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Vorrichtung zum Einstellen der Spaltweite bei Brechern, bei denen
sich die Brechschwinge gegen einen Hydraulikzylinder abstützt Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Einstellen der Spaltweite bei Brechern, bei denen sich eine
Brechbacke gegen einen Hydraulikzylinder abstützt, insbesondere, Backenbrechem mit
hydraulischem Antrieb und mechanisch angetriebenen Brechem mit Stützhydraulik.
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Wie bekannt, unterliegen die Brechwerkzeuge bei Brechern im Betrieb
einem erheblichen Verschleiß, so daß sich der Brechspalt in relativ kurzer Zeit
ändert und die Brechspaltweite in relativ kurzen Zeitabständen neu eingestellt werden
muß. Diese Nachstellung der Brech- oder Arbeitsspaltweise bereitete bisher große
Schwierigkeiten, insbesondere da die Messung der tatsächlichen Weite des Arbeitsspaltes
schwierig ist.
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Man hat sich bisher im wesentlichen damit behelfen, einen an einer
Stange befestigten Bleiklotz bei laufendem Brecher in diesen einzuführen. Der Bleiklotz
nimmt dabei die Abmessungen des Arbeitsspaltes an. Durch Messung des Bleiklotzes
kann damit die tatsächliche Arbeitsspaltweite festgestellt werden.
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Es ist weiter bei mechanisch angetriebenen Bakkenbrechem bekannt,
das Gegenlager eines Kniehebelantriebes verstellbar anzuordnen und damit eine Einstellmöglichkeit
für die Spaltweite, zu schaffen. Diese bekannten Einstellvorrichtungen geben
jedoch nicht die Möglichkeit, die tatsächliche Spaltweite zu messen, die sich durch
den im Betrieb auftretenden Verschleiß ergibt. Es ist daher auch nicht möglich,
mit diesen bekannten Anordnungen eine genaue Spaltweiteneinstellung durchzuführen.
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Ziel der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Einstellen der Spaltweite,
die unabhängig vom Verschleiß zuverlässig arbeitet und es ermöglicht, ohne Inspektion
des Arbeitsspaltes eine genaue Einstellung der Spaltweite vorzunehmen.
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Dieses Ziel wird gemäß der Erlmdung erreicht durch eine Druckflüssigkeitsquelle,
die über ein Ab-
sperrorgan mit dem Druckraum des Hydraulikzylinders in Verbindung
steht, und durch eine volumetrische Meßeinrichtung, die über weitere Absperrorg:ane
mit dem Druckraum des Hydraulikzylinders verbunden ist.
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Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung ist gekennzeichnet
durch eine Pumpe, die druckseitig über eine mit einem Absperrventil versehene Leitung
mit dem Druckraum des Hydraulikzylinders und über ein Überdruckventil sowie ein
hierzu parallel geschaltetes Ventil mit einem Meßgefäß in Verbindung steht, das
mit einem Meßzylinder mit einer in Maßeinheiten der Spaltweite geeichten Meßeinteilung
verbunden ist. Zweckmäßig ist der Meßzylinder mit einer Überlaufleitung und das
Meßgerät mit einem Ablaßventil zur Einstellung des Nullpunktes im Meßzyhnder versehen.
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Für Fernbetätigung kann eine an sich bekannte induktive Femanzeigevoirichtung
vorgesehen werden, deren Meßspule auf dem Meßzylinder angeordnet ist, wobei in dem
Meßzylinder ein Schwimmer mit einem Eisenstab vorgesehen ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und im nachstehenden an Hand der Zeichnung beschrieben.
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F i g. 1 zeigt einen hydraulisch angetriebenen Bakkenbrecher
mit einer Einstellvorrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 gibt einen mechanischen
Backenbrecher mit Stützhydraulik wieder, der mit einer Einstellvorrichtung gemäß
der Erfindung versehen ist; F i g. 3 gibt schematisch eine Fernanzeige für
die Spaltweite wieder.
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In Fig. 1 ist schematisch ein Backenbrecher wiedergegeben,
bestehend aus einem festen Brechergestell mit feststehender Brechbacke
7, einer schwingenden Brechbacke 3, einem Antriebszylinder 2 und einem
Druckübertragangsglied, 1, mit dem die von einem Arbeitskolben aufgebrachte
Energie auf die, Brechbacke 3 übertragen wird. Die Rückführung der Brechbacke
erfolgt über einee Feder 4, die sich mit ihrem einen Ende gegen das feste Gestell,
hier das Zylindergehäuse 2, und mit ihrem anderen Ende ge-
gen ein auf einer
Zugstange 20 angeordnetes verstellbares Gegenlager 8 abstützt. Der Arbeitskolben
wird in bekannter Weise über einen Kanal 21 von einem Antriebsaggregat 22 mit Druckflüssigkeit
versorgt. Das im Betrieb austretende Lecköl wird über eine
crleichfalls
bekannte Leckölnachfülleiinrichtang ergänzt, die über das verstellbare Gegenlager
8 gesteuert wird.
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Zur Einstellung der Spaltweite zwischen der feststehenden Brechbacke,
und der schwingenden Brechbacke 3 ist eine Vorrichtung A vorgesehen,
die über eine Leitung 9 mit dem Druckraum vor dem Arbeitskolben in Verbindung
steht. Die Leitung 9 ist mit einem Absperrventil 23 versehen.
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Die Einstelleinrichtung A besteht aus einer Pumpe
5, die nur ein geringes Fördervolumen zu haben braucht und beispielsweise
von Hand angetrieben werden kann. Der Pumpe 5 ist ein Rückschlagventil
6 nachgeschaltet. Die Pumpe 5 ist hinter dem Rückschlagventil
6 mit der Leitung 9 verbunden, ferner über ein überdruckventil
11 mit der Leitung 10,
die zu einem Meßgefäß 12 führt, das mit einer
Meßkammer 15 versehen ist. Die Meßkammer 15 ist zweckmäßig durchsichtig
ausgebildet und mit einer volumetrischen Einteilung versehen, beispielsweise in
Millimeter Spaltweite geeicht. Oberhalb des Meßgefäßes 15 ist eine überlaufleitung
14 vorgesehen, die in den ölsumpf 24 führt.
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Das Meßgerät 12 weist unterhalb des Meßglases 15
eine weite
Verbindung mit der überlaufleitung 14, in der ein Ablaßventil 13 angeordnet
ist.
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Parallel zu dem überdruckventil 11 liegt ein Meßventil
16.
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Zur Durchführung einer Spaltweiteneinstellung wird zunächst das auf
der Zugstange 20 angeordnete Widerlager 8 der Feder 4 gelöst und der Arbeitskolben
der Antriebseinheit 22 in die untere Totpunktstellung gebracht, die der weitesten
Schließbewegung der schwingenden Brechbacke 3 entspricht. Mit der Lösung
des Widerlagers 8 wird gleichzeitig das mit dieser in bekannter Weise verbundene
Leckölrege,1-ventil entriegelt, d. h. unwirksam gemacht. Daraufhin wird bei
geschlossenem Meßventil 16 das Ab-
sperrventil 23 geöffnet und
über die Pumpe 5 und die Leitung 9 dem Druckraum vor dem Arbeitszylinder
so lange Druckflüssigkeit zugeführt, bis die Brechschwinge 3 zur Anlage an
der festen Brecherbacke 7
gelangt.
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Sobald diese Anlage hergestellt ist, strömt Druckflüssigkeit über
das überdruckventil 11 in das Meßgefäß 12. Die Förderung der Druckflüssigkeit
wird dann so lange fortgesetzt bis die Druckflüssigkeit in das Meßfflas
15 eintritt. Der Ölspiegel im Meßglas 15
kann über das Ventil
13 auf den Nullpunkt einreguliert werden. Anschließend wird dann das Meßventil
16 geöffnet, so daß Flüssigkeit aus dem Druckraum vor dem Arbritszylinder
in das Meßgefäß. 12 austreten kann. Die Verdrängung dieser Flüssigkeit erfolgt unter
dem Eigengewicht der Schwinge, kann aber selbstverständlich auch mechanisch bzw.
von Hand unterstützt werden. In dem Meßglas 15 kann dabei über die geeichte,
Teilung die jeweils erreichte Spaltweite abgelassen werden. Sobald die gewünschte
Spaltweite erreicht ist, wird das Meßventil 16 geschlossen. In dieser Stellung
wird das verstellbare Widerlager 8 der Feder 4 wieder in Anlage an die Feder
gebracht und das Ventil 23 geschlossen. Mit der neuen Einstellung des Widerlagers
8 wird auch das Rcgelorgan der Leekölnachfüllung in diese neue, der eingestellten
Spaltweite entsprechende Stellung gebracht.
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Nachdem auf diese Weise die kleinste im Betrieb auftretende Spaltweite
eingestellt ist, kann der Brecher erneut in Betrieb genommen werden. Bei dem in
F i g. 2 dargestellten mechanisch angetriebenen Brecher mit Knichebelantrieb
25 stützt sich die gehäuseseitige Druckplatte 26 in bekannter Weise
gegen ein verstellbares Keilpaar 27, 28 mit den Keilflächen 29 ab,
die in entsprechenden Führungen im Gehäuse gleiten können. Auf den Keil
28 wirkt ein Hydraulikzylinder, der mit einem Überdruckventil 30
versehen
ist, über das bei Überschreiten der maximal zulässigen Spannung im Maschinengestell
Hydraulikflüssigkeit abgespritzt und somit das gehäuseseitige Lager entlastet wird.
Gemäß der Erfindung ist an dem Hydraulikzylinder weiter über die Leitung
9 mit dem Absperrventil 23 die Einstellvorrichtung A angebracht,
die analog F i g. 1 ausgebildet sein kann.
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Zur Einstellung der gewünschten Arbeitsspaltweite wird der Kniehebelantrieb
25 in seine untere Totpunktstellung gebracht. In dieser Stellung des Kniehebelantriebs
wird nach öffnen des Ventils 23 über die Pumpe 5 dem Druckraum des
Hydraulikzylinders so lange Flüssigkeit zugeführt, bis die schwingende Brechbacke
3 in Anlage an die feste Brechbacke 7
gelangt. Nach der Nulleinstellung
des Flüssigkeitsspiegels im Meßglas läßt man darauf über das Meßventil
16 aus dem Druckraum des Hydraulikzylinders so lange Druckflüssigkeit ausströmen,
bis am Meßglas 15 die gewünschte Spaltweite abgelesen wird. Daraufhin wird
das Ventil 23 wieder geschlossen und damit das überdruckventil
30 wieder wirksam gemacht.
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Anschließend kann der Brecher mit der eingestellten Spaltweite betrieben
werden.
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In ähnlicher Weise wie die beiden vorstehend beschriebenen Brecherarten
läßt sich auch bei Kreiselbrechern mit einer Hydraulik zur Einstellung der Spaltweite
diese Spaltweite durch Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einfacher
Weise unabhängig vom Verschleiß einstellen.
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Bei der Ausbildung der Meßeinrichtung nach F i g. 3 ist innerhalb
des Meßglases 15 ein Schwimmer 17 angeordnet, der einen Eisenstab
17a trägL Um
das Meßglas herum ist eine Wicklung 18 angeordnet, die
Teil eines elektrischen Stromkreises mit einer Stromquelle 31 und einem Anzeigegerät
19 ißt. über den Schwimmer 17 mit dem Eisenstab 17a wird in Abhängigkeit
von der Flüssigkeitshöhe im Meßglas der induktive. Widerstand der Wicklung
18 verändert. Diese Widerstandsänderung wird von dem Anzeigegerät
19 angegeben, das in gleicher Weise wie das Meßglas 15 in Millimeter
Spaltweite geeicht sein kann. Die beschriebene induktive Anzeigeanordnung ist an
sich bekannter Art; sie ermöglicht eine Fernanzeige bei der Spaltweiteneinstellung,
so daß das Meßglas 15 selbst an relativ unzugänglicher Stelle des Brechers
angebracht werden kann.