DE1128872B

DE1128872B - Druckverfahren

Info

Publication number: DE1128872B
Application number: DEN18620A
Authority: DE
Original assignee: NCR Corp
Current assignee: NCR Voyix Corp
Priority date: 1959-07-16
Filing date: 1960-07-13
Publication date: 1962-05-03
Also published as: GB893622A; CH395152A; US3219446A

Description

Die Erfindung betrifft ein Druckverfahren mittels eines Bildübertragungs-Aüfzeichnungs-Blattes, das einen Markierstoff in Form von normalerweise flüssigen Tröpfchen enthält, die durch Druck auf ein Aufnahmeblatt übertragen werden können. Es findet jedoch keine Übertragung an den Stellen statt, an denen die Tröpfchen z. B. durch Lichteinwirkung in einen nichtflüssigen Zustand versetzt werden.

In einigen Fällen kann schon das Licht die Tröpfchen in einen nichtflüssigen Zustand versetzen. In anderen Fällen muß je nach den in den Tröpfchen verwendeten Stoffen der Anwendung von Licht eine Wärmebehandlung folgen.

Vorzugsweise können die einzelnen übertragenen Tröpfchen mit dem bloßen Auge nicht unterschieden werden und besitzen einen Durchmesser, der zumeist unter 25 μ liegt.

In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung bestehen die Tröpfchen des Markierstoffes aus einer Flüssigkeit, die ein Polymer enthält, das durch eine bestimmte elektromagnetische Strahlung vernetzt wird und die Flüssigkeit in einen nichtflüssigen Zustand versetzt. Diese Markierflüssigkeit befindet sich in dispergierter Form als mikroskopische Tröpfchen in einem Überzug auf einem Übertragungsblatt, z. B. Papier, oder in mikroskopischen Kapseln, die auf ein solches Blatt aufgetragen sind, wobei der Überzug bzw. die Kapselwände die vernetzende elektromagnetische Strahlung durchlassen.

Bei dem Druckverfahren wird ein Aufzeichnungsträger mit einem durch Druck aufbrechbaren Überzug versehen, der das Markiermaterial als flüssige Tröpfchen enthält, die eine bestimmte Farbe aufweisen. Ein Teil des Überzugs wird wahlweise derart behandelt, daß ein Bild in Übereinstimmung mit dem darzustellenden Muster entsteht. Auf den das Bild enthaltenden Aufzeichnungsträger wird ein Druck ausgeübt, um die Markierflüssigkeit auf ein Aufnahmematerial zu pressen, wodurch ein sichtbarer Abdruck des Bildes entsteht. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Markierflüssigkeit ein Stoff zugesetzt wird, der durch die Bestrahlung mit Licht und/oder Wärme in einen nichtflüssigen Zustand versetzt wird. Das Bild entsteht dadurch, daß durch eine solche Bestrahlung alle die flüssigen Tröpfchen des Markiennaterials in einen nichtflüssigen Zustand versetzt werden, die nicht zur Darstellung des Bildes benötigt werden.

Beispiel I
Das flüssige Markiermaterial besteht aus

Druckverfahren

Anmelder:

The National Cash Register Company,
Dayton, Ohio (V. St. A.)

Vertreter: Dr. A. Stappert, Rechtsanwalt,
Düsseldorf, Feldstr. 80

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Juli 1959 (Nr. 827 445)

35 Gewichtsteilen Furfuralacetonharz
5 Gewichtsteilen Azoblau »B« schwarz
10 Gewichtsteilen Jodoform
25 Gewichtsteilen Toluol
25 Gewichtsteilen chloriertem Diphenyl mit
42% Chlorgehalt.

Das Furfuralacetonharz kann durch Kondensieren von Furfural und Aceton in Gegenwart einer wäßrigen Lösung aus Natriumhydroxyd entstehen.
4 Gewichtsteile der Markierflüssigkeit werden in 1 Gewichtsteil einer Lösung aus 20 Gewichtsteilen Gelatine, 79 Gewichtsteilen Wasser und 1 Gewichtsteil Saponin emulgiert, und die entstandene Emulsion wird auf ein Blatt Papier dünn aufgetragen und getrocknet. Dabei befindet sich die Markierflüssigkeit in Form von flüssigen diskreten mikroskopischen Tröpfchen in einem festen Gelatinefilm, der mittels Druck aufgebrochen werden kann, wodurch die Tröpfchen frei werden, solange sie flüssig sind. Wenn der Film an bestimmten Stellen über optische Einrichtungen ultraviolettem Licht ausgesetzt wird, werden die bestrahlten Tröpfchen auf Grund der Vernetzung des Furfuralacetonharzes in einen nicht-

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flüssigen Zustand versetzt und bei der Anwendung von Druck nicht mehr auf das Aufnahmeblatt übertragen, so daß nur das Bild auf dem Kopierblatt entsteht. Notwendigerweise überträgt das Aufzeichnungsmaterial ein positives Bild der optischen Vorrichtung. Diese kann eine Schablone oder ein Film mit dunklen und hellen Stellen sein, die das ultraviolette Licht durchlassen oder nicht durchlassen, und kann ein Muster des zu übertragenden Bildes darstellen, oder es kann ein Bild, z. B. mittels eines Projektors, auf die empfindlichen Tröpfchen projiziert werden. Als Ersatz für die Lösung aus vernetzten! Furfuralacetontoluol kann Polyvinylcinnamat in Dibutylphthalat gelöst genannt werden. Es kann auch in dem vorerwähnten chloriertem Diphenyl —jedoch mit 21 °/₀ Chlorgehalt — gelöstes polymeres Vinylbenzalacetophenol im Gewichtsverhältnis 1 : 4 verwendet werden. Es liegt auf der Hand, daß diese in den flüssigen Lösungen verwendeten vernetzbaren Verbindungen nur als Beispiele gedacht sind und ebensogut andere bekannte lösliche Verbindungen verwendet werden können.

In einem zweiten Beispiel der Erfindung können flüssige monomere Zusammensetzungen oder Lösungen für die Tröpfchen verwendet werden, die durch ultraviolette oder sichtbare elektromagnetische Strahlung in einen harten, polymerisierten, nichtflüssigen und daher nichtübertragbaren Zustand gebracht werden, wobei, falls erforderlich, Photopolymerisierinitiatoren hinzugefügt werden, um den Polymerisier-Vorgang einzuleiten.

Beispiel II Der flüssige Markierstoff besteht aus

35

100,0 Gewichtsteilen monomerem Laurylmeth-

acrylat

1,5 Gewichtsteilen a-Chlormethylnaphthalin 0,5 Gewichtsteilen Lauroylperoxyd 5,0 Gewichtsteilen Azoblau »B« schwarz.

In allen den Fällen,, wo das flüssige Material farblos oder unzureichend gefärbt ist, um ein Übertragungsmuster sichtbar zu machen, wird ein Farbstoff, vorzugsweise ein öllöslicher Farbstoff, hinzugefügt, dessen Farbe und Menge beliebig gewählt werden kann.

Es können auch andere bekannte Stoffe verwendet werden, die, wenn sie elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt werden, in ihrem natürlichen flüssigen monomeren Zustand oder in gelöster Form gehärtet werden und in einen nichtübertragbaren Zustand übergehen. Zur schnelleren Polymerisation kann auch Wärme angewandt werden.

In einem dritten Beispiel, in dem durch Polymerisation gehärtete Tröpfchen verwendet werden, kann die flüssige Zusammensetzung ein Monomer enthalten, das normalerweise durch Wärme polymerisiert werden kann. Diese monomere Zusammensetzung wird zusammen mit einem Material verwendet, das verhindert, daß eine solche härtende Polymerisation durch Wärme stattfindet, wenn nicht dieses Material zuvor durch Bestrahlen mit Licht unwirksam gemacht wurde, in dem Wellenlängen von ultraviolett bis orange vorherrschen.

Beispiel III
Es werden

100,00 Gewichtsteile monomeres Methylstyrol 0,01 Gewichtsteil Ν,Ν'-disubstituiertes
p-Quinondiimin-N,N'-dioxyd
3,00 Gewichtsteile Azoblau »B« schwarz

gemischt.

In der Praxis wird das Blatt, das die Tröpfchen der Zusammensetzung dieses dritten Beispiels enthält zuerst wahlweise über eine optische Einrichtung dei entsprechenden elektromagnetischen Strahlung aus gesetzt, um den die Polymerisation hemmenden Stof in den Zonen zu zerstören, in denen die Tröpfcher gehärtet werden sollen. Dann wird das Aufzeichnungsmaterial erhitzt, bevor es mittels Druck auf das Aufnahmeblatt aufgetragen wird. Die Zerstörung vor mit Ν,Ν'-disubstituiertem p-Quinon-diimin-N,N'-dioxyd durch aktinisches Licht ist bekannt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Druckverfahren, bei dem ein Aufzeichnungsträger mit einer durch Druck aufbrechbaren Schicht aus flüssigen Tröpfchen eines Markierstoffes einer bestimmten Farbe versehen wird und Teile dieser Schicht wahlweise behandelt werden, damit ein Bild gemäß dem darzustellenden Muster entsteht, bei dem weiter durch Druckausübung auf den das Bild tragenden Aufzeichnungsträger die Markierflüssigkeit auf ein Aufnahmematerial übertragen wird, um einen sichtbaren Abdruck des Bildes hervorzubringen, dadurch gekenn zeichnet, daß der Markierflüssigkeit ein Stoff zugefügt wird, der durch Bestrahlung mit Licht und/oder Wärme in einen nichtflüssigen Zustand übergeführt werden kann, und daß das Bild dadurch entsteht, daß alle diejenigen flüssigen Tröpfchen des Markierstoffes, die nicht für die Bildung des Bildes benötigt werden, durch Bestrahlung in den nichtflüssigen Zustand versetzt werden.

2. Druckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Markierstoff ein Monomer zugefügt wird, das durch Lichtaktivierung gehärtet und in einen polymerisierten nichtflüssigen Zustand übergeführt werden kann.

3. Druckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Markierstoff ein Monomer, das normalerweise durch Wärme gehärtet und in einen polymerisierten nichtflüssigen Zustand übergeführt wird und ein lichtaktivierbarer, die Polymerisation verhindernder Stoff zugesetzt wird, und daß die Tröpfchen des Markierstoffes erwärmt werden, nachdem dieser lichtaktiviert wurde, um den die Polymerisation verhindernden Stoff unwirksam zu machen.

4. Übertragungs-Aufzeichnungs-Blatt zur Verwendung in dem Verfahren nach den vorangegangenen Ansprüchen, gekennzeichnet durch eine durch Druck aufbrechbare Schicht, die flüssige Tröpfchen aus einem Markierstoff bestimmter Farbe enthält und in einen nichtflüssigen Zustand versetzt werden kann, wenn sie einer Lichtaktivierung und/oder Wärme ausgesetzt wird.