung gesperrt (Fig. 4).
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Die Leerung des Behälters beginnt genau in dem Augenblick, in dem
die Stange 25, die die Verlängerung des Stößels P nach oben bildet, den Hebel 26
des Zählwerkes T bewegt, das um eine Einheit vorwärts schreitet und dabei die kommende
Leerung des Gerätes registriert. Beide Vorgänge beginnen zu dem Zeitpunkt, in dem
die Flüssigkeit im Behälter das höchste vorbestimmte Niveau M-M erreicht.
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Beim Absinken des Flüssigkeitsspiegels im Behälter wird die Feder
52 entspannt, und der Kolben 44 bewegt sich nach unten, wobei er das Rohr 46 mitnimmt,
dessen Bund 47 sich vom Rand 48 der Muffe 33 wegbewegt. Dabei kann sich die Muffe
33 erneut in ihre Verriegelungsstellung senken, da der Schwimmer 37 zunächst in
einer unwirksamen Zwischenstellung verbleibt.
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Die Muffe 33 sowie das Rohr 46 und der Kolben 44 werden in dieser
Lage festgehalten (Fig. 4), da sich das Rohr 46 mit seinem unteren Rand auf den
Bund 24 des Stößels P stützt, der durch die in der unteren Kehlung20 befindlichen
Kugeln 31 verriegelt ist. In diesem Zustand verbleibt alles, bis der Flüssigkeitsspiegel
den unteren Stand N-N wieder erreicht hat. Bei diesem Stand stützt sich der Schwimmer
37 erneut mit seinen Fingern 39 auf den
Hebeln 40 ab, die dadurch
aus der in Fig. 4 dargestellten Lage in die in F i g. 2 gezeigte Stellung geschwenkt
werden. Dieser Vorgang hat das Anheben der Muffe 33 und damit die Freigabe des Stößels
P zur Folge. Die Feder 52 dehnt sich aus und führt die gesamte bewegliche Anordnung,
die sich aus dem Kolben 44 und der Stange 46 sowie dem Stößel P zusammensetzt, in
die Lage gemäß Fig. 1 zurück.
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Das Entleerungsventil 27 wird wieder auf seinen Sitz gepreßt, während
das Zuführungsventil 12 von seinem Sitz abgehoben wird. Damit ist ein Arbeitsvorgang
beendet, und ein neuer Füllvorgang kann beginnen.
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Das Sperren und Freigeben wird in der unteren Stellung des Stößels
P durch den Schwimmer 37 (F i g. 1 und 2) und in der oberen Stellung durch den Kolben
44 (Fig. 3 und 4) gesteuert. Sowohl das Sperren als auch die Freigabe des Stößels
P wird durch Verschieben einer Muffe 33 erreicht, die ihrerseits wieder die Kugeln
31 radial verschiebt, die den Stößel sperren oder freigeben. Diese Verschiebung
erfordert nur eine minimale Kraft, so daß kein großer Schwimmer benötigt wird.
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Fig.5 zeigt weniger schematisch als die Fig.1 bis 4 die beschriebene
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitszählers. Es finden sich hier die
gleichen Bauelemente, und im folgenden werden lediglich die konstruktiven Unterschiede
näher erläutert.
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Der Boden la ist an dem Flansch 34 des Mantelteiles 2 a mittels Schrauben
55 befestigt, und eine im freien Zustand wulstige Dichtung 56 ist teilweise zwischen
eine kegelstumpfförmige Innenfläche 57 des Mantelteiles 2a und eine zylindrische
Verlängerung 58 des Bodens la eingepreßt.
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Am Boden ist in der Achse X-X in einem Verbindungsstück 14a ein Flüssigkeitseinlaßrohr
T 1 angeordnet. Das Verbindungsstück 14 a entspricht dem Absatz 14 des ersten Ausführungsbeispieles
und dient zur Abstützung der Feder 13 des Zuführungsventils 12 a, das am Ende des
Stößels P1 befestigt ist. Der Flüssigkeitsabfluß erfolgt durch ein Rohr T2, das
ein Verbindungsstück 59 am Ende des Entleerungskanals 8 a festlegt.
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Am Stößel P1 ist ebenfalls ein Ventil 27 a zur Abdeckung des Entleerungskanals
8a angeordnet.
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Dieses Ventil weist keine Löcher für die Zuführung der Flüssigkeit
in den Behälter mehr auf, sondern diese Zuführung erfolgt bei 30 a am Rand des Ventils.
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Der die Bewegung des Schwimmers 37 nach oben begrenzende Anschlag
wird durch Unterlegscheiben 38a gebildet, von denen jede durch einen Stab 60 getragen
wird, dessen unteres Ende 61 ein Gewinde trägt und in ein Sackloch 62 des Bodens
la eingeschraubt ist und zur gleichen Zeit zur Befestigung des Teiles 16a dient,
welcher die Führung 17a für den Stößel und die Sperrkugeln 31 trägt.
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Der obere Teil25 des Stößels nach dem ersten Ausführungsbeispiel
ist durch die Verlängerung 25 einer Kolbenstange 46 a ersetzt, auf welcher der Kolben
44 a durch eine Schraubenmutter 63 festgelegt ist. Die Stange 46 a stützt sich auf
dem Ende 24 a des Stößels P1 ab. Dieses Ende ersetzt den Bund 24 des ersten Ausführungsbeispiels,
während die Stange 46 a dauernd den Außenbund 47 trägt, der zum Zusammenwirken mit
dem Innenrand 48 der Muffe 33 a bestimmt ist.
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Diese ist dünner als im ersten Ausführungsbeispiel, aber durch eine
äußere Umkleidung 64 aus Blei oder ähnlichem Material belastet. Der Kolben 44 weist
eine äußere Dichtung mit Lippen 45 a und das glockenförmige Gefäß 5 a einen oberen,
aus Blech bestehenden Deckel auf, der z. B. durch Schrauben 66 befestigt ist.
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Die mit der Außenluft in Verbindung stehende Öffnung 6 a, die dem
Rohr 6 des ersten Ausführungsbeispieles entspricht, kann zur Entlüftung dienen und
zur Wiedergewinnung von kleinen Flüssigkeitsmengen, die unter Umständen oberhalb
des Kolbens 44 oder 44 a austreten können und welche, wenn sie während des Entleerungsvorganges
durch die Öffnung 8 abfließen, dem gemessenen Volumen zugeschlagen werden müssen.
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In F i g. 6 ist eine vereinfachte Lösung dargestellt, in der kein
Entleerungsventil27 vorgeschlagen ist.
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Die Entleerungsleitung 8b mündet unmittelbar in den Boden 1 b des
Behälters. Dieser Boden ist vereinfacht, und die Führungi7b ist unmittelbar mit
ihrem unteren Ende 68 in ein Gewindeloch 67 des Bodens eingeschraubt. Die Führung
ist bei 69 durch Flüssigkeitsaustrittslöcher unterbrochen.
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Selbstverständlich ist die Wirkungsweise gleich der weiter oben erläuterten,
bis auf das Fehlen eines die Leitung 8 b abdeckenden Ventils. Die Entleerung findet
in diesem Falle dauernd statt; jedoch unter der einzigen Bedingung, daß die Zuführung
7 eine Füllmenge zuläßt, die eindeutig über der Ausströmmenge liegt, kann man die
Ausflußmenge, die während des Füllens auftritt, vernachlässigen. Diese während der
Füllperiode ausströmende Menge kann überdies bekannt sein, wenn man die Dauer einer
Füllperiode kennt. Dann kann man nämlich das Gesamtvolumen V+v bei jedem Arbeitsvorgang
messen, wenn V das Volumen des Behälters und v das durch die Leitung 8b während
des Füllvorganges ausgeströmte Volumen ist.
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Das Meßgerät der Erfindung kann ohne weiteres in verschiedenen Lagen
und Ebenen angebracht werden, beispielsweise in großen Wohngebäuden zum Messen des
Verbrauches flüssiger Brennstoffe, wobei es unterschiedlichen Drücken ausgesetzt
ist, ohne daß dabei die Meßgenauigkeit leidet. Das Gerät erfüllt alle hierbei gestellten
Forderungen, denn es arbeitet mit einer Exaktheit von + 0 5 0,5°/o, woran auch ein
Druck von etwa 3 kg/cm2 nichts ändert.