DE1193168B - Elektrolyt fuer Elektrolyt-Kondensatoren oder -Gleichrichter - Google Patents

Elektrolyt fuer Elektrolyt-Kondensatoren oder -Gleichrichter

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DE1193168B
DE1193168B DEW21284A DEW0021284A DE1193168B DE 1193168 B DE1193168 B DE 1193168B DE W21284 A DEW21284 A DE W21284A DE W0021284 A DEW0021284 A DE W0021284A DE 1193168 B DE1193168 B DE 1193168B
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Horace Egbert Haring
Raymond La Verne Taylor
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
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Description

  • Elektrolyt für Elektrolyt-Kondensatoren oder -Gleichrichter Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektrolyten aus hochkonzentrierten Lösungen von Litblumchlorid oder Calciumchlorid zur Verwendung in Elektrolyt-Kondensatoren oder -Gleichrichtern mit einer Elektrode aus filmbildendem Metall.
  • Gewöhnlich werden in Elektrolyt-Kondensatoren und -Gleichrichtern als Material für die Elektrode Tantat, Zirkon, Titan, Niob und andere filmbildende Metalle verwendet.
  • Es ist ein Elektrolyt-Kondensator bekannt, bei dem die befilmte Elektrode gegenüber in hoher Konzentration vorliegenden Anionen starker Säuren beständig ist, d. h., die befilmte Elektrode ist unter Verwendung der vorstehenden Metalle aufgebaut. Als Elektrolyt ist hierbei eine Lithiumchloridlösung in polaren Lösungsmitteln, vorzugsweise eine 8- bis 10molare wäßerige Lithiumchloridlösung, angegeben. Der Elektrolyt kann ferner in Form eines sogenannten festen, z. B. gelatinisierten Elektrolyten vorliegen, wodurch ein Auslaufen des Kondensators nach einem Undichtwerden verhindert wird.
  • Ein erfolgreicher und weitverbreiteter Kondensator dieser Art weist eine befilmte Anode aus porösem Tantal, eine Kathode aus Silber und als Elektrolyten eine wäßerige Lithiumchloridlösung auf. Lithiumchloridlösungen sind ausgezeichnete Elektrolyten, weil sie hohe Leitfähigkeit besitzen, gute filmbildende und filmbewahrende Eigenschaften haben, beständig gegen Zersetzung sind, nicht korrodieren und insbesondere einen geringen Dampfdruck haben, der einen Lösungsmittelverlust infolge Verdampfung hindert. Diese Eigenschaften führten zur weitverbreiteten Wahl der Lösung als Elektrolyt.
  • Es wurde indessen gefunden, daß die von Lithiumchloridlösungen als Elektrolyt gebotenen zahlreichen Vorteile durch bestimmte Langzeitreaktionen gestört werden können, die innerhalb eines Elektrolyt-Kondensators oder -Gleichrichters mit diesem Elektrolyten stattfinden.
  • Diese Reaktionen, die nachstehend noch im einzelnen beschrieben werden sollen, ändern die Natur des Elektrolyten im Laufe der Zeit, als deren Folge sich Elektrolyt und Eigenschaften des Bauelementes verschlechtern. Im einzelnen wurde festgestellt, daß diese Reaktionen den Elektrolyten mehr und mehr alkalisch machen. Diese wachsende Alkalität erreicht unter Umständen eine Höhe, bei der der Filmbelag der befilmten Elektrode angegriffen und zum Teil aufgelöst werden kann. Es werden daher nicht nur die elektrischen Eigenschaften des Bauelementes unerwünscht geändert, sondern auch Lagerfähigkeit und Betriebslebensdauer empfindlich verkürzt. Die vorstehenden Nachteile werden für einen Elektrolyten der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Elektrolytlösung noch Borsäure in einer zur Verminderung der Alterung ausreichenden Menge enthält. Die Gegen wart der Borsäure schiebt daher eine Zunahme der Alkalität, d. h. eine Zunahme der OH-Ionenkonzentration, so lange hinaus, wie der durch die Borsäure eingebrachte zusätzliche H-Ionenvorrat in der Lage ist, mit der Zeit auftretende Hydroxylionen zu neutralisieren. Borsäure hat noch den weiteren Vorteil, der in dem Umstand liegt, daß sie eine nur schwach dissoziierende Säure ist. Einmal wird hierdurch die Aggressivität des Elektrolyten erwünscht klein gehalten, und zum andern kann, wenn H-Ionen durch mit der Zeit auftretende OH-Ionen neutralisiert werden, der hierbei erzeugte unerwünschte H-Ionenverlust via fortschreitender Dissoziation der Borsäure weitgehend ausgeglichen werden. Mit anderen Worten: Der pH-Wert bleibt unabhängig von der Anzahl mit der Zeit auftretender OH-Ionen im wesentlichen konstant, das System besitzt daher Pufferwirkung. Diese pH-Wert-Konstanz wirkt sich naturgemäß auch günstig auf die Konstanz der Betriebseigenschaften eines mit diesem Elektrolyten aufgebauten Schaltelementes aus. Eine wäßerige 8- bis 10molare Lithiumchloridlösung oder eine wäßerige 2- bis 5molare Calciumchloridlösung, denen je Borsäure bis zur Sättigung zugesetzt ist, sind für den in Rede stehenden Zweck besonders geeignet. Bei diesen LiC1- und CaC12-Konzentrationen entspricht der sich einstellende Dampfdruck der Lösung dem durchschnittlichen Partialdruck von Wasserdampf in Luft, so daß eine Veränderung der Elektrolytkonzentration im zeitlichen Mittel nicht auftritt. Ferner wird dadurch, daß Borsäure bis zur Sättigung zugesetzt wird, erreicht, daß ein möglichst hoher potentiell verfügbarer H-Ionenvorrat eingebracht und damit die Lebensdauer des Kondensators entsprechend stark erhöht wird.
  • Die Verwendung von Borsäure zusammen mit Ammoniumhydroxyd und Wasser als Elektrolyt für den in Rede stehenden Zweck ist bekannt. Die Anteile von Borsäure und Ammoniumhydroxyd sind dabei so gewählt, daß der Elektrolyt nahezu neutrales oder schwach alkalisches Verhalten zeigt (pH = 6,8 bis 7,8, vorzugsweise 7,2 bis 7,5), denn es ist hierbei befürchtet worden, daß ein sauer reagierender Elektrolyt eine unerwünschte Korrosion an der filmbildenden Elektrode verursache.
  • Auch ist die Verwendung reiner Borsäure in wäßeriger' oder alkoholischer Lösung als Elektrolyt für den in Rede stehenden Zweck bekannt. Hierbei wurde es als wesentlich angesehen, daß die bevorzugt gesättigte Borsäurelösung praktisch frei von einwertigen positiven Ionen ist, d. h. keine Alkali- und Ammoniumionen enthält, da angenommen worden ist, daß die Gegenwart dieser Ionen das Leckstromverhalten ungünstig beeinflusse.
  • Ferner ist es bekannt, ein etwa bei 100'C schmelzendes, bei Raumtemperatur kristallisiertes pastenartiges Gemisch von Borsäure, Borax, Glycerin und Wasser als sogenannten festen Elektrolyten zu verwenden, wobei an Stelle von Borax auch Kalium- oder Ammoniumborat verwendet werden kann.
  • Diese bekannten, Borsäure verwendenden Elektrolyte haben aber gerade wegen des kleinen Dissoziationsgrades der Borsäure und der gegebenenfalls zugesetzten Salze gegenüber den erfindungsgemäß vorgesehenen Elektrolyten den Nachteil einer erheblich kleineren elektrischen Leitfähigkeit. Sie eignen sich daher nicht in Verbindung mit porösen Elektrodenkörpern großer innerer Oberfläche, wie diese insbesondere bei Kondensatoren hoher Kapazität verwendet werden, da der durch die engen Porengänge der Elektrodenkörper verursachte Innenwiderstand nur bei Gegenwart eines hochleitenden Elektrolyten erwünscht klein gehalten werden kann. Außerdem sind die Salze dieser Elektrolyte im Gegensatz zu Lithiumchlorid und Calciumchlorid nicht hygrosko pisch, es besteht daher die Tendenz, daß diese Elektrolyte mit der Zeit eintrocknen.
  • In den Zeichnungen zeigt: F i g. 1 den Längsschnitt eines Elektrolyt-Kondensators, in dem die neuen, hier beschriebenen Elektrolytlösungen besondere Brauchbarkeit gezeigt haben, F i g. 2 eine graphische Darstellung der Änderungen des pH-Wertes, die man an einer gepufferten und ungepufferten Lithiumchloridlösung beobachtet, wenn man der Lösung Natriumhydroxyd zusetzt.
  • In F i g. 1 wird ein Kondensator gezeigt, der einen becherförmigen Behälter 11 aus einem nicht filmbildenden Metall, z. B. Silber, aufweist. Der Behälter dient als Kondensatorkathode. Innerhalb des Behälters 11 ist ein Körper 12 aus filmbildendem Metall, z. B. porösem Tantal, aufgehängt, der die Kondensatoranode bildet. Der Körper 12 ist an einer ebenfalls aus Metall und vorzugsweise aus Tantal bestehenden Scheibe 13 befestigt. Ein Draht 14, vorzugsweise gleichfalls aus Tantal, hat über die Scheibe 13 elektrischen Kontakt mit dem Körper 12. Der Draht 14 stellt die Anodenzuleitung dar, die an andere Schaltelemente angelötet oder in anderer Weise verbunden wird. Die Scheibe 13 wird durch einen Ring 15, der vorzugsweise aus dielektrischem Material, beispielsweise Polytetraftuoräthylen, besteht, getragen und vom Behälter 11 elektrisch isoliert. Ring 15, Scheibe 13 und Körper 12 sind mittels Dichtungsmasse 16, z. B. eine Dichtungsmasse auf Kautschuk- oder Kunststoffbasis, mit dem Behälter 11 dicht verbunden. Die Ränder des Behälters 11 werden umgebördelt, so daß der Behälter 11 dicht verschlossen wird. Ein Tropfen Lot auf dem Boden des Bechers dient zur Verankerung der negativen Zuleitung 17. Im Becher 11 befindet sich schließlich im Kontakt mit Kathode und Anodenkörper 12 eine Elektrolytlösung, bestehend aus in Wasser gelöster Borsäure und Lithiumchlorid oder Calciumchlorid.
  • Die graphische Darstellung in F i g. 2 zeigt den auf der Ordinate aufgetragenen pH-Wert gegen einen Natriumhydroxydzusatz in Milligramm, der logarithmisch auf der Abszisse aufgetragen ist. Die eine der beiden Kurven zeigt den Verlauf des pH-Wertes der Lösung bei der Titration von 50 ml einer 8n-Lithiumchloridlösung mit NaOH. Die zweite Kurve zeigt den Verlauf bei der Titration einer gleichen Lösung, die zusätzlich 4 g Borsäure auf 100 ml Elektrolyt enthält. Die zusätzlich Borsäure enthaltende Lösung verbraucht viel mehr NaOH, bevor sie den Neutralwert von pH = 7 erreicht. Der pH-Wert der Borsäure enthaltenden Lösung ändert sich ferner nur allmählich beim Zusatz von Lauge im Gegensatz zu den schroffen pH-Änderungen, die man für ungepufferte Lithiumchloridlösung beobachtet.
  • Es sind besonders Kondensatoren von dem in F i g. 1 gezeigten und oben beschriebenen Typ, bei denen der Zusatz von Borsäure zu Lithiumchlorid-Elektrolyten besondere Wirksamkeit gezeigt hat.
  • Die Wirkung von OH-Ionen auf eine befilmte Tantalanode ist nachstehend in Tabelle I angegeben. Die dort gegebenen Daten wurden an formierten Tantalanoden erhalten, deren Kapazitäten vor und nach Aufhängen der Anoden in Ätznatronlösungen verschiedener Konzentration bei 100' C für wechselnde Zeitabschnitte, wie angegeben, gemessen wurden.
    Tabelle 1
    NaOH-Kon-
    zentration V#rsuchsdauer Kapazität in Mikrofarad
    in Stunden
    (0/0) vorher 1 nachher
    1/2
    20 4,30
    97
    10 3 4,18 68
    5 17 4,30 100
    4 22 4,76 53
    2 239 4,20 5,80
    1 258 3,83 3,86
    In jedem Fall hat sich die Kapazität der Anoden vergrößert. Da die Kapazität des Films umgekehrt proportional zur Filmdicke ist, zeigt eine vermehrte Kapazität die Schwächung des dieAnoden bedeckenden Tantaloxydfilms an.
  • Daß die beobachtete Kapazitätsänderung dem übermäßig alkalischen Charakter der Lösungen zuzuschreiben ist, wird noch deutlicher, wenn man beachtet, daß bei neun frisch hergestellten Kondensatoren, in denen die Elektrolytlösung anfänglich sauer reagierte, beim Erwärmen auf 100'C über 90 Tage ohne Spannung der beobachtete Kapazitätszuwachs nach etwa 2160 Stunden durchschnittlich nur 0,02 #tF betrug. Kurzschließen der Zuleitungen hatte keinen Einfluß auf eine Beschleunigung der Verschlechterung.
  • Eine Zunahme des pH-Wertes unter Angriff der befilmten Anode kann auch für hohe Leckströme in Kondensatoren verantwortlich sein. Diejenigen der neun obenerwähnten, im frischen Zustand sauren Kondensatoren, die den höchsten und niedrigsten Leckstrom nach 90tägiger Erwärmung auf 100'C zeigten, wurden geöffnet, um ihren pH-Wert zu bestimmen. Die Ergebnisse wurden nachstehend in Tabelle II für Kondensatoren mit offenen und kurzgeschlossenen Klemmen aufgeführt. Es ist bezeichnend, daß der höchste Leckstrom in dem Kondensator auftritt, dessen Elektrolyt den höchsten pH-Wert hat, und der niedrigste Leckstrom in der sauersten Elektrolytlösung beobachtet wird.
    Tabelle II
    Leckstrom nach
    Iminutigem
    90 Tage bei 100'C Anschluß pH-Wert
    an 60V
    (#LA)
    Offene Klemmen ..... 1 7,5
    Kurzgeschlossene 16 10,5
    1,5 9,0
    Klemmen .......... 6 10,0
    In diesen Mustern war der pH-Wert aller Elektrolyte am Ende des Versuchs deutlich alkalisch. Die Kapazitätswerte hatten jedoch, wie früher festgestellt, noch nicht begonnen, sich bei einem dieser Muster bedeutsam zu ändern.
  • Es wird angenommen, daß die hier besprochene wachsende Alkalität der Elektrolytlösungen auf wenigstens zwei Faktoren beruht. Zunächst kann eine Ab- nahme des Wasserstoffionengehalts des Elektrolyten durch kathodische Entladung des Ions unter Wasserstoffbildung erfolgen, was mit anschließendem Entweichen des Gases durch den Kondensatorverschluß ein UngleichgewichtWasserstoffionen-Hydroxylionen unter Erzeugung alkalischer Lösungen ergibt. Zweitens kann die Korrosion der SilberkathodedesKondensators durch Sauerstoff, der in den Kondensator eindiffundiert, zur direkten Erzeugung von Hydroxylionen führen.
  • Während des Arbeitens des Kondensators können Leckströme, die durch den Kondensator fließen, eine elektrolytische Zersetzung des Wassers unter Entwicklung von gasförmigem Wasserstoff an der Kathode und gasförmigem Sauerstoff an der Anode bewirken. Unter günstigen Bedingungen wird sich ein Teil des erzeugten Gases später durch Oxydations-Reduktions-Vorgänge an den Elektroden wieder zu Wasser vereinigen.
  • An der Anode kann unter dem Einfluß von Nebenreaktionen, wie Oxydation von Tantal zu Tantaloxyd zur Ausbesserung des Anodenfilms oder Erzeugung von Chlor, die Zahl der verfügbaren Äquivalente an gasförmigem frei gemachtern Sauerstoff unter die Zahl der an der Kathode erzeugten Äquivalente gasförmigen Wasserstoffs sinken. Weiter kann der an der Anode in Freiheit gesetzte Sauerstoff durch Reaktionen mit der Silberhülle verbraucht werden:
    4 Ag + 02 + 4 LiC1 + 2 H 20 -+- 4 AgC1 + 4 ÜOH
    Diese Reaktionen können im Vergleich zu dem für die Rekombination im Elektrolyten verfügbaren Sauerstoff einen Überschuß an Wasserstoff zurücklassen, von dem ein großer Teil aus dem Kondensator durch die Kondensatordichtung dauernd verloren ist. Durch diesen Abgang von gasförrnigem Wasserstoff findet ein ständiger Verbrauch von Wasserstoffionen im Elektrolyten statt, der die Lösung alkalisch macht.
  • Ohne Rücksicht darauf, ob der Kondensator arbeitet oder nicht, kann die Oxydation des Silbers durch Sauerstoff :
    4 Ag + 02 + 4 LiC1 + 2 H,0 -#- 4 AgC1 + 4 Li011
    ablaufen. Wenn der Kondensator nicht arbeitet, kann Sauerstoff aus der Atmosphäre in den Kondensator durch die Abdichtung eindiffundieren und durch Reaktion mit der Umhüllung den Hydroxyliongehalt des Elektrolyten vermehren. Dieser Mechanismus erklärt die Beobachtung, daß oft alkalische Lösungen in Kondensatoren angetroffen werden, die überhaupt nicht gebraucht worden sind, die aber nichtsdestoweniger eine Verschlechterung beim Lagern zeigen.
  • Andere Reaktionen chemischer und elektrolytischer Art oder unbekannter Natur können gleichfalls bei der Vermehrung der Alkalität des Elektrolyten wirksam sein.
  • Welches immer die Mechanismen und Reaktionen sind, deren Existenz aus der entstehenden Alkalität zu folgern ist, ist ein Angriff des Anodenfilms durch alkalische Lösungen höchst schädlich, wenn der Elektrolyt einen pH-Wert größer als 9 hat. Es ist deshalb erforderlich, einen pH-Wert aufrechtzuerhalten, der niedriger als dieser Wert ist, vorzugsweise niedriger als pH = 8.
  • Eine mögliche Methode zur Verhinderung der Zersetzung des Anodenfilms durch entstandene Hydroxylionen könnte darin bestehen, daß man die Elektrolytlösung stark sauer macht, indem man Wasserstoffionen zum Elektrolyten in Form einer starken Säure zugibt. Ein solches Verfahren würde jedoch eine unerwünscht hoch korrosive Lösung ergeben, da die Möglichkeit eines zufälligen Austrittes des Elektrolyten in Rechnung gestellt werden sollte. Auch ist die Herstellung elektrischer Bauelemente mit derart korrosiven Lösungen mit Unfallmöglichkeiten für das Personal verbunden; es sind daher besondere Schutzvorkehrungen während der Herstellung notwendig.
  • Der Zusatz der schwach dissoziierenden Borsäure verhindert eine mit der Zeit wachsende Alkalität, ohne daß die mit starken Säuren verbundenen Nachteile vorhanden sind. Denn nur ein kleiner Teil des potentiell verfügbaren (etwa gleich großen) Wasserstoffionenvorrats ist tatsächlich in Ionenform, vorhanden, während der restliche Teil der im Elektrolyten gelösten, nicht dissoziierten Säure gebunden ist. Das System zeigt daher Pufferwirkung. Borsäure ist frei von unerwünschten Nebenreaktionen, im Handel leicht erhältlich und hält wegen ihrer puffernden Eigenschaft einen etwa konstanten pH-Wert unter 8 oder 9 trotz einer Zugabe von OH-Ionen aufrecht, bis die Säure verbraucht ist (F i g. 2).
  • Die einer Elektrolytlösung zuzufügende Menge an Borsäure ist eine Frage, die weitgehend ins Ermessen des Fachmannes gestellt bleiben kann, und hängt in gewissem Umfang vom Temperaturbereich ab, in dem der Kondensator oder Gleichrichter verwendet werden soll.
  • Es ist vorteilhaft, ein möglichst hohes Säureäquivalent zur Neutralisation der in der Zelle während des Betriebs oder während der, Lagerung erzeugten OH-Ionen verfügbar zu halten. Wäßerige Elektrolytlösungen, die deshalb mit der Borsäure bei Raumtemperatur (25'C) gesättigt worden sind, sind auch für Verwendung bei Temperaturen bis minus 50'C geeignet. Obgleich etwas Säure beim Abkühlen ausfällt, stören die hierbei gebildeten Borsäurekristalle beispielsweise das normale Arbeiten von Kondensatoren, die solche Lösungen verwenden, auch bei Temperaturen von -50'C nicht.
  • Für Elektrolytlösungen, die zwischen 8 und 10 Mol Lithiumchlorid je Liter Lösung enthalten, kann Borsäure in Mengen bis zu 5 g je 100 ml Elektrolyt zugesetzt werden. Dies ist die ungefähre Löslichkeitsgrenze von Borsäure in Lithiumehloridlösungen dieser Konzentration bei Raumtemperatur. Auchdie kleinsten Mengen zugesetzter Borsäure haben eine Pufferwirkung und liefern Wasserstoffionen zur Neutralisierung von OH-Ionen. Daher kann die anfängliche Borsäurekonzentration von Spurenmengen bis 5 g je 100 ml Elektrolyt reichen, obgleich im allgemeinen Lösungen von 0,5 bis 5 g oder von 1 bis 4,5 g Borsäure auf 100 ml Elektrolyt bevorzugt werden, da hierdurch die gesamt verfügbare Menge neutralisierbarerWasserstoffionen vergrößert und damit die Lebensdauer des Kondensators oder Gleichrichters erheblich erhöht wird. Für Arbeitstemperaturen von -50'C geben Elektrolyte mit einer anfänglichen Borsäurekonzentration von 4 g je 100 ml Elektrolyt besonders gute Ergebnisse in Kondensatoren, die bei so tiefen Temperaturen gebraucht werden. 8- bis 10molare Lithiumchloridkonzentration ist für Kondensatorelektrolyte meist üblich. Jedoch können verschiedene andere Lithiumchloridkonzentrationen verwendet werden, je nach der gewünschten Leitfähigkeit und dem gewünschten Dampfdruck der entstehenden Lösung. (Bei Raumtemperatur lösen sich bis zu 13 Mol Lithiumchlorid in 11 Wasser.) Es können auch andere polare Lösungsmittel als Wasser verwendet werden, obwohl Wasser das vorteilhafteste ist. Die vorstehend gemachten Überlegungen hinsichtlich der Konzentration des Borsäurezusatzes gelten auch hier sinngemäß. Falls gewünscht, können auch noch andere gelöste Substanzen der Elektrolytlösung zugesetzt werden.
  • Ein anderer, mit Lithiumchlorid vergleichbarer Ionenbildner, der die gleiche hohe Löslichkeit und dampfdruckerniedrigenden Eigenschaften hat wie dieses Salz, ist Caleiumchlorid. Dies Material kann alternativ f ür Lithiumchlorid für den in Rede stehenden Zweck verwendet werden, da es viele der gleichen wünschenswerten Eigenschaften zeigt. In CaC1,-Elektrolyten werden die gleichen Säurekonzentrationen verwendet, wie bereits für Lithiumchloridelektrolyte beschrieben worden ist.
  • Bei der Herstellung von wäßerigen Elektrolytlösungen, die Calciumchlorid als Ionenbildner enthalten, werden vorzugsweise solche Salzmengen verwendet, daß die Dampfdruckerniedrigung der Lösung derjenigen einer 8- bis 10molaren Lithiumehloridlösung entspricht. Diese Bedingungen erfüllen 2-bis- 5molare, vorzugsweise 3- bis 4molare CaC1,-Lösungen.
  • LiCI und CaC1, sind beide hygroskopisch, und gerade diese Eigenschaft macht sie besonders für Elektrolytlösungen geeignet. Die große Affinität der Salze zum Wasser gleicht die Neigung des Wassers, durch Verdunstung zu entweichen, wieder aus. Bei den obenerwähnten LiC1- und CaC1,7Konzentrationen entspricht der resultierende Lösungsdampfdruck etwa dem durchschnittlichen Wasserdampf-Partialdruck in Luft. Der Elektrolyt steht daher im Gleichgewicht mit der Atmosphäre. Nichthygroskopische Salze erniedrigen im Gegensatz zu LiCI und CaC12 selten den Dampfdruck ihrer Lösungen (auch bei Sättigungskonzentrationen) auf Werte, die mit den durchschnittlichen atmosphärischen Partialdrucken des Wasserdampfes vergleichbar sind. Demnach geht aus diesen Lösungen dauernd Wasser durch Verdunsten verloren, so daß z. B. mit diesen Elektrolyten gefüllte Kondensatoren mit der Zeit bis zur Unbrauchbarkeit eintrocknen.

Claims (3)

  1. Patentanspräche: 1. Elektrolyt aus hochkonzentrierten Lösungen von'Lithiumehlorid oder Calciumchlorid zur Verwendung in Elektrolyt - Kondensatoren oder -Gleichrichtern mit einer Elektrode aus filmbildendem Metall, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolytlösung noch Borsäure in einer zur Verminderung der Alterung ausreichenden Menge enthält.
  2. 2. Elektrolyt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine wäßerige Lösung von 8 bis 10 Mol Lithiumchlorid je Liter, welcher Borsäure bis zur Sättigung der Lösung zugesetzt ist. 3. Elektrolyt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine wäßerige Lösung von 2 bis 5 Mol Calciumchlorid je Liter, welcher Borsäure bis zur Sättigung der Lösung zugesetzt ist. 4.
  3. Elektrolyt-Kondensator mit einer Tantal-Elektrode und mit einem Elektrolyten nach einem der Ansprüche 1 bis 3. 5. Elektrolyt-Kondensator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß neben der filmbildenden Elektrode aus Tantal mit dem darauf befindlichen Tantaloxydfilm als der einen Elektrode eine Silberelektrode als zweite Elektrode dient. 6. Elektrolyt-Gleichrichter mit einer Tantal-Elektrode und mit einem Elektrolyten nach einem der Ansprüche 1 bis 3. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1270 784, 1675 828, 1891206, 1976 700, 2 368 688.
DEW21284A 1956-09-14 1957-06-05 Elektrolyt fuer Elektrolyt-Kondensatoren oder -Gleichrichter Pending DE1193168B (de)

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