DE1156233B - Verfahren zum Herstellen von Hartfaserplatten - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von HartfaserplattenInfo
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- DE1156233B DE1156233B DEM44071A DEM0044071A DE1156233B DE 1156233 B DE1156233 B DE 1156233B DE M44071 A DEM44071 A DE M44071A DE M0044071 A DEM0044071 A DE M0044071A DE 1156233 B DE1156233 B DE 1156233B
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21J—FIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
- D21J1/00—Fibreboard
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ©in Verfahren zum Herstellen von Hartfaserplatten und betrifft eine bei
der Herstellung der Hartfaserplatten angewendete besondere Oberflächenbehandlung. Ein Ziel der Erfindung
besteht darin, den hergestellten Hartfaserplatten in verschiedener Hinsicht verbesserte Eigenschaften
zu verleihen und außerdem die Herstellung der Hartfaserplatten zu erleichtern und zu verbilligen.
Faserplatten werden in der Weise hergestellt, daß man Holz unter Benutzung geeigneter Mittel zerkleinert,
so daß die Holzfasern voneinander getrennt werden; dann wird der so entstandenen Masse Wasser
zusammen mit bestimmten Chemikalien beigefügt, woraufhin mit Hilfe einer geeigneten Maschine
eine nasse Bahn geformt wird, die in Abschnitte von geeigneter Länge zerschnitten wird; diese Abschnitte
werden dann getrocknet oder warm gepreßt. Bei der Herstellung von Hartfaserplatten wird das Pressen
bei hohem Druck und hoher Temperatur (150 bis 25O0C) durchgeführt. Während des Preßvorgangs
liegt eine sogenannte Glanzplatte an der Oberseite des Materials an, d. h. an der Seite, welche von der
mit dem Formsieb der Maschine in Berührung kommenden Seite abgewandt ist, und das plattenförmige
Material wird gegen die Glanzplatte gedrückt. Nach dem Pressen bzw. Verdichten wird das Material
einer Wärmebehandlung bei 150 bis 2000C unterzogen.
Um den Hartfaserplatten bestimmte gewünschte Eigenschaften zu verleihen, z. B. eine harte und glatte
Oberfläche, eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, eine hohe Festigkeit sowie eine gefällige
dunkle Färbung, ist es üblich, die noch feuchten Tafeln vor dem Pressen mit verschiedenen ölen, ζ. Β.
Tallöl, zu behändem. Ein Nachteil dieser Öle besteht jedoch darin, daß sie entflammbar sind. Außerdem
lassen sich die Tafeln bei der Verwendung dieser Öle nicht einwandfrei von der beim Pressen verwendeten
Platte trennen, so daß sich der Nachteil ergibt, daß die Platten häufig gereinigt werden müssen, um
das an ihnen festhaftende faserige Material zu entfernen. Hierdurch wird die Wirtschaftlichkeit der
Herstellung von Hartfaserplatten erheblich beeinträchtigt.
Es wurde nun gefunden, daß man ohne Verwendung von ölen eine bessere Trennung der Hartfaserplatten
von der Glanzplatte und gleichzeitig bessere Eigenschaften der fertigen Hartfaserplatte erzielen
kann, wenn man das noch nasse faserige Plattenmaterial
vor dem Pressen auf seiner glatten Seite mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Alginsäure-
oder Cellulosederivate behandelt. Die auf diese Weise Verfahren zum Herstellen
von Hartfaserplatten
Anmelder:
Mo och Domsjö Aktiebolag, Örnsköldsvik (Schweden)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität: Schweden vom 22. Januar 1959
Rolf Erhard Moren, Alfredshem,
und Bernt Harry Unger, Örnsköldsvik (Schweden), sind als Erfinder genannt worden
hergestellten Platten oder Tafeln weisen insofern eine bessere Anstreichbarkeit auf, als eine bessere Dekkung
der Farbe und eine geringere Absorption von Farbe erzielt wird. Ferner ergibt sich ohne Rücksicht
darauf, ob die Tafeln lackiert sind oder nicht, eine bessere Oberflächengüte.
Bei einer bevorzugten Durchführungsform der Erfindung wird gleichzeitig mit der Behandlung mit
dem Alginsäure- oder Cellulosederivat oder in Verbindung mit dieser Behandlung ein Material beigefügt,
das das Alginsäure- oder Cellulosederivat wasserunlöslich macht. Beispielsweise kann man ein
Vernetzungsmittel beifügen, d. h. eine Substanz, die mit dem Alginsäure- oder Cellulosederivat reagiert,
so daß Querbindungen zwischen den Molekülen entstehen. Als Beispiele für solche Substanzen seien
Formaldehyd, Dialdehyde, z. B. Glyoxal, ferner Ketoaldehyde, z. B. Methylglyoxal, sowie Diketone,
z. B. Diacetyl, genannt. Weitere brauchbare Vernetzungsmittel sind Halogencarbonylverbindungen,
z. B. Chloracetaldehyd, Diepoxyverbindungen, z. B. Butadiendioxyd, ferner Halogenepoxyverbindungen,
z. B. Epichlorhydrin, sowie Dmalogenverbindungen, wie Glycerindichlorhydrin. Eine weitere Möglichkeit,
das Alginsäure- oder Cellulosederivat wasserunlöslich zu machen, die sich bei ionenförmigen Derivaten an-
309 729/323
wenden läßt, ζ. B. bei Alginsäure oder Carboxymethylcellulose,
besteht darin, das Derivat in ein wasserlösliches Salz, z. B. das Calziumsalz der Carboxymethylcellulose,
und zwar durch Beifügen einer das geeignete Kation enthaltenden Verbindung, z. B. CaI-ciumhydroxyd,
zu verwandeln.
Beispiele für bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbare wasserlösliche
Cellulosederivate sind Cellulosesulfat, Carboxymethylcellulose, Carboxyäthylcellulose, Sulfomethylcellulose,
Sulfoäthylcellulose, Methylcellulose, Äthylcellulose,
Hydroxyäthylcellulose, Methylätnylcellulose, Äthyl-Hydroxyäthylcellulose u. dgl. sowie im
Falle der Salze bildenden Derivate auch die wasserlöslichen Salze, z. B. die Natriumsalze derselben. Als
Alginsäurederivat kann Alginsäure selbst oder eines ihrer wasserlöslichen Salze, z. B. Natriumalginat, verwendet
werden.
Das Cellulose- oder Alginsäurederivat wird zweckmäßig in einer Menge von 0,05 bis 1°/», bezogen auf
das Trockengewicht der Fasern, beigefügt. Wenn ein Vernetzungsmittel, z. B. Glyoxal, verwendet wird,
ist es zweckmäßig, dieses in einer Menge von 1 bis 50"Vo, bezogen auf das Gewicht des Cellulose- oder
Alginsäurederivats, beizufügen.
Es sei bemerkt, daß selbst ohne Beifügung eines Vernetzungsmittels od. dgl. während des Pressen»
bzw. Verdichtens und der Wärmebehandlung eine gewisse Härtung des Cellulose- oder Alginsäurederivats
stattfindet. Durch das Beifügen der erwähnten Mittel, z. B. von Glyoxal, kann man jedoch eine wesentliche
Verbesserung der Wirkung erzielen.
Die Erfindung wird nachstehend durch zwei Ausführungsbeispiele veranschaulicht, bei denen die betreffenden
Mengen in Gewichtsprozent angegeben sind.
Eine Menge von 601 einer l%igen wäßrigen Lösung
einer wasserlöslichen Äthyl-hydroxyäthylcellulose,
die 9 g Glyoxal enthielt, wurde in einer Plattenherstellungsmaschine
auf das nasse Plattenmaterial mit einer Geschwindigkeit von 11 l/min aufgebracht. Die
Laufgeschwindigkeit der Maschine betrug 12 m/min, die hergestellte Platte besaß eine Breite von 1,0 m
und ein Fasergewicht von 3,5 kg/m2, und infolgedessen entsprach die Beimischung einer Menge von
0,2 Gewichtsprozent Äthyl-hydroxyäthylcellulose, bezogen auf das Trockengewicht des Fasermaterials,
Die Platte wurde 115 Sekunden mit einem Druck von 40 kg/cm2 und 6 Minuten und 15 Sekunden mit
einem Druck von 70 kg/cm2 gepreßt. Dann wurde die Platte 2 Stunden einer Wärmebehandlung bei 168° C
unterzogen. Die Platte ließ sich gut von der Glanzplatte trennen und zeigte eine sehr befriedigende
Oberflächengüte.
Bei der Herstellung sogenannter Lackplatten wurde das nasse Material aus Fasern vor dem Warmpressen
mit einer wäßrigen Lösung von Äthyl-hydroxyäthylcellulose und Glyoxal in einer solchen Menge
überzogen, daß das Material etwa 0,45 Gewichtsprozent Äthyl-hydroxyäthylcellulose und 0,08 Gewichtsprozent
Glyoxal aufnahm. Nach dem Warmpressen, das unter den gleichen Bedingungen, wie im Beispiel
1 angegeben, durchgeführt wurde, ließ sich das Flachmaterial sehr gut von der Glanzplatte trennen.
Nach dem Lackieren der fertigen Platte zeigte es sich, daß die Platte im Vergleich zu in der gleichen
Weise, jedoch ohne die beschriebene Oberflächenbehandlung hergestellten Platten einen erheblich stärkeren
Glanz aufwies und daß die Oberfiächenglätte ebenfalls erheblich besser war.
In einer gleichen Maschine, wie im Beispiel 1 genannt, wurde das nasse Plattenmaterial mit einer
!"•/eigen wäßrigen Lösung von Natriumalginat, die
0,15 g/l Glyoxal enthielt, mit einer Geschwindigkeit von 10 l/min aufgebracht. Die Behandlung wurde im
übrigen ebenso wie im Beispiel 1 durchgeführt und dasselbe Resultat erreicht.
Claims (3)
1. Verfahren zu Herstellen von Hartf aserplatten, dadurch gekennzeichnet, daß das noch nasse faserige
Plattenmaterial vor dem Pressen auf seiner glatten Seite mit einer wäßrigen Lösung eines
wasserlöslichen Cellulose- oder Alginsäurederivats behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Material eine das Cellulose-
oder Alginsäurederivat in eine wasserunlösliche Form überführende Substanz insbesondere
ein Vernetzungsmittel, beigefügt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Cellulosederivat Äthylhydroxyäthylcellulose
verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 757109;
französische Patentschrift Nr. 831115.
USA.-Patentschrift Nr. 2 757109;
französische Patentschrift Nr. 831115.
© 309 729/323 10.63
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1156233X | 1959-01-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1156233B true DE1156233B (de) | 1963-10-24 |
Family
ID=20421082
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM44071A Pending DE1156233B (de) | 1959-01-22 | 1960-01-22 | Verfahren zum Herstellen von Hartfaserplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1156233B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4238438A (en) * | 1979-02-01 | 1980-12-09 | Champion International Corporation | Hardboard with smooth, dense surface and method |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR831115A (fr) * | 1936-12-21 | 1938-08-23 | Freudenberg Carl | Procédé pour l'obtention de pièces de forme |
US2757109A (en) * | 1952-11-13 | 1956-07-31 | Westinghouse Electric Corp | Bearing composition, bearing, and method of making same |
-
1960
- 1960-01-22 DE DEM44071A patent/DE1156233B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR831115A (fr) * | 1936-12-21 | 1938-08-23 | Freudenberg Carl | Procédé pour l'obtention de pièces de forme |
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