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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gestalten oder Formen von Al-Mg-Panzerplattenprodukten. Das durch dieses Verfahren erhaltene Al-Mg-Plattenprodukt ist idealerweise zur Verwendung bei Anwendungen für Panzerfahrzeuge und ähnlichem geeignet.
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Wie man weiter unten verstehen wird, beziehen sich Bezeichnungen für Aluminiumlegierungen und Temperungsbezeichnungen auf die Bezeichnungen der Aluminium Association in den Aluminiumnormen und -daten und den Registrierungseintragungen, wie sie von der Aluminium Association im Jahre 2012 veröffentlicht worden und dem Fachmann auf dem Gebiet der Technik allgemein bekannt sind, es sei denn, es wird etwas anderes angegeben.
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Bezüglich irgendeiner Beschreibung von Legierungszusammensetzungen oder bevorzugten Legierungszusammensetzungen sind alle Bezugnahmen auf Prozentsätze auf Gewichtsprozent bezogen, es sei denn, es wird etwas anderes angegeben.
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Wegen ihres leichten Gewichts finden Aluminiumlegierungen bei Militäranwendungen, einschließlich Militärfahrzeugen wie Mannschaftswagen weitverbreitet Anwendung. Das leichte Gewicht von Aluminium gestattet eine verbesserte Leistung und Leichtigkeit des Transportierens von Ausrüstung, einschließlich des Lufttransports von Militärfahrzeugen. Bei einigen Fahrzeugen ist es zweckmäßig, Abschirmung oder Schutz gegen Angriff durch Bereitstellen von Panzerplatten zum Schützen der Insassen des Fahrzeugs bereitzustellen. Aluminium hat in beträchtlichem Umfang Anwendung als Panzerplatte gefunden und es gibt eine Anzahl von Panzerplattenspezifikationen für die Verwendung verschiedener Aluminiumlegierungen.
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Die Patentschrift
WO-2008/098743-A1 (Aleris) offenbart eine Al-Mg-Legierungspanzerplatte mit 4–6 % Mg und einer Dicke von 10 mm oder mehr, wobei die Legierungsplatte durch ein Herstellungsverfahren erhalten wird, das Gießen, Vorerhitzen und/oder Homogenisieren, Warmwalzen, einen ersten Kaltumformungsvorgang, eine Ausglühbehandlung bei einer Temperatur von unter 350°C, gefolgt von einem zweiten Kaltumformungsvorgang, umfasst. Das Endprodukt ist ein flaches Plattenprodukt. Bevorzugt wird die Platte nach dem zweiten Kaltumformungsvorgang keiner weiteren Hitzebehandlung unterworfen, derart, dass keine Erholung in der Legierungsplatte stattfindet. Der erste Kaltumformungsvorgang wird aus der Gruppe ausgewählt bestehend aus (i) Recken innerhalb eines Bereichs von 2 bis 15 % und (ii) Kaltwalzen mit einer Kaltwalzreduktion innerhalb eines Bereichs von 4 % bis weniger als 45 %, wobei kleinere Bereiche bevorzugte sind. Und der zweite Kaltumformungsvorgang wird aus der Gruppe ausgewählt bestehend aus (i) Recken innerhalb eines Bereichs von 2 bis 15 % und (ii) Kaltwalzen mit einer Kaltwalzreduktion innerhalb eines Bereichs von etwa 4 % bis weniger als 25 %. Recken wird als bleibende Dehnung in der Richtung des Reckens, gewöhnlich in der L-Richtung des Plattenprodukts, definiert.
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Die Patentschrift
WO-2007/115617-A1 (Aleris) offenbart eine Al-Mg-Legierungspanzerplatte mit 4,95–6,0 % Mg und einer Dicke von 10 mm oder mehr, wobei die Platte eine mindestens 5 %-ige Verbesserung der V50-Grenze im Vergleich mit einem AA5083-H131-Gegenstück, wie durch den 30 AMP2-Test MIL-DTL-46027J vom September 1998 entsprechend gemessen, aufweist. Auf den Warmwalzvorgang hin wird das Legierungsprodukt durch einen Kaltumformungsvorgang kalt verformt, der aus der Gruppe ausgewählt wird bestehend aus (i) Recken innerhalb eines Bereichs von 3 bis 18 % und (ii) Kaltwalzen mit einer gesamten Kaltwalzreduktion innerhalb eines Bereichs von 15 % bis weniger als 40 %, wobei kleinere Bereiche bevorzugte sind.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Formen oder Gestalten von Al-Mg-Plattenmaterial in eine vorbestimmte dreidimensionale Konstruktion bereitzustellen.
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Diese und andere Aufgaben und weitere Vorteile werden durch die vorliegende Erfindung erfüllt oder übertroffen, die ein Verfahren zum Formen oder Gestalten eines AlMg-Legierungsplattenprodukts bereitstellt und die Schritte umfasst des:
- – Bereitstellens eines Plattenprodukts, das eine Dicke von mindestens 10 mm und eine chemische Zusammensetzung, in Gew.-%, aufweist von:
Mg | 2,5 % bis 6 %, |
Mn | 0 bis 1,2 % und bevorzugt 0,05 % bis 1,2 %, |
Sc | 0 bis 1 %, |
Ag | 0 bis 0.5 %, |
Zn | 0 bis 2%, |
Cu | 0 bis 2 %, |
Li | 0 bis 3 %, |
wahlweise mindestens einem Element ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus (Zr 0,03 % bis 0,4 %, Cr 0,03 % bis 0,4 % und Ti 0,005 % bis 0,3%),
wahlweise einem oder mehreren Elementen ausgewählt aus der Gruppe von (Er, Dy, Gd und Hf) in einer Gesamtmenge von 0,03 % bis 0,3 %, Fe | 0 bis 0,4 %, |
Si | 0 bis 0,25 %, |
unvermeidlichen Verunreinigungen, wobei der Rest Aluminium ist, und - – Formen durch plastische Verformung der Legierungsplatte bei einer Temperatur innerhalb eines Bereichs von 200 °C bis 400 °C, um eine vorbestimmte zwei- oder dreidimensional geformte Konstruktion zu erhalten.
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Erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, dass Plattenprodukte zu zwei- oder dreidimensionalen Konstruktionen warm umgeformt werden können. Es hat sich gezeigt, dass der Warmumformvorgang zu nichtflachen Produkten nicht zu irgendeinem signifikanten Verlust an ballistischen Eigenschaften nach dem Warmumformen oder -gestalten führt. Dies kann zu beträchtlichen Vorteilen bei der Verwendung der geformten Konstruktion bei Panzeranwendungen führen, da dadurch die Menge an Schweißnähten in der Konstruktion von gepanzerten Fahrzeugen vermieden oder zumindest reduziert wird. Bei derartigen gepanzerten Fahrzeugen können die Schweißnähte die schwächste Stelle bilden, wenn sie ballistischem Aufprall eines auftreffenden Projektils unterworfen werden. Dadurch kann beim Bauen eines gepanzerten Fahrzeugs, das eine geformte Platte umfasst, es unter Anwendung von weniger Schweißnähten gebaut werden, während es eine wesentlich verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen eintreffende Projektile und daher eine erhöhte Überlebensfähigkeit bietet.
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In einer Ausführungsform wird das Plattenprodukt unter Anwendung eines Gestaltungs- oder Formvorgangs geformt, ausgewählt aus der Gruppe von Biegen, Pressen, Walzformen, Reckformen und Kriechformen. Schmieden als Warmgestaltungs- oder Warmumformverfahren liegt nicht innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung und ist ausdrücklich ausgeschlossen. Im Allgemeinen wird Schmieden von Aluminiumlegierungsprodukten bei Temperaturen über 400 °C durchgeführt. Ferner führt ein Schmiedevorgang zu einer wesentlichen Dickenreduktion des betreffenden Produkts, was bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht beabsichtigt ist, wo eine gewisse örtliche Reduktion der Dicke erfolgen kann, jedoch nur durch das Einführen der vorbestimmten Gestalt in das Plattenprodukt. Das geformte Plattenprodukt dieser Erfindung gemäß soll seine Dicke von vor dem Umformen so weit wie vernünftigerweise möglich ist beibehalten, um die erforderliche ballistische Leistungsfähigkeit bereitzustellen.
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In einer spezifischen Ausführungsform wird das Plattenprodukt durch Pressen geformt.
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In einer spezifischen Ausführungsform wird das Plattenprodukt durch Reckformen geformt.
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Plattenprodukte sind warmgewalzt oder warmgewalzt und daraufhin kaltgewalzt worden, derart, dass das Endprodukt ein im Wesentlichen flaches Produkt vor dem erfindungsgemäßen Formen ist. Wahlweise ist die gewalzte Platte auch vor dem Umformvorgang ohne wesentliche Änderung ihrer flachen Gestalt gereckt und/oder geglüht worden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann beim Warmumformen am unteren Ende des Temperaturbereichs, d.h. 200 °C bis etwa 300 °C, das Plattenprodukt vor dem Warmumformen einer O-Temperung oder H-Temperung unterworfen werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Plattenprodukt bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs von etwa 200 °C bis 350 °C geformt. Bei einigen Legierungszusammensetzungen besteht eine Notwendigkeit, die Rekristallisierung der Kornstruktur zu vermeiden, und aus diesem Grund sollte die Umformtemperatur etwa 350 °C nicht übersteigen und bevorzugt sollte sie etwa 300 °C nicht übersteigen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Plattenprodukt, das nicht rekristallisationsempfindlich ist, bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs von etwa 200 °C bis 400 °C geformt werden. Eine bevorzugte untere Grenze beträgt etwa 250 °C und noch bevorzugter beträgt sie etwa 300 °C. In einer Ausführungsform beträgt die obere Grenze 375 °C und bevorzugt etwa 350 °C. Als veranschaulichendes Beispiel kann eine Aluminiumlegierung, die etwa 4,5 % Mg und etwa 0,2 % Sc umfasst, bei einer Temperatur von etwa 325 °C warm umgeformt werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird die zwei- oder dreidimensional gestaltete Konstruktion nach dem Formungsvorgang hitzebehandelt. Dies hängt sehr stark von der tatsächlichen Legierungszusammensetzung des Plattenprodukts ab. Es kann eine Lösungsglühbehandlung durch Erhitzen der geformten Konstruktion auf eine geeignete Temperatur, Halten bei dieser Temperatur ausreichend lange, um zu gestatten, dass mindestens eines der Elemente wie Kupfer, Lithium und Zink in eine feste Lösung eingeht, und ausreichend schnelles Kühlen (z.B. durch Abschrecken), um die Bestandteile in Lösung zu halten, involvieren. Die zweckmäßige Praxis der Lösungshitzebehandlung hängt von der Produktdicke und der Menge an Bestandteilen ab, die die Elemente in der Legierung bilden. Daraufhin kann die gestaltete oder geformte Konstruktion zu einer T4,- T5-, T6- oder T7-Temperung gealtert, natürlich gealtert oder künstlich gealtert werden.
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Um den optimalen Nutzen aus dem erfindungsgemäßen Verfahren zu ziehen, insbesondere dann, wenn das Formen bei einer Temperatur im Bereich von 300 °C bis 400 °C erfolgt, umfasst das AlMg-Plattenprodukt bevorzugt auch zumindest Scandium (Sc) als legierendes Element von bis zu 1 %. Bevorzugt liegt Sc in einem Bereich von etwa 0,05 % bis 0,4 % vor.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Aluminiumlegierung des Plattenprodukts eine Zusammensetzung, in Gew.-%, auf von
Mg | etwa 2,5 % bis 6 % und bevorzugt etwa 3,7 % bis 6 % und noch bevorzugter etwa 3,7 bis 4,7 %, |
Mn | 0 bis etwa 1,2 % und bevorzugt etwa 0,05 % bis 1,2 %, |
Sc | 0 % bis 1 % und bevorzugt 0,05 % bis 0,4 %, |
Ag | 0 bis etwa 0,5 %, |
Zn | 0 bis etwa 2 %, |
Cu | 0 bis etwa 2 %, |
Li | 0 bis etwa 3 %, |
wahlweise mindestens einem oder mehreren Elementen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus (Zr 0,03 % bis 0,4 %, Cr 0,03 % bis 0,4 % und Ti 0,005 % bis 0,3 %),
wahlweise einem oder mehreren Elementen ausgewählt aus der Gruppe von (Er, Dy, Gd und Hf) in einer Menge von 0,03 % bis 0,3 %,
Fe | 0 bis etwa 0,4 %, |
Si | 0 bis etwa 0,25 %, |
unvermeidlichen Verunreinigungen, wobei der Rest Aluminium ist.
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Typischerweise liegen unvermeidliche Verunreinigungen innerhalb eines Bereichs von jeweils bis zu 0,05 % und insgesamt bis zu 0,25 % vor.
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Eisen kann innerhalb eines Bereichs von etwa 0,40 % vorliegen und wird bevorzugt bei einem Höchstwert von etwa 0,25 % gehalten. Ein typisches bevorzugtes Eisenniveau würde im Bereich von bis zu 0,12 %, beispielsweise etwa 0,03 % oder etwa 0,05 % liegen.
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Silicium kann innerhalb eines Bereichs von bis zu etwa 0,25 % vorliegen und wird bevorzugt bei einem Höchstwert von etwa 0,2 % gehalten. Ein typisches bevorzugtes Si-Niveau würde im Bereich von bis zu 0,12 %, beispielsweise bei einem Niveau von etwa 0,04 % liegen.
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In einer Ausführungsform kann Zink in einer Menge von bis zu etwa 0,4 % als tolerierbare Verunreinigung vorliegen. In noch einer anderen Ausführungsform kann Zn als verstärkendes Element innerhalb eines Bereichs von etwa 0,4 % bis 2% vorliegen. Eine relativ hohe Menge Zn hat auch eine positive Wirkung auf die Korrosionsfestigkeit der Aluminiumlegierung. Eine noch bevorzugtere obere Grenze des Zn-Gehalts liegt bei etwa 0,7 % und bevorzugt etwa 0,65 %.
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Cu kann in der AlMg-Legierung als verstärkendes Element innerhalb eines Bereichs von bis zu etwa 2 % und bevorzugt bis zu etwa 1 % vorliegen. Dementsprechend schließt es mindestens etwa 0,1 % Cu und noch bevorzugter mindestens etwa 0,15 % ein. Bei Anwendungen des Legierungsprodukts, wo Korrosionsfestigkeit eine sehr kritische technische Eigenschaft ist, wird es vorgezogen, Cu bei einem niedrigen Niveau von 0,2 % oder weniger und bevorzugt bei einem Niveau von 0,1 % oder weniger und noch bevorzugter bei einem Niveau von 0,04 % oder weniger zu halten.
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Li kann in der AlMg-Legierung innerhalb eines Bereichs von bis zu etwa 3 % vorliegen, um dem Produkt eine geringe Dichte, hohe Festigkeit und eine sehr gute natürliche Alterungsreaktion zu verleihen. Wird es zweckbestimmt zugegeben, so liegt das bevorzugte Li-Niveau innerhalb des Bereichs von 0,5 bis 3 % und noch bevorzugter innerhalb eines Bereichs von etwa 0,8 bis 2 %. In einer alternativen Ausführungsform erfolgt keine zweckbestimmte Zugabe von Li und sie sollte bei einem Verunreinigungsniveau von höchstens 0,05 % gehalten werden und noch bevorzugter ist die Aluminiumlegierung lithiumfrei.
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Die AlMg-Legierung weist bevorzugt ein oder mehrere Elemente auf ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zr 0,03 % bis 0,4 %, Cr 0,03 % bis 0,4 % und Ti 0,005 % bis 0,3 %. In dem Al-Mg ist das bevorzugte legierende Element Zr. Ein bevorzugter Bereich der Zr-Zugabe beträgt etwa 0,05 % bis 0,2 %.
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Wahlweise kann ein oder mehrere Elemente ausgewählt aus der Gruppe von (Erbium, Dysprosium, Gadolinium und Hafnium) zugegeben werden, wobei die Gesamtmenge, wird sie zugegeben, innerhalb eines Bereichs von 0,03 % bis 0,3 % liegt. Diese aufgelisteten Elemente können zum teilweisen Substituieren des Sc, wird es zugegeben, in der AlMg-Legierung zugegeben werden.
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Ti kann der AlMg-Legierung als verstärkendes Element oder zum Verbessern der Korrosionsfestigkeit oder zu Kornverfeinerungszwecken zugegeben werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die Aluminiumlegierung aus, in Gew.-%:
Mg | etwa 3,8 % bis 5,1 % und bevorzugt etwa 3,8 % bis 4,7 %, |
Mn | 0 bis etwa 0,4 % und bevorzugt 0 bis etwa 0,25 %, |
Sc | 0 % bis 1 % und bevorzugt 0,05 % bis 0,4 %, |
Zn | 0 bis etwa 0,4 %, |
Cu | 0 bis etwa 0,25 %, |
Cr | 0 bis etwa 0,12 %, |
Zr | etwa 0,05 bis 0,20 %, |
Ti | 0 bis etwa 0,20 %, |
Fe | 0 bis 0,4 % und bevorzugt 0 bis etwa 0,15 %, |
Si | 0 bis 0,25 % und bevorzugt 0 bis etwa 0,10 %, |
anderen und unvermeidlichen Verunreinigungen, jede maximal 0,05 %, insgesamt maximal 0,15, wobei der Rest Aluminium ist.
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In einer anderen spezifisch bevorzugten Ausführungsform weist die Aluminiumlegierung eine chemische Zusammensetzung innerhalb des Bereichs von AA5024 auf.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist die Aluminiumlegierung des Plattenprodukts eine Zusammensetzung, in Gew.-%, von Mg etwa 4,95 % bis 6,0 %, bevorzugt etwa 5,0 % bis 5,7 % Mg, Mn etwa 0,4 % bis 1,4 %, bevorzugt etwa 0,6 % bis 1,2 % Mn, Zn bis zu 0,9 %, Zr 0,05 % bis 0,25 %, Cr < 0,3 %, Sc < 0,5 %, Ti < 0,3 %, Fe < 0,5 %, bevorzugt Fe < 0,25 %, Si < 0,45 %, bevorzugt Si < 0,2 %, Ag < 0,4 %, Cu < 0,6 %, andere Elemente und unvermeidliche Verunreinigungen von jeweils < 0,05 %, insgesamt < 0,20 %, wobei der Rest Aluminium ist.
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Zink kann unter anderem die Festigkeit und/oder Korrosionsfestigkeit der Legierungsprodukte verbessern. Wenn zweckmäßige Zusätze von Zink in die Legierung eingeschlossen werden, liegt Zink im Allgemeinen in einer Menge von mindestens 0,3 % vor. In einer Ausführungsform kann die Legierung mindestens 0,35 % Zink einschließen. In einer Ausführungsform schließt die Legierung nicht mehr als 0,9 % und bevorzugt nicht mehr als etwa 0,7 % Zink ein. In anderen Ausführungsformen kann das Zink in der Legierung als unvermeidliche Verunreinigung von bis zu 0,3 % vorliegen und bevorzugt umfasst sie nicht mehr als 0,2 % Zink.
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In einer Ausführungsform der Legierung kann Kupfer in der Legierung als verstärkendes Element innerhalb eines Bereichs von etwa 0,6 % und bevorzugt bis zu etwa 0,5 % vorliegen. Dementsprechend umfasst sie mindestens etwa 0,1 % Cu und noch bevorzugter mindestens etwa 0,15 %. Zu hohe Mengen Kupfer können die Löslichkeitsgrenze der Legierung übersteigen, wenn sie mit diesen hohen Mengen an Mg verwendet wird. Liegt Cu in diesen Niveaus vor, so kann die geformte Konstruktion einer Alterungsbehandlung nach dem Formungsvorgang unterworfen werden, wodurch unter anderem die ballistischen Eigenschaften des geformten Legierungsprodukts verbessert werden. Bei Anwendungen des geformten Legierungsprodukts, wo die Korrosionsfestigkeit eine sehr kritische technische Eigenschaft ist, wird es vorgezogen, dass das Cu auf niedrigem Niveau von 0,2 % oder weniger, bevorzugt auf einem Niveau von 0,1 % oder weniger und noch bevorzugter auf einem Niveau von 0,04 % oder weniger gehalten wird.
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In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Aluminiumlegierung eine chemische Zusammensetzung innerhalb der Bereiche von AA5059 auf.
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Die geformte oder gestaltete erfindungsgemäße Platte ist als Panzerplatte zur Anwendung in gepanzerten Fahrzeugen, insbesondere gepanzerten Militärfahrzeugen, ideal geeignet. Der Dicken- oder Stärkebereich der Aluminiumlegierungsplatte beträgt mehr als 10 mm. Eine geeignete obere Grenze für eine Aluminiumlegierungsplatte beträgt etwa 100 mm. Ein bevorzugter Dickenbereich beträgt etwa 15 bis 75 mm.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung des geformten Aluminiumlegierungsplattenprodukts als Panzerplatte in einem gepanzerten Fahrzeug, insbesondere Militärfahrzeugen wie Raupenkampfsystemen, Schützenpanzerwagen, gepanzerten Unterstützungssystemen, amphibischen Angriffsystemen, fortschrittlichen amphibischen Angrifffahrzeugen oder bewaffneten Roboterfahrzeugen. Bei Anwendung in derartigen gepanzerten Fahrzeugen wird es in Form einer Konfiguration vorliegen, derart, dass es eine integrale Panzerung bildet. Eine Anbaupanzerplatte ist bei der Aluminiumlegierungsplatte gemäß dieser Erfindung möglich, ist jedoch nicht die bevorzugteste Anwendung.