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#Druckaufzug Die Erfindung betrifft einen Druckaufzug für die die
zu bedruckenden Bogen gegen die Druckform andrückenden Maschinenteile an Hochdruckmaschinen,
Tiegeldruckpressen, Buchdruckprägepressen, Buchdruckhalbrotationsmaschinen usw.,
mit einer zum elastischen Ausgleich dienenden Druckunterlage über der Zurichtung,
die aus Kunststoffmaterial besteht.
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Es sind Aufzüge für Druckmaschinen bekannt, die in der Regel einen
oder mehrere Bogen aus Tauenpapier als oberste Schicht, verschiedene Wechselbogen
als Mittelschicht und mindestens einen Karton als Unterschicht enthalten, auf dem
die Zurichtung angebracht ist. Zwischen der obersten Schicht und den Ausgleich-
oder Wechselbogen kann hierbei auch, insbesondere wenn es sich um mittelharte Aufzüge
handelt, ein zusätzlicher Karton oder ein sogenanntes Drucktuch z. B. aus Textilgewebe
mit eingelegten Gummifäden je nach Bedarf eingesetzt sein. Bei diesen bekannten
Druckaufzügen muß der Aufbau des Aufzugs oft geändert werden, weil er von der Art
des zu bedruckenden Materials sowie von der Art der auszuführenden Druckarbeit,
z. B. mit Satz- und Linienformen oder Klischeeformen usw. abhängt. Damit ein Drucker
die für den jeweiligen Fall passende Zusammensetzung des Druckaufzuges festzulegen
in der Lage sein soll, muß er eine relativ große Erfahrung besitzen, da andernfalls,
bei falsch angewendetem Aufzug, bei den hergestellten Druckarbeiten nicht das gewünschte
Resultat erzielt werden kann. Ab-
gesehen hiervon geht durch das Auswechseln
der Aufzüge nach jeder Auflage viel Zeit und Material verloren, wobei auch noch
lange Zurichtezeiten in Kauf genommen werden müssen. Auf diesen Umstand ist es zurückzuführen,
daß es eine Unzahl von Vorschlägen für den Aufbau der Druckaufzüge gibt, die jedoch
bisher alle nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt haben. So z. B. hat man
bereits vorgeschlagen, als oberste Schicht im Druckaufzug eine strukturlose Folie
aus regenerierter Cellulose, aus einem Cellulosederivat usw. und als darunterliegende
Schicht eine träg-elastische Kunstharzfolie zu verwenden. Weiterhin hat man vorgeschlagen,
bei Druckaufzügen der hier in Frage stehenden Art eine Deckschicht aus thermoplastischem
Kunststoff, wie Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester usw., zu verwenden,
oder auch die Verwendung einer Schicht aus hartem, festem und im wesentlichen unkompressiblem
Papier empfohlen., auf der eine Kunststoffschicht, z. B. aus Polyvinylchlorid oder
einem Celluloseesterlack aufgetragen ist, die am Papier fest haftet. Schließlich
hat man schon Druckaufzüge vorgeschlagen, bei denen neben einem Gummituch ein Igelittuch
vorgesehen ist. Alle diese Vorschläge haben sich jedoch als nicht befriedigend gezeigt,
da die bisher vorgeschlagenen Kunststoffmaterialien allermeistens Ihermoplasten
sind und Thermoplaste sich für das hier in Frage stehende Anwendungsgebiet schon
deshalb nicht eignen, weil sie unter Umständen schon bei relativ kleinen Tremperaturerhöhungen
Verformungen erleiden und solche Temperaturerhöhungen hier nicht vermieden werden
können und weil sie außerdem sehr kälteempfindlich sind, was sie ebenfalls für das
hier in Frage stehende Anwendungsgebiet unbrauchbar macht. Das Ziel der Erfindung
besteht darin, die obigen Nachteile zu vermeiden.
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Zu dem obengenannten Zweck ist gemäß der Erfindung bei der neuen Anordnung
als Druckunterlage eine dünne, z. B. 0,4 mm starke Folie aus einem bekannten Polyurethankunststoff
eingesetzt, die eine Härte von etwa 961 Shore besitzt. Bei seinen Bemühungen
um eine Lösung des oben geschilderten Problems ist der Erfinder davon ausgegangen,
daß die an Stelle des Gummidrucktuches zu setzende Folie einerseits eine hohe Elastizität
und andererseits große Wärmebeständigkeit besitzen und sich einerseits gummiähnlich
und andererseits kunststoffähnlich verhalten und schließlich mit der größtmöglichen
Genauigkeit herzustellen sein muß. Die neue Lösung erfüllt die obige Aufgabe in
jeder Beziehung befriedigend. Der neue Druckaufzug hat den Vorteil, daß er sich
elastisch wie Gummi verhält (da die Kunststoff-Folie auch ausvulkanisiert ist),
daß er sehr verschleißfest ist und auch den sehr aggressiven Farben von heutezutage
ausreichenden Widerstand entgegensetzt, z. B. auch nicht durch Benzin angegriffen
werden kann, eine hohe Wärmebeständigkeit besitzt und nicht kälteempfindlich ist
und auch hohen mechanischen Beanspruchungen bei höheren Temperaturen widerstehen
kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsfonn des Erfindungsgegenstandes,
bei welcher der Druckaufzug aus mehreren übereinandergesetzten Lagen besteht, ist
dieser aus einer dünnen, z.B. 0,4mm starken Polytirethanfolie als Oberschicht, aus
einem Karton und fünf oder sechs Ausgleich- oder Wechselbogen als Mittelschicht
und aus einer Unterschicht aus zwei Tauenbogen zum Anbringen der Zurichtung zusammengesetzt.
Bei einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes kann der Druckaufzug
z.B. von oben nach unten aus einem Tauenbogen, einer Polyurethanfolie, fünf oder
sechs Ausgleich-oder Wechselbogen und einem Karton bestehen.
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Schließlich kann der Druckaufzug bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes z. B. von oben nach unten aus einem Tauenbogen, einem
Karton, fünf oder sechs Ausgleich- oder Wechselbogen und einer Polyurethanfolie
bestehen.
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Bei Anwendung des oben dargelegten Erlindungsgegenstandes ergibt sich
der Vorteil, daß der in solcher Weise zusammengesetzte Druckaufzug für alle vorkommenden
Druckarbeiten verwendet werden kann, was durch mit bestem Erfolg unter Anwendung
aller im Buchdruck vorkommenden Materialien durchgeführte Teste festgestellt worden
ist. Wenn keine schweren und schwierigen Formen zu drucken sind, muß der Aufzug
längere Zeit nicht gewechselt werden. Im übrigen werden bei schwierigen Formen auch
die Druckmaschinen und Druckformen geschont. Die Zurichtung wird wie bei einem normalen
Druckaufzug angebracht, die Kunststoff-Folie ist sehr elastisch, so daß sich die
Oberfläche auch nach dem Abstechen von Löchern in ihre normale Lage zurückbildet.
Die Kunststoff-Folie kann auch jederzeit und beliebig oft mit einem Benzintuch abgewaschen
werden. Im übrigen sind die Kosten eines erfindungsgemäßen Aufzuges trotz aller
obiger Vorteile nicht höher als diejenigen für ein übliches Drucktuch.
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Auch für das Bedrucken von Metallfolien ergeben sich bedeutende Vorteile.
Weil der Aufzug in besonders hohem Maße elastisch ist, wird mehr Farbe vom Druckstock
abgenommen, es kann mit weniger Farbgebung gedruckt werden. Die Bogen müssen nicht
aufgehängt werden, man kann sie vielmehr in kleinen Stapeln ablegen. Bei etwas höherer
Druckspannung kann, wenn gewünscht, eine kleine Prägung ohne Extrazurichtung erzielt
werden. Bei Einsatz mit Andruckpressen können die Andrucke fast ohne Zurichtung
je nach Beschaffenheit der Klischees oder des Satzes hergestellt werden.
Dies trifft auch für die Herstellung von Barytabzügen zu. Der Andruck wird wesentlich
schärfer. Die Quetschung an der Buchstabenkante ist geringer.
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Der neue Aufzug kann bei allen Druckmaschinen, auch bei Zylinder-
und Tiegeldruckpressen und für sämtliche Druckformen verwendet werden, wobei er
sich an Tiegeldruckpressen hauptsächlich für Flächendruck eignet. Außerdem ist er
sehr geeignet für elastische Druckformen. So z. B. wurde eine Form mit
25 Drucknutzen ohne irgendeine Zurichtung mit einer Auflage von 22
000 Druckbogen gedruckt. Es hat sich ferner bei einem entsprechenden Testversuch
gezeigt, daß der erfindungsgemäße drucktuchartige Bestandteil des neuen Aufzuges
während einer Zeit von 11/, Jahren nicht erneuert werden mußte.
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Am Zylinder wird der neue Aufzug in an sich bekannter Weise z. B.
mit Hilfe einer vorteilhaft über ein Handrad zu betätigenden Spannklappe lösbar
festgespannt.
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Wesentliche Vorteile des Erfindungsgegenstandes, nämlich eine starke
Verkürzung der Zurichtezeit bei richtiger Anwendung und eine Schonung der Druckmaschinen
und Druckformen bei schweren Formen und das Entfallen der Notwendigkeit, den Aufzug
nach jeder Auflage zu wechseln, sind bereits oben erwähnt worden. Darüber hinaus
zeichnet sich der neue Aufzug auch dadurch aus, daß beim Durchlaufen von Doppel-
oder Schrägbogen keine Beschädigung des Aufzuges oder der Druckform eintreten kann,
was insbesondere bei Kartons wichtig ist. Weiterhin wird auch im allgemeinen ein
besseres Druckergebnis erzielt, was besonders beim Flächendruck in Erscheinung tritt.