DE113444C - - Google Patents

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DE113444C
DE113444C DENDAT113444D DE113444DA DE113444C DE 113444 C DE113444 C DE 113444C DE NDAT113444 D DENDAT113444 D DE NDAT113444D DE 113444D A DE113444D A DE 113444DA DE 113444 C DE113444 C DE 113444C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B35/00Testing or checking of ammunition

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Specific Conveyance Elements (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zum zuverlässigen und schnellen Kontroliren der beim Schiefsen mit scharfen oder Platzpatronen übrig bleibenden.Messinghülsen darauf hin, dafs die Zündhütchen thatsächlich abgeschossen sind und sich keine Pulverreste mehr im Innern der Hülse befinden.
Nöthig ist die unbedingte Zuverlässigkeit dieser Kontrole, weil die gebrauchten Hülsen wieder eingeschmolzen werden, wobei das Vorhandensein von Pulver, selbst in kleinsten Mengen, gefährlich und nachtheilig ist.
Eine schnelle Kontrole ist wünschenswerth, weil diese Hülsen in grofser Masse sich bei den Compagnien ansammeln, hier durch Offiziere unter deren persönlicher Verantwortung kontrolirt werden müssen und an das Bataillon abgegeben werden. Hier erfolgt meist nochmals eine Revision aller Hülsen (jährlich mehrere Hunderttausend) vor Abgabe an die Artilleriedepots durch die Warfenoffiziere. Bei den Artilleriedepots werden wiederum alle Hülsen revidirt, wozu bei vielen Truppentheilen wieder Offiziere aus der Truppe zugegen sein müssen.
In der Praxis hat sich bisher herausgestellt, dafs ein blofses Ansehen der Hülse von beiden Seiten, was schon viel Zeit in Anspruch nimmt, zur sicheren Kontrole nicht genügt, da man nicht in der Lage ist, bis auf den Boden der engen Hülse zu sehen.
Das einzig sichere Mittel, um zu sehen, ob keine Pulverreste in der Hülse vorhanden sind, ist ein Aufreihen aller Hülsen auf gleich hohe Stifte, wobei man gleichzeitig die Zündhütchen gut übersehen kann. Dies Verfahren ist stellenweise bereits eingeführt, erweist sich aber als äufserst zeitraubend und lästig, da man hierbei die Hülsen nicht mehr, wie früher, bündelweise anfassen kann, sondern jede einzelne greifen und aufstecken mufs. Wegen der grofsen Menge der hierbei aufgereihten Hülsen (meist 500 bis 600) ist die gröfste Aufmerksamkeit zur Revision — in den beiden erforderlichen Richtungen nur durch das Auge — nöthig und die Sicherheit erheblich in Frage gestellt.
Der vorliegende Apparat soll bei unbedingter Zuverlässigkeit der Revision einen möglichst geringen Zeitaufwand für diese militärisch so unfruchtbare Thätigkeit ermöglichen.
Die Arbeitsweise des Apparates ist im Wesentlichen folgende:
Die Hülsen werden auf eine waagrechte, mit. Längsrillen versehene Platte — mit der Hand oder besonderen Hülfsbrettern — aufgebracht, so dafs sich dieselben durch Vortreiben eines Schiebers in hinter einander liegende Querreihen ordnen, jedoch theils mit dem Hülsenboden, theils mit der Oeffhung nach einer Seite zu liegen.
Durch einfache Hin- und Herbewegung eines Hebels wird nun mechanisch bewirkt, dafs die richtig — d. h. mit der Oeffnung nach vorn (in der Bewegungsrichtung) — liegenden Hülsen fortgesetzt auf entsprechende Stifte, welche reihenweise auf einer drehbaren Walze angeordnet sind, aufgeschoben werden, wobei
alle falsch — d. h. mit dem Boden nach der Walze zu — liegenden Hülsen herabfallen und so ausgeschieden werden.
Durch die erwähnte Hebelbewegung wird gleichzeitig eine absatzweise Drehung der Walze bewirkt, so dafs eine aufgeschobene Hülsenreihe sich zunächst mit den Hülsenböden dem Auge darbietet zur Revision auf Abgeschossensein der Zündhütchen, dann mit den Hülsenböden dicht an einer Platte vorbeistreicht, was nur möglich ist, wenn sämmtliche Hülsen frei von Pulverresten sind, da sie anderenfalls höher stehen und anstofsen würden.
Nachdem hierdurch die Revision auf Entleertsein von Pulver mechanisch erfolgt ist, fallen die fertig revidirten Hülsen bei der weiteren Bewegung der Walze ab und werden in einem Behälter gesammelt.
Der Apparat ist in Fig. i, 2 und 3 in Ansicht von oben, von vorn und von der Seite dargestellt, wozu Fig. 5 einen Längsschnitt nach C-D zeigt, während Fig. 4 das vordere Stück dieses Längseinschnittes in gröfserem Mafsstabe darstellt.
In Fig. 6 ist ein Hülfsmittel dargestellt, mittelst dessen die Patronenhülsen bequem in die Rillen der Platte gebracht werden können.
Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine Seitenansicht und Querschnitte des Bewegungsmechanismus in vergröfsertem Mafsstabe.
Der Apparat besteht im Wesentlichen aus der an ihrer Oberfläche längsgerillten Platte a, dem quer über diese hinweggehenden und längs der Rillen beweglichen Schieber i nebst seinen Führungen, der mit den Stiften e reihenweise besetzten, auf einer Achse d drehbaren Walze d1, der vorderen Querwand y, welche zum mechanischen Prüfen der Hülsen auf Entleertsein von Pulver dient, dem-durch den Handgriff g bethätigten Bewegungsmechanismus für Walze und Schieber und schliefslich der unter der Walze hängenden Doppelrutsche tu ν zur Sortirung der herabfallenden Hülsen.
Die. Platte α ist zwischen zwei Seitentheilen b waagrecht befestigt.
In diesen ist, in einer gewissen Entfernung von dem Vorderrande der Platte a, die Stiftwalze mit der lose durchgesteckten Achse d drehbar gelagert. Die Walze ist der Länge nach mit mehreren (in der Zeichnung vier) Reihen der radial stehenden Stifte e in gleichmäfsigem Abstande von einander besetzt.
Zahl und Abstand der Stifte entspricht den Rillen der Platte. Der Abstand ist so zu wählen, dafs die aufgeschobenen Hülsen noch geringen Zwischenraum von einander haben, die Zahl ist beliebig, mufs aber noch eine leichte Uebersicht ermöglichen (50 bis 70, in der Zeichnung 50). Die Stifte sind vorn zugespitzt, um das Aufgleiten der Hülsen zu erleichtern. Aus demselben Grunde liegt die Achse etwas tiefer als der Oberrand der Platte.
Die Entfernung der Walzen von dem Vorderrande der Platte α ist so gewählt, dafs die vorn auf der Platte α liegenden Hülsen, wenn sie richtig, also mit dem offenen Ende gegen die Walze hin zeigend, darauf liegen, bei einfachem Schub von hinten her, ohne das Uebergewicht zu erlangen, mit ihrer Oeffnung über die Spitzen der gerade davor stehenden Stiftreihe der Walze getrieben werden, wogegen die verkehrt liegenden Hülsen wegen der grofsen Schwere des nach vorn zeigenden Hülsenbodens beim Vorrücken sehr bald das Uebergewicht erlangen und, ohne die davor stehenden Stifte zu berühren, herunterfallen, wie dies gerade an einer Hülse in Fig. 5 gezeigt ist.
Die Querwand y ist zwischen den verlängerten Seitentheilen b eingespannt und befindet sich auf der der Platte α entgegengesetzten Seite der Walze, und zwar in solchem Abstande von ihr, dafs eine auf einen Stift e gesteckte, von Pulver vollständig entleerte Hülse mit ihrem Boden bei Drehung der Walze gerade mit hinreichendem Spielraum an der Wandj^ vorbeigeht, wogegen jede infolge Vorhandenseins von Pulverresten etwas höher vorstehende Hülse mit ihrem Boden gegen die Wandj' anstöfst und so ein Weiterdrehen der Walze verhindert, bis sie nach Zurückdrehung der Walze entfernt ist.
Quer über die Platte α hinweg geht ein Schieber i, welcher mit an seinen Enden befindlichen Nuthen über die etwas hervorragenden Seitentheile b eingreift und durch diese geführt wird. Aufserdem erhält er noch eine Führung auf der Platte α selbst durch die an seiner Unterseite befestigten Führungsleisten r, welche innen an den Seitentheilen b entlang auf dem hier ungerillten Rande der Platte a gleiten.
An der Rückseite des Schiebers i ist beiderseits eine Schleppfeder k angeordnet, welche beim allmählichen Vorrücken des Schiebers auf die Stiftwalze zu der Reihe nach in die oben auf den Seitentheilen b angeordneten stufenartigen Vertiefungen c einfällt und sich gegen deren hintere steile Wand stemmt, so dafs dadurch ein Zurückgehen des Schiebers verhindert wird. Die Länge einer solchen Stufe ist gleich der Länge einer Patronenhülse. Für die Handhabung des Schiebers befindet sich an jedem Ende eine nach unten reichende, mit einem senkrechten Schlitze versehene Zugöse /, in welche die noch zu erwähnende Zugstange m eingreift.
Die Bewegungsvorrichtung für die Stiftwalze einerseits und für den Schieber i andererseits besteht in Folgendem:
Am Ende der Achse d ist auf einem Vier-
kant ein Handhebel g befestigt, welcher, wie in Fig. 3 durch den einpunktirten Bogen angedeutet, eine hin- und herschwingende Bewegung ausführen kann und hierbei die Achse d mitnimmt. Die Achse ist innerhalb der Walze drehbar.
Dieser Hebel ist nach unten über den Dreh- · punkt hinaus, verlängert durch einen Hebel p, welcher zwischen den Anschlägen q q beiderseits sich bewegen kann und hierdurch den Hub oder Ausschlag des ganzen Hebels begrenzt. An dem Hebel ρ ist mittelst eines Stiftchens ο drehbar eine Zugstange m befestigt, welche an ihrem unteren Rande gezahnt ist, und zwar entspricht die Zahnlänge wiederum einer Hülsenlänge. Die Zugstange m geht durch den senkrechten Schlitz der am Ende des Schiebers i befestigten Zugöse / nach hinten.
Die Hebel p, Stifte ο und Zugstangen m wiederholen sich auf beiden Seiten des Apparates, und die beiden Zugstangen m sind an ihrem freien Hinterende hinter der Platte a durch eine Querstange η zu einem "I-förmigen Rahmen verbunden.
An dem Handhebel g sitzt eine um einen Stift drehbare Klinke h mit der Spitze nach vorn gerichtet, welche in die entsprechenden Zähne am Umfange einer am Ende der Stiftwalze befestigten Treibscheibe f einfällt und so diese und die Stiftwalze in der in den Fig. 3 und 5 eingetragenen Pfeilrichtung herumdreht, bei entsprechender Bewegung des Handhebels g.
Die Treibscheibe f hat an ihrem Umfange so viel Zähne, als die Stiftwalze Stiftreihen aufweist (in der Zeichnung vier), und sind diese Zähne auch entsprechend der Stellung dieser Stiftreihen angeordnet.
Um das getrennte Aufsammeln der untersuchten Hülsen, sowie der etwa verkehrt in den Rillen der Platte α befindlich gewesenen und deshalb, wie oben beschrieben, zwischen deren Vorderrand und der Stiftwalze hindurchgefallenen zu ermöglichen, ist unterhalb der Stiftwalze die Doppelrutsche angebracht. Dieselbe besteht aus einer senkrechten Wand t (Fig. 5), welche oben mit Oesen zum Einhängen in entsprechende Haken an der unteren Seite der Seitentheile b versehen ist und zu beiden Seiten je eine Rutsche u bezw. ν trägt, die aber nach entgegengesetzten Seiten geneigt sind (Fig. 2), so dafs die auf die Rutsche u gelangenden kontrolirten Hülsen in dem am unteren Ende von u aufgestellten Behälter x, dagegen die unkontrolirt, weil verkehrt auf a liegend, abgefallenen und so auf die Rutsche ν gelangten Hülsen in dem am unteren Ende der letzteren aufgestellten Behälter tv aufgesammelt werden.
Der Apparat wird am zweckmäfsigsten in folgender Weise benutzt:
Man bringt ihn auf einen Tisch von angemessener Höhe in eine solche Lage, dafs die Stiftwalze vorn frei über dem Tische vorsteht und etwa die Vorderkante des Brettes a mit der Vorderkante der Tischplatte abschneidet, hängt dann die Doppelrutsche an und stellt unter die Mündungen von u und ν je einen leeren Kasten w x, aufserdem stellt man ein besonderes Kästchen sich zur Hand, in welches etwaige unvorschriftsmäfsig befundene Hülsen gelegt werden.
Dann bedeckt man die ganze Oberfläche des Brettes α in den Rillen mit Hülsen, möglichst mit der offenen Seite nach der Stiftwalze hingekehrt, und bringt den Schieber in seine Anfangsstellung hinter der letzten, nahe am Hinterrande der Platte α liegenden Hülsenreihe.
Der Hebel g ist jetzt nach vorn gelegt. Die Zugstangen m ruhen annähernd mit der tiefsten Stelle des letzten Zahnes in den an den beiden Schieberenden angebrachten Zugösen /. Die Stiftwalze steht in beliebiger Stellung. Die Revision kann nun beginnen. Der Offizier handhabt den Apparat am besten selbst, und zwar durch Hin- und Herbewegung des Hebels g.
Bei der Bewegung 1 des Hebels (entgegen der Pfeilrichtung) werden beide Zugstangen m gleichmäfsig durch die unteren Hebel ρ und ρ1 nach vorn gezogen, die letzten Zähne greifen in die Zugösen an den Enden des Schiebers und ziehen" diesen um eine Hülsenlänge vorwärts. Die am Schieber befestigten Schleppfedern k gleiten in den stufenartigen Vertiefungen der Seitentheile b und springen in die erste Stufe ein. Ein Aufwärtskippen des Schiebers infolge des tiefliegenden Zuges wird durch die Führungsleisten r in Verbindung mit einem entsprechenden Eigengewichte des Schiebers verhindert. (Nöthigenfalls mufs eine Beschwerung auf dem Schieber angebracht werden, wie dies in der Zeichnung durch ein aufgeschraubtes Winkeleisen angedeutet ist.) Der Schieber treibt die ganze Masse der auf der Platte liegenden Hülsen um eine Hülsenlänge vor. Hierdurch wird die vorderste Reihe so weit über die Vorderkante von α vorgeschoben, dafs alle falsch, also mit den Hülsenböden nach vorn liegenden Hülsen herabfallen und über die Rutsche ν in den Kasten n> gelangen, während die richtig liegenden Hülsen nunmehr so weit vorstehen, dafs sie bei der nächsten Vorwärtsbewegung des Schiebers / auf die Spitzen der dann gerade davor befindlichen Stiftreihe geschoben werden. Die Klinke h ist bei dieser Bewegung lose über den Umfang der Treibscheibe/hinweggegli.tten, ohne dieselbe zu bewegen.
Bei der nun folgenden Hebelbewegung 2 (in der Pfeilrichtung) greift die Klinke in einen
Zahn der Treibscheibe und nimmt dadurch die Stiftwalze um ein solches Stück mit herum, dafs die Stifte in die in Fig. 5 mit ausgezogenen, in Fig. 3 und 4 mit punktirten Linien dargestellte Stellung kommen. In dieser Stellung kann die Walze durch eine am unteren Rande der Treibscheibe schleifende und in diesem Augenblick in den tiefsten Punkt eines Zahnes einspringende Sperrfeder gl fixirt werden. Bei derselben Hebelbewegung 2 sind die beiden Zugstangen m durch die unteren Hebel j> und pl nach hinten geschoben worden, so dafs sie durch die am Schieber befindlichen Zugösen / hindurchgeglitten und mit dem zweitletzten Zahn mit einem geringen Spielraum in dieselben eingefallen sind. Ein Zurückgehen des Schiebers bei dieser Bewegung wird durch die Schleppfedern k verhindert.
Bei der nun folgenden Hebelbewegung 1 bewegen die Zugstangen m in der beschriebenen Weise wiederum den Schieber i und dadurch die ganze Masse der auf der Platte liegenden Hülsen um eine Hülsenlänge nach vorn. Hierdurch schieben sich alle Hülsen der vordersten Querreihe auf die gerade gegenüberstehenden Stifte, während die zweite Reihe an die Stelle der ersten tritt unter Herabfallen aller verkehrt liegenden Hülsen. Die Stiftwalze — durch die Sperrfeder festgestellt — war bei dieser Bewegung stehen geblieben, während die Klinke /j, lose über den Umfang der Treibscheibe f gleitend, mit etwas Spielraum in den nächsten Zahn eingefallen war und nun bereit ist, bei der Hebelbewegung 2 die Walze wiederum um eine Stiftreihe weiter zu drehen, wobei die aus einem Zahn herausgleitende und nach Beendigung der Bewegung in den nächsten Zahn einspringende Sperrfeder nicht hinderlich ist.
Bei Fortsetzung dieser Hebelbewegungen wird also jedesmal bei Bewegung 1 der Schieber um eine Hülsenlänge der (feststehenden) Walze genähert werden und bei Bewegung 2 die Walze ■— bei feststehendem Schieber — um eine Stiftreihe gedreht werden.
Die Walze macht demnach eine absatzweise Bewegung, und zwar immer in der in Fig. 4 bezeichneten Pfeilrichtung. Am Ende der Bewegung steht jedesmal eine Stiftreihe zur Aufnahme der vordersten Hülsenreihe bereit.
Nach der nächsten Walzendrehung stehen die aufgereihten Hülsen mit den Hülsenböden nach oben, während die folgende Stiftreihe durch den Schieber mit Hülsen versehen wird. Durch einen Blick kann sich der revidirende Offizier während des Stillstandes der Walze davon überzeugen, ob alle Zündhütchen der neben einander hängenden Hülsen abgeschossen sind.
Eine Prüfung, ob alle Patronenböden gleich hoch stehen oder ob etwa eine Patrone infolge eines darin befindlichen Pulverrestes höher steht als die anderen, ist nicht erforderlich. Diese Kontrole erfolgt mechanisch und mit unbedingter Sicherheit durch den Apparat, da bei der nächsten Walzendrehung eine derartig vorstehende Hülse mit dem Boden gegen die nur den nöthigsten Spielraum lassende Querwand y anstofsen würde. Eine Weiterdrehung der Walze wäre dadurch ausgeschlossen, und diese Hemmung würde sich durch den entsprechenden Zahn der Treibscheibe f in Verbindung mit der Klinke h auch auf den Handhebel g übertragen, bevor dieser seinen ganzen Ausschlag gemacht hat. Die Walze müfste nun mit der Hand so weit zurückgedreht werden, dafs man die unvorschriftsmäfsige Hülse entfernen könnte. Die Sperrfeder würde dies zulassen, da sie noch nicht in den nächsten Zahn eingesprungen sein kann.
Ist die vorstehende Hülse entfernt oder sind alle Hülsen ohne Pulverreste, so gleiten die Hülsenböden dicht an der Querwand^ vorbei und fallen bei der nächsten Walzendrehung ■— wie in Fig. 2 und 5 dargestellt — vori den Stiften ab und über die Rutsche u in den Kasten x, in welchem sich also alle fertig revidirten Hülsen sammeln.
Die leere Stiftreihe stellt sich bei der nun folgenden Drehung wieder in die Anfangsstellung, wo sie zur Aufnahme weiterer Hülsen bereit ist.
Auf diese Weise wird bei jeder Hebelbewegung ι die vorderste Reihe Hülsen -— unter Nachrücken aller anderen ·— auf eine Reihe Stifte aufgeschoben. Bei jeder Hebelbewegung 2 wird die eben aufgeschobene Reihe Hülsen in die Lage gehoben, in der die Revision der Zündhütchen durch das Auge erfolgt, während gleichzeitig die vorhergehende — soeben auf Zündhütchen revidirte — Reihe durch Vorbeistreichen an der Querwand y mechanisch auf das Entleertsein von Pulver kontrolirt wird und die dritte — soeben fertig revidirte — Reihe von den Stiften abfällt.
Das Wiederauflegen von Hülsen auf die Platte a, ebenso wie das erstmalige Belegen der Platte erfolgt zweckmäfsig mit Hülfe besonderer Ladebretter %, wie ein solches in Fig. 6 auf dem hinteren Ende der Platte a liegend dargestellt ist. Jedes dieser Bretter pafst in der Breite genau zwischen die Seitentheile b des Kontroiapparates und enthält ebenso viele Rillen, wie die Platte a des letzteren. Die Bretter sind nur bedeutend kürzer als die Platten und mit ihrer Oberfläche von hinten nach vorn geneigt, und zwar im Querschnitt keilförmig, also nach vorn zugeschärft. Die Breite dieser Ladebretter ist so bemessen, dafs in ihre Rillen je etwa zwei bis drei Hülsen der Länge nach hinter einander passen. Diese Bretter werden in ihren Rillen ganz mit Hülsen
belegt, und zwar möglichst so, dafs die offenen Enden nach der unteren, zugeschärften Seite liegen. Die vollen Bretter werden auf die Platte α gebracht, worauf durch rasches Zurückziehen des Brettes ^ unter den Hülsen weg nach hinten die letzteren in die entsprechenden Rillen der Platte α gelangen.
Während nun der Offizier an einem Tische die Revision mit dem Apparate vornimmt, sind auf einem oder zwei Nebentischen die Kasten mit den zu revidirenden Hülsen aufgestellt. Hier sind eine gröfsere Anzahl Leute beschäftigt, die Hülsen auf Ladebretter (etwa vier bis sechs oder mehr) aufzulegen, möglichst mit den Oeffnungen nach der vorderen, abgeschrägten Seite. Die fertig mit Hülsen belegten Bretter werden zu dem Apparate herüber gereicht, wo ein Mann fortwährend damit beschäftigt ist, die Hülsen von den Ladebrettern auf die Platte α durch geringes Neigen und Zurückziehen des Brettes abzustreifen, und zwar hinter dem vorrückenden Schieber z, so dafs hinter diesem die Platte α schon wieder mit Hülseri bedeckt ist, wenn er seine vorderste Stellung erreicht hat. Aus dieser wird nun der Schieber wieder in seine Anfangsstellung gebracht, indem man mittelst der Querstange η den aus dieser und den Zugstangen m gebildeten Rahmen am hinteren Ende so hoch hebt, dafs der Schieber lediglich auf dem glatten oberen Rande der Zugstangen m mit seinen Zugösen aufruht und schleift. So kommen die Schleppfedern k aufser Eingriff mit den zahnartigen Vertiefungen c und die Schlitze der Zugösen / aufser Eingriff mit den Zähnen am unteren Rande der Zahnstangen m. Es läfst sich daher der Schieber i auf den Stangen m glatt nach hinten schieben, worauf der aus der Querstange η und den Zugstangen m bestehende Rahmen wieder sinken gelassen wird. Dadurch kommt der Schieber wieder in seine Anfangsstellung, die Zugstangen m ruhen mit dem letzten Zahn in den Zugösen /. .
Auf diese Weise geht die Revision ohne Unterbrechung fort, bis alle Hülsen nachgesehen sind.
Nimmt man an, dafs der den Apparat bedienende Offizier zu jeder Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Hebels g je eine Secunde braucht (bei Versuchen mit einem Modelle des Apparates genügte eine, noch geringere Zeit dazu), so bleiben ihm zur Revision einer Hülsenreihe auf Abgeschossensein der Zündhütchen je zwei Secunden Zeit. Es würden demnach bei 50 Rillen in der Platte α in zwei Secunden 50, in einer Minute 1500 Hülsen revidirt werden; rechnet man für das Herunterfallen falsch liegender Hülsen und für Verzögerungen einerseits durch Umsetzen des Schiebers aus seiner End- in die Anfangsstellung, andererseits durch Vorfinden und Ausscheiden unvorschriftsmäfsiger Hülsen sogar ein ganzes Drittel der Leistung ab, so bleibt immer noch ein Ergebnifs von 1000 sicher kontrolirten Hülsen pro Minute bequem erreichbar, während bei dem jetzigen Verfahren etwa die achtfache Zeit erforderlich ist. Bei einiger Uebung oder bei Vermehrung der Zahl der Stifte und der Rillen würde sich das Ergebnifs noch beträchtlich günstiger stellen.
Aufser der Veränderung der Zahl der Stifte und Rillen können in den Einzelheiten beim Bau des Apparates noch Abweichungen stattfinden: die Zugstangen m könnten durch Benutzung eines Kniees und entsprechender Führung so angebracht sein, dafs sie nur eine horizontale Bewegung machten. So-könnte der Zug des Schiebers auch höher liegen. Die Führung des Schiebers könnte an den Aufsenflächen der Seitenwände b durch einen in einem mit Stufen versehenen Einschnitt gleitenden federnden Knopf bewirkt werden, wobei die Stufen c die Schleppfedern k und die Beschwerung des Schiebers fortfallen könnte, da dann ein unbeabsichtigtes Zurückgleiten oder Aufwärtskippen des Schiebers nicht mehr möglich wäre.
Das Herstellungsmaterial des Apparates ist nicht erwähnt. Durch Benutzung von Blech, Eisen u. s. w. würden sich die in der Zeichnung dargestellten Abmessungen naturgemäfs ändern. Besonders erscheint bei der Herstellung der Platte α und der Ladebretter ζ gewelltes Blech geeignet.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Apparat zum Kontroliren der abgeschossenen Patronenhülsen auf Abgeschossensein der Zündhütchen "und Entleertsein von Pulver, ■ dadurch gekennzeichnet, dafs die auf eine geriffelte Platte (a) gelegten und durch einen Schieber vorgeschobenen Hülsen auf reihenweis angeordnete, radial stehende Stifte (e) einer Welle (dj geschoben werden , worauf durch absatzweises Drehen dieser Welle sich die soeben aufgeschobene Hülsenreihe nach oben stellt zur Kontrole auf Abgeschossensein des Zündhütchens durch das Auge, während gleichzeitig die vorhergehende Hülsenreihe auf Entleertsein von Pulver. mechanisch dadurch kontrolirt wird, dafs sie mit den Hülsenböden an einer Wand (y) vorbeistreicht, welche nur ganz entleerte Hülsen vorbeigleiten läfst, während Hülsen mit Pulverresten durch Vorstehen und Anstofsen an diese Wand eine Weiterdrehung der Welle (dj verhindern.
2. An dem im Anspruch 1, gekennzeichneten Apparat eine Einrichtung zum Ausscheiden
der mit dem Boden voran auf die Platte (a) geschobenen Hülsen, dadurch gekennzeichnet, dafs der Plattenrand von den Stiften der Welle (dj einen solchen Abstand hat, dafs der Schwerpunkt der Hülse über den Rand hinweggelangt, die Hülse also herabfällt, noch ehe sie in den Bereich der Stifte gekommen ist.
3. An dem im Anspruch 1 gekennzeichneten Apparat eine Einrichtung zum wechselweisen Bewegen von Stiftenwelle fdj und Schieber (i), gekennzeichnet durch einen mit begrenztem Ausschlag hin- und herbeweglichen, auf einer lose durch die Stiftenwelle gehenden Achse sitzenden Hebel (g), der bei der einen Bewegung mittelst Sperrwerkes die Stiftenwalze um eine Theilung herumdreht, bei der anderen dagegen — ohne die Walze zu bewegen — mittelst zweier gezahnter Schaltstangen und des Hülfshebels (pj den hinter der letzten Hülsenreihe befindlichen Schieber und damit alle vor demselben liegenden Hülsen jedesmal um eine Hülsenlänge vortreibt, bis der Schieber an der Vorderkante der Platte angelangt ist, von wo er unter Ausschaltung der Schaltstangen mit der Hand wieder zurückgeführt und auf das Hinterende der inzwischen neu mit Hülsen belegten Platte gesetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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