DE114335C

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Publication number: DE114335C
Application number: DENDAT114335D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 27 c.

Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Mehrfach-Verbundgebläse ist durch eine Anzahl hinter einander angeordneter, mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetriebener turbinenförmiger Schaufelräder gekennzeichnet, denen eine zwei- oder mehrgängige, von einem konischen Mantel umgebene Schnecke vorgesetzt ist, welch letztere besonders angetrieben wird und das Einführen der Luft in das erste Schaufelrad bewirkt.

Diese Schnecke ist mit einem Einströmtrichter versehen, welcher eine Luftsäule in drehende Bewegung versetzt und dieser Luftsäule eine axiale Geschwindigkeit mittheilt, bevor sie in die Schnecke eintritt. Die schwach ansteigenden Schraubenflächen der Schnecke verhindern das Zurückschlagen der Druckluft und führen die angesaugte Luft aus der axialen Richtung in die radiale über, wodurch eine Erhöhung der Wirkung insofern bewirkt wird, als die Luft in das erste Schaufelrad bereits mit einer gewissen Geschwindigkeit eingeführt wird.

Durch die mehrfache Bewegung der Luft in den verschiedenen Gebläsetheilen bei gleichbleibender Umfangsgeschwindigkeit wird zufolge der der Luft ertheilten lebendigen Kraft eine immer gröfsere Pressung erzeugt, welche erst bei der Ausströmung der Luft aus dem letzten Schaufelrad in erhöhte Geschwindigkeit umgesetzt wird.

Der wachsenden Pressung der Luft in den verschiedenen auf einander folgenden Schaufelrädern wird durch entsprechende Verminderung der Menge derselben, sowie durch entsprechende Steilstellung der Schaufeln Rechnung getragen.

In beiliegender Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein der Erfindung gemäfs eingerichtetes Dreifach-Verbundgebläse im La'ngenschnitt dargestellt.

Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen die Anordnung der Schaufeln in den drei auf einander folgenden Rädern, wobei die rechtwinkligen Projectionen je einer Schaufel durch wagerechte Schraffirung und die Abwickelung der Schaufel in die Zeichenebene durch senkrechte Schraffirung angedeutet ist.

Wie ersichtlich, ist auf dem Lagerbock a ein Gehäuse b montirt, in dessen vorderem, trichterförmig sich erweiterndem Rohr c eine auf der Hohlwelle d sitzende Schnecke e angeordnet ist, welche vortheilhaft aus einer zweigängigen Schraube von geringer Steigung und schwach gekrümmter Erzeugenden besteht. Die Schnecke ist von einem konischen, mit ihr verbundenen Manteiy umgeben, welcher gegen die Mündung des Rohres c hin über, die Schnecke um die halbe Höhe der letzteren hinausragt und den Zweck hat, eine Luftsäule in wirbelnde Bewegung zu versetzen, damit die Luft bereits mit einer gewissen Geschwindigkeit in die Schnecke eintritt.
. Durch die in dem Lager'g laufende, mittelst der Riemscheibe h anzutreibende Hohlwelle d dringt eine zweite durch die Riemscheibe k zu bewegende Welle z, welche an Speichen ν eine Trommel j trägt, auf deren Außenfläche

drei nach Art der Turbinen in Zellen getheilte Schaufelräder / m und η hinter einander aufgesetzt sind.

Das zunächst der Schnecke angeordnete erste Schaufelrad / besitzt eine Anzahl von schrauben- oder conoidförmig gebogenen Schaufelflächen /, deren wagerechte Projection (Fig. 2) aus Korbbögen besteht, die so gestellt sind, dafs ein stofsfreier Ein- und Austritt der Luft erzielt wird.

Sämmtliche Schaufeln / sind von einem Mantel 0 umgeben, welcher in der Richtung der Durchströmung über die Schaufelenden hinaus verlängert ist, wie bei ρ ersichtlich ist.

Diese Verlängerung bezweckt ein besseres Ueberleiten der Luft aus dem ersten Schaufelrade in den sich daran anschliefsenden ringförmigen Contractor q des Gehäuses, in welchem gegebenenfalls auch feste Leitschaufeln angeordnet sein können.

Aus diesem Contractor strömt die bereits einen erhöhten Druck besitzende Luft in das zweite Schaufelrad to, welches aus einer Anzahl von schraubenfömig gewundenen Schaufeln 2 besteht, welche auf einem Rotationsellipsoid aufgesetzt sind. Die Schaufeln, welche eine möglichst axiale Bewegung und möglichst stofsfreie Ueberführung der Luft ermöglichen, sind ebenfalls von einem über beide Enden der Schaufeln hinaus verlängerten Mantel w umgeben, wodurch wie bei dem ersten Schaufelrade Zellen gebildet werden. Das dritte Schaufelrad n, welches die Luft aus dem zwischen ihm und dem zweiten Schaufelrade m befindlichen Gehäusetheile r erhält, besitzt dieselbe Einrichtung wie das zweite Schaufelrad, nur ist der Inhalt dieses dritten Schaufelrades dem zunehmenden Druck entsprechend kleiner als jener des zweiten Schaufelrades, dessen Inhalt andererseits wieder kleiner ist als jener des ersten Schaufelrades. Ferner sind die Schaufeln 3 des dritten Rades dem erhöhten Druck der Luft entsprechend steiler gestellt als jene des zweiten Schaufelrades.

Als Fortsetzung des dritten Schaufelrades ist ein die Prefsluft aufnehmender Ringraum s vorhanden, welcher vortheilhaft, wie dargestellt, mit einzelnen Ausströmdüse!! t versehen ist.

Bei Anwendung des Gebläses als Ventilator wird die Luft durch eine aus einem spiralförmig gewundenen Kanal mit wachsendem Querschnitt bestehende Ausströmvorrichtung ins Freie geführt.

Die Umfangsgeschwindigkeit des Einführapparates bezw. der Schnecke mufs gleich sein der Umfangsgeschwindigkeit des ersten Schaufelrades, dessen Umfangsgeschwindigkeit gleich jener der beiden anderen Schaufelräder ist.

Hierdurch wird zufolge der mehrfachen Bewegung der Luft in dem Verbundgebläse eine immer höhere Pressung der Luft erzielt. Da jedes der vorhergehenden Schaufelräder treibend auf das nächstfolgende Schaufelrad wirkt, so wird zufolge der gleichen Umfangsgeschwindigkeit der drei Schaufelräder die Geschwindigkeit der Luft in Druck und letzterer erst beim Ausströmen der Luft aus dem letzten Gebläse wieder in Geschwindigkeit umgesetzt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Mehrfach-Verbundgebläse, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Erzielung höherer Windpressungen drei oder mehr Schaufelräder von gleichem Durchmesser auf einer und derselben Welle fest nach einander angeordnet sind und in einem gemeinschaftlichen Gehäuse mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit laufen.

2. Eine Ausführungsform des Verbundgebläses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen den einzelnen Schaufelrädern mit festen Leitschaufeln versehene Ueberströmräume angeordnet sind, welche die aus einem Schaufelrade austretende Luft in das andere Rad führen und deren Ein- und Austritt regeln.

3. Eine Ausführungsform des Verbundgebläses nach Anspruch 1 mit einer dem ersten Schaufelrade vorgesetzten, mit einem konischen Mantel fest verbundenen Schnecke, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schnecke von einer besonderen Welle mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Schaufelräder angetrieben wird, zum Zwecke, die Luft mit einer verhältnifsmäfsig grofsen Geschwindigkeit in das erste Schaufelrad einzuführen und das Zurückschlagen der . geprefsten Luft nach der Einströmöffnung zu verhindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.