DE119263C - - Google Patents

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DE119263C
DE119263C DE1897119263D DE119263DA DE119263C DE 119263 C DE119263 C DE 119263C DE 1897119263 D DE1897119263 D DE 1897119263D DE 119263D A DE119263D A DE 119263DA DE 119263 C DE119263 C DE 119263C
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DE
Germany
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ammonia
addition
carbonate
lime
precipitating agent
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DE1897119263D
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Publication of DE119263C publication Critical patent/DE119263C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/5236Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

Älilil. PATENTAMT.
F^TENTSCHRIFT
KLASSE 85 cy, y
Es wurde beobachtet, dafs bei der Klärung von stickstoffhaltigen Abwässern mittelst Kalkmilch oder anderen Fallungsmitteln, z. B. den schwefelsauren ' Salzen des Eisens und der Thonerde oder einem Gemenge von Kalkmilch: und anderen Fällungsmitteln, die Fällung um so energischer und besser verläuft, je älter und je concentrirter die Spüljauche ist. Auf Grund dieser Erfahrung angestellte Untersuchungen haben ergeben, dafs dieses Verhalten auf den Einflufs des kohlensauren Ammoniaks zurückzuführen ist, das sich beim längeren Stehen in gröfseren Mengen in der Jauche bildet, und an dem natürlich letztere procentisch um so reicher ist, je stärker ihre Concentration. Je mehr kohlensaures Ammoniak nun in der Spüljauche vorhanden ist, um so besser verläuft die Klärung. Es wurde ferner festgestellt, dafs, wenn gleichzeitig geringe Mengen Ammoniak im freien Zustande in der Jauche vorhanden s^nd, die Klärung sich besonders gut vollzieht, während gröfsere Mengen davon wieder die glatte Ausfällung hindern. Der begünstigende Einflufs einer geeignet geringen Menge freien Ammoniaks ist ein so ausgesprochener, dafs mit Hülfe dieses Mittels selbst ganz verdünnte Spüljauche noch rasch in befriedigender Weise sich klären läfst.
Die Erfindung besteht nun ihrem Wesen nach darin, die Spüljauche vor dem Einwirkenlassen der bekannten chemischen Fällungsmittel mit dem geeigneten Gehalt an freiem Ammoniak zu versehen. V :
Ausgezeichnete Resultate werden erzielt, wenn man die Erfindung in der Weise ausführt, dafs man die Spüljauche erst 2 bis 3 Tage stehen läfst und dann mit so viel Aetzammoniak versetzt, dafs ihr Gesammtgehalt an Ammoniak dadurch um 10 bis 15 pCt. erhöht wird.
Diese Ausführungsform ist, indefs wegen des hohen Preises des Aetzammoniaks im Allgemeinen vom wirthschaftlichen Standpunkte unvortheilhaft und zieht man es deshalb vor, den benöthigten Gehalt an freiem Ammoniak aus dem in der Jauche vorhandenen Ammoniumcarbonat frei zu machen. Am zweckmäßigsten eignet sich hierzu Aetzkalk, da derselbe gleichzeitig die Entfernung der vorhandenen Phosphorsäure vor dem Zusatz des Fällungsmittels zu bewirken ermöglicht. Man verfährt dabei wie folgt:
Die Spüljauche wird zunächst mit Aetzkalk, am zweckmäfsigsten in Form von Kalkmilch, in solch geringer Menge versetzt, dafs aufser der Fällung der vorhandenen Phosphorsäure (als phosphorsaurer Kalk) nur . ein Theil des vorhandenen kohlensauren Ammoniums unter Freiwerden von Ammoniak und Bildung von kohlensaurem Kalk zerlegt wird. Bei Spül-, jauche, welche Regenwasser nicht oder doch nur in geringen Mengen enthält, sind unter normalen Verhältnissen hierzu 1 Theil Aetzkalk auf ι ο 000 bis i2oooTheile Spüljauche, d. h. etwa l/l0 bis Y15 der sonst üblichen Kalkmenge erforderlich. Die Menge des Aetz-, kalkes schwankt naturgemäfs 'aber innerhalb ziemlich enger Grenzen, je nach der Concentration und Beschaffenheit der Spüljauche., Ein U.eberschufs von Aetzkalk schadet, unter allen Umständen, da er organische Substanzen auflösen und zu viel freies Ammoniak bilden würde, und tnufs deshalb vermieden werden.
""4^4SiW j
Nach dem Zusätze des Aetzkalkes läfst man kurze Zeit ruhen, da die Umsetzungen erst, im Verlaufe mehrerer Minuten in Wünschenswerther Weise stattfinden. Dabei setzen, sich das. gebildete Calciumphosphat und Calciumcarbonat mit einem Theil der Schwebestoffe nieder. In der so vorbehandelten Spüljauche sind nun folgende Bedingungen geschaffen: ■ i
1. Ein Theil des Ammoniaks ist im freien Zustande vorhanden.
2. Die Spüljauche ist frei von Phosphorsäure. :
Das freie Ammoniak ermöglicht die leichte, und sichere Klärung der Spüljauche mit den bekannten Fällungsmitteln, z. B. schwefelsaurer Thonerde, während andererseits die Vorhergehende Entfernung der Phosphorsäure gestattet, mit geringeren Mengen des Fiillungs-■ mittels auszukommen, da ein Theil desselben sonst stets zur Ausfällung der Phosphorsäure, z. B. als Aluminiumphosphat verbraucht wird. Der Zusatz des chemischen Klärmittels erfolgt in üblicher Weise.
Die völlig geklärte Spüljauche kann hinterher noch in bekannter Weise mittelst Kalkmilch keimfrei gemacht werden, wobei dieselbe ihre schädliche Wirkung der Auflösung ungelöster organischer Substanzen nicht mehr ausüben kann, weil letztere vorher entfernt sind.
Man hat ■ zwar bereits Aetzkalk in Verbindung mit schwefelsaurer Thonerde und anderen chemischen Fallungsmitteln zur Unschädlichmachung von Spüljauche etc! benutzt; i.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche: '
    Verfahren zur Klärung von städtischer SpUljauche und sonstigen stickstoffhaltigen Abwässern vermittelst chemischer Fällungsmittel (schwefelsaurer Thonerde, schwefelsaurer Oxyde des Eisens etc.), dadurch gekennzeichnet, dafs man die Fällung in Gegenwart einer geringen Menge von freiem Ammoniak neben kohlensaurem Ammoniak vornimmt.
  2. 2. . Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Verfahrens, bei welcher die SpUljauche etc. mit dem benöthigten Gehalt an freiem Ammoniak versehen wird durch Zersetzung eines Theiles des in ihr · enthaltenen kohlensauren Ammoniaks mittelst Aetzkalk vor dem Zusätze des Fällungsmittels unter solcher Bemessung des Aetzkalkzusatzes, dafs zugleich der Phosphorsäuregehalt der Jauche etc. ausgefällt, eine •völlige Zersetzung des kohlensauren Ammoniaks aber vermieden wird.
    BERLIN. 'GEDRUCKT IN OER ttEICHSDRUCKEREL
    hierbei ist jedoch immer für den Kalk die ; Verwendung als Fällmittel mafsgebend gewesen und ■ sein Zustand in entsprechend grofser "Menge erfolgt, .während .bei der vorliegenden i Erfindung ■ der Kalkzusatz nur dem Zwecke dient, die Jauche in den für die Einwirkung des eigentlichen Fällungsmittels geeigneten Zustand' zu versetzen und in entsprechend geringer Menge vor dem Zusätze jenes zur Anwendung kommt. ,
DE1897119263D 1897-04-24 1897-04-24 Expired - Lifetime DE119263C (de)

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