DE117471C - - Google Patents

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DE117471C
DE117471C DENDAT117471D DE117471DA DE117471C DE 117471 C DE117471 C DE 117471C DE NDAT117471 D DENDAT117471 D DE NDAT117471D DE 117471D A DE117471D A DE 117471DA DE 117471 C DE117471 C DE 117471C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/04Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups
    • C07C209/14Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups
    • C07C209/18Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups with formation of amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings or from amines having nitrogen atoms bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
■I PATENTAMT.
KLASSE 12 #.
Die Darstellung aromatischer Amine aus den entsprechenden Hydroxylverbindungen ist bisher im Allgemeinen in der Weise ausgeführt worden, dafs man letztere mit möglichst concen-' trirtem oder gasförmigem Ammoniak erhitzte. Um das nach der Gleichung
ROH+NH3 = R-HK2
H2O
entstehende Wasser zu binden, haben sich gewisse Zusätze, wie Z. B. Chlorcalcium. oder Chlorzink, häufig als vortheilhaft erwiesen. Trotzdem war, um eine einigermafsen befriedigende Ausbeute zu erhalten, eine verhältnifsmüfsig sehr hohe Temperatur und im Zusammenhang damit sehr hoher Druck erforderlich.
Es hat sich nun gezeigt, dafs die Reaction bei Weitem glatter und bei bedeutend niedrigeren Temperaturen, ja sogar in einigen Fidlen sfhon auf dem Wasserbade und im offenen Gefäfs vor sich geht, wenn man die Ueberführung der Hydroxyl- in die Amidogruppe in Gegenwart einer Lösung von. schwefligsaurem Ammoniak zweckmäfsig bei Gegenwart freien Ammoniaks ausführt. Auf diese Weise gelingt es leicht, Amine in technischem Mafsstabe darzustellen, die bislang nur mit grofsen Schwierigkeiten im Kleinen zu erhalten waren. Zugleich werden dieselben in einem bis jetzt nicht bekannten Zustande der Reinheit und in vorzüglichen Ausbeuten gewonnen, da bei vorliegendem Verfahren die sonst bei den hohen Temperaturen unvermeidlichen Zersetzungen bezw. Condensationen ausgeschlossen werden. Die Bemühungen, die chemischen Vorgänge aufzuklären, die dieser Reaction zu Grunde liegen, haben zu der Erkenntnifs geführt, dafs sich bei der Einwirkung von Ammonsulfit auf die Phenole zunächst ■ Zwischenkörper bilden, die gleichfalls und· zwar besonders glatt bei1 .; Verwendung von Bisulfiten entstehen, und als Ester der schwefligen Säure aufzufassen sind. Dieselben gehen dann unter der Einwirkung ·.' von Ammoniak sofort nach ihrer Entstehung in die Amine über.
Dementsprechend la'fst sich das Verfahren : zur Ueberführung der Phenole in Amine in zwei Phasen zerlegen : '
i. Bildung der Phenolester aus Phenolen ;. ,■ und Sulfiten, etwa entsprechend den Gleichungen:
ROH +
+INHJ2S O3 = ROSO2(NH4)+ NH3 +H2O
bezw.R OH + MeHS O3
ROSO2Me
H2O.
2. Zerlegung der Phenolester durch Ammoniak in Amine und Sulfit, entsprechend der Gleichung:
ROS O2(NHJ+ 2 NH3 ;
= RNH2+ (NHJ2 SO3. .}
Das geschilderte Verfahren hat sich als irr sehr weitem Umfang anwendbar erwiesen. So sind α- und ß-Naphtol selbst sehr reactiohsfähig. Ferner liefern beispielsweise die Ct1U2- , und ßjtij-Naphtolsulfosäure, die heteronuclealen α- und ß-Naphtolsulfosäuren, die Näphtoldi-
sulfosäuren Ci1 a2 ß3 , α, a2 ß4, a, A2 α,, «, «., β4, α, α3 α4, α, β3 α4, β, α, β"3, 6, α, β4, ßj β2 β,, β, β2 β4, β, β3 α4 alle die entsprechenden Naphlylaininderivate. Weiter werden die Dioxynaphtaline ß, ß2 und P1 ß4 bei gcma'fsigtcr Ein- - wirkung von Ammonsulfit in Amidonaphtole, bei stärkerer Einwirkung in Naphtylen.diainine übergeführt. Dabei zeigt sich ganz allgemein, dafs die a-Naphtolderivate mit freier Orthoodci Metastellung und die 6-Naphtolderivate. mit freier Metastellung ungemein glatt reagiren, während bei Anwesenheit einer Sulfogruppe in diesen Stellungen nach den seitherigen Beobachtungen weniger gute Resultate erhalten werden. Dementsprechend erweist sich bei den Dioxynaphtalinderivaten diejenige Hydroxylgruppe als vorzugsweise reactionsfähig, deren o- bezw. m-Stellung nicht in oben bezeichneter Weise besetzt ist. Demgemäfs liefern z. B. die Dioxynaphtalinsulfosäuren ßx ß3 a4 , ßj a3 ß4, M1 a3 ß4 diewerthvollenAmidonaphtolsulfosäuren. ßi ßs "4 > ßi a3 ß4 und «i «3 ß* u·s· f-
Beispiele: . Beispiel I.
144 kg ß-Naphtol, 116 kg Ammonsulfit (|JVff4]2SO3), 500 kg Wasser, 120 kg Ammoniak (20 proc.) werden unter Umrühren so lange auf 100 bis 1500 erhitzt, bis das ß-Naphtol ganz oder bis auf Spuren verschwunden ist.· Man liifst erkalten und filtrirt das ausgeschiedene ß-Naphtylamin ab, während die Mutterlauge bei der folgenden Operation wieder zur Verwendung gelangt.
Beispiel II.
246 kg Ct1 a2- naphtolsulfosaures Natron werden mit 116 kg Ammonsulfit, 250 kg Wasser, 120 kg Ammoniak (20proc.) so lange unter Umrühren auf 100 bis 1500 erhitzt, bis die.Umwandlung in Ct1 a2- Naphtylaminsulfosäure vollendet ist. Beim Ansäuern des Reactionsproductes scheidet sich die letztere krystalltnisch ab.
Beispiel III.
160 kg ß{ ß2-Dioxynaphtalin werden mit 116 kg Ammonsulfit, 250 kg Wasser, 85 kg Ammoniak (20 proc.) unter Umrühren so lange bei etwa 8o° erhitzt, bis die Umsetzung zu ß^g-Amidonaphtol beendigt ist. Man säuert an, um die schweflige Säure zu vertreiben, fällt das Amidonaphtol durch Soda aus und filtrirt ab. Etwa beigemengtes β ^S2-Naphtylendiamin wird durch Lösen des Amidonaphtols in Natronlauge .etc. entfernt.
Beispiel IV.
160 kg A1 ctg-Dipxynaphtalin werden mit 116 kg Ammonsulfit, 280 kg Wasser, 200 kg Ammoniak (20proc.) bei etwa 1250 erhitzt, bis die Bildung des Naphtylendiamins vollendet ist. ; Dasselbe scheidet sich schön krystallisirt ab und kann direct durch Filtrircn gewonnen werden.
Beispiel V.
240 kg U1 as-Dioxynaphtalin - β,,-sulfoslltirc werden mit 116 kg Ammonsulfit, 250kg Wasser, 200 kg Ammoniak (20 proc.) so lange auf etwa ι 500 erhitzt, bis die Bildung der Amidonaphtolsulfosäure vollendet ist. Beim Ansäuern des Reactionsproductes scheidet sich dieselbe aus,
Beispiel VI.
UeberfUh rung von Amidonaphtol in
Diamin.
159 kg Ci1 a3- Amidonaphtol werden mit 116 kg Ammonsulfit, 28p kg Wasser, 100 kg Ammoniak (20proc.) bei etwa 125° erhitzt, bis die Bildung des Naphtylendiamins vollendet ist. Betreffs des Weiteren siehe. Beispiel IV.
Beispiel VII.
Ueberführung eines Naphtols in das entsprechende Amin unter intermediärer Darstellung des Schwefligsäureesters.
100 kg Ci1 ß4-Naphtolsulfosäure werden mit 250kg Natriumbisulfitlösung (400B.) und 250kg Wasser so lange auf dem Wasserbade oder am Rückflufskühler erhitzt,· bis die Bildung des Schwefligsäureesters, vollendet ist. Derselbe ist in Wasser ungemein· löslich und bleibt daher in der ReactionsflüsSigkeit gelöst. Zum Zweck seiner weiteren Umwandlung in Naphtylaminsulfosäure wird das Reactionsproduct direct oder nach vorheriger Zersetzung des überschüssigen Bisulfits mit Ammoniak übersättigt und im geschlossenen Gefäfs auf 100 bis iio° erhitzt, bis die vollkommene Ueberführung in die Ct1 ß4-Naphtylaminsulfosäure stattgefunden hat. Letztere scheidet sich dann beim Ansäuern mit Salz- oder Schwefelsäure krystallinisch ab.
Beispiel VIII.
110 kg Resorcin werden mit 116 kg Ammon () 500 kg Wasser und 100 kg )
sulfit [(NHi)2 SO3], g
Ammoniaklösung (20 proc.) so lange auf 100 bis 1250 erhitzt, bis das Resorcin bis auf geringe Mengen verschwunden ist. Dem entstandenen m-Amidophenol etwa beigemengtes Resorcin oder m-Phenylendiamin kann behufs Reinigung in bekannter Weise durch Ausäthern aus saurer bezw. alkalischer Lösung entfernt werden. ,
Beispiel IX.
110 kg Resorcin werden mit 116 kg Ammonsulfit, 500 kg Wasser und 250 kg Ammoniaklösung (2oproc.) so lange auf 125 bis 1500 erhitzt, bis sämmtliches Resorcin verschwunden
ist. Nach dem Zersetzen des Sulfits durch überschüssige Mincralsa'uren, dem Wegkochen der schwefligen Saure und dem Abliltriren von geringen unlöslichen Verunreinigungen erhält man eine Lösung von m-Phenylendiamin, die von etwa vorhandenem m-Amidophenol auf bekannte Wfiise befreit werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Uniwandlung aromatischer Hydroxylvcrbindungcn in die entsprechenden Amine, darin bestehend, dafs man die Hydroxylverbindungen gleichzeitig oder nach einander mit Sulfiten und Ammoniak behandelt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0372282A2 (de) * 1988-12-02 1990-06-13 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von 1,5-Dihydroxy- und 1,5 Diaminonaphthalin

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0372282A2 (de) * 1988-12-02 1990-06-13 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von 1,5-Dihydroxy- und 1,5 Diaminonaphthalin
EP0372282A3 (en) * 1988-12-02 1990-08-08 Bayer Ag Process for the preparation of 1,5-dihydroxy and 1,5 diaminonaphthalene
US4973758A (en) * 1988-12-02 1990-11-27 Bayer Aktiengesellschaft Process for the preparation of 1,5-dihydroxynaphthalene and 1,5-diaminonaphthalene

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