DE1174076B - Verfahren zur Leistungssteigerung von Sinteranlagen - Google Patents
Verfahren zur Leistungssteigerung von SinteranlagenInfo
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
- Verfahren zur Leistungssteigerung von Sinteranlagen Die heute in immer größerem Umfang angelieferten feinkörnigen Erze und Mineralstoffe sind in dieser Form nicht für einen direkten Einsatz in die Hochöfen geeignet, sondern erfordern vor ihrem Einsatz eine Stückigmachung. Diese Stückigmachung erfolgt in überwiegendem Maße durch eine Sinterbehandlung auf Sintermaschinen, wobei zunächst ein Sinterkuchen hergestellt wird, der nach dem Abwurf auf die gewünschte Stückgröße zerkleinert wird.
- Da die Durchsatzleistung der Sintermaschinen weitgehend von der Gasdurchlässigkeit des Beschickungsbettes abhängig ist, wird der Sintermöller vor seiner Aufgabe auf die Sintermaschinen im allgemeinen einer Vorbehandlung unterworfen, die eine möglichst gute Gasdurchlässigkeit erzielen soll.
- Die bekannten Verfahren der Vorbehandlung der feinkörnigen Sintermischung bestehen in einer Anfeuchtung mit 8 bis 15% Wasser und anschließender Behandlung der angefeuchteten Sintermischung in einer Mischvorrichtung oder Krümelung in einer sogenannten Rolliertrommel.
- Es ist auch bekannt, pulverförmige Erze mit oder ohne Zusatz von Bindemitteln in Formkörper gewünschter Abmessungen zu pressen und diese Formkörper sofort oder nach einer Wärmebehandlung dem Hochofen aufzugeben.
- Es wurde nun überraschend gefunden, daß die Leistung von Sinteranlagen bei der Sinterung mineralischer Stoffe, vorzugsweise Erze und insbesondere Eisenerze, erheblich gesteigert werden kann, wenn an Stelle der für das Sinterverfahren gebräuchlichen Vorbehandlung der feinkörnigen Sintermischung durch nasse Mischung oder Krümelung erfindungsgemäß eine mechanische Preßbehandlung der im Gegensatz zu der Naßkrümelung relativ trocken vorliegenden Sintermischung tritt.
- Die erfindungsgemäße Preßbehandlung der Sintermischung kann reit den gebräuchlichen Strang-, Walzen- oder Stempelpressen erfolgen, wobei das Sintergut mit .einem Feuchtigkeitsgehalt von unter 8'0/0, vorzugsweise etwa 4°/o, vorliegt. Die beim Preßvorgang anfallenden Preßkörper zylinderförmiger, eiförmiger oder beliebiger Form in beliebiger Größe hergestellt werden. Zweckmäßig ist es jedoch, die Preßkörper mit größeren Abmessungen herzustellen und vor der Aufgabe auf die Sintermaschine auf die für die entsprechende Sintermischung charakteristische günstigste Korngröße im Hinblick auf die Durchsatzleistung der Sintermaschine und Erzielung eines für die Hochofenbeschickung optimalen Sinterkuchens, die beispielsweise bei einer Körnung von 2 bis 15 mm liegen kann, zu zerkleinern. Das bei der Zerkleinerung anfallende Unterkorn wird z. B. durch Windsichtung abgesiebt und in die noch unverpreßte Sintermischung zurückgeführt. Die Zerkleinerung der Preßkörper kann in verschiedenartigen Zerkleinerungsgeräten erfolgen, z. B. einem Backenbrecher, dessen Brechflanken mit nadelförmigen Zähnen versehen sind.
- Der für den Sinterprozeß notwendige Brennstoff kann der Sintermischung bereits vor dem Verpressen zugegeben werden, er kann aber auch den Preßkörpern kurz vor der Aufgabe auf die Sintermaschine zugeführt werden.
- Der Hauptvorteil der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, vorgepreßten Sintermischung besteht darin, daß sie eine gegenüber den bekannten Vorbehandlungsverfahren wesentlich höhere Gasdurchlässigkeit besitzt. So ist es z. B. möglich, bei der Aufgabe eines 30 cm hohen Bettes der erfindungsgemäß vorbehandelten Sintermischung eine Saugzugsintermaschine mit nur etwa 600m WS Unterdruck gegenüber 900 bis 1200 mm WS bei der Verwendung von naßgekrümelter Sintermischung zu betreiben bzw. die Schichthöhe der erfindungsgemäß vorbehandelten Sintermischung auf etwa 50 cm zu erhöhen, wenn ein Unterdruck von 900 bis 1200 mm WS beibehalten wird.
- Die erhebliche Steigerung der Sinterleistung des erfindungsgemäßen gegenüber den bekannten Verfahren beruht wahrscheinlich darauf, daß der naßgekrümelte Sintermöller bei der Austrocknung durch die hindurchströmenden heißen Gase in der Sinterschicht zum großen Teil wieder zerfällt, so daß sich eine mit Feinkorn angereicherte Schicht ausbildet, die die Sinterleistung stark herabsetzt. Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen vorbehandelten Sintermischung bleiben die Formkörper auch nach der Austrocknung weitgehend erhalten und sintern erst bei Erreichung der entsprechenden Temperatur zu einem Kuchen zusammen.
- Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß vorbehandelten Sintermischung besteht darin, daß infolge des geringeren Wassergehaltes ein geringerer Wärmeaufwand für die Wasserverdampfung erforderlich ist.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl für die Saugzug- als auch für die Drucksinterung anwendbar. Die Steigerung der Durchbrenngeschwindigkeit und damit der Sinterleistung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen für die Sinterung von Eisenerzen näher erläutert. Beispiel 1 (Stand der Technik) Ein Sintermöller mit 9a/0 Feuchtigkeit und 4,2°/o Brennstoffinhalt wurde in einem umlaufenden Gefäß 5 Minuten gekrümelt.
- Bei 30 cm Schichthöhe in einer Versuchspfannensinteranlage und Anwendung von 900 mm Unterdruck ergab sich eine spezifische Rostleistung des ausgebrachten Sinters von 15 t pro Quadratmeter Rostfläche und 24 Stunden. Die Rückgutmenge unter 8 mm lag bei 300%0. Beispiel 2 (Stand der Technik) Der gleiche Sintermöller wie bei Beispiel 1 wurde zur Verbesserung der Naßkrümelung auf einem Pelletisierteller 5 Minuten pelletisiert. Die hierbei sich ergebenden Kleinpellets wurden in der gleichen Versuchspfannensinteranlage bei 30 cm Schichthöhe und 900 mm Unterdruck gesintert. Es ergab sich eine spezifische Rostleistung von 28 t pro Quadratmeter und 24 Stunden. Die Rückgutmenge lag bei 260io. Beispiel 3 (erfindungsgemäße Arbeitsweise) Der gleiche Sintermöller wie in den Beispielen 1 und 2 wurde mit einer Feuchtigkeit von 4% in einer Walzenpresse zu Briketts mit 12. ccm Rauminhalt verpreßt. Die Briketts wurden durch Zerstoßen auf einer hauen Unterlage zerkleinert, so daß die größten Stücke etwa 15 mm Korngröße hatten. Das Korn unter 2 mm wurde abgesiebt. Es ergaben sich hierbei 20°!o Unterkorn, das zur Presse zurückgeführt wurde. Die Körnung 2 bis 15 mm wurde auf der Versuchspfannensinteranlage mit 300 mm Schichthöhe und 600 mm Unterdruck gesintert. Es ergab sich eine spezifische Rostleistung des Sinters über 8 mm Korngröße von 60 t pro Quadratmeter und 24 Stunden. Die Rückgutmenge unter 8 mm lag bei 28%.
Claims (4)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Erzeugung eines Sinterkuchens aus mineralischen Stoffen, vorzugsweise Erzen und insbesondere Eisenerzen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Sintermischung vor ihrer Aufgabe auf die Sintermaschine einer an sich bekannten Preßbehandlung unterworfen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßkörper mechanisch zerkleinert werden.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung auf eine für den Sintervorgang optimale Korngröße, z. B. 2 bis 15 mm, erfolgt.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtigkeit der Sintermischung vor dem Preßvorgang auf unter 8 "/o, vorzugsweise etwa 4%, eingestellt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Chemie-Ing.-Techn.. 1953, S. 438.
Priority Applications (4)
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DESCH32452A DE1174076B (de) | 1962-12-10 | 1962-12-10 | Verfahren zur Leistungssteigerung von Sinteranlagen |
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Applications Claiming Priority (1)
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DESCH32452A DE1174076B (de) | 1962-12-10 | 1962-12-10 | Verfahren zur Leistungssteigerung von Sinteranlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1174076B true DE1174076B (de) | 1964-07-16 |
Family
ID=7432448
Family Applications (1)
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DESCH32452A Pending DE1174076B (de) | 1962-12-10 | 1962-12-10 | Verfahren zur Leistungssteigerung von Sinteranlagen |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1982002061A1 (en) * | 1980-12-08 | 1982-06-24 | Olle Bostroem | The manufacture of a product to be sintered from fine-grain ironoxide material |
AT385773B (de) * | 1980-12-08 | 1988-05-10 | Bostroem Olle | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer saug-sintercharge auf einem mobilen saug-sinterrost oder in einer stationaeren oder mobilen saug-sinterpfanne |
-
1962
- 1962-12-10 DE DESCH32452A patent/DE1174076B/de active Pending
-
1963
- 1963-12-07 LU LU44967D patent/LU44967A1/xx unknown
- 1963-12-09 BE BE641023A patent/BE641023A/xx unknown
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1982002061A1 (en) * | 1980-12-08 | 1982-06-24 | Olle Bostroem | The manufacture of a product to be sintered from fine-grain ironoxide material |
AT385773B (de) * | 1980-12-08 | 1988-05-10 | Bostroem Olle | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer saug-sintercharge auf einem mobilen saug-sinterrost oder in einer stationaeren oder mobilen saug-sinterpfanne |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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LU44967A1 (de) | 1964-02-07 |
BE641023A (de) | 1964-04-01 |
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