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Gleisstück für Spielzeug- und Modelleisenbahnen mit elektrischen Zusatzleitern
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleisstück für Spielzeug- bzw. Modelleisenbahnen,
welches aus einem die Gleisbettung darstellenden Isolierkörper mit Fahrschienen
besteht, in welchem außer den Leitern für den Fahrstrom weitere elektrische Zusatzleiter
zur Speisung von getrennt steuerbaren, an geeigneten Stellen an die Zusatzleiter
anschließbaren Zusatzverbrauchern befestigt sind, wobei die Enden der Zusatzleiter
an den Stirnseiten der Gleisbettung derart ausgebildet sind, daß sie beim Zusammenschieben
mit benachbarten Gleisstücken nach Art von Stecker und Buchse ineinandergreifen.
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Unter dem Begriff Zusatzverbraucher sind die verschiedensten Einrichtungen,
z. B. Beleuchtungen, Stellmagnete für Signale oder Weichen, Drehscheiben- oder Schrankenantriebe
u. ä., zu verstehen. Infolgedessen sind diese Zusatzverbraucher über die
ganze Gleisanlage verteilt und die dazugehörigen, elektrischen Leitungen im allgemeinen
sehr hinderlich. Das Anschließen der Leitungen einerseits an die Stromquelle, andererseits
an die verschiedenen Zusatzverbraucher erfordert ganz erhebliche Aufmerksamkeit,
und die Suche nach Schaltfehlern ist einem spielenden Kind kaum noch zumutbar. Auch
beeinträchtigen die wirr herumliegenden Drähte das Bild einer nicht stationär aufgebauten
Anlage erheblich.
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Zur Beseitigung dieser oben angegebenen Mängel ist bereits ein Gleisstück
der oben beschriebenen Art angegeben worden, bei dem die Zusatzleiter in Form von
blanken Drähten in seitlichen Nuten des die Gleisbettung darstellenden Isolierkörpers
befestigt werden. Durch besondere Stecker, welche an jeder beliebigen Stelle in
die Nut eingeführt werden können, erfolgt die Abnahme des Stromes für einen Zusatzverbraucher.
Dementsprechend ist für jeden Zusatzleiter eine gesonderte Nut erforderlich und
die verfügbare Anzahl von Zusatzleitern sehr beschränkt. Außerdem ist die Steckverbindung
zwischen Stecker und Nut bzw. Zusatzleiter gegen Zugkräfte, wie sie beim Spielen
unvermeidbar sind, sehr anfällig.
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Ferner ist ein im Querschnitt trapezfönniges, die Gleisbettung darstellendes
Gleisstück aus Blech mit zwei Fahrschienen und einer diesen gegenüber isolierten
Mittelleiterschiene bekanntgeworden, bei dem die Schienen unterhalb der Schienenbettung
Buchsen für waagerecht und quer zur Fahrtrichtung einzuführende Stecker aufweisen.
Da diese Schienen zugleich als Fahrstromleiter dienen, ist eine vom Fahrstrom unabhängige
Speisung oder Steuerung von Zusatzverbrauchern bei dieser vorbekannten Anordnung
nicht möglich. Außerdem ist für die an der Mittelschiene angeordnete Steckbuchse
ein langer Spezialstecker erforderlich, der durch eine seitliche öffnung des Gleisbettungskörpers
in die in die im Innern des Gleisbettungskörpers am Mittelleiter angeordnete Buchse
eingefädelt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gleisstück zu schaffen,
bei welchem mehrere Zusatzleiter elektrisch gegeneinander isoliert und inechanisch
geschützt angeordnet, andererseits aber bequem zur Herstellung zuverlässiger elektrischer
Anschlüsse zugänglich sind.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Zusatzleiter innerhalb der massiv ausgebildeten Einbettung fest und allseitig umschlossen
angeordnet sind, und daß quer zu ihnen mindestens zwei nach außen führende Anschlußleiter
angeordnet sind, die jeweils mit einem der Zusatzleiter fest verbunden sind.
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Statt die nach außen führenden Anschlußleiter mit einem der Zusatzleiter
fest zu verbinden, besteht eine andere Variante der Erfindung darin, daß mindestens
einer der nach außen führenden Anschlußleiter durch von außen zu bedienende Kontaktmittel
wahlweise mit einem der Zusatzleiter elektrisch verbindbar ist.
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Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung ist also einmal darin zu
sehen, daß die Zusatzleiter innerhalb der massiv ausgebildeten Einbettung fest und
allseitig umschlossen angeordnet sind, so daß sie lediglich an den stirnseitigen
Enden des Gleisstückes heraustreten und zum Anschluß mit den benachbarten Gleisstücken
zur Verfügung stehen, zum anderen sind quer zu den Zusatzleitern nach außen führende
Anschlußleiter vorgesehen, die
einerseits ein wahlweises Anschließen
von Zusatzverbrauchern mittels an sich bekannter Stecker-und Buchsenverbindungen
und andererseits ein wahlweises Einschalten der beliebigen Zusatzverbraucher gestatten.
Die beiden soeben erläuterten wesentlichen Elemente der Erfindung greifen funktionsmäßig
ineinander und ergeben für die Praxis sehr vielseitige Variationsmöglichkeiten.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch
erzielt, daß von den mit Steckmitteln, Buchsen oder Stiften versehenen Enden der
Anschlußleiter ein Steckmittel durch einen größeren Abstand züm benachbarten Steckmittel
gekennzeichnet ist und alle Steckmittel mit Bezeichnungen in der Reihenfolge der
Zusatzleiter versehen sind. Auf diese Weise wird eine besondere übersichtlichkeit
für die praktische Bedienung gewährleistet.
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Weitefe vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
dem Nachfolgenden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 ein Gleisstück mit festen Steckerbuchsen
in perspektivischer Darstellung, F i g. 2 in schematischer und besonders
vorteilhafter Anordnung die Leiter und Kontaktbuchsen, F i g. 3 in perspektivischer
Darstellung einen einzelnen Leiter für die Ausführung gemäß F i g. 1,
F i
g. 4 einen Querschnitt durch das Gleitstück gemäß F i g. 1,
F i
g. 5 ein Gleisstück in einer ausschnittsweiscn perspektivischen Darstellung
mit Kontaktstecker unter Verwendung von Schaltleisten und Stöpseln, F i
g. 6 ein schematisches Schaltbild zu der Anordnung gemäß F i g.
5,
F i g. 7 ein Gleisstück in einer ausschnittsweisen perspektivischen
Darstellung mit eingebautem Leitungswahlschalter, ,
F i g. 8 einen
Längsschnitt durch das Gleisstück gemäß F i g. 7 und .,
F i
g. 9 eine perspektivische Ansicht eines Gleisstückes mit zwei Leitungswahlschaltern.
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Bei dem in F i g. 1 dargestellten Gleisstück sind die Fahrschienen
1, 2 auf der Gleisbettung 3 befestigt und mit Steckern 4,
5 bzw. Buchsen 6, 7 zum Verbinden der Gleisstücke untereinander versehen.
Innerhalb der Gleisbettung 3 liegen elektrische Zusatzleiter 8, 9, 10,
11, und 12 bzw. 13, 14, 15. Diese Zusatzleiter sind durch das
Material der Schienenbettung 3, das vorteilhafterweise aus Kunststoff besteht,
voneinander isoliert gehalten. Sie sind an dem einen Ende des Gleisstückes jeweils
als Stecker, an dem anderen Ende in entsprechender Weise als Steckerbuchsen ausgebildet.
Auf diese Weise ergeben sich dann, wenn eine Vielzahl von Gleisstücken zu einer
Gleisanlage verbunden ist, mehrere durchgehende und voneinander unabhängige, in
Längsrichtung der Gleisanlage verlaufende Leitungen.
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Wie nachfolgend noch näher beschrieben wird, können von einer zentralen
Steuerstelle aus Anschlüsse für die Zusatzleiter vorgenommen werden, wobei ein Leiter
als gemeinsame elektrische Rückleitung für die Stromkreise der übrigen vier Leiter
dienen kann. Auf diese Weise ist es möglich, an einer beliebigen Stelle der Gleisanlage
eine Steuerungsanlage und an beliebigen anderen Stellen der Anlage beliebige Zusatzverbraucher,
z. B. Lampen, Weichenstellmagnete, anzuschließen, und von der zentralen Steuerungsanlage
aus zu steuern. Ein besonderes Verlegen von Leitungen zwischen Steuerungsanlage
und Zusatzverbraucher erübrigt sich.
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Wie die Zeichnung veranschaulicht, sind die Zusatzleiter im Hinblick
auf das wünschenswerte Unterbringen besonders vieler Leiter als vertikal gestellte
Blechstreifen ausgebildet und in der Gleisbettung vollständig von dem Bettungsmaterial
umschlossen gehalten. Die Steckerenden der Blechstreifen sind auf der Buchsenseite
in einfacher Weise federnd ausgebildet, indem das vordere Ende 16
des streifenförmigen
Zusatzleiters 9 gemäß F i g. 3
als Kontaktlasche angebogen ist. Die
Anordnung ist so getroffen, daß die steckerseitigen Enden eines Gleisstückes durch
Wirkung der Kontaktlaschen der buchsenseitigen Enden 18 bis 22 der Zusatzleiter
des benachbarten Gleisstückes unter federnder Anpressung einen Kontakt herbeiführen.
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Jeder Zusatzleiter ist mit einem nach außen füh-
renden Anschlußleiter
17 (F i g. 3) ausgestattet, an dessen Ende eine federnde Kontaktlasche
23 angebogen ist. Die einzelnen Kontaktlaschen sind versenkt in Ausnehmungen
24 bis 28 der Bettungskörper 3 angeordnet. Da Anschlußleiter und Zusatzleiter
aus Blech bestehen, können sie als jeweils einstückiges Stanzteil hergestellt werden.
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Um das Arbeiten mit den erfindungsgemäßen Gleisstücken zu erleichtern,
ist gemäß F i g. 1 und 2 eine Buchse 24 oder gegebenenfalls ein Teil der
Buchsen mit einem größeren Abstand von den übrigen angeordnet. Auf diese Weise ist
es möglich, den einen Leiter mit Buchse 24, wie auch alle anderen Leiter an jedem
Gleisstück leicht aufzufinden.
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Die Gleisstücke gemäß F i g. 5 und 6 bestehen
im wesentlichen aus einer Gleisbettung 101 mit Fahrschienen 102,
103. Die Gleisstücke sind mit seitlich herausragenden Anschlußsteckem 104,
105
versehen, die ihrerseits mit Anschlußleitem 106,
106a in
elektrischer Verbindung stehen. Die Anschlußleiter 106, 106a sind voneinander
und von den einzelnen Zusatzleitern107, 108, 109 und 110
in der Gleisbettung101
isoliert angeordnet. An den jeweiligen, in Fig.5 und 6 acht, Kreuzungsstellen
sind in der Gleisbettung101 vertikale Bohrungen 111 vorgesehen, in die ein
elektrisch leitender Stöpsel 112 bzw. 113 eingesteckt werden kann, der dann
einen elektrischen Kontakt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen dem
Anschlußleiter 106 bzw. 106a und dem Zusatzleiter 108 bzw.
109
herstellt. An die Stecker 1041 105 kann dann ein beliebiger Zusatzverbraucher
angeschlossen werden. Es können an Stelle der Stecker 104, 105 auch Steckerbuchsen
vorgesehen sein. Durch Eindrücken der Stöpsel 112, 113 in ausgewählte Bohrungen
kann der Zusatzverbraucher mit den jeweils gewünschten Leitern verbunden werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 7
und
8 liegt innerhalb der Gleisbettung 201 des Gleisstückes quer zu den Zusatzleitern
207, 208, 209, 210 eine Nockenschaltwalze 211, die drehbar, aber axial nicht
verschiebbar gelagert ist. Die Nockenschaltwalze 211 ragt mit einem Ende an einer
Seite der Gleisbettung 201 aus derselben heraus. Am herausragenden Ende ist die
Nockenschaltwalze 211 als Steckerbuchse 212 ausgebildet, wobei der Rand der Steckerbuchse
als zeigerartig ausgebildete Handhabe 213 ausgebildet ist. Die Handhabe
213 kann mit Marken auf der Außenseite der Schienenbettung 201
(vgl.
F i g. 9) in der Weise zusammenwirken, daß der Zeiger 213 die jeweilige
Schaltstellung der Nockenschaltwalze211 anzeigt. Auf der Nockenschaltwalze211 sind
Kontaktnocken214 über jeden Zusatzleiter207 bis 210 angebracht. Die Kontaktnocken214
sind in bezug auf die Mittelachse der Nockenschaltwalze211 mit Winkelabstand voneinander
derart angeordnet, daß jede Schaltstellung der Nockenschaltwalze nur jeweils einen
Kontaktnocken214 mit einem Leiter207 bis 210 elektrisch verbindet (vgl. F i
g. 8). Auf diese Weise ist es möglieh, einen an die Buchse212 angeschlossenen
Zusatzverbraucher mit jedem der Zusatzleiter207 bis 210 durch Drehen der Nockenschaltwalze
elektrisch zu verbinden.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 9 entspricht im wesentlichen
dem Beispiel gemäß den F i g. 7
und 8, wobei ebenfalls in einer massiven
Gleisbettung 301 Zusatzleiter 307 bis 310 eingebettet und zwei
Fahrschienen 302, 303 angeordnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind
jedoch zwei von Hand zu betätigende Nockenschaltwalzen 304, 305
nebeneinander
vorgesehen, die unabhängig voneinander betätigt werden können.