DE1174490B - Verfahren zur Herstellung von biegsamen Rohren - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 29 d

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 39 a3 - 23/12

1174490
F 21015 X/39 a3
14. August 1956
23. Juli 1964

Es ist bekannt, biegsame Rohre in der Weise herzustellen, daß ein Band oder mehrere Bänder aus Werkstoffen, wie Papier, Gewebe oder Metallfolie, unter Einstreuung eines härtbaren Kunstharzes spiralig um einen Dorn gewickelt und dann unter gleichzeitiger Erhitzung axial gestaucht werden. Auf diese Weise werden durch die Aushärtung des Harzes die Wickellagen der Bänder fest miteinander verbunden, und man erhält ein Rohr mit quer zur Längsachse verlaufender Wellung, das infolgedessen biegsam ist.

Es lag der Gedanke nahe, nach dem gleichen Prinzip auch Rohre herzustellen, die entweder ausschließlich aus Bändern aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Polyvinylchlorid, gebildet sind oder aus solchen Bändern in Verbindung aus Bändern aus Papier, Metallfolie oder Gewebe bestehen und dabei den thermoplastischen Werkstoff der Kunststoffbänder selbst als Verkittungsmaterial für die Bandwicklung dienen zu lassen. Bei der praktischen Erprobung zeigte sich jedoch, daß Bänder aus den bekannten thermoplastischen Kunststoffen, beispielsweise Polyvinylchlorid, im Rahmen dieses speziellen Verfahrens die ihnen zugedachte Funktion einer festen und dauerhaften Verkittung der Bandwicklungen nicht zu erfüllen vermögen. In mit solchen Bändern hergestellten Rohren kommt kein dauerhafter Verbund zustande, sondern ein Rohr dieser Art läßt sich von seiner Schnittkante aus ohne weiteres mit der Hand wieder in die einzelnen Bänder, aus denen es gebildet wurde, zerlegen, und die Rohre besitzen deswegen auch eine völlig unzulängliche Widerstandsfähigkeit gegen senkrecht zu ihrer Längsachse einwirkende Druckbeanspruchungen, weil ihre Wicklungsschichten unter einer solchen Beanspruchung sich sofort voneinander zu lösen beginnen. Man mußte daher annehmen, daß ^Bänder aus thermoplastischen Kunststoffen als verkittendes Material für die Herstellung solcher aus Bändern gewickelter biegsamer gestauchter Rohre völlig ungeeignet sind.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich vorzügliche gewickelte und gestauchte biegsame Rohre ganz aus Bändern aus thermoplastischem Kunststoff oder aus solchen Bändern zusammen mit Bändern aus Papier, Metallfolie oder Gewebe herstellen lassen, indem man als Kunststoffbändel Bänder aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid anwendet, die ein- oder beiderseitig mit einer Heißsiegelschicht an sich bekannter Art aus Acrylsäureester-Mischpolymerisaten belegt sind. Mit Hilfe dieser Bänder wird bei der gleichen Arbeitsweise ein Verfahren zur Herstellung von biegsamen Rohren

Anmelder:

Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft

vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.

ίο Als Erfinder benannt:

Dr. Helmut Jacobi, Burgkirchen/Alz

hervorragend fester und dauerhafter Verbund zwischen den sich spiralig überlappenden Windungen der Bänder erzielt. Die Rohre sind auch gegen starke Druckbelastung in der Querrichtung widerstandsfähig, und der Verbund zwischen den spiraligen Bandwicklungen ist so fest, daß das Rohr sich nicht mehr in die Bänder vereinzeln läßt, aus denen es gebildet wurde. Angesichts des völligen Versagens der normalen Polyvinylchloridbänder war dieses günstige Ergebnis nicht voraussehbar.

Ein zur Ausübung der Erfindung geeignetes Bandmaterial besteht beispielsweise aus 20 mm breiten und 0,04 mm dicken Streifen aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid, das auf einer oder beiden Seiten mit einer dünnen Heißsiegelschicht aus Acrylsäureester-Mischpolymerisaten belegt ist.

Die nach dem Verfahren hergestellten biegsamen Rohre, deren Durchmesser und Wandstärken in weitem Umfang variieren können, eignen sich infolge ihres guten Zusammenhalts, ihrer Festigkeit und ihrer großen Biegsamkeit zu zahlreichen Verwendungszwecken, z. B. als Verbindungselemente für Druckluftleitungen, als Staubsaugerschläuche usw.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von biegsamen Rohren aus einem oder mehreren spiralig gewickelten, in Richtung zur Wicklungsachse durch Stauchung geriffelten und mit HiKe von Kunstharzen in der Wärme verschweißten Bändern, dadurch gekennzeichnet, daß als Bandmaterial, ausschließlich oder in Verbindung mit Bändern aus Papier, Textilfasern, Metallfolie, Zellglas oder sonstigen Kunststoffen, Bänder aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid verarbeitet werden, die auf einer oder beiden Seiten mit einer Heißsiegel-

   409 637/405

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   schicht aus Acrylsäureester-Mischpolymerisaten britische Patentschrift Nr. 468 979;

   belegt sind. schweizerische Patentschrift Nr. 161 620;

   USA.-Patentschrift Nr. 2 440 390;

   In Betracht gezogene Druckschriften: »Kunststoff-Taschenbuch«, Hauser-Verlag,

   Deutsche Patentschrift Nr. 584 758; 5 11. Ausgabe, S. 85.

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