DE1134480B - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung metallischer Preß- und Spritzgießformen. Solche Formen müssen einerseits vollkommen biegesteif ausgeführt sein, sich andererseits aber unter einem Mindestverbrauch von kostspieligen, hochwertigen Metallen erzeugen lassen. Die Erderzeugnisse der bekannten Verfahren genügen dieser Doppelaufgabe nicht. Es ist bekannt, von einem Modell einen galvanischen Abzug aus einem Metall mit hohem Schmelzpunkt anzufertigen, auf der Rückseite dieses Abzuges eine Kupferschicht auf galvanischem Wege anzubringen und das so entstandene zweischichtige Galvano mit Gußeisen oder einem metallischen Werkstoff ähnlicher Eigenschaften wie Gußeisen zu hintergießen. Man erhält dann ein biegesteifes Werkstück, das zum größten Teil aus Gußeisen besteht. Auch läßt sich ein solches Werkstück ohne Nachbearbeitung der frei liegenden Vorderseite des Galvanos unmittelbar als Preß- oder Spritzgießform verwenden.

Jedoch zeigte sich bei der Durchführung des bekannten Verfahrens, daß zwischen dem zweischichtigen Galvano und dem aus Gußeisen bestehenden Hintergießkörper meistens keine dauerhafte Verbindung zustande kommt. Vielmehr löst sich bei der praktischen Verwendung der Preß- oder Spritzgießform unter dem Einfluß von Druckbeanspruchungen und Wärmespannungen, denen eine solche Form im Betriebe ausgesetzt ist, das Galvano mehr oder weniger von dem Hintergießkörper ab, und das Galvano verzieht sich.

Die Erfindung bezweckt, die vorerwähnten Nachteile des bekannten Verfahrens in einfacher und betriebssicherer Weise zu beheben. Sie hat sich zur Aufgabe gestellt, zwischen dem zweischichtigen Galvano und dem Hintergießkörper aus Gußeisen od. dgl. eine wirklich dauerhafte Verbindung herzustellen, ohne daß dafür ein weiterer Verfahrensschritt und/oder ein Mehrverbrauch an Werkstoff oder erhöhter Arbeitsaufwand erforderlich ist. Als Lösung dieser Aufgabe soll erfindungsgemäß die Kupferschicht des Galvanos als ein so dünner Film zwischen etwa 0,001 und 0,05 mm Dicke ausgebildet werden, daß sich die Kupferschicht beim Hintergießen des Galvanos mit flüssigem Gußeisen wenigstensn teilweise in dem Gußeisen auflöst. Dadurch wird eine innige und dauerhafte Verbindung nach Art einer Verschweißung zwischen dem Galvano und dem Hintergießkörper nach Erstarren des Gußeisens herbeigeführt.

Um zu verhüten, daß die Wärme des flüssigen Gußeisens die vordere Schicht des Galvanos zum Erweichen sowie unter Umständen zum Verziehen bringt, kann man das Galvano während des Hintergießvor-Verfahren zur Herstellung metallischer
Preß- und Spritzgießformen

Anmelder:

Dornbusch & Co.,
Krefeld, Kalanderstr. 19-25

Dr. Paul Dornbusch, St. Hubert/Ndrh.,

und Johannes Peiler, Krefeld,
sind als Erfinder genannt worden

ganges auf seiner Vorderseite kühlen. In der Regel ist jedoch eine solche Kühlung nicht notwenig. Zum großen Teil wird nämlich die in das Galvano abwandernde fühlbare Wärme des flüssigen Gußeisens zum Auflösen des Kupferfilms des Galvanos verbraucht, und die restliche Wärmemenge reicht nicht aus, um die vordere Galvanoschicht noch bis zum Erweichen zu erhitzen. Wie metallographische Schliffbilder zeigen, findet sich im Enderzeugnis des erfindungsgemäßen Verfahrenns der Kupferfilm des Galvanos fast vollständig in dem erstarrten Gußeisen wieder, und zwar in ziemlich gleichmäßiger Verteilung bis auf eine gewisse Tiefe hin, vom Galvano aus gerechnet. Wie praktische Versuche ergeben haben, ist es nach Erstarren des Gußeisens nicht mehr möglich, das Galvano ohne Zerstörung seines Gefüges von dem Hintergießkörper abzusprengen.

Wenn man bei der Herstellung der Preß- oder Spritzgießform in bekannter Weise die Kupferschicht des Galvanos in der bisher üblichen Dicke ausführt, stellt sich der vorbeschriebene, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren selbsttätig auftretende Auflösungsvorgang der Kupferschicht während des Hintergießens des Galvanos mit flüssigem Gußeisen nicht oder nur in ganz verschwindendem Maße ein. Das metallische Schliffbild eines in bekannter Weise hergestellten Erzeugnisses zeigt vielmehr eine deutliche Trennung der Kupferschicht und der Gußeisenschicht der Gießform, so daß diese beiden Schichten höchstens nach Art einer wenig dauerhaften Lötverbindung zusammenhängen. Abgesehen davon, daß es dadurch zu der erwähnten späteren Ablösung des Galvanos vom Hintergießkörper bei der praktischen Verwendung

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der Gießform kommt, wird bei dem bekannten Verfahren zur Herstellung der ungleich dickeren Kupferschicht des Galvanos eine entsprechend größere Menge von verhältnismäßig teuerem Kupfer verbraucht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zur Herstellung metallischer Preß- und Spritzgießformen, wobei von einem Modell ein galvanischer Abzug aus einem Metall von hohem Schmelzpunkt angefertigt, auf der Rücksehe dieses Abzuges eine zweite Schicht aus Kupfer auf gavanischem Wege aufgebracht und das so entstandene zweischichtige Galvano mit Gußeisen oder einem metallischen Werkstoff ähnlicher Eigenschaften hintergossen wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kupferschicht des Galvanos als ein so dünner Film ausgebildet wird, daß sich die Kupferschicht beim Hintergießen des Galvanos mit flüssigem Gußeisen wenigstens teilweise in diesem auflöst und eine innige Verbindung zwischen dem Galvano und dem Gußeisen nach dessen Erstarrung herbeiführt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 524 835, 704 732,

   712915, 888 602;
   H. Allendorf: »Präzisionsgießverfahren mit Aus-

   schmelzmodellen«, S. 46.

   © 209 62*230 7.62