DE1189032B

DE1189032B - Verfahren zur flotativen Herstellung von hochprozentigem Chlorkalium aus kainithaltigen Kalirohsalzen

Info

Publication number: DE1189032B
Application number: DEW37225A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Dr Arno Singewald
Original assignee: Wintershall AG
Current assignee: Wintershall AG
Priority date: 1964-07-23
Filing date: 1964-07-23
Publication date: 1965-03-18

Description

Verfahren zur flotativen Herstellung von hochprozentigem Chlorkalium aus kainithaltigen Kalirohsalzen Nach dem kanadischen Patent 612 295 und dem italienischen Patent 573 817 ist es bekannt, Kainit aus Kainitmineralen mit primären Fettsäureaminen unter Benutzung einer aus den Komponenten KCl, NaCI, MgS04 und MgClp, bestehenden Lauge, die in dieser Zusammensetzung innerhalb des Existenzgebietes von Sylvin des quinären, an KCl und NaCI gesättigten Systems liegt, insbesondere mit Hartsalzlauge mit etwa 100 bis 250 g MgCl, und weniger als etwa 100 g MgS04 pro Liter zu flotieren. Bei dieser Flotation wird der im Rohkainit vorhandene Sylvin jedoch mit ausgeschwommen. Das Patent 1 175 172 betrifft ein Verfahren zur flotativen Herstellung von hochprozentigem Chlorkalium aus kainithaltigen Kalirohsalzen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Sylvinflotation eine Kainitflotation mit geringen Mengen bekannter sylvinselektiver Sammler bzw. Sammlerschäumer, wie primären aliphatischen Fettaminen, im Gemisch mit nicht oder kaum auf KCl ansprechenden kationenaktiven Verbindungen, wie sekundären oder substituierten primären Aminen, insbesondere Methyldodecylamin, Dimethylhexylamin, Dicyclohexylamin, oder Gemischen dieser Stoffe vorausgeht.
In Fortentwicklung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß für die Abtrennung des Kainits Tallölfettamin als besonders preiswertes Mittel geeignet ist, wie das folgende Beispiel zeigt: Ein Gemisch aus 51 °/o Kainit, 43 °/o Steinsalz und 2,5 °/o Kieserit, aufgemahlen auf eine Korngröße von weniger als 0,5 mm, ergibt mit Tallölaminacetat, ; Handelsprodukt Delamat der Firma Herkules Powder, folgende Konzentrate mit rund 90°/oiger Kainitausbeute: a) in einer Lauge des KCl-Existenzgebietes des quinären Systems ozeanischer Salze (KCI, NaCI-gesättigt, 120 g pro Liter MgCl2): 85°/a Kainit, 10 °/o NaCI und 5 % Kieserit; b) in einer Lauge, die an KC1 und NaCI gesättigt ist und im Liter 340 g MgCl, enthält: 89 °/o Kainit, 8 °/o NaCI und 3 °/o Kieserit.
Tallölamin bietet also den Vorteil, daß aus Rohsalzen, die neben Kainit noch freien Sylvin enthalten, dieser kaum oder nur in geringer Menge mit in das Flotationskonzentrat des Kainits gelangt. Dies liegt , offenbar an dem Gehalt des Tallölamins an Dehydroabietylamin, das sogenannte Rosin-Amin. Es wird also ein Rückstand erhalten, in dem sich praktisch der Sylvin befindet, beispielsweise bei der Flotation in der Lauge der Zusammensetzung b). Die Abtrennung des Sylvins aus dem Rückstand, insbesondere von Steinsalz, kann dann in bekannter Weise in einer Verfahrensstufe erfolgen.
Bei der Flotation eines kainithaltigen Kalirohsalzes wurde mit 250 g/Tonne Delamin, Handelsprodukt des Tallölamins, welches als Hydrochlorid nach Neutralisation mit verdünnter Salzsäure verwendet wurde, ein Konzentrat aus 93 °/o Kainit, 4 °/o Sylvin und 3 °/o NaCI bei einer Ausbeute von 89 °/o an Kainit und ein Rückstand mit 5 °/o Kainit, 45 °/o Sylvin und 50 °/o Steinsalz erhalten.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur flotativen Herstellung von hochprozentigem Chlorkalium aus kainithaltigen Kalirohsalzen nach Patent 1 175 172,d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Kainitflotation mit Tallölfettamin in Form der wasserlöslichen Salze, wie Acetat oder Hydrochlorid, erfolgt und die Sylvinflotation in bekannter Weise mit primären aliphatischen Fettaminen angeschlossen wird.