DE1166374B - Regenerierender Kondensator mit einem Dielektrikum aus einem Stoff mit schlechten Ausbrenneigenschaften - Google Patents

Regenerierender Kondensator mit einem Dielektrikum aus einem Stoff mit schlechten Ausbrenneigenschaften

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DE1166374B
DE1166374B DES66603A DES0066603A DE1166374B DE 1166374 B DE1166374 B DE 1166374B DE S66603 A DES66603 A DE S66603A DE S0066603 A DES0066603 A DE S0066603A DE 1166374 B DE1166374 B DE 1166374B
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DE
Germany
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dielectric
breakdown
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substance
thin
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DES66603A
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English (en)
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Dr Hermann Schill
Dipl-Phys Fritz Gaenge
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Siemens AG
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Siemens AG
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Description

  • Regenerierender Kondensator mit einem Dielektrikum aus einem Stoff mit schlechten Ausbrenneigenschaften Die Erfindung betrifft einen elektrischen Kondensator, dessen Belegungen so dünn sind, daß sie .bei einem Durchschlag an der Durchsehlagsstelle wegbrennen und dessen Dielektrikum aus einem Stoff, der die Neigung hat, leitfähige Ausbrennstellen zu ergeben, besteht und ein- oder beidseitig mit einer dünnen Schicht eines Stoffes überzogen ist, der beim Durchschlag Gase und nichtleitende Rückstände bildet. Während für nicht regenerierende Kondensatoren eine Vielzahl von Kondensatordielektrika bekannt ist und verwendet wird, sind regenerierende Kondensatoren nur aus einigen wenigen Dielektrika, wie z. B. Papier, Cellulosederivate und Polyäthylenterephthalat, bekanntgeworden. Der Grund liegt vor allem darin, daß die Vorgänge beim Regenerationsprozeß weitgehend unbekannt waren und daher auch keine allgemeine Regel für den Aufbau solcher Kondensatoren gegeben werden konnte. Es war zwar bekannt, daß z. B. Polystyrol für regenerierende Kondensatoren ungeeignet ist, weil unter Verwendung von Polystyrolfolien aufgebaute Kondensatoren mit aufgedampften dünnen Metallbelegungen beim Auftreten von Durchschlägen nicht oder nur schlecht ausheilen. Es war ferner bekannt, in dem Bereich der Belegungen eines solchen Kondensators, dessen Dielektrikum dazu neigt, leitfähige Ausbrennstellen zu ergeben, Stoffe anzuordnen, die beim Durchschlag Gase und nichtleitende Stoffe bilden. Beispielsweise sollte ein solches Dielektrikum mit Lacküberzügen versehen werden, wobei dem Lack leicht zersetzliche Stoffe, wie z. B. Alkalikarbonate oder Alkalibikarbonate oder Metalloxyde, insbesondere höherer Oxydationsstufe wie Magnesiumsuperoxyd, zugesetzt werden sollten. Diese bekannte Maßnahme ist jedoch nicht geeignet, das Problem, an sich für regenerierende Kondensatoren ungeeignete Stoffe, wie z. B. Polystyrol, für regenerierende Kondensatoren verwendbar zu machen, in technisch brauchbarer Weise zu lösen. So werden z. B. durch das Einbringen der genannten leicht zersetzlichen Stoffe in das Dielektrikum eines Kondensators dessen dielektrische Werte so weit verschlechtert, daß die guten dielektrischen Eigenschaften z. B. von Polystyrol gar nicht mehr in Erscheinung treten. Ferner besteht die Gefahr, daß die Zersetzung dieser leicht zersetzlichen Stoffe nicht erst bei einem Durchschlag, sondern schon vorher, insbesondere bei erhöhter Betriebstemperatur, eintritt, wobei durch die hiermit verbundene große Gasentwicklung unter Umständen der Kondensatorkörper zerstört wird oder zumindest der für den ordnungsgemäßen Ablauf der Selbstheilvorgänge notwendige Vorrat an leicht zersetzlichen Stoffen vorzeitig verbraucht wird. Diese bekannte Methode führt daher nicht zu dem gewünschten Erfolg. Die Erfindung geht daher einen anderen Weg und basiert hierbei auf folgenden Ergebnissen einer eingehenden Erforschung des Regeneriervorgangs elektrischer Kondensatoren.
  • Bei regenerierenden Kondensatoren werden die Regeneriereigenschaften wesentlich durch den chemischen Aufbau des Dielektrikums mitbestimmt. Von besonderer Bedeutung für den Regenerierprozeß sind hierbei die im Molekül vorhandenen Atome mit stark oxydativen Eigenschaften (z. B. Sauerstoff und Fluor). Beim Regenerierprozeß wird zur vollständigen Umsetzung des Dielektrikums zu stabilen Oxydationsprodukten (z. B. C02 und H20) eine bestimmte Menge eines Oxydationsmittels benötigt. Der prozentuale Anteil dieser Menge, der im Molekül selbst vorhanden ist, wird Oxydationsbilanz genannt. Für einen einwandfreien Ablauf des Regenerierprozesses ist besonders die Oxydationsbilanz der direkt unter dem Metallbelag liegenden Dielektrikumschicht entscheidend, da beim Ausbrand die Isolationsstrecke hauptsächlich durch den Ausbrennhof gebildet wird, dessen Radius etwa 100mal größer ist als die Foliendicke.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß bei Dielektrika mit einer Oxydationsbilanz >__ 100/, (z. B. Papier, Azetylzellulose, Äthylzellulose, Polytetrafluoräthylen, Polyäthylenterephthalat) der Regenerierprozeß einwandfrei verläuft. Bei einer Oxydationsbilanz < 100/, (z. B. Polykarbonat, Polystyrol, Polyäthylen, Polyvinylkarbazol) tritt Verkohlung auf, die niedrige Isolationswerte und zum Teil Kurzschluß ergibt. Diese Stoffe können daher trotz guter dielektrischer Eigenschaften und 7um Teil hoher Temperaturbeständigkeit für regenerierende Kondensatoren nicht eingesetzt werden. Um Stoffe guter dielektrischer Eigenschaften, die aber schlechte Regeneriereigenschaften besitzen, trotzdem zum Aufbau von regenerierenden Kondensatoren verwenden zu können, wird daher auf Grund der gewonnenen neuen Erkenntnisse ein elektrischer Kondensator, dessen Belegungen so dünn sind, daß sie bei einem Durchschlag an der Durchschlagstelle wegbrennen und dessen Dielektrikum aus einem Stoff, der die Neigung hat, leitfähige Ausbrennstellen zu ergeben, besteht und ein- oder beidseitig mit einer dünnen Schicht eines Stoffes überzogen ist, der beim Durchschlag Gase und nichtleitende Rückstände bildet, vorgeschlagen, wobei der Überzug erfindungsgemäß aus Azetylzellulose, Äthylzellulose, Azetobutyral oder Polyäthylenterephthalat besteht.
  • Die Oxydationsbilanz jedes dieser Stoffe ist größer als 100/,. Diese Stoffe sind daher als Dielektrika regenerierender Kondensatoren an sich geeignet. Die Erfindung beruht auf der weiteren Erkenntnis, daß es zur Gewährleistung eines ordnungsgemäßen Ablaufs des Regeneriervorgangs im Kondensator bereits ausreichend ist, wenn zwischen Dielektrikum und Metallbelag zumindest auf einer Seite des Metallbelages eine dünne Schicht eines solchen Stoffes angeordnet ist, während das übrige Dielektrikum aus anderen, an sich für regenerierende Kondensatoren ungeeigneten Dielektrika, z. B. Polystyrol, bestehen kann.
  • Bei einer zweiseitigen Umhüllung ist der Metallbelag ganz in eine Schicht mit einer Oxydationsbilanz, die größer als 100/, ist, eingebettet. Ausreichend sind bereits Schichtstärken, die wesentlich kleiner als 1 g,m sind, da nur die obersten Moleküllagen, die beim Ausbrennvorgang zersetzt werden, entscheidend sind. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, beispielsweise Folien aus Polykarbonat mit dünnen Schichten aus Äthylzellulose, Polyäthylenterephthalat oder Azetobutyrat, Folien aus Polystyrol mit dünnen Schichten aus Äthylzellulose oder Polyäthylenterephthalat und Folien aus Polyäthylen oder Polypropylen mit dünnen Schichten aus Azetylzellulose, Äthylzellulose, Polyäthylenterephthalat oder Azetobutyrat zu versehen und so diesen sonst nicht für regenerierfähige Kondensatoren geeigneten Dielektrika gute Regeneriereigenschaften zu verleihen.
  • Als besonders vorteilhaft hat sich diese Maßnahme z. B. bei Dünnfolien aus Polykarbonat erwiesen, die mit einer einseitigen, etwa 1 #tm starken Auflage aus Azetylzellulose versehen sind, auf denen der Aluminiumbelag aufgedampft ist. Bei Polykarbonat mit der Strukturformel ergibt sich bei Umsetzung zu H20 und C02 eine Oxydationsbilanz von 7,7°,l0
    16 C 16 CO, Bedarf 32 0
    14 H 7 H20 Bedarf 7 0
    3 O Gesamtbedarf 39 0
    Bei Azetylzellulose liegt die Bilanz wesentlich höher und beträgt etwa 260/,. Durch dieses Verfahren werden die guten elektrischen Eigenschaften von Polykarbonat mit den guten Regeneriereigenschaften der Azetylzellulose verbunden und so die Herstellung von Dünnfolienkondensatoren auf Polykarbonatbasis ermöglicht.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Elektrischer Kondensator, dessen Belegungen so dünn sind, daß sie bei einem Durchschlag an der Durchschlagstelle wegbrennen und dessen Dielektrikum aus einem Stoff, der die Neigung hat, leitfähige Ausbrennstellen zu ergeben, besteht und ein- oder beidseitig mit einer dünnen Schicht eines Stoffes überzogen ist, der beim Durchschlag Gase und nichtleitende Rückstände bildet, d adurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus Azetylzellulose, Äthylzellulose, Azetobutyrat oder Polyäthylenterephthalat besteht.
  2. 2. Elektrischer Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht 11 #tm stark oder dünner ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 900 723, 970 286; deutsche Auslegeschrift Nr. 1060 496; französische Patentschrift Nr. 1 144 581.
DES66603A 1960-01-12 1960-01-12 Regenerierender Kondensator mit einem Dielektrikum aus einem Stoff mit schlechten Ausbrenneigenschaften Pending DE1166374B (de)

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DE (1) DE1166374B (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE900723C (de) * 1943-03-27 1954-01-04 Bosch Gmbh Robert Kondensator mit duennen, bei einem Durchschlag an der Durchschlagstelle wegbrennenden Belegungen
FR1144581A (fr) * 1953-12-05 1957-10-15 Siemens Ag Condensateur électrique à auto-protection contre le claquage
DE970286C (de) * 1955-06-16 1958-09-04 Bosch Gmbh Robert Selbstausheilender Kondensator
DE1060496B (de) * 1955-12-08 1959-07-02 Bosch Gmbh Robert Selbstausheilender Kondensator mit Nickelbelegungen

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CH400366A (de) 1965-10-15

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