DE1160893B - Kompatibles Verfahren zur wahlweisen monofonen, stereofonen, mono-ambiofonen oder stereo-ambiofonen Aufnahme, UEbertragung und Wiedergabe auf 2 Kanaelen - Google Patents

Kompatibles Verfahren zur wahlweisen monofonen, stereofonen, mono-ambiofonen oder stereo-ambiofonen Aufnahme, UEbertragung und Wiedergabe auf 2 Kanaelen

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DE1160893B
DE1160893B DEB59268A DEB0059268A DE1160893B DE 1160893 B DE1160893 B DE 1160893B DE B59268 A DEB59268 A DE B59268A DE B0059268 A DEB0059268 A DE B0059268A DE 1160893 B DE1160893 B DE 1160893B
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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04SSTEREOPHONIC SYSTEMS 
    • H04S1/00Two-channel systems
    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04SSTEREOPHONIC SYSTEMS 
    • H04S3/00Systems employing more than two channels, e.g. quadraphonic

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Stereophonic System (AREA)

Description

  • Kompatibles Verfahren zur wahlweisen monofonen, stereofonen, mono@ambiofonen oder stereo-ambiofonen Aufnahme, Übertragung und Wiedergabe auf 2 Kanälen Die Eriindung betrifft ein elektroakustisches Übertragungsverfahren zur wahlweisen monotonen, stereofonen, mono-ambiofonen. oder stereo-ambiofonen Wiedergabe, z. B. für Rundfunk und Tonträger.
  • Das Problem einer illusionsfördernden Übertragung kann dahingehend differenziert werden, daß man zwischen zwei Problemen unterscheidet, und zwar zwischen der Übertragung der vom Schallereignis herrührenden direkten Schallinformationen und der Übertragung der von Raumeigenschaften abhängigen Informationen. aus dem indirekten Schallfeld, die dem Hörer die akustische Atmosphäre vermitteln und bei ihm den Eindruck hervorrufen., daß er sich selbst im Ursprungsraum befindet (Ambiofonie). Allgemein ist für die Erzielung einer möglichst naturgetreuen Wiedergabe die Übertragung von drei Informationen erforderlich, und zwar erstens von Toninformationen, wie es bei der üblichen monofonen Eirkanaltechnik geschieht, zweitens von aus dem räumlich verteilten Schallereignis herrührenden. Richtungsinformationen, wie es bei der stereofonen Übertragungstechnik mit Hilfe eines zweiten Kanals geschehen kann, und drittens von Rauminformationen aus dein indirekten Schallfeld am Ort des Beobachters, wie dieses auf dem zweiten Kanal geschehen kann, wenn der erste Kanal jedoch nur die monotone Toninformation überträgt.
  • Als bekannt werden alle Verfahren vorausgesetzt, die stereofone Informationen als A/B-, X1Y- oder M/S-Signale in zwei Kanälen aufnehmen, übertragen und wiedergeben.
  • Unter der Bezeichnung A/B-Technik soll im folgenden eine stereofone Methode, bei der zwei oder mehr getrennte Mikrofone mit einer Entfernung gleich der des menschlichen Ohres verwendet werden (wie bei dem sogenannten »künstlichen Kopf«, der für akustische Versuche und Messungen verwendet wird) oder größer (diese werden als räumlich verteilte Mikröfone bezeichnet). Die Richtcharakteristik und die Entfernungen der Mikrofone (sowohl von der Schallquelle als voneinander) können Unterschiede in der Laufzeit und/oder der Intensität erzeugen, die in starkem Maße in ihrer Größe schwanken können. Für besondere Situationen kann einsdrittes Mikrofon mit zwei Seitenmikrofonen kombiniert werden, das sein Schallmaterial in die Ausgänge der letzteren einspeist. Bei der A/B-Technik, die mit zwei Kanälen arbeitet, liefert diese Methode die Schallinformation in Form eines »A«-Signals und eines »B«-Signals.
  • Diese Methode ist nicht immer kompatibel. Eine stereofone Schalltechnik kann als kompatibel bezeichnet werden, wenn eine perfekte und vollkommene monofone Schallwiedergabe sowohl vom technischen als auch künstlerischen Standpunkt aus durch elektrische Addition der Toninformationsanteile erhalten werden kann. Man verlangt, daß die so erhaltene monofone Wiedergabe gleichwertig, auf jeden Fall nicht schlechter ist als der Effekt, der bei optimalen Bedingungen mit monofoner Technik erreichbar ist. Die A/B-Technik ist im allgemeinen nicht vollständig kompatibel, da Phasen- und Laufzeitdifferenzen vorübergehende Schallauslöschungen hervorrufen, wenn die »A«- und »B«-Signale kombiniert werden - ein Effekt, der bei monotoner Übertragung niemals vor- _ handen ist.
  • Unter der Bezeichnung X/ Y-Technik ist andererseits eine stereofone Methode mit Koinzidenzmikrofonen zu verstehen, deren Systeme gleiche Richtcharakteristiken besitzen. Es können beispielsweise Richtmikrofone mit Kardioidcharakteristiken (zuweilen als nierenförmig bezeichnet) oder Kosinusmikrofone (auch Achtermikrofone genannt) verwendet werden; Kugel-oder sphärische Mikrofone sind dafür nicht geeignet. Unter Koinzidenzmikrofonen versteht man ein Paar Mikrofone, die so eng zusammengebaut sind, daß Wegdifferenzen von einer gegebenen Schallquelle praktisch vernachlässigbar sind. Bei solchen Mikrofonarten sind nur Intensitätsdifferenzen entsprechend ihren spezifischen Charakteristiken vorherrschend.
  • Die X/Y-Technik wird deshalb auch als Intensitätsstereofonie bezeichnet. Die Signalanteile werden »X«-oder »Y«-Signale genannt, die mittels Differentialwandler addiert oder subtrahiert werden. Auf diese Weise ergibt X -E- Y ein »M«- oder Mittensignal, während X - Y ein »S«- oder Seitensignal ergibt.
  • Hieraus folgt, daß das »M«-Signal in technischer Hinsicht das Äquivalent einer kompletten und fehlerlosen monotonen Toninformation ist. Die »X«- und »Y«-Tonanteile können. entsprechend der herkömmlichen. L/R- oder Links-Rechts-Technik über zwei getrennte Lautsprecher wiedergegeben werden. Es ist jedoch auch möglich, die NI/S-Toninformationen zur Speisung eines Kugellautsprechers oder eines nach vorn strahlenden. Halbraumstrahlers (für das »M«-Sign.a1) in Kombination mit einem Gradientlautsprecher mit achtförmiger Richtcharakteristik (für das »S«-Signal) zu benutzen.
  • Der Ausdruck M/S-Technik bezeichnet eine stereofone Aufnahmemethode, die ebenfalls mit Koinzidenzmikrofonen arbeitet; man kann sie auch als »Mitten-Seiten«-Technik bezeichnen. In diesem Fall kann entweder ein Kugel-, ein Kardioid- oder ein Kosinusmikrofon für das »M«-(Mitten-) Signal verwendet werden, während ein weiteres Kosinusmikrofon, das im rechten Winkel zum ersteren angeordnet ist, den »S«-(Seiten-) Tonanteil aufnimmt. Bei dieser Technik werden die »M«- und »S«-Signale ohne elektrische Umwandlung erhalten. Das »M«-Signal entspricht einer kompletten monofonen Toninformation, folglich ist die M/S-Technik als völlig kompatibel zu betrachten.
  • Das Tonmaterial kann hierbei ebenfalls mittels eines nach vorn wirksamen Halbraumstrahlers (»M«) und eines zur Seite wirksamen Gradientlautsprechers (»S«) wiedergegeben werden, oder wenn mittels Differentialwandler daraus X/Y-Informationen gebildet werden, können diese in der Links-Rechts-Technik (AIR) über -zwei seitlich angeordnete Lautsprecher abgestrahlt werden.
  • Kurz zusammengefaßt ist also A/B = Technik der distanzierten Mikrofone, X/ Y und M/S = Technik der Koinzidenzmikrofoneörtlich so eng wie möglich vereinigte Mikrofone.
  • Die XI Y-Informationen lassen sich mittels Differentialübertrager in M/S-Informationen umwandeln., und umgekehrt. Demgemäß sind beide Aufnahmetechniken kompatibel, da die Summe X -i- Y immer eine technisch vollwertige Einkanalinformation ergibt.
  • In vereinfachter Abwandlung davon werden Anordnungen mit pseudostereofoner Wirkung verwendet, bei denen zusätzlich zu einem Mittenlautsprecher, der ein monofones Signal ausstrahlt, zwei Seitenlautsprecher verwendet werden., die ein aus dem monofonen Signal abgeleitetes zeitlich verzögertes Sekundärsignal konphas oder gegenphasig abstrahlen.
  • Bekannt sind weiterhin Verfahren, bei denen zur Erzielung einer pseudostereofonen Wirkung eine aus einem monofonen Signal abgeleitete, zeitlich verzögerte Sekundärinformation dem gleichphasig über zwei Lautsprecher abgestrahlten Monosignal gegenphasig hinzugefügt werden (Lauridsen-Effekt). Diese Maßnahme gibt eine primitive Räumlichkeitswirkung, weil durch die einmalige zeitliche Wiederholung des primären Direktsignals willkürlich nur eine einzige Raumreflexion künstlich nachgeahmt wird, die aber niemals die Eigenschaften des abzubildenden Raumes zu charakterisieren gestattet.
  • Zur Nachahmung von Raumreflexionen ist das Verfahren des Stereonachhalls nach Vermeulen bekannt, bei dem aus dem Primärsignal des direkten Schalles durch künstliche Verzögerung desselben durch bekannte Einrichtungen, z. B. zeitlich gegenüber dem Primärsignal verschieden verzögerte Zusatzinformationen abgeleitet und durch verschiedenartig im Wiedergaberaum verteilte Zusatzlautsprecher mit verschiedenen Laufzeiten und Pegelverhältnissen abgestrahlt werden. Hierdurch können im Wiedergaberaum diffuse Schallfelder imitiert werden.. Dieses Verfahren wurde in jüngerer Zeit als Ambiofonie bezeichnet.
  • Mitunter wird auch ein Wiedergabekopf auf den Aufnahmekopf rückgekoppelt, wodurch im Wiedergaberaum ein künstlicher Nachhall simuliert wird. Dieses Verfahren wird im allgemeinen angewendet, um eine eventuell unbefriedigende Hörsamkeit eines Raumes, in dem ein Originalschallereignis oder auch eine Lautsprecherwiedergabe stattfindet, in bezug auf Diffusität und Nachhall zu verbessern. Wahre Informationen über den Aufnahmeraum, in dem das Originalereignis stattfindet bzw. stattgefunden hat (im Falle einer Aufzeichnung), werden hierbei jedoch nicht vermittelt. Das Ergebnis eines solchen Verfahrens ist im wesentlichen der Willkür des Operateurs anheimgestellt, der mittels einer Magnettonapparatur aus den im weitgehend direkten Schallfeld gewonnenen üblichen Mikrofonsignalen synthetisch in bezug auf Pegelverhältnisse und Laufzeitverzögerungen zusätzliche Informationen erzeugt, die mit dem indirekten Schallfeld im Ursprungsraum jedoch nichts gemeinsam haben.
  • Es sind auch Verfahren bekannt, derartige Informationen auf einem Tonträger in richtiger Dosierung auf mehreren Spulen aufzuzeichnen, um sie in fertiger Konfektionierung im Wiedergaberaum abzuspielen. Hierbei wird von der Variierung der gegenseitigen Intensität, Verzögerung und Klangfarbe einzelner Übertragungskanäle bzw. aufgezeichneter Spuren Gebrauch gemacht.
  • Gelegentlich werden auch zur Gestaltung der angestrebten Effekte im Aufnahme- oder auch im Wiedergabevorgang zur Verhallung einzelner zu übertragender, aufzuzeichnender bzw. aufgezeichneter Spuren zusätzlich mehrdimensionale Nachhalleinrichtungen eingeschaltet, deren Informationen in bezug auf Intensität, Laufzeit und Klangfarbe relativ zu den übrigen Übertragungskanälen bzw. Aufzeichnungsspuren ebenfalls variierbar sind.
  • Bekannt ist weiterhin das von Buttenberg angegebene Verfahren, neben dem üblichen monofonen Primärsignal auf einem zweiten Kanal natürliche Rauminformationen zu übertragen. Hierbei muß jedoch auf die Übertragung von Stereosignalen verzichtet werden. Außerdem hat das Verfahren bei einem Abstand von maximal 12 m zwischen dem die Toninformation übertragenden Primärmikrofon und dem Raummikrofon seine praktische Grenze. Dieses Gebiet, das Laufzeitunterschieden bis zu etwa 35 Millisekunden entspricht, enthält aber insbesondere in großen Räumen keine energiereichen Reflexionen (s. F i g. 2), so daß die Verhältnisse an einem guten Platz im Saal mit diesem Verfahren nicht abgebildet werden können. Im Gegensatz zu dem angegebenen Verfahren vermittelt das ambiofone Verfahren entsprechend der Erfindung außer dem direkten Schall Komponenten, welche von den natürlichen energiereichen Rückwürfen des Originalraumes herrühren.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine 2-Kanal-Tonaufnahme-, übertragungs- und -wiedergabemethode, die gleichwohl für »stereo- und monofone« sowie »ambiofone«, insbesondere »stereo-ambiofone« und »mono-ambiofone« Effekte geeignet ist, zu schaffen. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Methode der oben beschriebenen Art zu liefern, die xompatibel ist, d. h. von welcher auch eine künstlerisch und akustisch fehlerlose »monofone« Wiedergabe erhalten wird.
  • Diese Aufgabe löst ein Verfahren, nach dem erfindungsgemäß auf der Aufnahmeseite dem monofonen »M«-Signal bzw. dem resultierenden Stereo-»M«- und -»S-«-Signalen vorzugsweise aus dem indirekten Schallfeld des Ursprungsraumes gewonnene Stereoinformationen M, und S, in Phase und Amplitude regelbar zugeführt werden bzw. den resultierenden A/B- bzw. X/Y-Informationen in Phase und Amplitude regelbar entsprechende Stereorauminformationen X, und Yr hinzugefügt werden. Die direkten Stereosignale werden in bestimmter Weise zeitlich gegenüber den Raumsignalen nach bekannten Verzögerungsverfahren verzögert in dem Maße, wie es der beabsichtigten Einbeziehung des Beobachters in den Ursprungsraum in einem bestimmten Abstand zum Schallereignis entspricht.
  • Sind X und Y bzw. M und S die eigentlichen Stereosignale, so entstehen die resultierenden Signale X = X -I- X, und Y = Y -f- Y, bzw.
  • M=M+Mr und S=S+S, Es wird hierbei vora..xsgesetzt, daß die Informationen in der X/Y-Technik jeweils in die entsprechenden Informationen in der M/S-Technik durch die Verwendung von Differentialübertragern umgewandeltwerden können. _ _ _ _ Die beiden Informationen X und Y bzw. M und S können in der bekannten 2-Kanal-Technik übertragen und mittels einer üblichen Links-Rechts-Lautsprecheranordnung bzw. mittels eines nach vorn arbeitenden Halbraumstrahlers und eines dazu quergestellten Gradientenlautsprechers wiedergegeben werden.
  • Verwendet man das primäre Stereomikrofon im weitgehend direkten Schallfeld und das Stereoraummikrofon im weitgehend indirekten Schallfeld, so ist das Verfahren gemäß der Erfindung im Prinzip kompatibel, da ein optimales monofones Signal auch eine gewisse Rauminformation enthalten muß, was durch die Mischung M = M +- Mr gewährleistet ist.
  • Um sich eine Vorstellung vom zeitlichen Verlauf der Rauminformationen in einem großen Raum zu machen, ist in F i g. 1 und 2 für einen Rechteckraum die Schallenergie der einzelnen Reflexionen, bezogen auf die Energie des direkten Schalles, als Funktion der Laufzeitdifferenz dargestellt, und zwar in F i g. 1 für einen Abstand des Beobachters von 24 m von der Schallquelle, also z. B. im hinteren Parkett, und in F i g. 2 für einen Abstand des Beobachters von 10 m von der Schallquelle, also z. B. im vorderen Parkett. Will man den ersten Fall (Raumpunkt I in F i g. 3) im Wiedergaberaum abbilden, so würde, da durch die elektrische Übertragung die Signale des direkten und des Raumschalles nach ihrem Eintreffen an den jeweiligen Mikrofonorten sofort im Wiedergaberaum zur Abstrahlung kommen, die Information des direkten Schalles gegenüber den Verhältnissen im Ursprungsraum um eine dem Laufweg von 19 m entsprechende Zeit im Wiedergaberaum zu früh ankommen. Man muß also, um einen dem im Raumpunkt I herrschenden Schallfeldzustand entsprechenden subjektiven Eindruck auch im Wiedergaberaum zu erhalten, erfindungsgemäß den direkten Schall um eine den 19 m ,entsprechende Zeit von 55 Millisekunden verzögern. Will man den Zustand des vorderen Parketts (Raumpunkt II, d = 10 m) übertragen, so würde der direkte Schall um eine einem Laufweg von 5 m entsprechende Zeit zu früh ankommen. Der direkte Schall müßte also um 14,5 Millisekunden gegenüber einem im Raumpunkt 1I aufgenommenen Raumsignal verzögert werden, wenn man entsprechend verfahren wollte. Bei dieser Maßnahme ergibt sich jedoch der Nachteil, daß bei dem durch die Verzögerung eintretenden Zusammenfallen der vom Mikrofon Mn und der vom Raummikrofon MR, aufgenommenen direkten Signale sowie der etwa 5 Millisekunden später ebenfalls von vorn eintreffenden vom Fußboden herrührenden ersten Reflexion eine verfälschende Verstärkung des direkten Eindrucks gegenüber dem reflexionsdichten, erst 35 Millisekunden später erfolgenden indirekten Schall eintreten würde. Das ist aber ein Zustand, wie er im Ursprungsraum nicht vorliegt. Um dies zu vermeiden, besteht die beste Methode der Übertragung des Raumsignals darin, daß man erfindungsgemäß grundsätzlich die Rauminformation an dem entfernter liegenden Raumpunkt I, der eine gleichmäßigere Reflexionsdichte aufweist, aufnimmt und diese bei gleichzeitiger Verzögerung des direkten Signals, z. B. um 55 Millisekunden, überträgt, wem. man den Zustand in diesem Raumpunkt I darstellen will. Will man die Verhältnisse des vorderen Parketts (Raumpunkt II) erhalten, so verzögert man den direkten Schall in diesem Fall um etwa 20 Millisekunden und erniedrigt erfindungsgemäß gleichzeitig den Pegel des Raumsignals aus dem entfernter liegenden Raumpunkt I um etwa 8 db gegenüber dem direkten Schall, wie aus dem Vergleich der beiden Figuren zu erkennen ist.
  • Durch diese Maßnahme tritt dann beim Hörer ein Zusammenfallen von am Primärmikrofon und am Raummikrofon eintreffenden direkten Schallen nicht mehr ein, und es können daher die obengenannten verfälschten subjektiven Wirkungen nicht mehr ausgelöst werden. Der am Raumpunkt I eintreffende direkte Schall kann in diesem Fall als in den unmittelbar darauffolgenden indirekten Schall mit einbezogen und damit als Bestandteil desselben betrachtet werden.
  • Außer den beiden als Beispiele beschriebenenGrenzfällen können erfindungsgemäß beliebige dazwischenliegende Raumzustände abgebildet werden, wobei der Zuordnung zwischen den Pegeldifferenzen und den abzubildenden Laufzeitdifferenzen entsprechend den Kurven in den F i g. 1 und 2 Rechnung getragen werden muß.
  • Beträgt in dem vorgegebenen Raumbeispiel die Entfernung des ausreichend diffusen Schall empfangenden Raummikrofons MR, vom Primärmikrofon l [m] und will man einen zwischen den Raumpunkten des Primär- und des Raummikrofons herrschenden Schallfeldzustand übertragen, was im vorliegenden Fall bedeutet, daß der Raumschall im Wiedergaberaum um eine zwischen 0 und 35 Millisekunden liegende Zeit d t später gegenüber der primären Information abgestrahlt werden muß, so ist letztere um eine Zeit [ms] gegenüber dem Raumschall zu verzögern, wobei der Pegel des Raumschalles (MR.,) gegenüber dem Pegel der Primärinformation nach dem Kurvenverlauf in F i g. 2 um einen der abzubildenden Laufzeitdifferenz d t entsprechenden Betrag verringert werden muß.
  • Durch diese Maßnahmen kann nach der Erfindung der im Wiedergaberaum empfundene scheinbare Abstand des Hörers zum Schallgeschehen beliebigvariiert werden.
  • Der wirksame Raumwinkel des Raummikrofons und damit die Basisbreite des Raumstereosignals kann in bekannter Weise nach dem Prinzip des Basisreglers verändert werden. Der zu übertragende Schwerpunkt der Rauminformationen kann. in bekannter Weise nach dem Prinzip des Richtungsreglers auf einem Kreisbogen um das Raummikrofon herum verändert werden.
  • Da nach aus der Literatur bekannten Untersuchungen der Hauptanteil der Raumreflexionen aus der Umgebung der vorderen linken und rechten Raumkante kommt, liegt es entsprechend der Erfindung nahe, zur Erfassung der wesentlichsten Anteile zwei nach diesen Raumkanten ausgerichtete Nierentaq so puazqgm °apanm uautoals mnuU uaiaqng uap ui mikrofone zu verwenden. Bildet man erfindungsgemäß aus den Informationen Xr und Y, ein »SU-Signal S, = X, - Y, und verzichtet man auf die Übertragung eventuell in der Raumlängsachse noch von vorn einfallender Komponenten, so folgt M =Mund S = S + S, = S -I- (X, - Y') bzw. Dieses Verfahren ist dann erfindungsgemäß mit dem Verfahren der bisher üblichen monofonen Übertragungstechnik kompatibel insofern, als dann die elektrische Summe von X und Y das übliche monofone Signal M = X + Y ergibt.
  • In vereinfachter Weise kann dann erfindungsgemäß für grobe Annäherungen auch ein zu den Seitenwänden orientiertes Achtermikrofon verwendet werden, dessen Information als Sr-Signal dem primären Stereo-»SU-Signal hinzugefügt wird. Das Verfahren bleibt hierbei streng kompatibel mit der bisher üblichen monofonen Technik.
  • In vereinfachter Weise kann auch ein Kugelmikrofon verwendet werden, dessen Information erfindungsgemäß gegenphasig den primären X/Y-Informationen hinzugefügt wird. Das Verfahren bleibt hierbei ebenfalls streng kompatibel mit der bisher üblichen monofonen Technik.
  • Beträgt die Phasenverschiebung zwischen den den Stereoinformationen hinzugefügten Rauminformationen z, so empfindet man den Raumeindruck symmetrisch von rechts und links. Beträgt die Phasenverschiebung so ergibt sich ein Schwerpunkt des Raumschalls rechts bzw. links. Diese Erkenntnis führt erfindungsgemäß dazu, diesen Effekt zur bewußten örtlichen Verschiebung des Raumschallschwerpunktes zu benutzen, was z. B. bei der technischen Gestaltung von Hörspielen von Nutzen sein kann. Es wird dafür zweckmäßig sein, die Verschiebung kontinuierlich regelbar auszulegen. Da die beschriebene Erscheinung mit wachsendem Verhältnis der Intensität des Raumschalles- zu der des Primärschalles zunimmt, wird die subjektive Auswirkung der durch die Phasenregelung erzielbaren Schwerpunktverschiebung am größten bei der Figur der vom Schallereignis entfernter liegenden Raumzustände sein. Zur Erzielung bestimmter Effekte können auch durch künstliche Verhallung (mittels Hallraum, Hauplatte, Magnettonmaschine usw.) gewonnene Raumsignale verwendet werden.
  • Will man nur monofon-ambiofon übertragen, so kann in bekannter Weise ein Kanal die monofone Toninformation und der zweite Kanal die Rauminformation führen, wobei es jedoch für die richtige Einbeziehung des Hörers in den Ursprungsraum in entsprechendem Abstand zur Schallquelle ebenfalls erforderlich ist, erfindungsgemäß die oben beschriebenen Anordnungs- und Verzögerungsmaßnahmen anzuwenden.
  • Für diesen Fall ist es auch erfindungsgemäß möglich, durch Summen- und Differenzbildung aus dem monofonen Tonsignal M und dem Raumsignal R die Informationen X=M+R Y=M-R zu gewinnen, diese auf zwei Kanälen zu übertragen und in. der bekannten Links-Rechts-Technik zur Abstrahlung zu bringen. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bei monofon-ambiofoner Sendung die Abhörtechnik beim Hörer die gleiche bleiben kann wie bei der Stereoempfangstechnik, was nicht ohne weiteres gewährleistet ist, wenn, wie oben erläutert, ein Kanal das »M<- und der andere Kanal das »RV-Signal führt.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Kompatibles Verfahren zur wahlweisen monofonen, stereofonen, mono-ambiofonen oder stereoambiofonen Aufnahme, Übertragung und Wiedergabe, bei dem in bekannter Weise auf der Aufnahmeseite entweder einfache monofone »M«-Signale oder aus mehreren Einzelstereoinformationen mittels geeigneter Regel- und Mischtechnik resultierende AIB-, X1 Y- oder M/S-Signale gebildet, in 2-Kanal-Technik übertragen bzw. auf Tonträger aufgezeichnet werden und auf der Wiedergabeseite als L- und R-Informationen über eine Links-Rechts-Lautsprecheranordnung oder als MIS-Informationbeispielsweise über eine Kombination aus einem Kugel- oder einem Halbraumstrahler und einem dazu quergestellten Gradientenlautsprecher abgestrahlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Aufnahmeseite dem monofonen »MV-Signal bzw. den resultierenden Stereo-»M«- und -»SV-Signalen vorzugsweise aus dem indirekten Schallfeld des Ursprungsraumes gewonnene Stereoinformationen M, und Sr in Phase und Amplitude regelbar zugefügt werden bzw. daß den resultierenden A/B- bzw. X/Y-Informationen in Phase und Amplitude regelbar entsprechende Stereorauminformationen X, und Y, hinzugefügt werden und daß die direkten Stereosignale in bestimmter Weise zeitlich gegenüber den Raumsignalen nach, bekannten Verzögerungsverfahren verzögert werden in dem Maße, wie es der beabsichtigten Einbeziehung des Beobachters in den Ursprungsraum in einem bestimmten Abstand zum Schallereignis entspricht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung des Pegelverhältnisses der Stereoprimärinformationen zu den Stereoraunünformationen in Abhängigkeit der Verzögerungszeit zwischen Stereosignal und Raumsignal nach einer für die Raumgröße geltenden Gesetzmäßigkeit erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei selbständige, nach den vorderen Raumkanten orientierte Nierenmikrofone verwendet werden, deren Differenzsignal als »S«-Signal dem normalen Stereo-»S«-Signal zugefügt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Raumsignal nur ein »S«-Signal verwendet wird, das von einem nach den Seitenwänden orientierten Achtermikrofon gebildet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in vereinfachter Weise ein Kugelmikrofon verwendet wird, dessen Information gegenphasig den X/Y-Informationen hinzugefügt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung zwischen den den X/Y-Stereoinformationen hinzuzufügenden Rauminformationen zwischen regelbar gestaltet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der mono-ambiofonen Übertragung die Informationen M + R und M - R auf zwei Kanälen übertragen und in der Links-Rechts-Technik wiedergegeben werden. B. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung bestimmter Effekte statt natürlicher Rauminformation auch durch künstliche Verhallung des Primärsignals gewonnene Rauminformationen verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 860 959, 861467; USA.-Patentschriften Nr. 2 137 032, 2 819 342; Zeitschrift »Electronics World«, August 1960, S. 82.
DEB59268A 1960-09-08 1960-09-08 Kompatibles Verfahren zur wahlweisen monofonen, stereofonen, mono-ambiofonen oder stereo-ambiofonen Aufnahme, UEbertragung und Wiedergabe auf 2 Kanaelen Pending DE1160893B (de)

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DE3332694A1 (de) * 1983-09-10 1985-03-28 Enno Dr.med. 6200 Wiesbaden Eißfeller Verfahren zum dreidimensional stereophonen aufnehmen von schallsignalen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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