DE1186838B - Verfahren zur Herstellung von Schwefeltrioxyd und/oder Schwefelsaeure durch katalytische Umsetzung schwefeldioxydhaltiger Gase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schwefeltrioxyd und/oder Schwefelsaeure durch katalytische Umsetzung schwefeldioxydhaltiger GaseInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-17/76
Nummer: 1186 838
Aktenzeichen: M 57271IV a/12 i
Anmeldetag: 22. Juni 1963
Auslegetag: 11. Februar 1965
Die katalytische Oxydation von SO2 zu SO3 soll
einerseits aus wirtschaftlichen Gründen und andererseits aus Gründen der Vermeidung von Verunreinigungen
der Luft mit SO2 zu möglichst hohen Umsetzungsgraden führen. Weiterhin soll aber dieser geforderte
hohe Umsetzungsgrad mit wirtschaftlich tragbaren Mitteln erzielt werden.
Da der Umsetzungsgrad auf Grund des Massenwirkungsgesetzes vom Verhältnis Sauerstoff zu SO2
abhängig ist, werden im allgemeinen die bei den Röstprozessen anfallenden SO2-haltigen Gase vor
dem Eintritt in den Kontaktofen mit Luft auf etwa 5 bis 7% SO2 verdünnt. Eine Katalyse mit noch
weiter herabgesetztem SO2-Gehalt oder mit Gasen,
die mit einem geringeren" SO2-Gehalt anfallen, ist
nach den bekannten Verfahren auf wirtschaftliche Weise nur begrenzt durchführbar, da dann die Anlagekosten
zu hoch werden.
Mit den bekannten Verfahren der Katalyse in Kontaktöfen mit mehreren Kontakthorden und einstufiger
Absorption des bei der Katalyse gebildeten SO3 werden Umsetzungsgrade von etwa 96 bis 98,5%
erzielt. Der Restgehalt an SO2 wird im allgemeinen in die Atmosphäre entlassen.
Zur Erzielung höherer Umsetzungsgrade wurde bekanntlich schon die Absorption des bei der Katalyse
gebildeten SO3 nicht einstufig nach der letzten Kontakthorde, sondern mehrstufig durchgeführt. Die
Zwischenabsorption des SO3 nach der ersten Kontaktstufe
verhindert die Einstellung des Gleichgewichtszustandes des Massenwirkungsgesetzes und
beeinflußt die Reaktion im Sinne einer günstigen SO2-Umsetzung in der zweiten Kontaktstufe.
So ist ein Zwischenabsorptionsverfahren bekannt, bei dem von Röstgasen mit 6 bis 7% und höchstens
9%> SO2-Gehalt ausgegangen wird. Dieses Verfahren
wurde aber in der Praxis nicht angewendet, da der apparative Aufwand zu teuer war und die verfahrenstechnischen
Schwierigkeiten zur Einhaltung der erforderlichen Wärmebilanz nicht überwunden werden
konnten. Es gelang nicht, die Wärmebilanz des Kontaktsystems bei der Behandlung gereinigter und deshalb
mit einer Ausgangstemperatur unter 100° C anfallender SO2-haltiger Gase so einzustellen, daß die
bei der Zwischenabsorption verlorengehende Gaswärme im System ohne Zufuhr von Wärme durch
äußere Wärmequellen ausgeglichen werden konnte.
Ein nicht zum bekannten Stand der Technik gehörender Vorschlag beschreibt ein Verfahren, das die
Vorurteile der Fachwelt gegenüber der zweistufigen Absorption von Gasen mit einem Ausgangsgehalt an
SO., von etwa 3 bis 9°/o überwindet.
Verfahren zur Herstellung von Schwefeltrioxyd
und/oder Schwefelsäure durch katalytische
Umsetzung schwefeldioxydhaltiger Gase
und/oder Schwefelsäure durch katalytische
Umsetzung schwefeldioxydhaltiger Gase
Anmelder:
Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Als Erfinder benannt:
Dr. Herbert Drechsel,
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dörr,
Hugo Grimm, Frankfurt/M.
Dr. Herbert Drechsel,
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Dörr,
Hugo Grimm, Frankfurt/M.
Nach diesem Verfahren wird die Zwischenabsorption bei relativ hohen Temperaturen im Bereich von
etwa 170 bis 250° C, vorzugsweise bei etwa 200° C, durchgeführt und das aus der ersten Kontaktstufe
austretende Gas vor dem Eintritt in den Zwischenabsorber in einem ersten Zwischenwärmeaustauscher
mit den in der Zwischenabsorption von SO3 befreiten
Gasen und in einem zweiten Zwischenwärmeaustauscher mit den kalten Ausgangsgasen auf etwa die Betriebstemperatur
der Zwischenabsorption abgekühlt. Dabei wird der Wärmeaustausch so bemessen, daß
im ersten Zwischenwärmeaustauscher den vorkatalysierten Gasen nur so viel Wärme entzogen wird, daß
die aus dem Zwischenabsorber kommenden Gase auf die Anspringtemperatur der zweiten Kontaktstufe gebracht
werden, und im zweiten Zwischenwärmeaustauscher die vorkatalysierten Gase auf die gewünschte
Arbeitstemperatur des Zwischenabsorbers abgekühlt werden. Diese zweistufige Zwischenkühlung
vor der Zwischenabsorption ermöglicht es, ein jeweils hohes Temperaturgefälle zwischen den zu
kühlenden vorkatalysierten Gasen und den aufzuheizenden Gasen aus der Zwischenabsorption bzw.
den Ausgangsgasen einzuhalten, wodurch dieWärmeaustauschflächen
in wirtschaftlich kleinen Grenzen gehalten werden können und trotzdem ein wärmeautarkes
System für die zweistufige Absorption von Gasen mit niedrigen SO2-Gehalten gebildet wird.
Dieses Verfahren ermöglicht es weiterhin, bei stark schwankenden und niedrigen SO2-Gehalten der Ausgangsgase
mit der minimalen Wärmeaustauschfläche, d. h. der für die höchsten zu erwartenden SO2-Gehalten
ausgelegten, auszukommen. Sinkt der SO2-Gehalt
der Ausgangsgase unter diesen Wert, so wird die dadurch entstehende Wärmedifferenz vorwiegend durch
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die Verbrennungswärme von Elementarschwefel und zusätzlich zu einem geringeren Teil durch die Oxydationswärme
des bei der Verbrennung des Elementarschwefels auftretenden SO2-Menge gedeckt.
Es ist auch ein Zwischenabsorptionsverfahren bekannt, das 400° C heiße Röstgase mit 10 bis 12%
SO2 als Ausgangsgas für die Katalyse verwendet.
Dieses Verfahren kann zwar die Wärmebilanz des Kontaktsystems durch die hohe Eintrittstemperatur
der Röstgase ausgleichen, da aber Röstgase mit diesen hohen Temperaturen nicht vom Staubinhalt, vor
allem aber vom As-Gehalt und von den Schwefelsäurenebeln befreit werden können, ist eine Verstopfung
und eventuelle Vergiftung der Kontaktmasse unvermeidbar. Außerdem fällt eine As-haltige
Schwefelsäure an, die für viele Zwecke nicht zu verwenden ist.
Es sind auch Zwischenabsorptionsverfahren bekannt, die nach dem System der Naßkatalyse arbeiten,
d.h., die Katalyse geht nicht von gereinigten und getrockneten Röstgasen aus, sondern von Röstgasen,
die entweder schon Wasserdampf enthalten oder denen auf verschiedene Weise Wasserdampf zugesetzt
wird. Diese naßkatalytischen Verfahren haben aber den Nachteil, daß das gebildete SO3 aus den
feuchten Gasen sehr schwer zu absorbieren ist und daher SO3-Nebel entweichen, die sich auch mit zusätzlichem
apparativen Aufwand nur unvollkommen beseitigen lassen.
Auch Versuche, den Vorumsatz an SO3 vor der
Zwischenabsorption mit 20 bis 40% niedrig zu halten und das gebildete SO3 mit dünner Schwefelsäure
bis zu 93% zu absorbieren und die mitgerissenen Nebel durch Kühlung der Gase und Einleitung in ein
Koksfilter zu beseitigen, ergaben kein nebelfreies Gas und verteuerten die Investitionskosten. Weitere Nachteile
dieses Verfahrens sind der niedrigere Gesamtumsatz und der teilweise Anfall von 93%iger
Schwefelsäure.
Ein weiteres naßkatalytisches Verfahren arbeitet mit einer Wasserdampfzugabe vor oder nach der
ersten Kontaktstufe, die so dosiert wird, daß durch Kühlen entsprechend dem umgesetzen SO3-Gehalt
eine 96%ige Schwefelsäure anfällt. Durch eine langsame Abkühlung der Kontaktgase in dem Wärmeaustauscher
soll eine Nebelbildung weitgehend vermieden werden. Die großen Nachteile dieses Verfahrens
bestehen in dea notwendigen großen und damit sehr teuren Wärmeaustauschflächen und den bei der
Kondensation auftretenden Korrosionsproblemen.
Ein anderes bekanntes Verfahren betreibt die Zwischenabsorption mit dünner, z. B. 20%iger
Schwefelsäure bei Siedetemperatur. Dabei wird Wasser verdampft und die Säure konzentriert. Die Nachteile
dieses Verfahrens bestehen in der diskontinuierlichen Arbeitsweise, da die Absorbersäure bei einem
bestimmten Konzentrationsgrad durch dünne Säure ersetzt werden muß, der unvollkommenen SO3-Absorption
der dünnen Säure, die erst bei höheren Konzentrationen verbessert wird, und der damit verbundenen
schwankenden SO2-Beaufschlagung der nachgeschalteten
Kontakthorden sowie des Problems der Beseitigung der auftretenden Nebel.
Es ist auch ein Verfahren zur Zwischenabsorption von gereinigten und getrockneten Kiesröstgasen oder
SO2-haltigen Gasen anderer Herkunft mit SO2-Gehalten
von 9 bis 12% bekannt, das die Zufuhr von Wärme durch äußere Heizung unnötig macht und
Umsetzunggrade von über 99,5% erzielt. Dieses Verfahren arbeitet in der Weise, daß die gekühlten und
gereinigten Ausgangsgase im Wärmeaustausch mit den aus der letzten und der ersten Kontaktstufe, die
aus zwei Kontakthorden besteht, austretenden fertig- bzw. vorkatalysierten Gasen auf die Anspringtemperatur
der ersten Kontakthorde aufgeheizt werden und in diese eingeleitet werden. Zwischen der ersten und
zweiten Kontakthorde erfolgt eine Kühlung der Kontaktgase durch Einblasen von Kaltgas. Die vorkatalysierten
Gase der ersten Kontaktstufe werden im Wärmeaustausch mit den Röstgasen auf die Anspringtemperatur
der zweiten Kontaktstufe abgekühlt und treten aus dieser Kontaktstufe mit einem Umsetzungsgrad
von 80 bis 95% in einen Wärmeaustauscher, wo sie durch die Gase der Zwischenabsorption auf 175
bis 215° C abgekühlt werden. Anschließend erfolgt die Zwischenabsorption des gebildeten SO3 mit starker
Absorbersäure. Die austretenden Gase werden im Wärmeaustausch mit den heißen vorkatalysierten
Gasen der zweiten Kontaktstufe auf die Anspringtemperatur der dritten Kontaktstufe aufgeheizt und
dem Endumsatz in dieser Stufe zugeführt. Anschließend erfolgt die Absorption des restlichen SO1
im Endabsorber.
Dieses Verfahren stellt ein in sich geschlossenes wärmeautarkes System dar. In der Gesamtwärmebilanz
gesehen tritt jedoch — neben den unvermeidlichen Abstrahlungsverlusten — ein Wärmeverlust
bei der Zwischenabsorption ein. Die gesamte Gasmenge der aus der zweiten Kontaktstufe austretenden
vorumgesetzten Gase wird im Zwischenabsorber auf etwa 70° C abgekühlt, und die dabei abgeführte
Wärmemenge geht in den Säurekreislauf und damit verloren, obwohl der Wärmeinhalt und damit die
Temperatur der den Endwärmeaustauscher verlassenden fertigkatalysierten Gase, der sich aus der Summe
der Wärmeinhalte der gekühlten Ausgangsgase, der Reaktionswärme, dem Wärmeinhalt der Gase aus der
Zwischenabsorption minus der Summe der Abstrahlungsverluste und im Zwischenabsorber abgeführten
Wärmemenge zusammengesetzt, ausreicht, um die Ausgangsgase auf die Anspringtemperatur der ersten
Kontakthorde aufzuheizen. Auch bei einer Zwischenabsorption, die als Heißabsorption durchgeführt wird,
wird eine beträchtliche Wärmemenge in den Säurekreislauf abgeführt und geht damit für das Kontaktsystem
verloren.
Es ist weiterhin bekannt, die Zwischenabsorption so zu unterteilen, daß ein Teil des SO8 mit Hilfe von
Oleum und der Rest mit Schwefelsäure absorbiert wird. Auch hier geht die der Temperaturdifferenz der
Gase zwischen dem Austritt aus der zweiten Kontaktstufe und dem Austritt aus der Monohydrat-Zwischenabsorption
entsprechende Wärmemenge verloren.
Erfindungsgemäß wurde nun überraschend gefunden, daß es möglich ist, das Verfahren der heißen
Zwischenabsorption nicht nur wärmeautark zu gestalten, sondern auch noch zusätzlich beträchtliche
Wärmemengen für andere Zweck, wie z. B. Dampferzeugung oder Speisewasservorwärmung, zu gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Gase mit einem SO2-Gehalt von etwa 9% bis zur oberen
zulässigen Grenze der zur Katalyse gehenden Gase geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im wesentlichen darin, die Zwischenabsorption in einem
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Tauchabsorber durchzuführen und den Wärmeaus- stalten, daß der Überlauf der Absorptionssäure in
tausch in einem zweistufigen Zwischenwärmeaus- den Endabsorber erfolgt und daß die Entgasung der
tauscher nach der ersten Kontaktstufe so zu gestalten, gesamten Austauschsäure von SO2 im Zwischendaß
die erste Stufe des Zwischenwärmeaustauschers absorber erfolgt. Das bei der Entgasung frei werdende
so ausgelegt wird, daß die mit der Arbeitstemperatur 5 SO2 geht in die zweite Kontaktstufe und wird zu SO;J
der heiß betriebenen Zwischenabsorption von etwa umgesetzt. Die zur Einstellung der geforderten Säure-200°
C und von SO3 befreiten anfallenden Gase in konzentration eventuell benötigte restliche Menge an
dieser Wärmeaustauschstufe im Wärmeaustausch mit Verdünnungswasser kann in Form von Wasser in den
den vorumgesetzten Gasen, die mit etwa 500° C an- Säurekreislauf, vorzugsweise den Säurekreislauf des
fallen, auf die Anspringtemperatur der zweiten Kon- io Endabsorbers, eingeführt werden,
taktstufe von etwa 400° C aufgeheizt werden und die Der wesentliche Vorteil dieser Ausgestaltung des
aus der ersten Wärmeaustauschstufe austretenden erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
vorumgesetzten Gase in der zweiten Wärmeaus- eine entgaste Absorptionssäure aus dem Zwischentauschstufe
im Wärmeaustausch mit den gereinigten absorber in den Endabsorber läuft und damit ein
kalten Ausgangsgasen auf eine Temperatur abgekühlt 15 praktisch vollkommen SO2-freies Endgas aus dem
werden, die so eingestellt ist, daß der Wärmeinhalt Endabsorber austritt, wodurch SO2-Verluste und
der in die Zwischenabsorption eintretenden Gase und Verunreinigungen der Luft vermieden werden,
der in der Zwischenabsorption aufgenommene Teil Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Arder
Absorptionswärme ausreicht, die Austrittstempe- beitsweise besteht in einem geringeren Verbrauch an
ratur der aus der Zwischenabsorption austretenden 20 Kühlwasser für die Kühlung des Säurekreislaufes
Gase etwa auf die Arbeitstemperatur des Zwischen- gegenüber den bekannten Verfahren,
absorbers zu bringen. Das Verfahren demäß der Erfindung ist an Hand
Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Zwi- der Figuren und Ausführungsbeispiele schematisch
schenwärmeaustauschers ergibt gegenüber den be- und beispielsweise näher erläutert,
kannten Verfahren den wesentlichen Vorteil, daß 25 Fig. 1 zeigt ein Schemabild für die Anordnung
nicht nur der bisher unvermeidliche Wärmeverlust eines Ekonomisers als Wärmeaustauschaggregat für
bei der Zwischenabsorption ausgeschaltet wird, son- die fertigkatalysierten Gase der zweiten Kontaktstufe
dem zusätzlich mindestens ein Teil der Absorptions- und
wärme der Zwischenabsorption für die Gesamt- Fig. 2 für die zweite Stufe des Zwischenwärme-
wärmebilanz des Kontaktsystems gewonnen wird. 3° austausches nach der ersten Kontaktstufe.
Dadurch ist es möglich, den wirtschaftlich nutzbaren
Wärmeinhalt der fertigkatalysierten Gase der zweiten Ausführungsbeispiel 1 (Fig. 1)
Kontaktstufe für andere Zwecke als die Herstellung
der Wärmeautarkie des Kontaktsystems weitgehend Ein mit 9,5 Volumprozent SO2 anfallendes Röstnutzbar
zu machen, da die nach der erfindungsgemä- 35 gas wird in bekannter Weise gekühlt und gereinigt,
ßen Ausgestaltung des Wärmeaustausches zur Verfü- Die Kühlung des Röstgases erfolgt auf 45° C. Über
gung stehende Wärmemenge zur Deckung der Wärme- die Leitung 1 werden 10 000 Nm3/Stunde Ausgangsbilanz
für die Aufheizung der Ausgangsgase auf An- gas in den Trockenturm 2 geführt, über Leitung 3
Springtemperatur der ersten Kontakthorde ausreicht. mit 56 mVStunde 96%iger Trocknersäure von 50° C
Die Ausnutzung des Wärmeinhalts der fertigkataly- 40 berieselt und mit einer Temperatur von 60° C über
sierten Gase kann überlicherweise, z. B. zur Speise- Leitung 4, Gebläse 5 und Leitung 6 abgeführt. Über
wasservorwärmung oder Niederdruckdampferzeu- Leitung 7 werden 9000 Nms/Stunde in die zweite
gung, erfolgen. Stufe 8 des Zwischenwärmeaustauschers 9, die 48%
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen der gesamten Wärmeaustauschfläche hat, welche für
Verfahrens besteht darin, die in der Gesamtbilanz 45 die Regulierung der Temperaturverhältnisse innerüberschüssige Wärmemenge in der zweiten Stufe des halb des Kontaktsystems erforderlich ist, geleitet,
Zwischenwärmeaustauschers der die erste Kontakt- dort auf 240° C vorgewärmt und über Leitung 10 abstufe
verlassenden vorkatalysierten Gase für andere geführt. Ein Teilstrom von 4200 Nm3/Stunde geht
Zwecke auszunutzen und den Wärmeinhalt der fertig- über Leitung 11 in den Wärmeaustauscher 12, der
katalysierten Gase für die Aufheizung der kalten 5° 11% der gesamten Wärmeaustauschfläche hat, wird
Ausgangsgase zu verwenden Diese Ausgestaltung ist dort auf 450° C aufgeheizt und über Leitung 13 abbesonders
dann vorteilhaft, wenn Ausgangsgase mit geführt. Ein weiterer Teilstrom von 4800 NmVStunde
schwankenden SO2-Gehalten zur Verfügung stehen, geht über Leitung 14 in den Wärmeaustauscher 15,
weil die Ausführung der zweiten Stufe des Zwischen- der 11% der gesamten Wärmeaustauschfläche hat,
Wärmeaustausches als z.B. Speisewasservorwärmer 55 wird ebenfalls auf 450° C aufgeheizt, über Leitung 16
eine Temperatureinstellung der Gase in weiten Gren- abgeführt, in Leitung 17 mit den Gasen aus Leitung
zen ohne Änderung der Wärmeaustauschfläche er- 13 vereinigt und in die erste Kontakthorde 18 des
möglicht. Hordenkontaktkessels 19 geführt. Die vorkatalysier-
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht z. B. ten Gase verlassen die Kontakthorde 18 über Leitung
bei der Abröstung von Pyriten in einem Wirbel- 60 20 mit einer Temperatur von 630° C, werden in der
schichtofen und nachfolgender Kontaktkatalyse eine Mischkammer 21 mit 1000 Nm3/Stunde Ausgangsgas,
Steigerung der Dampferzeugung von etwa 25% bei das über Leitung 22 eingeführt wird, auf 5800C geEinsatz
von Speisewasser in den Abhitzekessel, das kühlt und über Leitung 23 in den Wärmeaustauscher
mit der in der Wärmebilanz des Kontaktverfahrens 15 geleitet. Dort wird das vorkatalysierte Gas im
überschüssigen Wärmemenge vorgewärmt wird. 65 Wärmeaustausch mit den über Leitung 14 eingeführ-
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen ten vorgewärmten Ausgangsgasen auf 480° C abge-Verfahrens
besteht darin, den Tauchabsorber der kühlt und über Leitung 24 in die zweite Kontakthorde
Zwischenabsorption als Überlaufgefäß so auszuge- 25 geführt. Das weiterkatalysierte Gas wird mit einer
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Temperatur von 550° C über Leitung 26 in den Wärmeaustauscher 12 geleitet, dort im Wärmeaustausch
mit den über Leitung 11 eingeführten vorgewärmten Ausgangsgasen auf 460° C abgekühlt und
über Leitung 27 in die dritte Horde 28 geführt. Aus der Kontakthorde 28 wird das vorumgesetzte Gas
über Leitung 29 in die erste Stufe 30 des Zwischenwärmeaustauschers 9 geleitet, auf 320° C abgekühlt,
in die zweite Stufe 8 geführt, dort im Wärmeaustausch mit den über Leitung 7 zugeführten Ausgangsgasen
auf 130° C abgekühlt und über Leitung 31 in das Tauchrohr 32 des Zwischenabsorbers 33 geführt.
Das von SO3 weitgehend befreite vorumgesetzte Gas geht in einer Menge von 820 NmVStunde über
Leitung 34 in die erste Stufe 30 des Zwischen wärmeaustauschers 9, die 3Oe/o der gesamten Wärmeaustauschfläche
hat, wo es im Wärmeaustausch mit den über Leitung 29 zugeführten vorumgesetzten Gasen
der ersen Kontaktstufe auf 400° C aufgeheizt und über Leitung 35 in die Kontakthorde 36 der zweiten
Kontaktsrufe eingeleitet wird. Über Leitung 37 werden 8680 NmtyStHBde des fertigkatalysierten Gases
in den Ekonomiser·^ geführt, auf 130° C abgekühlt,
über Leitung 39 ia den Endabsorber 40 eingeleitet, dort mit 90 m8/Stunde Absorptionssäure von 70° C,
die über Leitung 41 eingeleitet wird, behandelt und über Leitung 42 über Dach gefahren. Die Absorbersäure
des Zwischenabsorbers 33 fließt durch das Überieufrohr 43 mit einer Temperatur von 200° C in
den Endabsorber 40. Die Säure des Endabsorbers wird durch Wasserzugabe über Leitung 44 auf
98,5 Gewichtsprozent eingestellt, über Leitung 45 und Pumpe 46 abgeführt und im Kühler 47 auf 70° C
gekühlt. Über Leitung 48 wird die Produktion abgenommen, und über Leitung 49 wird die Austauschsäure
in den Trockner 2 geführt. Aus dem Trockner 2 wird über die Leitung 50 und Pumpe 51 die Trocknersäure
abgezogen. Davon geht ein Teilstrom als Austauschsäure über Leitung 52 in den Zwischenabsorber
33 und ein Teilstrom über Kühler 53 zurück in den Trockner als Berieselungssäure.
Ausführungsbeispiel 2 (Fig. 2)
Ein mit 9,5 Volumprozent SO2 anfallendes Röstgas
wird in bekannter Weise gekühlt und gereinigt. Die Kühlung des Röstgases erfolgt auf 45° C. Über die
Leitung 1 werden 10 000 NmVStunde Ausgangsgas in den Trockenturm 2 geführt, über Leitung 3 mit
56 mVStunde 96%iger Trocknersäure von 50° C berieselt und mit einer Temperatur von 6O0C über
Leitung 4, Gebläse 5 und Leitung 6 abgeführt. Über Leitung 7 werden 9000 NmVStunde in den Wärmeaustauscher
8, der 31% der gesamten Wärmeaustauschfläche hat, geleitet, dort auf 240° C vorgewärmt
und über Leitung 10 abgeführt. Ein Teilstrom von 2400 NmVStunde geht über Leitung 11 in den
Wärmeaustauscher 12, der 14,5% der gesamten Wärmeaustauschfläche hat, wird dort auf 4500C
aufgeheizt und über Leitung 13 abgeführt. Ein weiterer Teilstrom von 4800 Nms/Stunde geht über Leirung
14 in den Wärmeaustauscher 15, der 14,5% der gesamten Wärmeaustauschfläche hat, wird ebenfalls
auf 450° C aufgeheizt, über Leitung 16 abgeführt, in Leitung 17 mit den Gasen aus Leitung 13 vereinigt
und in die erste Kontakthorde 18 des Hordenkontaktkesseis 19 geführt. Die vorkatalysierten Gase verlassen
die Kontakthorde 18 Über Leitung 20 mit einer Temperatur von 630° C, werden in der Mischkammer
21 mit 1000 NmVStunde Ausgangsgas, das über Leitung 22 eingeführt wird, auf 580° C gekühlt und
über Leitung 23 in den Wärmeaustauscher 15 geleitet. Dort wird das vorkatalysierte Gas im Wärmeaustausch
mit den über Leitung 14 eingeführten vorgewärmten Ausgangsgasen auf 480° C abgekühlt und
über Leitung 24 in die zweite Kontakthorde 25 geführt. Das weiterkatalysierte Gas wird mit einer Temperatur
von 550° C über Leitung 26 in den Wärmeaustauscher 12 geleitet, dort im Wärmeaustausch mit
den über Leitung 11 eingeführten vorgewärmten Ausgangsgasen auf 4600C abgekühlt und über Leitung
27 in die dritte Horde 28 geführt. Aus der Kontakthorde 28 wird das vorumgesetzte Gas über Leitung
29 in die erste Stufe 30 des Zwischenwärmeaustauschers 9 geleitet, auf 320° C abgekühlt, in die zweite
Stufe 38, welche als Ekonomiser ausgebildet ist, geführt, dort im Wärmeaustausch mit Speisewasser auf
130° C abgekühlt und über Leitung 31 in das Tauchrohr 32 des Zwischenabsorbers 33 geführt. Das von
SO3 weitgehend befreite vorumgesetzte Gas geht in einer Menge von 8720 NmVStunde über Leitung 34
in die erste Stufe 30 des Zwischenwärmeaustauschers 9, die 40% der gesamten Wärmeaustauschfläche
hat, wo es im Wärmeaustausch mit den über Leitung 29 zugeführten vorumgesetzten Gasen der
ersten Kontaktstufe auf 400° C aufgeheizt und über Leitung 35 in die Kontakthorde 36 der zweiten Kontaktstufe
eingeleitet wird, über Leitung 37 werden 8630 NmVStunde des fertigkatalysierten Gases in
den Wärmeaustauscher 8 geführt und dort im Wärmeaustausch mit den über Leitung 7 kommenden Gasen
auf 230° C abgekühlt, über Leitung 39 in den Endabsorber 40 eingeleitet, dort mit 90 mVStunde Absorptionssäure
von 70° C, die über Leitung 41 eingeleitet wird, behandelt und über Leitung 42 über Dach
gefahren. Die Absorbersäure des Zwischenabsorbers 33 fließt durch das Überlauf rohr 43 mit einer Temperatur
von 200° C in den Endabsorber 40. Die Säure des Endabsorbers wird durch Wasserzugabe über
Leitung 44 auf 98,5 Gewichtsprozent eingestellt, über Leitung 45 und Pumpe 46 abgeführt und im Kühler
47 auf 70° C gekühlt. Über Leitung 48 wird die Produktion abgenommen, und über Leitung 49 wird die
Austauschsäure in den Trockner 2 geführt. Aus dem Trockner 2 wird über Leitung 50 und Pumpe 51 die
Trocknersäure abgezogen. Davon geht ein Teilstrom als Austauschsäure über Leitung 52 in den Zwischenabsorber
33 und ein Teilstrom über Kühler 53 zurück in den Trockner 2 als Berieselungssäure.
Claims (5)
1. Verfahren zur katalytischen Umsetzung SO2-haltiger Gase mit einem Schwefeldioxydgehalt
von mindestens etwa 9% zu SO3 und/oder Schwefelsäure unter Reinigung und Trocknung
der. Gase, heißer Zwischenabsorption des in der ersten Kontaktstufe gebildeten SO3, Vorwärmung
der einzusetzenden SO2-haltigen Gase im Wärmeaustausch
gegen die heißen SO3-haltigen Gase und Zwischenkühlung der heißen SO3-haltigen
Gase nach den Kontakthorden der ersten Kontaktstufe, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus der ersten Kontaktstufe austretenden Gase vor dem Eintritt in die bei 170 bis 250° C, vorzugsweise
2000C, betriebene Zwischenabsorp-
tion in einer ersten Zwischenwärmeaustauschstufe im Wärmeaustausch gegen die vom SO3 befreiten
Gase der Zwischenabsorption und anschließend in einer zweiten Wärmeaustauschstufe
auf einen Wärmeinhalt abgekühlt werden, der mit der von den Gasen in der Zwischenabsorption
aufgenommenen Wärmemenge eine Austrittstemperatur der Gase ergibt, die etwa der Betriebstemperatur
der Zwischenabsorption entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeaustausch der aus der ersten Kontaktstufe austretenden SO3-haltigen
Gase in der zweiten Zwischenwärmeaustauschstufe im Wärmeaustausch gegen die einzusetzenden,
nicht vorgewärmten SO2-haltigen Gase erfolgt
und die aus der zweiten Kontaktstufe austretenden SO3-haltigen Gase in einem Wärmeaustauscher
in Wärmeaustausch gegen ein nicht
in den Kontaktkreislauf eingeführtes Kühlmedium abgekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaustausch in der
zweiten Zwischenwärmeaustauschstufe gegen ein nicht in den Kontaktkreislauf eingeführtes Kühlmedium
erfolgt und die aus der zweiten Kontaktstufe austretenden Gase in einem Wärmeaustauscher
im Wärmeaustausch gegen die einzusetzenden, nicht vorgewärmten SO2-haltigen Gase abgekühlt
werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entgasung der mit
SO2 beladenen Absorbersäure im Zwischenabsorber geschieht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die entgaste Säure
des Zwischenabsorbers durch einen Überlauf in den Endabsorber fließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 508/299 2.65 © Bundesdruckerei Berlin
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