DE1189516B

DE1189516B - Verfahren zur Herstellung von schwer brennbaren Fasermatten

Info

Publication number: DE1189516B
Application number: DEF31795A
Authority: DE
Inventors: Dr Robert Schabert
Original assignee: Carl Freudenberg KG
Current assignee: Carl Freudenberg KG
Priority date: 1960-07-29
Filing date: 1960-07-29
Publication date: 1965-03-25

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 8 k-4

Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

1189 516 F31795IVc/8k 29. Juli 1960
25. März 1965

Es ist bekannt, Fasermatten bis zu einem spezifischen Gewicht von 0,01 durch Behandeln von Acetatfasern mit Weichmachern und anschließendes Krempeln und Trocknen in einem Wärmekanal unter Ausnutzung des Klebrigwerdens der Acetatfasern ohne zusätzliche Bindemittel herzustellen.

Wegen des niederen spezifischen Gewichtes sind solche Fasermatten leicht brennbar und daher als Luftfilter wenig geeignet.

Es ist ferner bekannt, chlorhaltige Weichmacher, z. B. Trichloräthylphosphat, zu verwenden. Man erhält so zwar schwer bzw. nicht brennbare Fasermatten, jedoch ist die Herstellung mit großen technischen Schwierigkeiten verbunden, da diese Weichmacher bereits in der Kälte zu einer Faseranlösung führen und so ein kontinuierliches Krempeln unmöglich machen. Außerdem muß der größte Teil des Weichmachers in den Fasern erhalten bleiben, was wiederum zu einer starken Erniedrigung des Schmelzpunktes der Fasern führt, so daß solche Matten zwar nicht bzw. schwer brennen, jedoch in Kontakt mit Feuer schmelzen und dadurch Verbrennungen hervorrufen können.

Man kann nichtbrennbare Fasermatten auch durch Verwendung von nichtbrennbaren plastifizierbaren Fasern, z. B. aus Polyvinylchlorid usw., herstellen. Bei der Überführung der Fasern in klebrigen Zustand tritt wegen der hohen Temperatur gleichzeitig ein Schrumpfen der Fasern ein, so daß es nicht möglich ist, formgetreue Produkte zu erhalten.

Eine Beimischung solcher nichtbrennbaren Fasern zu Acetatfasern bis zur Erhaltung der Formtreue ist jedoch nur in einer Menge möglich, die zu gering ist, um eine nichtbrennbare Fasermatte zu erhalten.

Nun ist gefunden worden, daß man nichtbrennbare formtreue Fasermatten erhält, wenn man ein Fasergemisch aus

1. 10 bis 70 Gewichtsprozent plastifizierbaren, chlorhaltigen, nichtbrennbaren Fasern und

2. 90 bis 30 Gewichtsprozent brennbaren Fasern

derart mit einem Sb₂O₃-haltigen, bei Raumtemperatur unwirksamen Weichmacher, wie Benzolsulfosäure-butyl-amid, behandelt, daß die aufgenommene Gesamtmenge etwa 5 bis 20%, bezogen auf das Fasergewicht, beträgt, anschließend krempelt und diese noch unverfestigte Fasermatte einer Hitzebehandlung unterwirft.

Während der Hitzebehandlung im Wärmekanal dampft dann der größte Teil des Weichmachers wieder ab, so daß eine relative Sb₂O₃-Anreicherung an der Oberfläche bzw. an den der Oberfläche benach-

Verfahren zur Herstellung von schwer
brennbaren Fasermatten

Anmelder:

Fa. Carl Freudenberg,

Weinheim (a. d. Bergstraße)

Als Erfinder benannt:
Dr. Robert Schaben,
Weinheim (a. d. Bergstraße)

ao barten Teilen der Faser eintritt. Man kann den Weichmacher auch vollständig wegdampfen, ohne dadurch die Nichtbrennbarkeit zu beeinträchtigen. In diesem Falle findet auch keine Schmelzpunkterniedrigung der Fasern statt, die bei der Berührung mit offener Flamme zu dem lästigen Abtropfen führt.

Zur Erniedrigung der Viskosität des Sb₂O₃-haltigen Weichmachers kann ein Lösungsmittel zugesetzt werden.

Beispiel 1

Ein Faservlies, bestehend aus 80 % Diacetatfasern, 3 den, und 20% Polyvinylchloridfasern, 3 den, wird mit 70 Teilen Benzolsulfosäure-butyl-amid und 30 Teilen Antimontrioxyd so imprägniert, daß auf das Fasergemisch 10 % dieser Mischung aufgebracht werden.

Die so imprägnierten Fasern sind lagerstabil. Sie werden zu einem Vlies von 300 g/m² gekrempelt und in einem Wärmekanal bei 120° C verfestigt. Es wird eine nichtbrennbare Matte mit einem spezifischen Gewicht von 0,015 erhalten.

Beispiel 2

Ein Faservlies, bestehend aus 75 Teilen Diacetatfasern, 28 den, und 25 Teilen einer Mischpolymerisatfaser, 5 den, bestehend aus 60% Vinylchlorid und 40% Acrylnitril, werden mit dem im Beispiel 1 genannten Weichmacher und Antimontrioxyd imprägniert, zu einem Vlies von 200 g/m² verlegt und anschließend wie im Beispiel 1 verfestigt. Es wird eine sehr lockere, sehr poröse Fasermatte mit einem spezifischen Gewicht von 0,012 erhalten.

509 520/405

Claims

Patentansprüche: .

1. Verfahren zur Herstellung von schwer brennbaren Fasermatten, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus

1. 10 bis 70 Gewichtsprozent plastifizierbaren, chlorhaltigen, nichtbrennbaren Fasern und

2. 90 bis 30 Gewichtsprozent brennbaren Fasern

derart mit einem Sb₂O_s-haltigen, bei Raumtem- peratur unwirksamen Weichmacher, wie Benzol- sulfosäure-butyl-amid, imprägniert, daß die aufgenommene Gesamtmenge 5 bis 20%, bezogen auf das Fasergewicht, beträgt, anschließend krempelt und diese noch unverfestigte Fasermatte einer Hitzebehandlung unterwirft.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als plastifizierbare, chlorhaltige, nichtbrennbare Fasern PVC-Fasern verwendet werden.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als plastifizierbare, chlorhaltige, nichtbrennbare Fasern Mischpolymerisatfasern, bestehend aus 60% Polyvinylchlorid und 40 % Acrylnitril, verwendet werden.

4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als brennbare Fasern Acetatfasern verwendet werden.