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Verfahren zur Stückigmachung von Erz auf dem Sinterband Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Stückigmachung von Erz auf dem Sinterband, bei
dem die durch die Zerkleinerung des Sinterkuchens entstehenden Sinterfeinanteile
als Rücklauf erneut in den Sinterprozeß eingeführt werden.
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Bei der Zerkleinerung des Sinterkuchens entstehen sehr große Mengen
von Sinterfeinanteilen mit einer Korngröße von unter 6 mm, die im Hochofen nicht
verhüttet werden können und daher als Rücklauf erneut in den Sinterprozeß eingeführt
werden müssen. Diese Feinanteile, die auf 70 bis 80 1/o ansteigen können, werden
bei dem bekannten Sinterprozeß unmittelbar wieder dem Sinterband aufgegeben. Hierdurch
entsteht ein ausgeprägter Kreislauf von Sinterfeinanteilen, der den thermischen
Haushalt des Sinterbandes in unerwünschter Weise belastet und zu einem erheblichen
Leistungsabfall führt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein vorgegebenes Erz
mit möglichst geringem wärmetechnischem und apparativem Aufwand für den Hochofenprozeß
stückig zu machen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
ein Teil der rückgeführten Sinterfeinanteile palletisiert wird und daß die Pellets
im zumindest teilweise gebranntem Zustand der auf dem Sinterband befindlichen Sintermischung
zugeführt werden.
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Die Pelletisierung der rücklaufenden Sinterfeinanteile, die sich mineralogisch
und nach ihrer Korngröße für den Sinterprozeß schlecht eignen, stellt für diese
Feinanteile die günstigste Form der Stückigmachung dar und entlastet das Sinterband
von dem unerwünschten Kreislauf der Feinanteile.
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Durch die Zuführung der gebrannten Pellets zu der auf dem Sinterband
befindlichen Sintermischung ergeben sich jedoch darüber hinaus noch einige weitere
wesentliche Vorteile: Die nach dem Brennprozeß im Pellet -steckende fühlbare Wärme
wird nahezu vollständig auf die Sintermischung übertragen, so daß für die Sintermischung
weniger Brennstoff erforderlich ist. Zugleich werden die in den rücklaufenden Sinterfeinanteilen
steckenden Wärmereserven, wie etwa der Wärmeinhalt der Glasbestandteile und der
sich in den niedrigen Oxydationsstufen befindenden Eisenverbindungen, durch die
Zwischenschaltung des Pelletisierprozesses nutzbar gemacht.
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Anlagentechnisch ist es günstig, daß für den Pelletisierprozeß kein
eigener Kühler erforderlich ist; die Kühlung erfolgt vielmehr durch die auf dem
Sinterband befindliche Sintermischung. Für diese ist grundsätzlich keine Zündvorrichtung
erforderlich, da die Entzündung durch die Aufgabe der heißen Pellets erfolgt.
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Zweckmäßig werden die Abgase der heißesten Zone des Sinterbandes als
Sekundärluft für den Pelletbrennprozeß benutzt. Man erreicht damit nicht nur eine
günstige Wärmeausnutzung, sondern zugleich eine Entstaubung der Abgabe beim Durchgang
durch die Sintermischung, was eine Verbesserung des Pelletisierprozesses mit sich
bringt.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die Pellets auf die Sintermischung aufgelegt werden und daß die Luft
von oben nach unten durch das auf dem Sinterband befindliche Material hindurchströmt.
Diese Lösung hat den Vorteil, daß die bekannten Sinterbänder ohne größere Umbauten
verwendet werden können.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die Sintermischung auf die Pellets gelegt wird und daß die Luft von unten
nach oben durch das auf dem Sinterband befindliche Material hindurchströmt.
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Diese Lösung hat den Vorteil, daß das Sinterband thermisch weitgehend
geschont und die Sintermischung restlos durchgebrannt wird. Man vermeidet dadurch
vor allem den in Rostnähe häufig entstehenden Schwachbrand. Das restlose Durchbrennen
der Sintermischung in der heißesten Zone hat ferner eine hohe Abgastemperatur zur
Folge, die im Hinblick auf die Verwedung der Abgase als Sekundärluft für den Pelletisierprozeß
erwünscht ist.
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Werden die Pellets im Drehrohrofen vorgebrannt, so kann gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Fertigbrand der Pellets im vordersten Bereich
des Sinterbandes erfolgen. Man bekommt auf
diese Weise in Drehrohrofen
sehr einfache Brennverhältnisse.
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Eine weitere zweckmäßige Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß die Sintermischung auf dem Untertrum und die Pellets zumindest
teilweise auf dem Obertrum des Sinterbandes gebrannt werden und daß die Luft von
oben nach unten durch das Sinterband hindurchströmt. Bei einem derartigen Verfahren
läßt sich eine gesonderte Brennvorrichtung für die Pellets einsparen.
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Erfindungsgemäß können schließlich zur Pelletisierung außer wenigstens
einem Teil der rückgeführten Sinterfeinanteile auch Stäube und Erzanteile benutzt
werden, die für den Sinterprozeß nicht geeignet sind. Man erreicht dadurch von vornherein
eine Entlastung des Sinterbandes von Erzanteilen, die ohnehin wieder als Rücklauf
auftreten.
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Diese und weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens gehen
aus der folgenden Beschreibung einiger in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
hervor. Es zeigt F i g. 1 ein Prinzipschema des erfindungsgemäßen Verfahrens, F
i g. 2 bis 5 Schnittdarstellungen von fünf schematisch dargestellten Anlagen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in verschiedener Form.
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Die in F i g. 1 dargestellte Anlage enthält ein Sinterband
1, eine Zerkleinerungsvorrichtung 2, eine Klassiervorrichtung 3, eine
Vorrichtung 4 zur Zerkleinerung und Mischung, eine Granuliervorrichtung 5
und eine Brennvorrichtung 6.
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Die Wirkungsweise der Anlage ist im einzelnen folgendermaßen: Das
mit Brennstoff gemischte Roherz wird dem Sinterband 1 zugeführt (Pfeil 7).
Die Sintermischung 8 gelangt nach dem Brand (Pfeil 9) in die Zerkleinerungsvorrichtung
2 und anschließend in die Klassiervorrichtung 3. Die für den Hochofenprozeß geeigneten
Sinteranteile werden in Richtung des Pfeiles 10
abgeführt, während die nicht
verhüttbaren Sinterfeinanteile als Rücklauf behandelt werden. Sie gelangen zu diesem
Zweck (Pfeil 11) in die Vorrichtung 4, in der sie zerkleinert und gegebenenfalls
mit für den Sinterprozeß nicht geeignetem Roherz (Pfeil 12) gemischt werden.
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Aus dieser Mischung werden anschließend in der Granuliervorrichtung
5 Granalien geformt, die in der Brennvorrichtung 6, beispielsweise einem
Drehrohrofen, gebrannt werden. Danach werden die Pellets in Form einer Schicht
14 auf die Sintermischung 8 aufgelegt (Pfeil 13) und übertragen ihre
Wärme auf die Sintermischung, indem sie die in Richtung der Pfeile 15 von
oben nach unten durch das Material strömende Verbrennungsluft vorwärmen. Das Sinterband
1 dient daher gleichzeitig als Kühler für die in der Brennvorrichtung
6 aus den rückgeführten Sinterfeinanteilen gebrannten Pellets. Das Sinterband
wird auf diese Weise von dem unerwünschten Kreislauf der Sinterfeinanteile befreit,
was zu einer außerordentlichen Leistungssteigerung führt.
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F i g. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem - wie an Hand des Prinzipschemas gemäß
F i g. 1 erläutert - die Pelletschicht 14 auf die Sintermischung 8 aufgelegt
wird. Die Pellets werden bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einem Drehrohrofen
16 gebrannt und gelangen durch einen Schacht 17 auf die Sintermischung
8, die über einen Aufgabebunker 18 auf das Sinterband 1 aufgelegt
wird. Unterhalb des Sinterbandes 1 sind in üblicher Weise Saugkästen
19 vorgesehen, während am Ende des Sinterbandes eine Zerkleinerungsvorrichtung
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für den Sinterkuchen angeordnet ist.
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Die Verbrennungsluft wird in Richtung der Pfeile 15 von oben
nach unten nacheinander durch die Pelletschicht 14 und die Sintermischung
8 gezogen, so daß die fühlbare Wärme der Pellets praktisch vollständig auf
die Sintermischung 8 übertragen wird. Die Abgabe der heißesten Zone des Sinterbandes
(Pfeil 21) werden als Sekundärluft für den Drehrohrofen 16
benutzt.
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Die auf dem Sinterband 1 gekühlten Pellets werden nach dem
Verlassen des Sinterbandes in einen Vorratsbehälter geführt, während die Sintermischung
8 zerkleinert und klassiert wird, wobei die Feinanteile in der erläuterten Weise
pelletisiert und in dieser Form dem Sinterband erneut zugeführt werden.
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Bei dem in F i g. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die im
Drehrohrofen 16 fertiggebrannten Pellets über einen Schacht 17 unmittelbar
auf das Sinterband 1 gegeben, während die Sintermischung 8
aus dem
Bunker 18 auf die Pelletschicht 14 gelegt wird.
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Die Saugkästen 19 sind bei diesem Ausführungsbeispiel über
dem Sinterband 1 angeordnet, wobei wiederum die Abgase der heißesten Zone
des Sinterbandes (Pfeil 21) dem Drehrohrofen 16 als Sekundärluft zugeführt werden.
Die Luft strömt von unten nach oben (Pfeile 15), so daß bei weitgehender
thermischer Schonung des Sinterbandes 1 ein vollständiges Durchbrennen der
Sintermischung 8 gewährleistet ist.
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Bei der in F i g. 4 dargestellten weiteren Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Pellets im Drehrohrofen 16 nicht
vollständig fertiggebrannt, sondern beispielsweise nur auf eine Temperatur von etwa
1200° C gebracht. Der Fertigbrand der Pellets, die ebenso wie bei der Anlage gemäß
F i g. 2 auf die Sintermischung 8 aufgelegt werden, erfolgt im vordersten
Bereich des Sinterbandes unter einer Haube 22, die mit Brennern
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versehen ist. Im übrigen entspricht die Anlage dem Ausführungsbeispiel
gemäß F i g. 2.
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Bei der Anordnung gemäß F i g. 5 werden die aus dem rücklaufenden
Sinterfeinanteil geformten Granalien auf das Obertrum 1 a des Sinterbandes
1 gelegt (Pfeil 24) und auf diesem Obertrum durch eine nicht dargestellte
Brennvorrichtung gebrannt. Die Verbrennungsluft strömt hierbei in Richtung der Pfeile
15 von oben nach unten.
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Nach dem Durchlaufen des Obertrums 1 a werden die Pellets auf
die auf dem Untertrum 1 b des Sinterbandes liegende Sintermischung
8 aufgebracht (Pfeil 25). Auch bei dieser Anlage gibt daher die Pelletschicht
14 ihre Wärme an die Sintermischung 8 ab. Das Sinterband ist ebenso
wie bei den zuvor erläuterten Ausführungsbeispielen durch die Pelletisierung des
Sinterfeinanteils von dem hohen Feinanteilkreislauf befreit.