DE1159140B

DE1159140B - Vorrichtung zum Loesen gebogener Scheiben aus Glas vom konvexen Formelement einer zweiteiligen Biegeform

Info

Publication number: DE1159140B
Application number: DES63837A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Jochim
Original assignee: Compagnie de Saint Gobain SA
Current assignee: Compagnie de Saint Gobain SA
Priority date: 1958-08-05
Filing date: 1959-07-09
Publication date: 1963-12-12
Also published as: NL120646C; FR1204795A; NL241109A

Description

Die Erfindung betrifft die Herstellung gebogener Scheiben aus Glas, vorzugsweise von Windschutzoder Heckscheiben für Kraftfahrzeuge.

Gemäß einem bekannten Verfahren werden die an Zangen hängenden Glasscheiben auf die Erweichungstemperatur erwärmt und zwischen die beiden Hälften einer Form eingeführt, durch deren Zusammenpressen die Glasscheibe in die gewünschte gebogene Form gebracht wird.

Die Erfindung betrifft eine verbesserte Vorrichtung zur Durchführung des letztgenannten Verfahrens. Die hierbei verwendeten Formgebungselemente bestehen entweder aus Holz oder aus Metall. Im letzteren Falle sind sie zur Verringerung der Wärmeübertragung während des Biegevorganges durch ein nicht brennbares Gewebe abgedeckt.

Eine sich besonders beim Biegen von Scheiben mit starken Biegungen, wie sie heute als Windschutz- und Heckscheiben für Kraftfahrzeuge Verwendung finden, ergebende Schwierigkeit ist die, daß sich solche Scheiben nur sehr schwer von dem konvexen Formteil lösen lassen, weil dann das für diesen Zweck erforderliche Einführen von Luft zwischen das über die konvexe Form gespannte Gewebe und die Glasscheibe nicht möglich ist. Diese Schwierigkeiten treten in besonders hohem Grade beim Biegen von Scheiben auf, bei denen die an die gewölbte Scheibe an deren beiden Enden gelegten Tangenten mit der über die Wölbung gezogene Sehne einen Winkel von 60° und mehr bilden.

Diese Schwierigkeiten werden durch die Erfindung beseitigt.

Das erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß zum Lösen der gebogenen Scheiben von dem konvexen Formelement der zweiteiligen Biegeform Abdrückvorrichtungen verwendet werden, die beim Zurückziehen eines Backens des konvexen Formelementes auf dessen zu diesem Zweck verlängertes Ende aufgleiten und, mit einem Kontaktelement gegen die Kanten der gebogenen Glasscheibe drückend, die Scheibe von der Form lösen.

Die Einzelheiten der Vorrichtung gemäß der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines vorzugsweisen Ausführungsbeispiels:

Fig. 1 ist eine Seitenansicht auf die beiden formenden Elemente der Form und die mit dem konvexen dieser Elemente verbundenen Abdrückvorrichtungen;

Fig. 2 zeigt eine der Abdrückvorrichtungen in vergrößertem Maßstab nach Fig. 1;

Fig. 3 ist eine Stirnansicht einer Abdrückvorrichtung.

In den Figuren sind mit 1 und 2 die beiden Vorrichtung zum Lösen gebogener Scheiben aus Glas vom konvexen Formelement

einer zweiteiligen Biegeform

Anmelder:

Compagnie de Saint-Gobain,
Neuilly-sur-Seine, Seine (Frankreich)

Vertreter: Dipl.-Ing. R. H. Bahr

und Dipl.-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,

Herne, Freiligrathstr. 19

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 5. August 1958 (Nr. 771 884)

Friedrich Jochim, Herzogenrath,
ist als Erfinder genannt worden

Elemente der Form bezeichnet, die an den beiden in Bezug aufeinander in den durch die Pfeile/und/' angedeuteten Richtungen beweglichen Backen 3 und 4 einer Presse angebracht sind. Die Stirnfläche 5 des konvexen Formelements 1 ist mit einem Gewebe aus Glasseide 6 überzogen, wodurch die Wärmeübertragung vom Glas auf die Form während des Biegevorganges verringert wird. Diese Stirnfläche 5 ist bei 7 und 8 über die Enden der eigentlichen Biegeform hinaus verlängert. Auf diesen Verlängerungen ruhen die Abdrückvorrichtungen 9 und 10, die gegenüber dem beweglichen Preßbacken 3 fest mit Zapfen 11 und 12 verbunden sind. Die Abdrückvorrichtungen 9 und 10 sind an den Enden der beiden Hebel 13 und 14 befestigt, die über Scharniere 15 und 16 an den Hebeln 17,18 angelenkt sind. Die Hebelpaare 13,17 und 14, 18 sind andererseits durch ein Spannelement, gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Feder 19,20, so miteinander verbunden, daß die Abdrückvorrichtungen 9,10 immer an den Verlängerungen 7,8 anliegen. Jede der Abdrückvorrichtungen 9,10 trägt zwei Rollen 21,22, zwischen denen die Hebel 13 bzw. 14 gelenkig befestigt sind. An ihrem oberen Ende 23 besitzt die Abdrückvorrichtung 9 bzw. 10 schwalbenschwanzförmige Gestalt und weist hier ein zweckentsprechend ausgebildetes Element 24 auf, das in Kontakt mit den

309 768/115

Kanten der Glasscheibe gelangt. Die beschriebene Vorrichtung wird wie folgt verwendet:

Nach dem Biegevorgang werden die beiden Fonnelemente, die der Scheibe die gewünschte gebogene Gestalt erteilt haben, voneinander entfernt. Im Zuge dieser Bewegung gleiten die Abdrückvorrichtungen 9, 10 auf den Verlängerungen 7, 8 des Formelementes 1 bis zu der eigentlichen Formfläche 5, wobei die Kontaktkörper 24 gegen die Kanten der Glasscheibe drücken und von der Stirnfläche 5 abheben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum Lösen gebogener Scheiben aus Glas vom konvexen Formelement einer zweiteiligen Biegefonn, gekennzeichnet durch Abdrückvorrichtungen (9,10), die beim Zurückziehen eines Backens (3) des konvexen Formelements (1) auf die verlängerten Enden (7,8) aufgleiten und mit einem Kontaktelement (24) gegen die Kanten der gebogenen Glasscheibe drücken.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abdrückvorrichtung (9, 10) am Ende eines Hebelsystems befestigt ist, welches über Spannfedern einen Druck auf Verlängerungen des konvexen Formelements ausübt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdrückvorrichtungen zwei Rollen (21,22) aufweisen, zwischen denen ein Hebel des Hebelsystems angelenkt ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdrückvorrichtungen (9,10) an ihrer der Glasscheibe zugewendeten Seite sich an die Kanten der gebogenen Scheibe anlegende Ansätze aufweisen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen