DE1179556B - Verfahren zur herstellung von freiem oder acyliertem n-(4-diäthylaminobutyl)-salicyclsäureamid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von freiem oder acyliertem n-(4-diäthylaminobutyl)-salicyclsäureamidInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c
Nummer 1179 556
Aktenzeichen: S 83125IV b /12 q
Anmeldetag: 31. Dezember 1962
Auslegetag: 15. Oktober 1964
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von freiem oder acyliertem N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid,
welches dadurch Dekennzeichnet ist, daß Salicylsäurechlorid oder acyliertes
Salicylsäurechlorid mit 4-Diäthylaminobutylamin in einem wasserfreien Lösungsmittel unter Rühren bei
0 bis 50C in etwa äquimolaren Mengen umgesetzt
wird.
Die analgetische Wirkung von N-(Diäthylaminoäthyl)-salicylsäureamid
und N-(Diäthylaminopropyl)-salicylsäureamid ist bekannt.
Nun wurden die Verbindungen dieser Reihe und diejenigen, deren Phenolgruppe acyliert ist, ssytematisch
untersucht, nachdem es gelungen ist, auch höhere Glieder dieser Reihe, d. h. mit zunehmender Anzahl
von Methylengruppen und deren Acylderivate, wie bereits angedeutet, herzustellen. Diese Untersuchung
stützte sich auf den therapeutischen Index und die Toxizität der untersuchten Verbindungen. Der therapeutische
Index drückt das Verhältnis zwischen der letalen Dosis und der wirksamen Dosis aus und ist
daher um so günstiger, je höher er liegt. Die Toxizität wurde nach dem Verfahren von Miller und
Tainter an homogenen Mäusegruppen bestimmt.
Die systematische Untersuchung hat zu einer doppelt überraschenden Feststellung geführt: Die den beiden
vorgenannten Verbindungen homologen Derivate, die in ihrer Seitenkette eine Methylengruppe mehr haben,
besitzen einen sehr viel besseren therapeutischen Index, während die Verbindungen mit noch mehr
Methylengruppen einen abfallenden Index zeigen. N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid besitzt also
eine maximale therapeutische Wirksamkeit.
Die zweite überraschende Feststellung liegt darin, daß die Acylierung der Phenolgruppe in o-Stellung
zur Seitenkette zu einer Erhöhung des therapeutischen Index und einer Herabsetzung der Toxizität führt,
wobei diese Phänomene bei dem acetylierten Derivat sehr ausgeprägt waren. Die therapeutische Wirksamkeit
des N-(4-Diäthylaminobutyl)-acetylsalicylsäureamids ist um das Drei- bis Vierfache größer, wobei
seine Toxizität um mehr als das Zweifache geringer ist als die der genannten bekannten Verbindungen.
Schließlich wurde gefunden, daß es aus praktischen Gründen von Vorteil ist, die neuen basischen Verbinbindungen
als Citrate zu verabreichen. Diese Salze sind weiß und kristallin, daher leichter zu isolieren,
zu reinigen und zu handhaben.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Werte für den therapeutischen Index und die letale Dosis für
die verschiedenen augeführten Verbindungen angegeben.
Verfahren zur Herstellung von freiem oder acyliertem N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid
Anmelder:
S. A. Laboratoires Biosedra, Malakoff, Seine (Frankreich)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppner und Dr. H. J. Wolff, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr.
Als Erfinder benannt: | 'Frankreich) | -- | 2 | Verbindung | Thera peutischer |
DL60 |
Kurt Binovic, Boulogne, Seine | Index | (mg/kg) | ||||
Beanspruchte Priorität: | Frankreich vom 2. Oktober 1962 | N-(ct)-Diäthylaminoäthyl)- | ||||
(7532 Bas-Rhin) | salicylsäureamid | 15 | 748 | |||
N-(co-Diäthylamonipropyl)- | ||||||
salicylsäureamid | 16 | 487 | ||||
N-((w-Diäthylaminobutyl)- | ||||||
salicylsäureamid | 18 | 609 | ||||
N-(cü-Diäthylaminopentyl)- | ||||||
salicylsäureamid | 4 | 289 | ||||
N-(a)-Diäthylaminoäthyl)- | ||||||
acetylsalicylsäureamid | 9 | 590 | ||||
N-(co-Diäthylaminopropyl)- | ||||||
acetylsalicylsäureamid | 11 | 726 | ||||
N-(a)-Diäthylaminobutyl)- | ||||||
acetylsalicylsäureamid | 48 | 1464 | ||||
N-(co-Diäthylaminopentyl)- | ||||||
acetylsalicylsäureamid | 15 | 976 | ||||
409 707/340 |
Aus dieser Tabelle geht klar hervor, daß die Butylderivate,
gleich, ob die Phenolgruppe acyliert ist oder nicht, und deutlicher noch für den Fall, wo die Phenolgruppe
acetyliert ist, eine maximale therapeutische Wirksamkeit und eine minimale Toxizität aufweisen.
Diese letztere Feststellung ist um so überraschender, als die Acetylierung der Phenolgruppe bei den Äthyl-
und Propylderivaten gegenteilig wirkt, d. h. einer Herabsetzung der Wirksamkeit und einer Zunahme
der Toxizität im Vergleich zu der entsprechenden nicht acetylierten Verbindung entspricht.
Der Abfall der Wirksamkeit von den Butylderivaten zu den Pentylderivaten ist gleichfalls überraschend,
wenn man bedenkt, daß die günstige Steigerung dieser Eigenschaften regelmäßig von einem Homololen zum
nächsten der gleichen Reihe bis zum Butylderivat zunimmt.
Es ist daher aus der Reihe von Verbindungen, von denen einige bereits hergestellt wurden, eine besondere
Verbindung gefunden worden, deren Eigenschaften und die ihrer Acylderivate sich eindeutig positiv von
denen der anderen Glieder dieser Reihe unterscheiden.
In der Praxis kann man die erfindungsgemäßen Verbindungen in der Humantherapie als Analgetika
in Dosen der Größenordnung von 0,25 g (berechnet als Citrate) als Tabletten, Suppositorien oder injizierbare
Lösungen verabreichen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
30 Beispiel 1
Herstellung des Citrats von
N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid
N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid
Zu einer Lösung von 172,1 g (1,1 Mol) Salicylsäurechlorid,
gelöst in 11 wasserfreiem Benzol, gibt man langsam 144 g (1 Mol) 4-Diäthylaminobutylamin, die
in 200 cm3 wasserfreiem Benzol gelöst sind, wobei man das Gemisch rührt und die Temperatur bei 0 bis 5°C
hält. Nach Beendigung der Zugabe setzt man das Rühren 1 Stunde lang bei der gleichen Temperatur
und dann 1 Stunde bei Siedetemperatur des Benzols fort. Man dekantiert dann das Lösungsmittel vom
viskosen Reaktionsprodukt und wäscht es zweimal mit 250 cm3 wasserfreiem Benzol, das man jedesmal
dekantiert. Das verbleibende Produkt behandelt man mit 1,51 einer 20%igen Natriumcarbonatlösung und
rührt so lange, bis das Produkt ölig wird (etwa 2 Stunden). Man extrahiert dann dreimal mit 500 cm3
Äther. Die vereinigten Ätherextrakte werden über Natriumsulfat getrocknet. Man filtriert dann, wäscht
das Natriumsulfat mit 350 cm3 Äther und destilliert den Äther ab. Die letzten Ätherspuren werden unter
Vakuum entfernt.
Der Rückstand wird gewogen, und man berechnet die notwendige Menge Zitronensäure C6H8O7 · H2O.
Für 264 g (1 Mol) des aus dem N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid bestehenden Rückstands sind
220 g (1,05MoI) Zitronensäure mit 1 Mol Kristallwasser
erforderlich. Der Rückstand wird in etwa 700 cm3 absolutem Alkohol gelöst. Die Zitronensäure
wird in etwa 600 cm3 absolutem Alkohol gelöst. Die Die beiden Lösungen werden gemischt, und anschließend
wird unter verringertem Druck der gesamte Alkohol entfernt. Der Rückstand wird dann mit 1,21
Isopropylalkohol umkristallisiert. Die Kristallisation läßt man bei 0 bis 5° C innerhalb von 72 Stunden vor
sich gehen. Man filtriert dann schnell durch einen Büchner-Trichter und erhält ein weißes, pastöses
Produkt, das mehr oder weniger kristallisiert ist und das man unter verringertem Druck bei etwa 35° C
trocknet. Die Ausbeute beträgt 60 bis 70°/0.
Analyse: C15H24N2O2-C6H8O7
Berechnet ... C 55,04, H 7,02, N 6,14, O 31,58°/);
gefunden ... C 55,12, H 7,09, N 6,16, O 31,70 °/0.
Herstellung des Citrats von N-(4-Diäthylaminobutyl)-acetylsalicylsäureamid
Zu einer Lösung von 218,4 g (1,1 MoJ) Acetylsalicylsäurechlorid
in etwa 1 1 wasserfreiem Äther gibt man langsam 144 g (1 Mol) 4-Diäthylaminobutylamin, die
in 150 cm3 wasserfreiem Äther gelöst sind, wobei man das Gemisch rührt und die Temperatur zwischen 0 und
5°C hält. Nach Abschluß der Zugabe setzt man das Rühren 1 Stunde bei der gleichen Temperatur und
1 Stunde beim Siedepunkt des Äthers fort. Man dekantiert dann den Äther, und das verbleibende viskose
Reaktionsprodukt wird zweimal mit 250 cm3 wasserfreiem Äther gewaschen, den man jedesmal abdekantiert.
Das erhaltene Produkt wird mit einem Gemisch von 1,41 einer 20 %igen Natriumcarbonatlösung und
55 cm3 einer 10%igen Natronlauge gewaschen. Man setzt das Rühren so lange fort, bis das Produkt ölig
wird (etwa 2 Stunden). Dann extrahiert man dreimal mit 500 cm3 Äther. Die Ätherextrakte werden vereinigt
und über Natriumsulfat getrocknet. Man filtriert dann, wäscht das Natriumsulfat mit 350 cm' wasserfreiem
Äther und destilliert den Äther. Die letzten Ätherspuren werden unter verringertem Druck abdestilliert.
Der Rückstand wird gewogen, und man berechnet die notwendige Menge Zitronensäure
C6H8O7 · H2O. Für 306 g (1 Mol) des aus N-(4-Diäthylaminobutyl)-acetylsalicylsäureamid
bestehenden Rückstands sind 220 g (1,05 Mol) Zitronensäure mit 1 Mol Kristallwasser erforderlich. Der Rückstand
wird in etwa 750 cm3 absolutem Alkohol gelöst. Die Zitronensäure wird in etwa 600 cm3 absolutem Alkohol
gelöst. Die beiden Lösungen werden gemischt und unter verringertem Druck bis zur vollständigen
Entfernung des Alkohols destilliert. Der Rückstand wird dann mit 1,21 Isopropylalkohol umkristallisiert.
Man läßt die Kristallisation während etwa 72 Stunden bei 0 bis 50C vonstatten gehen. Man filtriert dann
schnell durch einen Büchner-Trichter und erhält ein weißes, pastöses, mehr oder weniger kristallisiertes
Produkt, das man unter verringertem Druck bei etwa 350C trocknet. Die Ausbeute beträgt 60 bis 70°/0.
Analyse: C17H26N2O3 · C6H8O7
Berechnet ... C 55,42, H 6,82, N 5,62, O 32,13%; gefunden ... C 55,35, H 6,85, N 5,58, O 32,02%.
Berechnet ... C 55,42, H 6,82, N 5,62, O 32,13%; gefunden ... C 55,35, H 6,85, N 5,58, O 32,02%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von freiem und acyliertem N-(4-Diäthylaminobutyl)-salicylsäureamid,
dadurch gekennzeichnet, daß man etwa äquimolare Mengen von Salicylsäurechlorid
oder acyliertem Salicylsäurechlorid und 4-Diäthylaminobutylamin in einem wasserfreien
Lösungsmittel unter Rühren bei einer Temperatur
5 6
zwischen O und 50C umsetzt und das Umsetzungs- gekennzeichnet, daß man das Umsetzungsprodukt
produkt nach an sich bekannten Verfahren isoliert. in Form des Citrats isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß man als Ausgangsverbindung acety- In Betracht gezogene Druckschriften:
liertes Salicylsäurechlorid verwendet. 5 Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 098 001;
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch USA.-Patentschrift Nr. 2 810 718.
409 707/340 10.64 ® Bundesdruckerei Berlin
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- 1962-11-23 GB GB4440362A patent/GB958186A/en not_active Expired
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