-
Klemmkörpergesperre Die Erfindung betrifft die Weiterbildung eines
insbesondere für Rechen- und Schreibmaschinen verwendbaren Klemmkörpergesperres
nach Patent 1138 291, bei welchem von der Keilwirkung eines gegen eine Umfangswand
angepreßten Kranzes von rollen- und kugelförmigen Klemmkörpern Gebrauch gemacht
wird. Im Hauptpatent ist ein als Klemmkörperkupplung bezeichnetes Klemmkörpergesperre
der vorgenannten Art beschrieben, bei welchem ein Keilkörper zwischen die in einer
ringförmigen Führung angeordneten Wälzkörper eingreift. Die ringförmige Führung,
die in einem ringförmigen Käfig angeordnet ist, gestattet im außer Eingriff befindlichen
Zustand einen freien Umlauf der Wälzkörper, wobei in diesem Zustand auch der Keilkörper
gegenüber dem Käfig verdrehbar ist. Mit dem Keilkörper kann eine Spreizwirkung auf
die Wälzkörper ausgeübt werden, durch welche sie gegen die Innenwand des Käfigumfanges
gepreßt werden, um durch eine Verkeilung derselben ein Drehmoment zu übertragen.
Der Keilkörper ist an einem Betätigungsteil angebracht.
-
Während bei der im Hauptpatent beschriebenen Kupplung das Drehmoment
über einen rotierenden Teil eingeführt und über einen rotierenden Teil auch abgenommen
wird, kann es vorkommen, daß eine geradlinige Bewegung in eine Drehbewegung oder
umgekehrt umgewandelt werden muß.
-
Die Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Gesperres, welches
in der Lage ist, diese Aufgabe zu übernehmen. Das erfindungsgemäße Gesperre zeichnet
sich dadurch aus, daß der Käfig durch zwei einander zugekehrte, auf einer gemeinsamen
Welle angeordnete ,Scheiben gebildet ist, die zwischen sich einen Spalt begrenzen,
und daß sich das Betätigungsglied in den Spalt erstreckt. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn das Betätigungsglied zur Verschiebung im Käfig an einem Hebel angelenkt ist
und außerdem mit seinem gabelförmigen Ende die gemeinsame Welle übergreift.
-
Durch diese Ausbildung des Gesperres ist es möglich, das zu übertragende
Drehmoment direkt am Keilkörper einzuführen bzw. abzunehmen.
-
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht eines Gesperres, F i g. 2 und 3 einett
Schnitt nach der Linie "II-11 in der F i g. 1 durch das Gesperre bei verschiedener
Lage der Teile, F i g. 4 einen Schnitt durch den Walzenkäfig nach der Linie IV-IV
in der F i g. 2. In einer Platte 1 ist eine Welle 2 gelagert, auf welcher zwei axial
versetzte Scheiben 3, ein Zahnrad 4 und ein Klinkenrad 5 fest angeordnet sind. Die
Scheiben 3 sind mit einen Käfig bildenden Ringnuten 20
versehen, die
zur Lagerung von Walzen 6 dienen. Zwischen den zwei Scheiben 3 und zwei Walzen 6
ist ein Betätigungsglied 7 angeordnet, das gabelförmig über die Welle 2 greift und
auf derselben verschiebbar gelagert ist. Der zwischen den Walzen 6 sich erstreckende
Teil des Betätigungsgliedes ist keilförmig ausgebildet und verjüngt sich bezüglich
der Welle 2 nach außen. Am Betätigungsglied 7 ist eine Rolle 8
bzw.
ein als Rolle dienendes Kugellager drehbar befestigt. Die Rolle 8 greift in einen
Schlitz 9 eines an der Platte 1 drehbar gelagerten ,Schalthebels 10. Eine Feder
11 ist einerseits am Schalthebel 10 und anderseits an der Welle der Rolle 8 befestigt
und versucht das Betätigungsglied 7 im Uhrzeigersinn tangential gegenüber der Welle
2 zu verdrehen. Am Schalthebel 10 greift eine weitere Feder 12 an,
die mit ihrem anderen Ende an der Platte 1 eingehängt ist. Die Feder 12 versucht
den Schalthebel 10 im Gegen= uhrzeigersinn um den Zapfen 21 zu verdrehen. Am Schalthebel
10 ist eine Rolle 13 gelagert, die in Wirkungsverbindung mit einer an einem
Transporthebel 15 angeordneten Rolle 14 treten kann. Die Rolle 14 ist auf einer
Welle 18 gelagert. Der Transporthe'be115 ist an der Platte 1 schwenkbar, um einen
Lagerzäpfen 22 gelagert und wird'mittels einer an der Platte 1 befestigten Feder
16 im Gegenuhrzeigersinn verdreht. Am Transporthebel 15 ist ein Sch4ltarm 17 vorgesehen,
der auf das Betätigungsglied 7 einwirken kann.
Die Wirkungsweise
des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels ist folgende: Die Ruhestellung
der Einrichtung ist in F i g. 2 gezeigt. Dabei erzeugt die Feder 12 im Schalthebel
10 ein im Gegenuhrzeigersinn wirkendes Drehmoment. Über die Rolle 8 wird eine radial
von der Welle 2 weggerichtete Kraft auf das Betätigungsglied 7 übertragen, welches
durch die Keilwirkung der Mittelpartie die Walzen 6 in Umfangsrichtung auseinanderdrängt.
Die Walzen 6 werden dadurch nach außen an die Scheiben 3 gedrückt und verursachen
eine Reibungsverbindung zwischen den Walzen 6 und den Scheiben 3. Da das Betätigungsglied
7 sich zwischen den Walzen 6 befindet, wird eine Verdrehung desselben um die Welle
2 zwangläufig auch eine Verdrehung der .Scheiben 3 bewirken.
-
Die durch die Feder 16 erzeugte Kraft bewirkt, daß der Schaltarm 17
das Betätigungsglied 7 in die Ruheschwenklage drückt, d. h., die Rolle 8 befindet
sich auf der dem Zapfen 21 näheren Seite des Schlitzes 9.
-
Dem Transporthebel 15 wird nun auf nicht dargestellte Weise
über die Welle 18 eine Schwenkbewegung erteilt, deren Endlagen in den F i g. 2 und
3 dargestellt sind.
-
Bei der Schwenkbewegung des Transporthebels 15 im Uhrzeigersinn erfolgt
zunächst keine Bewegung eines anderen Teiles. Das Betätigungsglied 7, das unter
der Wirkung der Feder 11 steht und dem Schaltarm 17 nachzufolgen versucht, wird
zurückgehalten, indem die Rolle 8 durch eine Kurve 19 im Schlitz 9 an einer Schwenkung
verhindert wird. Beim Weiterschwenken des Transporthebels 15 trifft die Rolle 14
auf die Rolle 13 und drückt den Schalthebel 10 im Uhrzeigersinn nach rechts in die
in F i g. 3 dargestellte Lage. Die Rolle 8 wird durch die Schlitzkante nach rechts
gedrückt, wodurch das Betätigungsglied-? aus seiner Klemmlage geschoben wird. Die
Walzen 6 lösen sich von den Scheiben 3 und könnten sich innerhalb derselben frei
in Umfangsrichtung bewegen, wenn nicht das Betätigungsglied 7 sie daran hindern
würde. Die Kurve 19 gibt nun beim Verschwenken des Schalthebels 10 der Rolle 8 den
Weg frei, wobei sich dieselbe unter Wirkung der Feder 11
in die in F i g.
3 dargestellte Endlage unter Mitnahme des Betätigungsgliedes 7 und der Walzen 6
begibt. Damit sich keine Bewegung der Scheiben 3 bzw. der Welle 2 in Richtung des
Uhrzeigers (F i g. 2) vollzieht, wird z. B. eine nicht dargestellte Klinke, die
auf das Klinkenrad 5 einwirkt, eine solche Bewegung verhindern.
-
Bei der Schwenkbewegung des Transporthebels 15 im Gegenuhrzeigersinn
aus der Endlage nach F i g. 3 wird zuerst die Rolle 13 durch die Rolle
14 freigegeben und dem Schwenkhebel 10 durch die Feder 12 eine Bewegung im
Gegenuhrzeigersinn erteilt. Die Rolle 8 wird nach links gezogen und damit auch das
Betätigungsglied 7, welches die Walzen 6 verdrängt, wodurch eine Verbindung der
Scheiben 3 mit dem Betätigungsglied 7 zustande kommt. Durch das Weiterschwenken
des Transporthebels 15 drückt der Schaltarm 17 auf das Betätigungsglied 7 und verursacht
eine Verdrehung der Welle 2, bis die in F i g. 2 dargestellte Ruhelage wieder erreicht
ist. Dieses Spiel wiederholt sich bei jeder Schwenkbewegung des Transporthebels
15. Es wird somit eine schrittweise Drehung vom Transporthebel 15 auf die Welle
2 übertragen.
-
Bei entsprechender Ausbildung der übrigen Teile des Gesperres ist
es selbstverständlich auch möglich, das Betätigungsglied nach einwärts verjüngt
auszubilden und die Verbindung mit den Scheiben 3 durch Einwärtsbewegung des Betätigungsgliedes
zu erreichen.
-
An Stelle der im Beispiel dargestellten Walzen könnten auch Kugeln
verwendet werden.
-
Der wesentliche Vorteil des Klemmkörpergesperres liegt darin, daß
trotz der kleinen Abmessungen des Gesperres sehr große Drehmomente übertragen werden
können, so z. B. solche bei Schaltbewegungen mit großen Übertragungskräften, insbesondere
bei Rechnungs- oder Buchungsmaschinen.
-
Das beschriebene Klemmkörpergesperre kann z. B. für den schrittweisen
Vorschub eines Blattes an einer Buchungsmaschine verwendet werden, das bei jedem
Schritt um einen gleichen, genau vorbestimmten Betrag weitergeschoben werden soll.
Das Gesperre ist dabei in der Lage, die Vorschubbewegung mit großer Genauigkeit
auszuführen. So ist z. B. bei einem Soll-Vorschubweg von 6 mm im Durchschnitt von
einhundert Schaltungen ein effektiver Vorschubweg gemessen worden, der zwischen
5,9 und 6,05 mm liegt.