-
Elektrisch angetriebene Küchenmaschine Die Erfindung betrifft eine
elektrisch angetriebene Küchenmaschine zum Entsaften von Früchten, Gemüsen u. dgl,
im kontinuierlichen Durchsatz, bei der innerhalb eines mit einem Deckel mit Füllschacht
verschließbaren, mit Auslaßstutzen für Trester und Saft versehenen Gehäusekessels
eine Reibscheibe hochtourig umläuft, an deren Unterseite ein zylindrischer Rotor
angebracht ist, dessen Mantelfläche in geringem, definiertem Abstand von einem im
Gehäuse lösbar befestigten auswechselbaren Trennsieb umgeben ist.
-
Saftpressen dieser Art, die entweder als Einzweckmachinen oder als
Aufsatzgerät für eine Mehrzweckmaschine ausgebildet sein können, lassen sich neben
ihrer eigentlichen Zweckbestimmung gegebenenfalls noch zum Homogenisieren von Nahrungsmitteln
verwenden. Sie erweisen sich aber als ungeeignet, wenn der Wunsch besteht, einen
Nahrungsmittelbrei zu erhalten, in dem die feste Substanz in einer bestimmten gewünschten
Körnung enthalten ist. Zu diesem Zweck wurden bisher sogenannte Mischzerkleinerer
(Mixer) verwendet, die aber den Nachteil haben, daß die Körnung der festen Substanz
von der Zeitdauer abhängig ist, in der die Schlagmesser auf das zu zerkleinernde
Gut einwirken. Ein selbsttätiger Arbeitsablauf mit kontinuierlichem Durchsatz läßt
sich also mit diesen Geräten nicht erreichen, und sie arbeiten in aller Regel auch
nicht ohne Flüssigkeitszusatz.
-
Die Erfindung hat zur Aufgabe, bei einer Saftpresse der genannten
Art eine Anordnung zu treffen, mit der die Herstellung eines Nahrungsmittelbreies
unter Vermeidung der genannten Mängel möglich ist. Erfindungsgemäß werden Rotor
und Reibscheibe gegen auf die Motorwelle aufsetzbare Schlagmesser und einen auswechselbaren
Siebeinsatz ausgetauscht, der lediglich im Bereich des für den Saftabfluß vorgesehenen
zweckmäßig verbreiterten Auslaßstutzen Löcher aufweist und den dem Tresterausstoß
dienenden Auslaßstutzen verschließt.
-
Die über den Füllschacht eingegebenen Nahrungsmittel werden durch
die Schlagmesser zerkleinert und treten auf Grund der Fliehkraft durch das Sieb
in den Saft-Auslaßstutzen, sobald die Körnung der Größe der Sieblöcher entspricht.
über den Auslaßstutzen kann dann der Nahrungsmittelbrei entnommen werden. Das Gerät
arbeitet jetzt als Mischzerkleinerer ebenso wie vorher als Saftpresse im kontinuierlichen
Durchsatz und bedarf außer dem Einfüllen keiner weiteren Regulierung oder Beobachtung
durch den Benutzer, insbesondere aber keiner Zugabe von Flüssigkeit. Damit läßt
sich durch die Erfindung der Anwendungsbereich der Saftpresse mit einer zusätzlichen
Werkzeugkombination (Schlagmesser und Sieb) auf ein völlig anderes Arbeitsgebiet
erweitern, ohne daß die Verwendung eines weiteren speziellen Aufsatzgerätes erforderlich
ist.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles zu entnehmen. Es zeigen
Fig. 1 und 2 je einen Axialschnitt durch den Oberteil der Küchenmaschine mit verschiedenen
Arbeitswerkzeugen.
-
Zur Aufnahme der Arbeitswerkzeuge ist der obere Teil des Gehäuses
der Küchenmaschine als Kessel t ausgebildet, der mittels eines Deckels 2 mit Füllschacht
3 verschließbar ist. Der Kessel 1 kann entweder, wie bei Einzweckmaschinen üblich
organisch mit dem Gehäuse des nicht dargestellten Motorsockels verbunden oder auch
als Aufsetzgerät für sogenannte Mehrzweckmaschinen ausgebildet sein. Durch eine
Öffnung 4 im Boden des Kessels 1 ragt das Ende einer mit dem Motor in Verbindung
stehenden Antriebswelle 5, auf die die später noch näher erläuterten Arbeitswerkzeuge
aufschraubbar oder in anderer bekannter Weise mit einer Sicherung gegen Verdrehen
und Abziehen aufsetzbar sind.
-
Im Kessel t sind diametral gegenüberliegende Öffnungen 6 und 7 angebracht,
die mit je einem Auslaßstutzen 8 und 9 versehen sind. Die eine Öffnung 6 befindet
sich etwa im Winkel zwischen Kesselrand und Kesselboden, während die andere Öffnung
7 durch einen sich über die ganze Höhe der Kesselwand erstreckenden Ausschnitt gebildet
ist. Der zugehörige stark verbreiterte Auslaßstutzen geht mit seinen hohen, schräg
oder gewölbt ausgeführten
Seitenwänden 10 etwa tangential in die
Kesselwand über. Im Boden des Stutzens 9 ist eine sich nach außen vertiefende Sammelrinne
11 angebracht.
-
Soll die Küchenmaschine als Saftpresse arbeiten, (Fig. 1), so ist
als Arbeitswerkzeug eine Reibscheibe 12 vorgesehen, an deren Unterseite ein zylindrischer
Rotor 13 angeordnet ist. Die Mantelfläche des Rotors 13 besitzt Rillen nach Art
eines Gewindes mit flacher Steigung. Zur Abdichtung gegen den unterhalb des Kessels
liegenden Gehäuseraum greift der Rotor 13 mit seinem unteren Rand über eine Stufe
14 im Boden des Kessels. Zur Verbesserung der Dichtung kann der Kesselboden aber
auch geschlossen und die Welle 5 unter Beifügung einer Dichtmanschette durchgeführt
sein.
-
In den Kessel 1 ist ein Trennsieb 15 einsetzbar, das den Rotor 13
in geringem, definiertem Abstand umgibt. Das Trennsieb 15 ist zur Versteifung mit
einem ringförmigen Fuß 16 versehen, in den als Abdichtung gegen die Wand des Kessels
1 eine elastische Dichtung 17 eingelassen ist. Der Fuß 16 des Trennsiebes 15 ist
über den Bereich der einen Öffnung 6 in der Kesselwandung mit einer Ausnehmung 18
versehen.
-
Das Sieb 15 unterteilt also den Kessel 1 in einen inneren Raum, in
dem der Rotor 13 umläuft und der mit dem Auslaßstutzen 8 in Verbindung steht, und
in einen äußeren ringförmigen Raum, der sich zum Stutzen 9 öffnet. Im Deckel 2 ist
eine Nut 2a angebracht, in der das Sieb 15 geführt ist. Die Küchenmaschine arbeitet
mit dieser Werkzeugkombination wie folgt. Die über den Füllschacht eingegebenen
und mittels eines nicht dargestellten Stopfers nachgeschobenen Nahrungsmittel, z.
B. Früchte od. dgl., werden durch die Reibscheibe 12 zerrissen, gegen das Trennsieb
15 geschleudert und in dem Spalt zwischen Rotor 13 und Sieb 15 nach unten geführt.
Der ausgepreßte Saft tritt durch das Sieb 15 hindurch und läuft über die Sammelrinne
11 des Stutzens 9 ab, während der Trester durch die Ausnehmung 18 des Siebfußes
16 über den Stutzen 8 ausgestoßen wird.
-
Soll die Küchenmaschine zur Herstellung eines Nahrungsmittelbreies
als Mischzerkleinerer arbeiten, so wird in das gleiche Gehäuse im Austausch gegen
die Reibscheibe 12 mit Rotor 13 und das Trennsieb 15 eine andere Werkzeugkombination
eingesetzt, wie in Fig. 2 dargestellt ist.
-
Auf die Welle 5 wird zunächst eine Scheibe 19 aufgesetzt, die zur
Abdeckung der Öffnung 4 im Kesselboden in der gleichen Weise wie der Rotor
13 über die Stufe 14 im Boden des Kessels 1 greift. Dann werden ein
oder mehrere Schlagmesser 20 aufgesteckt, die mittels einer Schraube 21 in üblicher
Weise gesichert werden. Die Schlagmesser können auch direkt auf der Scheibe 19 befestigt
sein. Bei geschlossen ausgeführtem Kesselboden kann die Scheibe 19 wegfallen. Zum
Austausch gegen das Trennsieb 15 ist ein von diesem abweichend ausgebildetes Sieb
22 in den Kessel t einsetzbar, dessen Fuß 23 im Bereich des Auslaßstutzens 8 für
den Tresterausstoß keine Ausnehmung mehr aufweist, so daß der Fuß 23 die Öffnung
6 im Kessel 1 verschließt. Das Sieb ist außerdem über einen wesentlichen Teil seines
Umfanges als geschlossener Blechstreifen ausgebildet, der lediglich im Bereich der
Öffnung 7 bzw. des Stutzens 9 für den Saftauslaß mit Löchern 24 versehen ist, deren
Durchmesser nicht mehr wie bei einer Saftpresse nach der Filterwirkung, sondern
zur Klassierung einer gewissen Korngröße bemessen sind.
-
Die über den Füllschacht eingegebenen Nahrungsmittel werden von den
Schlagmessern 20 zerkleinert und treten auf Grund der Fliehkraft durch die Löcher
24 des Siebes 22 in den Auslaßstutzen 9, sobald die Körnung der Größe der Sieblöcher
entspricht. Die Küchenmaschine arbeitet wie vorher als Saftpresse jetzt als Mischzerkleinerer
im kontinuierlichen Durchsatz. Zur Herstellung des Nahrungsmittelbreies sind außer
dem Einfüllen keine weiteren Handgriffe, insbesondere keine Flüssigkeitszugabe notwendig.